PATENTANWÄLTE
Dlpl.-lng. P. WIRTH · Dr. V. SCH MIED-KOWARZlK
Dlpl.-lng. G. DANNENBERG · Dr. P.WEINHOLD ■ Dr. D. GUDEL
281134 GR-ESCHENHEIMER STH. 39
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287014 6000 FRANKFURTAM MAIN 1
24. November 1978 Gu/Kn
Erich Löhnert
Im Rausch 1
6483 Bad Soden - Salmünster
Schrank mit wenigstens zwei Schiebetüren
030023/0263
2851034
Die Erfindung betrifft einen Schrank mit wenigstens zwei Schiebetüren.
Üblicherweise sind Schiebetüren an Schränken derart angebracht, daß sie in Ebenen verschoben werden können, die
zueinander parallel verlaufen und voneinander einen Abstand haben. Hieran ist insbesondere nachteilig, daß die Schrankfront
in geschlossenem Zustand der Schiebetüren in der Ansicht eine unschöne Stufung aufweist, so daß aus geschmacklichen
Gründen häufig Schränke mit Schwenktüren, die bekanntlich eine durchgehend glatte Vorderseite haben, gegenüber
Schränken mit Schiebetüren bevorzugt werden. Außerdem kann in geschlossenem Zustand der herkömmlichen, mit Schiebetüren
ausgerüsteten Schränke Staub leicht durch den Spalt zwischen den Schiebetüren eindringen, weil diese sich in getrennten
Ebenen befinden.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe
zugrunde, einen Schrank mit Schiebetüren vorzuschlagen, bei dem die Schiebetüren im geschlossenen Zustand eine optisch
nicht unterbrochene und durchgehende Ebene bilden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß ein Beschlag vorgesehen ist, mit dem die Schiebetüren aus einer geschlossenen Stellung, in der die
Türen sich in einer Ebene befinden und mit ihren Längskanten aneinanderstoßen, um jeweils eine lotrechte Achse in eine
Lage schwenkbar sind, in der sie parallel zueinander in getrennten Ebenen aneinander vorbei beweglich sind, bzw. umgekehrt
.
In geschlossenem Zustand ist die Vorderfläche des neuartigen Schranke daher ununterbrochen und glatt durchgehend. Zum
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öffnen der Schiebetüren greift man eine der Schiebetüren und
verschwenkt diese um die erwähnte lotrechte Achse. Der Beschlag ist so konstruiert, daß gleichzeitig alle anderen
Schiebetüren ebenfalls entsprechend verschwenkt werden und anschließend in den zueinander parallel verlaufenden und
einen Abstand voneinander einhaltenden Ebenen zueinander verschoben werden können. Zum Schließen der Schiebetüren
erfolgt der geschilderte Bewegungsablauf in umgekehrter Reihenfolge
.
Bevorzugt wird es, wenn die Schwenkachsen der Schiebetüren sich etwa in deren mittleren Bereich befinden. Dadurch wird
eine Einhandbedienung der Schiebetüren möglich und es muß relativ wenig Kraft zum Verschwenken der Türen aufgewendet
werden.
Schiebetüren werden grundsätzlich entweder hängend oder stehend angeordnet. Bei hängend angeordneten Schiebetüren
wird es bevorzugt, wenn für jede Schiebetür Doppel-Laufschienen am Oberboden des Schranke schwenkbar befestigt sind,
wobei am Unterboden des Schranke jeweils eine Weiche mit Führungsrollen für eine durchgehende Nut der Schiebetüren
schwenkbar im Bereich von jeweils zwei aneiander anstoßenden Schiebetüren vorgesehen ist. Durch ein Verschwenken der
Doppel-Laufschienen wird hierbei auf konstruktiv einfache Weise der erwähnte Bewegungsablauf erreicht, wobei eine der
Schiebetüren von der vorderen Laufbahn der Laufschiene auf deren rückwärtige Laufbahn übergeht.
Bevorzugt wird, wenn die Weiche 3 nach oben weisende Führungsrollen und zwei nach unten weisende FÜhrungszapfen aufweist,
die in am Unterboden schwenkbar befestigte Hebelstangen eingreifen. Zwei der nach oben weisenden Führungsrollen führen
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die zu verschiebende Schiebetür bei ihrer Bewegung, während
die dritte Führungsrolle die andere Schiebetür führt. Die beiden nach unten weisenden Führungszapfen verschwenken
gleichzeitig die Hebelstangen und damit auch die Schiebetüren»
Für die Kraftübertragung zum Verschwenken der Doppel-Laufschienen wird es bevorzugt, wenn an den beiden Doppel-Laufschienen
ein gemeinsamer zweiarmiger und schwenkbar gelagerter Hebel angreift.
Um die jeweils nicht zu verschiebende Schiebetür in ihrer Lage zu arretieren, wird es bevorzugt, wenn an der Weiche
Sperren befestigt sind, die in Aufnahmen an den Schiebetüren eingreifen können.
Die erwähnten stehend angeordneten Schiebetüren sind dadurch gekennzeichnet, daß bei stehend angeordneten Schiebetüren
an deren korpusseitigen Enden an der Unterseite angebrachte Laufräder (40) in der geschlossenen Stellung der Schiebetüren
auf Außenweichen (39) stehen, die jeweils drehbar am Unterboden des Schranke gelagert sind und die mit einer Rolle
(41) in eine durchgehende Nut an der Unterkante der betreffenden Schiebetür eingreifen, und daß im Bereich der
in geschlossenem Zustand der Schiebetüren aneinander anstoßenden Kanten an der Unterseite der Schiebetüren weitere
Laufräder (40) vorgesehen sind, die in diesem Zustand auf einer gemeinsamen und ebenfalls drehbar gelagerten, unteren
Mittenweiche (42) aufstehen, über der sich eine am Oberboden des Schranke drehbar gelagerte obere Mittenweiche (42)
befindet, wobei die obere und die untere Mittenweiche mit Führungsrollen in durchgehende Nuten an den Schiebetüren
eingreifen.
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Diese Ausführungsform wird besonders bevorzugt, weil - mit
Ausnahme der Rollen an den Außenweichen - eine völlig glatte
Konstruktion des Unterbodens vorhanden ist und keine Schienen am Unterboden bei geöffnetem Schrank stören. Zum Verschwenken
der Schiebetüren werden die rechten und linken Laufräder, die auf den erwähnten Weichen aufstehen, durch das Verschwenken
der Weichen mitgenommen. An dieser Stelle sei bemerkt, daß beiden Ausführungsformen stehende und hängende
Schiebetüren - gemeinsam ist, daß keine zusätzlichen Beschlagteile notwendig sind, die die Bewegungen zwischen den
Beschlagteilen am Oberboden und am Unterboden des Schranke vermitteln. Hierfür werden vielmehr die Schiebetüren selbst
benutzt.
Die Ausbildung der beiden Mittenweichen mit ihren Führungsrollen ist bei der Ausführungsform mit stehend angeordneten
Schiebetüren ähnlich derjenigen wie bei hängend angeordneten Schiebetüren. Dasselbe gilt für die Anordnung der die Schwenkachsen
der Schiebetüren ausbildenden Zapfen.
Die Erfindung ist nicht auf Schranke mit lediglich zwei
Schiebetüren beschränkt. Grundsätzlich können beliebig viele Schiebetüren vorgesehen sein. Bei einer Anordnung von drei
Schiebetüren sollen die Weichen jeweils fünf in die Nuten der Schiebetüren eingreifende Führungsrollen aufweisen, wobei,
wie weiter unten noch näher erläutert wird, die Führungsrollen für eine Führung aller Schiebetüren sorgen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, aus denen sich weitere wichtige
Merkmale ergeben. Die Figuren 1 bis 11 beschreiben Einzelheiten eines Schranke mit hängend angeordneten Schiebetüren.
Die Figuren 12 bis 16 erläutern Einzelheiten eines Sehranks
_ Q —
mit stehend angeordneten Schiebetüren und die Figuren 17 bis 18 erläutern Einzelheiten eines dreitürigen Schranke mit
hängend angeordneten Schiebetüren. Im einzelnen zeigt:
Fig. 1 schematisch eine Draufsicht auf einen Schrank mit zwei Schiebetüren in geschlossenem Zustand der
Schiebetüren;
Fig. 2 die Situation von Fig. 1 bei geschwenkten Schiebetüren ;
Fig. 3 dieselbe Situation, wobei die linke Tür geöffnet ist;
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV von Fig. 1;
Fig. 5 eine Explosionsansicht der am Oberboden angebrachten Beschlagteile;
Fig. 6 eine Explosionsansicht der am Unterboden angebrachten Beschlagteile;
Fig. 7 einen horizontalen Schnitt durch die Anordnung im Bereich der Weiche bei geschlossenen Schiebetüren;
Fig. 8 die Situation von Fig. 7 bei geschwenkten Schiebetüren ;
Fig. 9 eine Ansicht der geschwenkten Weiche entsprechend der Situation nach Fig. 8;
Fig. 10 perspektivisch eine Ansicht der Weiche in Draufsicht;
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Fig. 11 perspektivisch eine Ansicht der Weiche in Druntersicht;
Fig. 12 einen Schnitt entsprechend Fig. 4 bei stehend angeordneten
Schiebetüren;
Fig. 13 einen horizontalen Schnitt durch das korpusseitige
Ende der linken Schiebetür bei geschlossenen Türen;
Fig. 14 die Situation von Fig. 13 bei geschwenkten Schiebetüren;
Fig. 15 eine Explosionsansicht, schräg von oben gezeichnet,
der am Unterboden angebrachten Beschlagteile;
Fig. 16 ebenfalls eine Explosionsansicht, schräg von unten gezeichnet, der am Oberboden angebrachten Beschlagteile;
Fig. 17 eine Ansicht entsprechend Fig. 1 bei einem Schrank mit drei Schiebetüren;
Fig. 18 die Situation von Fig. 17 mit geschwenkten Türen;
Fig. 19 die Situation von Fig. 17 und 18, wobei die linke und die mittlere Tür geöffnet sind.
Zunächst sei die Erfindung anhand der Ausführungsform mit hängenden Türen im Zusammenhang mit den Fig. 1 bis 11 näher
erläutert. Will man eine der beiden Schiebetüren 1, 2 öffnen
- siehe Fig. 1 bis 3 - so zieht man an einem Griff 3, der an jeder Tür an der Kante, die zur Korpusseite 4 zeigt, angebracht
ist, die Tür auf sich zu. Die Tür schwenkt nun um
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Drehpunkte 5 oben links und 6 unten links bzw. 7 oben rechts und 8 unten rechts. Der Beschlag bewirkt nun, daß
sich die andere Tür 2 gleichzeitig ebenfalls schwenkt, Jedoch in umgekehrter Drehrichtung, so daß beide Türen in
zwei parallel zueinander stehenden Ebenen zu stehen kommen (Fig. 2). Danach wird die eine Tür hinter die andere geschoben; der Schrank ist geöffnet (Fig. 3).
Zwei stehend oderhängend gelagerte Türen mit genau halber
lichter Korpusbreite können also um die Punkte 5 - θ geschwenkt werden. Der Schwenkbereich ist so begrenzt, daß
in der Endstellung die vordere Lauffläche ein in der Mitte geteilten oberen Doppel-Laufschiene 9 mit der hinteren Lauffläche
der anderen Hälfte 10 fluchtet. Danach kann die eine Tür (beide Türen hängen in geschlossenem Zustand auf den
vorderen Laufflächen) auf die hintere Lauffläche der anderen Laufschienenhälfte, also hinter die andere Tür geschoben
werden.
Fig. 4 zeigt den Beschlag mit hängenden Türen im Schnitt im
Zustand "geschlossen".
Die Konstruktion besteht aus zwei nicht miteinander verbundenen Teilen, nämlich dem oberen und dem unteren Beschlagteil.
Fig. 5 zeigt den oberen Beschlagteil bei hängenden Türen. Auf einer als Flachschiene gezeichneten Trägerschiene 11
sind die beiden Doppel-Laufschienen-Hälften 9 und 10 in den
Punkten 5 und 7 mittels Zapfen 12 und 13 drehbar montiert. In der Mitte der Trägerschiene 11 liegt eine Bohrung 14,
in der ein Hebel 15 durch einen Zapfen 16 drehbar befestigt
ist. Die Form des Hebels 15 bewirkt, daß bei einem Druck auf
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eine der beiden Schienenhälften 9, 10 in etwa tangentialer Richtung der Hebel mitgenommen wird und dieser die Drehbewegung
auf die andere Schienenhälfte überträgt. In Jeder möglichen Stellung liegt der Hebel 15 an den Innenflächen
des U-förmigen Laufprofils an. Der Hebel ist so geformt,
daß er die Drehbewegung in beiden Richtungen da begrenzt, wo die vordere Lauffläche der einen Schienenhälfte 9 oder
10 mit der hinteren Lauffläche der anderen fluchtet. Im mittleren (kreisrunden) Teil hat der Hebel 15 einen Durchmesser,
an beiden einem gotischen Fenster gleichenden Enden einen Radius, der dem lichten Maß des U-Profils der Laufschiene
9, 10 entspricht. Die Schwankung entspricht etwa der Schaltung einer Eisenbahnweiche.
Die mittleren Enden der beiden Laufschienenhälften 9, 10
erhalten Aussparungen 17, damit der Zapfen 16 des Hebels
15 freies Spiel hat und die dem Hebel den nötigen Schwenkbereich erlauben, ihn aber gleichzeitig auch begrenzen.
In Fig. 6 ist das untere Teil des Beschlages in der Ausführung bei hängenden Türen dargestellt. Eine Unterschiene 18 trägt
zwei Zapfen 19, auf denen Hebelstangen 20 drehbar gelagert sind, sowie einen mittleren Zapfen 21, auf dem sich eine
Weiche 22 nach beiden Seiten aus der Ruhelage drehen läßt.
Die Hebelstangen 20 tragen am äußeren Ende je eine Rolle 23, die durch ein entsprechendes Langloch 24 in einer Abdeckung
25 bei geschlossener Tür in deren untere Nute 26 (vgl. Fig. 4) hineinragt. Am inneren Ende der Hebelstangen 20 liegen Aussparungen
27, die gabelförmig zwei untere Zapfen 28 von Rollen 29 der Weiche 22 umfassen (siehe Fig. 10 und 11).
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Die Weiche 22 ist auf dem Zapfen 21 der Unterschiene 18
drehbar befestigt; in der Ruhelage - Türen geschlossen (Fig. 7) ist sie durch einen Schnäpper oder eine Feder
(nicht gezeichnet) vorzugsweise zwischen Tür und Korpus fixiert. Die Weiche ist um etwa 40° nach beiden Seiten drehbar;
der Schwenkbereich ergibt sich aus der Türbreite; je breiter die Tür, desto mehr nähert sich der Winkel 45°. Ein
Anschlag zur Begrenzung der Drehbewegung ist vorzusehen (nicht gezeichnet) am besten innerhalb der Unterschiene 18
gegen die Hebelstangen 20.
Die Weiche 22 liegt in einer mittleren kreisrunden Aussparung 30 der Abdeckung 25 und bildet mit dieser eine Ebene. Auf
der Weiche 22 (Fig. 10, 11) sind die zwei Rollen 29 und eine weitere Rolle 31 - auch Fig. 7 - 9 - in einem gleichsehenkelig-rechtwinkeligen
Dreieck angeordnet, dessen kurze Seiten
(Mitte/Mitte Rollen) den Abstand "a" = Abstand Mitte/Mitte Laufflächen der oberen Doppel-Laufschiene 9, 10 haben; weiters
so, daß der Drehpunkt 32 der Weiche in der Mitte der Hypothenuse dieses Dreiecks liegt.
Bei geschlossenem Zustand - Fig. 1 - liegen die Punkte 19 5 - 29 - 29 - 8 und wiederum 19 auf einer Geraden. Im Zustand
"geschwenkt" (Fig. 2 und 3) bilden die Punkte 19-6-29 und 31 eine Gerade, die Punkte 29-8 und 19 - immer von links
nach rechts in Fig. 1-3 - eine Parallele dazu, wobei der Abstand der beiden Parallelen wiederum "a" ausmacht.
Sobald die über die Laufbahn rollende Tür 1 mit ihrer unteren Nute 26 die Rolle 31 erfaßt, ist die Weiche 22 in ihrer Endstellung
blockiert. Der Laufweg der Tür ist durch einen Anschlag
oder eine entsprechende Formung des Türgriffes so am Ende zu begrenzen, daß die Tür in völlig geöffnetem Zustand
nicht über die Rolle 29 hinausläuft, damit die Blockierung
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der Weiche 22 erhalten bleibt (Fig. 3).
Aus Fig. 1-3 ist ersichtlich, daß im Zustand "Türen geschwenkt" und "Tür geöffnet" der vorderen Lauffläche der
nicht bewegten Tür 2 auf der anderen Seite keine Lauffläche gegenüberliegt, weil diese nach hinten geschwenkt ist. Deshalb
muß diese Tür verriegelt werden; sie würde - könnte man sie rollen - aus der Konstruktion herausfallen. In Fig.
bis 10 sind auf der ¥eiche 22 deshalb zwei Sperrklätze 33 zu sehen; schwenkt die Weiche, so legt sich der betreffende
Sperrklotz in eine Aussparung 34 an der Türrückseite; die Tür ist blockiert.
Zu bemerken ist noch, daß bei hängenden Türen die oberen und unteren Drehpunkte 5 und 6 bzw. 7 und 8 nicht übersondern
hintereinander liegen.
Eine Ausführung des Beschlages für drei hintereinander laufende
Türen 35, 36, 37 ist in Fig. 17-19 gezeigt. Die Führungsschiene oben muß dreifach ausgebildet werden, und
es werden anstelle einer dabei zwei Weichen 22 benötigt, die statt drei Rollen 29 , 31 fünf Rollen tragen müssen.
Zu beachten ist dabei, daß die Sperrklötze 33 für die mittlere Tür 36 jeweils nur in einer Richtung die Tür blockieren. Der
Vorteil liegt darin, daß ein Schrank mit einem derartigen Beschlag zu fast 2/3 geöffnet werden kann.
Die Beschreibung erstreckt sich bisher auf die Konstruktion mit hängenden Türen. Hierbei muß der Oberboden das Gewicht
der Türen aufnehmen; die Ausführung ist aufwendig, von unten her ist bei geöffneter Tür die obere Beschlagkonstruktion
zu sehenο
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Bei der Ausführung mit stehenden Türen mit rechten und linken Laufrollen 40 werden diese Nachteile vermieden. Dabei verzichtet
die nachstehend beschriebene Konstruktion auf untere Führungsschienen: der Vorteil eines völlig glatten Unterbodens,
in den nur ganz am Rande des Korpusses der Zapfen 19 bei hängenden bzw. Rollen 41 bei stehenden Türen in die Türöffnung
hineinragt, bleibt gewahrt (vgl. Fig. 12-16).
Am Oberboden wird die vorher beschriebene unter Konstruktion in vereinfachter Form eingesetzt: die Hebelstangen 20 entfallen,
die Zapfen 19 werden auf die Punkte 38, die Drehpunkte der Türen verlegt. Damit sind die Türen über den ganzen Laufweg
an drei Punkten fixiert. Unten ist die Ausführung durch zwei zusätzliche Außenweichen 39 mit Führungsrollen 41 gekennzeichnet:
verzichtet man nämlich auf die unteren Laufschienen, so würden die Laufrollen 40 beim Schwenken der Türen axial
über den Unterboden gleiten (schleifen). Die inneren Laufrollen werden auf eine Mittenweiche 42 gesetzt, wodurch sie
beim Schwenken.der Tür mit der Weiche mitgenommen werden. Dasselbe
gilt für den Bereich der Führungsrollen 41 mit den Aussenweichen 39» die um Zapfen 46 schwenkbar sind.
An einer Deckschiene 44 der Fig, 16 angebrachte vier Führungsrollen 45 sind auf dieser vernietet. Sind die Türen geschlossen,
so greifen diese, und zwar die vorderen Führungsrollen in der Mitte der oberen Laufnuten der Türen ein. Um diese Führungsrollen 45 werden die Türen auch geschwenkt. Insofern entsprechen
sie den Punkten 38 am Unterteil und liegen auch genau
über diesen. Im geschwenkten Zustand der Türen fluchten diese von der vorderen Führungsrolle über die Führungsrollen 29
und 31 der Weiche 22 zur hinteren Führungsrolle auf der anderen Seite. Die genannten Punkte bilden daher eine Gerade,
während bei der anderen Tür die zweite Rolle 29 der Weiche 22 und die andere vordere Führungsrolle auf der Deckenschiene
in die Nute eingreifen. Diese beiden Punkte bilden zur
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erwähnten ersten Geraden eine Parallele im Abstand a.
Die Wirkungsweise ist bei hängenden Türen wie folgt; Wird eine der Türen 1, 2 durch Ziehen am Griff 3 geschwenkt,
so wirkt die aufgewandte Kraft einerseits oben über die äussere Laufrolle 43 (Fig.4) auf die betreffenden Laufschinen-Hälfte
9, 10 und über den Hebel 15, der die Schwenkrichtung umkehrt, auf die andere Laufschienenhälfte und damit auf die
zweite Tür; unten wird durch den Zug an der Tür die Führungsrolle 23 mitgenommen, die über die Aussparung 27 und den Zapfen
28 die Weiche 22 schwenkt. Diese wiederum schwenkt die andere Tür über die Führungsrolle 29 sowie über die Hebelstange
20 um den Zapfen 19.
Bei stehenden Türen ist die Wirkungsweise analog 9 wobei die
Türen 1, 2 an ihren mittleren lotrechten Kanten über die obere und die untere Mittenweiche 42 geschwenkt werden.
Es ergeben sich folgenden Vorteile;
- Bei geschlossenen Türen liegen diese in gleicher Ebene;
- bei geöffneter Tür stören keine unteren Laufschienen; in die Türöffnung ragt lediglich die Führungsrolle 23,
und selbst das ist bei entsprechender Ausbildung der Korpusseiten zu vermeiden, wenn man die Führungsrolle
in die Seite verlegt;
- Zwischen Oberteil und Unterteil des Beschlages gibt es keine mechanische Verbindung, die Kraftübertragung erfolgt
über die Türen;
die Türen sind weitgehend staubdicht;
die Laufrollen, doho die Aufhängung oder Aufstellung der
Türen,liegt außerhalb ihres Schwerpunktes9 wodurch ein
Klappern (Spiel zwischen Nuten und Türen und Führungsrollen) vermieden wird.
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Ein Schwenken und öffnen der Türen ist mit einer Hand
möglich.
Der Beschlag für stehende Türen ist völlig ohne Laufschienen.
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