DE3933406A1 - Moebel mit mindestens einer schublade - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Möbel mit mindestens einer Schublade, die mittels einer Ausziehführungs­ garnitur zwischen zwei Korpusseitenwänden oder dergleichen gehalten ist, wobei die Ausziehführungsgarnitur an jeder Seite der Schublade eine korpusseitige Tragschiene und eine ladenseitige Ausziehschiene umfaßt.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Möbel der eingangs er­ wähnten Art zu schaffen, bei dem die Schublade sowohl beim Einschieben in den Möbelkorpus als auch beim Herausziehen aus demselben automatisch in ihre Endstellung ge­ bracht wird. Insbesondere soll verhindert werden, daß eine nur unachtsam in den Möbelkorpus eingeschobene Schublade teilweise aus diesem hervorgeht.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Tragschienen bei ihren vorderen Enden um horizontale Achsen, die von Schrauben oder dergleichen gebildet werden, drehbar an den Korpusseitenwänden gelagert sind, wobei an den hinteren Enden der Tragschienen Führungs­ mittel vorgesehen sind, die den Schwenkweg der Trag­ schienen bestimmen.

Durch die erfindungsgemäße Ausführung kippt die eingeschobene Schublade nach hinten und wird durch ihr eigenes Gewicht in den Möbelkorpus eingezogen. Die herausgezogene Schublade kippt nach vorn, wodurch die Schublade in ihre vordere Endstellung gelangt.

Die Führung für die Tragschienen wird auf einfache Weise dadurch begrenzt, daß die Tragschienen bei ihren hinteren Enden im wesentlichen vertikale Langlöcher aufweisen, durch die Schrauben oder dergleichen ragen, die Anschläge bilden, die die Drehbewegung der Trag­ schienen begrenzen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die Tragschienen an einer hinteren Lagerstelle mittels eines Exzenters höhenverstellbar an den Korpusseiten­ wänden gelagert sind, wobei der Exzenter Anschlagflächen für einen der Schublade zugehörigen Anschlagteil aufweist.

Durch die Zwangssteuerung, die mittels der Exzenter geschaffen wird, wird sichergestellt, daß die Trag­ schienen gleichmäßig gekippt werden. Die Lastenverteilung in der Schublade beeinflußt das Kippen nicht.

Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die Tragschienen vorne und hinten nach oben abstehende Laschen aufweisen, an denen die Schrauben angreifen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die Ausziehschienen an der Schublade schräg zum Schubladen­ boden montiert sind, wobei der Abstand zum Schubladen­ boden vorne größer ist als hinten.

Dadurch befindet sich die in dem Möbelkorpus einge­ schobene Schublade in der Horizontalen, auch wenn die Ausziehschienen von vorne nach hinten schräg nach unten gerichtet sind.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen ein­ gehend beschrieben.

Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Möbels bei eingeschobener Schublade,

Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht bei aus dem Korpus herausgezogener Schublade,

Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1,

Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der in den Möbelkorpus ein­ geschobenen Schublade mit einer erfindungsgemäßen Aus­ ziehführungsgarnitur,

Fig. 5 zeigt eine Seiten­ ansicht der Ausziehführungsgarnitur bei aus dem Möbel­ korpus herausgezogener Schublade,

Fig. 6 zeigt schematisch einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Möbel,

Fig. 7 zeigt einen Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 1,

Fig. 8 zeigt das Detail B der Fig. 6,

Fig. 9 zeigt wiederum einen Schnitt gemäß der Linie I-I der Fig. 4, in dem ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist und

Fig. 10 zeigt eine Ansicht aus der Richtung des Pfeiles F der Fig. 9.

In den Figuren der Zeichnung ist die Korpusseitenwand mit 1 und die Schublade mit 2 bezeichnet. An der Korpusseitenwand 1 ist jeweils eine Tragschiene 3 befestigt, während an der Schubladenseitenwand eine Ausziehschiene 4 befestigt ist.

Die Führungsgarnitur des Ausführungsbeispieles nach den Fig. 1 bis 3 ist mit einem Laufwagen 5 versehen, in dem Kugeln lagern. Über die Kugeln des Laufwagens 5 wird das Gewicht der Schublade 2 von der Ausziehschiene 4 auf die Tragschiene 3 übertragen.

Die Ausziehführungsgarnitur könnte jedoch auch mit Gleitern oder auf der Ausziehschiene 4 und der Trag­ schiene 3 gelagerten Laufrollen oder Kugellager versehen sein. Die Art der Lastübertragung von der Ausziehschiene 4 auf die Tragschiene 3 beeinflußt nicht das Prinzip der Kippbarkeit der Tragschienen 3.

In den zuletzt genannten Fällen müßte jedoch die Tragschiene 3 verlängert werden, das heißt, wie bei herkömmlichen Einfachauszügen in etwa gleichlang sein wie die Auszieh­ schiene 4.

Die Tragschiene 3 ist an ihrem vorderen Ende und an ihrem hinteren Ende mit einer nach oben abstehenden Lasche 6, 7 versehen. Durch ein Loch in der vorderen Lasche 6 ragt eine Befestigungsschraube, die das Drehlager 8 für die Tragschiene 3 bildet.

Die hintere Lasche 7 ist mit einem annähernd vertikalen Langloch 9 versehen, durch das eine in die Möbelseitenwand 1 eingeschraubte Schraube 10 ragt. Die Schraube 10 bildet einen Anschlag für die Tragschiene 1. Die Schraube 10 und das Langloch 9 bilden zusammen die Führungsmittel für die Tragschiene 3. Die Länge des Schlitzes 9 definiert den Kippweg der Tragschiene 3. Selbstverständlich darf die Schraube 10 nicht so fest angezogen werden, daß sie die Tragschiene 3 an der Korpusseitenwand 1 klemmt.

Das Langloch 9 kann eine leichte Krümmung aufweisen.

Wie insbesondere aus der Fig. 2 ersichtlich, ist die Aus­ ziehschiene 4 an der Schublade 2 schräg montiert, das heißt, der Abstand der Ausziehschiene 4 vom Schubladen­ boden 11 ist vorne größer als hinten. Durch diese Ausführung befindet sich, wie aus der Fig. 1 ersichtlich, die eingeschobene Schublade 2 in der Horizontalen, auch wenn die Schienen 3, 4 nach hinten abwärts gekippt sind.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Tragschiene 3 in etwa halb so lang wie die Ausziehschiene 4.

Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 bis 10 sind die Tragschienen 3 an ihrem vorderen Ende wiederum mittels eines Drehlagers 8 an der Korpusseitenwand 1 drehbar befestigt. Nahe ihrem hinteren Ende weisen die Tragschienen 3 in ihren Vertikalstegen 3′ je einen vertikalen Schlitz 9 auf. Im Bereich des Schlitzes 9 ist ein Klotz 12 an der Korpusseitenwand 1 befestigt.

Der Klotz 12 ragt durch den Schlitz 9 und weist vorteilhaft Seitenstege 13 auf, die beidseitig die Ränder des Schlitzes 9 überragen.

Die Tragschienen 3 sind somit zwischen den Seitenstegen 13 der Klötze 12 und den Korpusseitenwänden 1 geführt.

Unmittelbar oberhalb des Klotzes 12 ist an jeder Seite der Schublade 2 ein Exzenter 14 drehbar an den Tragschienen 3 gelagert. Der Exzenter 14 weist eine gekrümmte Abstütz­ fläche 18 auf.

Selbstverständlich könnte der Exzenter 14 auch als einfacher doppelarmiger Hebel ausgeführt sein, womit allerdings kein über den gesamten Bewegungsvorgang gesteuertes Kippen der Tragschienen 3 erzielt werden könnte.

Wie aus den Figuren der Zeichnungen ersichtlich, stützen sich die Exzenter 14 unmittelbar an den Klötzen 12 ab, sodaß die Tragschienen hinten über die Exzenter 14 und die Klötze 12 an den Korpusseitenwänden 1 abgestützt sind.

Zur Verbesserung der Steuerung der Kippbewegung sind im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 9 und 10 der Exzenter 14 und der Klotz 12 miteinander verzahnt, das heißt, es ist sichergestellt, daß auch bei einer ruck­ artigen Betätigung der Schublade 2 der Exzenter 14 mit der Tragschiene 3 nicht vom Klotz 12 abgehoben werden kann.

In diesem Ausführungsbeispiel weist der Exzenter 14 einen kurvenförmigen Randsteg 20 auf, der in eine korrespondierende Nut 17 des Klotzes 12 ragt. Selbstverständlich muß eine Wand der Nut 17 der Krümmung des Randsteges 20 angepaßt sein.

Die Exzenter 14 sind oben mit einseitig offenen Schlitzen 15 versehen.

An den Schubladenseitenwänden sind die Stifte 19 befestigt.

Werden die Stifte 19 an den Exzentern 14 vorbeibewegt, so gelangen sie, da sie sich auf der Höhe der Schlitze 15 befinden, in die Schlitze 15 und schlagen je nach Bewegungsrichtung an der hinteren oder vorderen Begrenzungs­ fläche der Schlitze 15 an. Die Begrenzungsflächen bilden dabei Anschlagflächen 16.

Durch die Bewegung der Schublade werden die Stifte 19 verschoben und, wenn sich die Stifte in den Schlitzen 15 befinden, die Exzenter 14 verdreht.

Durch das Verdrehen der Exzenter 14 werden die Tragschienen 3 angehoben oder abgesenkt.

Werden die Tragschienen 3 nach hinten gekippt, ist sicher­ gestellt, daß die Schublade 2 vollständig in den Möbel­ korpus einfährt, auch dann, wenn sie nur unachtsam ge­ schlossen wurde.

Die Lastübertragung zwischen den Ausziehschienen 4 und den Tragschienen 3 kann mittels herkömmlicher Mittel erfolgen. Beispiele sind: festgelagerte Laufrollen, Gleiter oder fliegend gelagerte Laufwägen.

Claims (7)

1. Möbel mit mindestens einer Schublade, die mittels einer Ausziehführungsgarnitur zwischen zwei Korpusseitenwänden oder dergleichen gehalten ist, wobei die Auszieh­ führungsgarnitur an jeder Seite der Schublade eine korpusseitige Tragschiene und eine ladenseitige Ausziehschiene umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschienen (3) bei ihren vorderen Enden um horizontale Achsen, die von Schrauben (8) oder dergleichen gebildet werden, drehbar an den Korpus­ seitenwänden (1) gelagert sind, wobei an den hinteren Enden der Tragschienen (3) Führungsmittel vorgesehen sind, die den Schwenkweg der Tragschienen (3) bestimmen.

2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschienen (3) bei ihren hinteren Enden im wesentlichen vertikale Langlöcher (9) aufweisen, durch die Schrauben (10) oder dergleichen ragen, die Anschläge bilden, die die Drehbewegung der Tragschienen (3) begrenzen.

3. Möbel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Tragschienen (3) vorne und hinten nach oben abstehende Laschen (6) aufweisen, an denen die Schrauben (8) angreifen.

4. Möbel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausziehschienen (4) an der Schublade (2) schräg zum Schubladenboden (11) montiert sind, wobei der Abstand zum Schubladenboden (11) vorne größer ist als hinten.

5. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschienen (3) an einer hinteren Lagerstelle mittels eines Exzenters (14) höhenverstellbar an den Korpusseitenwänden (1) gelagert sind, wobei der Exzenter (14) Anschlagflächen (16) für einen der Schub­ lade zugehörigen Anschlagteil aufweist.

6. Möbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (14) an der Tragschiene (3) gelagert ist und sich an einem an der Korpusseitenwand (1) be­ festigten Klotz (12) abstützt, welcher durch eine Öffnung (9) in der Tragschiene (3) ragt.

7. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (14) und der Klotz (12) miteinander verzahnt sind.