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Schloß, insbesondere für eine Kraftfahrzeugtür
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Die Erfindung betrifft ein Schloß für eine Kraftfahrzeugtür, insbesondere
ein Schloß, bei dem eine in einem auf der Fahrzeugtür befestigten Gehäuse drehbar
gelagerte Gabel falle mit einem Verriegelungsteil zusammenwirkt, der an dem Türständer
befestigt ist und im wesentlichen aus einem Verriegelungsbolzen besteht. Während
des Schließvorganges dreht sich die Gabelfalle um ihre Achse, wobei sie durch den
Zusammengriff zwischen der Gabel und dem Verriegelungsbolzen mitgenommen und von
einer mit einem zu der Gabelfalle gehörenden Rastvorsprung zusammenwirkenden Sperrklinke
im wesentlichen in zwei aufeinanderfolgenden Schließstellungen verriegelt wird.
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Die Kraftfahrzeug-Türschlösser sind insbesondere hinsichtlich ihres
Widerstandes gegen Beschädigung strengen Normen unterworfen. Sie sollen gemäß den
"amerikanischen" Normen einer Belastung von 907 kg in Querrichtung des Fahrzeuges
widerstehen, wobei dieser Wert wegen der durch Toleranzen der Serienfabrikation
hervorgerufenen Abweichungen um 20% erhöht werden muß. Bei bekannten Schlössern
mit Gabelfalle arbeitet die Gabel um eine Achse überhängend, das heißt, sie dreht
sich um eine feste Achse und nur ihr "vorderer" Schenkel gewährleistet den Anschlag
des Verriegelungsbolzens,während die unter dem Druck einer Feder stehende Sperrklinke
mit dem gegenüberliegenden Rand des die Gabel bildenden Teiles zusammenwirkt, und
zwar dem Rand, auf dem Rastzähne ausgebildet sind. Daraus ergibt sich, daß der Gabelzahn
eine Reißkraft aushalten muß, die größer als 1 Tonne ist und daß der den Verriegelungsbolzen
umgebende Teil der Gabelfalle, die Rastzähne und die Sperrklinke entsprechenden
Kräften widerstehen können müssen, was zur
Ausbildung von robusten
Schloßteilen und einer sperrigen, wuchtigen Gestaltung des Schlosses selbst führt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu überwinden
durch ein Schloß, bei dem die Stützflächen zwischen der Falle und der Sperrklinke
in Schließstellung senkrecht zu der durch die Achse der Sperrklinke verlaufenden
Geraden und im wesentlichen radial zu der Achse der Falle sind, wobei ein zweiter
Zahn der Sperrklinke sich vor den vorderen Schenkel der Gabelfalle mit geringem
Abstand zu diesem legt.
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Durch eine solche Anordnung von Stützflächen zwischen der Falle und
der Sperrklinke in Schließstellung werden alle Kraftkomponenten unterdrückt, die
die Sperrklinke in Richtung ihrer Freigabe drehen wollen und durch die Anordnung
eines zweiten Zahnes an der Sperrklinke vor dem vorderen Schenkel der Gabel falle
mit geringem Abstand zu diesem wird erreicht, daß dieser zweite Zahn der Sperrklinke
einer Verformung entgegenwirkt, die auftritt, wenn die die Falle bildende Gabel
sich unter dem Einfluß einer ungewöhnlich hohen Kraft öffnen will.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 einen Schnitt des Schlosses
längs der Linie I-I in Fig. 5, Fig. 2 eine Draufsicht des geöffneten Schlosses bei
abgenommenem Gehäusedeckel, Fig. 3 eine Figur 2 entsprechende Ansicht des Schlosses
in der ersten Schließrastenstellung, Fig. 4 eine Figur 2 entsprechende Ansicht des
Schlosses beim Übergang von der ersten zu der zweiten Schließrastenstellung, Fig.
5 eine Figur 2 entsprechende Ansicht des Schlosses in Schließstellung.
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Das erfindungsgemäße Schloß weist ein Gehäuse 1 und einen Deckel 2
auf. Zur Befestigung des Deckels an dem Gehäuse dienen Schrauben oder Bolzen, die
auch die Verbindung zwischen diesem Teil des Schlosses und der Tür herstellen.
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Das Gehäuse und der Deckel weisen einen breiten offenen Ausschnitt
3 auf, der den vorderen Verriegelungsbolzen 4 und den hinteren Verriegelungsbolzen
5 des Verriegelungsteils 6 aufnimmt.
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Das Schloß enthält eine Gabelfalle 7, die in dem Gehäuse 1 um eine
Achse 8 drehbar gelagert und zur Drehung im Gegenuhrzeigersinn durch eine Torsionsfeder
9 belastet ist, die die Achse 8 umgibt und auf Torsion arbeitet, und die sich zwischen
einer Rippe 10 am Gehäuseboden und einem Absatz 11 auf dem Rand der Falle abstützt.
Die Falle ist auf dem dem Ausschnitt 3 zugewandten Teil ihres Umfanges mit einem
Schlitz 12 versehen, dessen halbkreisförmiger Grund den vorderen Schenkel 13 und
den hinteren Schenkel 14 der Gabel begrenzt. Die Sperrklinke 15 ist um eine Achse
16 drehbar und trägt außerdem einen Bolzenstumpf 17, der durch einen kreisbogenförmigen
Schlitz 18 in der Rückwand des Gehäuses hindurchragt. Der Schlitz ist auf der Achse
16 so zentriert, daß man in der Verlängerung dieses Bolzenstumpfes das Betätigungsorgan
zur Öffnung des Schlosses vorsehen kann. Ferner weist die Sperrklinke einen kreisbogenförmigen
Schlitz 19 auf, der auch auf der Achse 16 zentriert ist und in den eine Achse 20
hineinragt,die - wie die Achse 8 - aus einer Hülse 21 besteht, die die Schraube
20 zur Befestigung des Schlosses auf der Tür umgibt. Um diesen Bolzen ist eine zweite
Torsionsfeder 22 gewickelt, die sich zwischen einer Rippe 23 am Gehäuseboden und
dem Bolzenstumpf 17 so abstützt, daß sie diesen mit einer Drehbewegung im Uhrzeigersinn
beaufschlagt.
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Als aktiver Rand der Sperrklinke 15 dient ihr der Achse 8 zugewandter
Rand, der mit Abstand von der Achse 16 einen Zahn 24 aufweist, dessen unterer Rand
sich in der in Figur 2 gezeigten geöffneten Ruhestellung auf dem dem Schlitz 12
gegenüberliegenden Rand 26 des hinteren Schenkels 14 der Gabelfalle abstützt, der
nockenförmig abgerundet ist, damit sich die Gabel falle gegen die Wirkung der Feder
9 im Uhrzeigersinn frei drehen und die Sperrklinke 15 gegen die Wirkung der Feder
22 zurückdrücken kann. Jenseits dieses Zahnes 24 setzt sich der Rand der Sperrklinke
in einem Ausschnitt fort, der einen im wesentlichen kreisbogenförmig um die Achse
16 gekrümmten Rand 25 und einen Rand 27 (Fig. 3) aufweist, der beim Zusammengriff
mit dem Rand 26 des hinteren Schenkels 14 der Gabelfalle eine Kurvenfläche bildet,
um der Gabelfalle eine freie Drehung im Uhrzeigersinn gegen die Wirkung der Feder
9 (Fig. 4) zu ermöglichen und die Sperrklinke 15 gegen die Wirkung der Feder 22
zurückzudrücken.
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Andererseits kann,wie Figur 3 zeigt, die Falle 7 sich bei Abstützung
der Nase 28 des hinteren Schenkels 14 der Gabelfalle gegen den Teil 25 des Ausschnittes
und bei Anlage des hinteren Randes 26 dieses hinteren Schenkels 14 gegen den Teil
27 des Ausschnittes des Randes der Sperrklinke nicht'ihm Gegenuhrzeigersinn drehen,
wodurch sich die erste Schließraste der Tür ergibt. Wenn die Schließbewegung der
Tür über diese erste Schließraste hinausgeht, wird durch den Druck des Verriegelungsbolzens
4 des Verriegelungsteils gegen den vorderen Rand des hinteren Schenkels 14 der Gabelfalle
diese im Uhrzeigersinn gedreht und der hintere Rand 26 des hinteren Schenkels 14,
der mit dem Rand 27 der Sperrklinke zusammenwirkt, drückt diese zurück, so daß sie
sich im Gegenuhrzeigersinn dreht, bis die Nase 28 über die Nase 30 der Sperrklinke
hinweggleitet (Fig. 4).
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Der an die Nase 30 anschließende Rand 31 der Sperrklinke 15 ist konzentrisch
zur Achse 16. Die Sperrklinke kann sich daher unter der Wirkung der Feder 22 um
die Achse 16 drehen, sobald die Nase 28 der Gabelfalle die Nase 30 passiert hat.
Der Verlauf des Randes 32 des Schlitzes 12 der Gabelfalle hat den gleichen Krümmungsradius
wie der Rand 31 der Sperrklinke und in der in Figur 5 gezeigten Schließstellung
der Tür deckt sich sein Mittelpunkt mit der Achse 16. Hieraus ergibt sich, daß sich
in Schließstellung die beiden Ränder vollkommen aufeinander abstützen und die auf
die Sperrklinke 15 für jedes Kraftmoment, das zur Verhinderung der Öffnung der Tür
auf die Gabelfalle einwirkt, ausgeübte Kraft einer durch die Achse 16 verlaufenden
radialen Kraft entspricht. Daher enthält die Gegenhaltungskraft, die auf die Sperrklinke
einwirkt, um die Drehung der Gabelfalle und die öffnung der Tür zu verhindern, keine
einzige Komponente, die ein Moment erzeugen könnte, das in der Lage wäre, die Sperrklinke
wegzudrücken.
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Andererseits legt sich im Moment des Schließens (Fig. 5) der Zahn
24 der Sperrklinke, die sich im Uhrzeigersinn dreht, vor die Nase 33 des vorderen
Schenkels 13 der Gabelfalle, derart, daß diese Nase 33 dem Rand 25 der Sperrklinke
gegenüberliegt, von dem sie nur durch geringes Spiel getrennt ist, Wenn daher durch
eine übermäßige Krafteinwirkung die von den beiden Schenkeln 13 und 14 gebildete
Gabel der Falle sich öffnen will, wird der Anschlag der Nase 33 gegen den Teil 25
der Sperrklinke diese Öffnung begrenzen. Der Teil des Randes der Nase 33, der sich
hinter den Zahn 24 bewegt, hat vorzugsweise eine dem Rand 25 entsprechende Form,
so daß er in der gezeigten Schließstellung konzentrisch mit der Achse 16 ist.
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Die Funktion des Schlosses ergibt sich aus vorstehender Beschreibung.
Zum Öffnen des Schlosses wirkt man auf den Bolzenstumpf 17 zur Drehung der Sperrklinke
15 entgegen der Wirkung der Feder 22 im Gegenuhrzeigersinn ein, bis die Nase 28
des hinteren Schenkels der Gabel falle über die Nase 30 der Sperrklinke hinweggleitet
und auch die Nase 33 des vorderen Schenkels 13 der Gabelfalle von dem Zahn 24 der
Sperrklinke freikommt.