-
"Schloß. insbesondere Kofferraum-Schloß eines Pkw"
-
Die Erfindung betrifft ein Schloß, insbesondere Kofferraumschloß eines
Pkw, das einen um eine Achse schwenkbaren und mit einem Haken in eine Schlaufe des
anderen Kofferraumteils einrastenden Schnäpper aufweist, der mit einem von der Außenseite
des Kofferraums zu bedienenden Hebel betätigt wird, der um eine senkrecht zur Schnäpper-Achse
angeordnete Achse verschwenkbar und damit in bzw.
-
außer Eingriff mit dem Schnäpper gebracht werden kann sowie am inneren
Ende eines längs dieser Achse verschieblichen und um diese Achse verdrehbaren Schließzylinders
angeordnet ist.
-
Ein derartiges Schloß ist bekannt, es wird in verschiedenen Pkw-Typen
verwendet. Zur Betätigung des Schlosses drückt man außen auf den Schließzylinder,
wodurch der in die Schlaufe am Kofferdeckel eingerastete Schnäpper aus der Schlaufe
herausgedrückt wird. Zum Schließen wird der Schließzylinder mit einem zugeordneten
Schlüssel um einen bestimmten Winkel, z.B. 1800, zurückgedreht, so daß der mit dem
Schließzylinder verbundene Hebel außer Eingriff mit dem Schnäpper gelangt. Der Kofferraumdeckel
kann dann zugeschlagen werden, wobei der Schnäpper in die am Kofferraumdeckel angeordnete
Schlaufe einrastet. Der Schließzylinder, der in Richtung seiner Längsachse verschieblich
und federbelastet ist, zeigt nun auf Druck
keinen Widerstand, so
daß der Kofferraumdeckel nicht geöffnet werden kann.
-
In der Praxis hat sich ergeben, daß damit keine volle Sicherheit gegen
unbefugtes Öffnen des Kofferraums gegeben ist, weil die Möglichkeit besteht, das
Mantelblech des Kofferraums neben dem Schließzylinder im Bereich des Schnäppers
aufzubohren und den Schnäpper mit dem Bohrer selbst oder einem anderen geeigneten
Gegenstand aufzudrücken. Der Inahlt des Kofferraums kann dann entnommen und der
Kofferraumdeckel anschließend wieder geschlossen werden, so daß der Eigentümer des
Pkw den Diebstahl zunächst gar nicht bemerkt, weil die Bohrung im Mantelblech des
Kofferraums so klein ist, daß sie sich erst bei genauerer Untersuchung feststelen
läßt. Damit ist dem Eigentümer häufig die Möglichkeit genommen, gegenüber den Behörden
einen genauen Ort des Diebstahlsanzugeben.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, das Kofferraumschloß so zu sichern,
daß es nicht ohne Zerstörung wesentlicher Teile des Kofferraums geöffnet werden
kann.
-
Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Schloß, das gekennzeichnet ist
durch einen in der Wandung des Kofferraums im Bereich des Schlosses angeordneten
Lagerbock für einen bei Drehung des Schließzylinders mitgenommenen verschwenkbaren
oder verschiebbaren Riegel, der in Schließstellung des Schlosses den Schnäpper blockiert
und in Öffnungsstellung den Schnäpper freigibt.
-
Das hat zunächst den Vorteil, daß der Schnäpper in Schließstellung
des Schlosses verriegelt ist und nicht durch unbefugte Manipulation betätigt werden
kann, es sei denn der Schließzylinder wird in seine Öffnungsstellung bewegt, was
im allgemeinen nur mSt Hilfe des passenden
Schlüssels möglich ist.
Um den Kofferraum zu öffnen, müssen Teile des Kofferraums so weitgehend zerstört
werden, daß der Einbruch auch ohne genauere Untersuchung erkennbar ist. Hinzu kommt,
daß ein unbefugt geöffneter Kofferraumdeckel nicht wieder geschlossen werden kann,
weil der verriegelte Schnäpper nicht in die Schlaufe des Deckels einrasten kann.
-
Die für das erfindungsgemäße Schloß zusätzlich als Sicherung benötigten
Teile lassen sich einfach und billig herstellen und die Sicherung kann ohne Schwierigkeiten
auch nachträglich an vorhandene Schloßkonstruktionen angebaut werden.
-
Der Riegel kann eine in Richtung der Hebel-Achse verschiebbare Platte
sein, die im Lagerbock geführt und über eine Stift-Schlitz-Verbindung mit dem Hebel
bzw. dem Schließzylinder gekuppelt ist. Diese Anordnung kann sehr robust ausgeführt
werden und bei entsprechender Dimensionierung den Festigkeitswerten des Kofferraum-Mantelbleches
im Bereich des Schlosses angepaßt werden.
-
Dabei kann der Hebel zweiarmig ausgebildet sein, wobei ein Arm in
Öffnungsstellung den Schnäpper beaufschlagt und der andere Arm unter einem Winkel
zum ersten Arm angeordnet ist und einen sich bis in einen Schlitz der Riegel-Platte
erstreckenden Stift trägt, wobei der Schlitz eine senkrecht zur Schnäpper-Achse
angeordneten Abschnitt und einen daran anschließenden im wesentlichen kreisförmigen
Abschnitt aufweist. Diese Ausführung läßt sich ohne Schwierigkeiten auch an vorhandenen
Schloßkonstruktionen anbringen, bei denen entweder der am Ende des Schließzylinders
befestigte Hebel durch einen zweiarmigen Hebel ersetzt werden oder dieser Hebel
durch einen weiteren Arm zu einem zwweiarmigen Hebel ergänzt werden kann.
-
Der Lagerbock und die Riegelplatte sind gesonderte Teile, die an
entsprechender Stelle des Kofferraums angebracht werden.
-
Soll der Riegel erfindungsgemäß verschwenkbar sein, dann kann der
Riegel ein im Lagerbock gelagerter Schwenkhebel sein. Auch diese Ausführung läßt
sich an vorhandenen Schloßkonstruktionen anbringen, insbesondere, wenn die Achse
des Schwenkhebels mit der Zylinder-Achse zusammenfällt und Schwenkhebel und Schließzylinder
über einen drehfest mit beiden verbundenen im Bereich der gemeinsamen Achse angeordneten
Stift gekuppelt sind. Bei dieser Ausführung kann eine Abstimmung der Stift-Schlietz-Verbindung
auf den Schwenkweg des Schließzylinders bzw. des Hebels verzichtet werden, weil
Schließzylinder und Schwenkhebel drehfest miteinander gekuppelt sind. Allerdings
muß der Stift im Schließzylinder oder im Schwenkhebel längsverschieblich geführt
werden, was vorteilhaft durch eine Feder-Nut-Verbindung zwischen Stift und Schwenkhebel
bzw. Schließzylinder erreicht werden kann.
-
Der Riegel kann sowohl in der verschiebbaren als auch in der verschwenkbaren
Ausführung jede geeignete Form, z.B. auch die eines Vierkantrohres, annehmen.
-
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der Schnäpper zwischen
dem Riegel und dem Schließzylinder angeordnet ist, weil dabei Schloß einschließlich
Sicherung auf kleinstem Raum untergebracht werden können.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen erläutert; es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Kofferraum-Schloß;
Fig.
2 eine Seitenansicht des Gegenstandes nach Fig. 1 in anderer Funktionsstellung;
Fig. 3 einen Schnitt in Richtung 111-1 II durch den Gegenstand nach Fig. 2; und
Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 1.
-
An einem Mantelblech 1 eines Kofferraums ist in bekannter Weise ein
Schließzylindereinsatz 2 befestigt, bei dem das außenliegende Ende des Schließzylinders
als von Hand zu betätigender Druckknopf 3 und das innenliegende Ende des Schließzylinders
als Drehzapfen 4 ausgebildet ist, an dem ein sich senkrecht zur Achse des Schließzylinders
erstreckender Hebel 5 befestigt ist. Der Hebel 5 wird zusammen mit dem Schließzylinder
verschwenkt und kann dadurch in eine Stellung (Fig. 1) gebracht werden, bei der
er eine Seite eines Schnäppers 6 beaufschlagt, der bei 7 schwenkbar gelagert ist.
Das Lager 7 für den Schnäpper 6 besteht aus zwei Wangen 8, die miteinander fluchtende
Bohrungen für eine Achse 9 besitzen, auf der der Schnäpper 6 befestigt ist. Die
Wangen 8 sind an einem zusammen mit dem Mantelblech 1 einen Schloßkasten bildenden
Blech 10 befestigt. Auf den Wangen 8 stützen sich Drehfedern 11 ab, die den Schnäpper
6 in einer definierten Lage (Fig. 2) halten.
-
Der Schnäpper 6 weist an seinem oberen Ende einen Haken 12 auf, der
beim Schließen eines nicht dargestellten Kofferraumdeckels in eine am Kofferraumdeckel
angeordnete Öse faßt und den Kofferraumdeckel geschlossen hält.
-
Befindet sich der Hebel 5 in der in Fig. 1 dargestellten Stellung,
dann kann der Kofferraumdeckel durch Druck auf den federbelasteten Druckknopf 3
geöffnet werden, weil
der Hebel 5 den unteren Teil 13 des Schnäppers
6 erfaßt und diesen in Richtung des Pfeils 14 um das Lager 7 bzw.
-
dessen Achse schwenkt.
-
Zum Schließen des Kofferraumdeckels wird dieser-soweit niedergedrückt,
bis der Haken 12 des Schnäppers 6 in die Schlaufe bzw. am Kofferraumdeckel einrastet.
Wird mit Hilfe eines passenden Schlüssels der Schließzylinder und damit der Hebel
5 in eine inaktive Stellung, d.h. um 180° gedreht (Fig. 3), dann kann der Kofferraumdeckel
durch Druck auf den Druckknopf 3 nicht mehr geöffnet werden.
-
Um zu verhindern, daß durch unbefugtes Manipulieren am Schloß bzw.
an den den Kofferraum umgebenden Teilen das Schloß z.B. dadurch geöffnet wird, daß
neben dem Schließzylindereinsatz 2 im Bereich des unteren Teils 14 des Schnäppers
6 ein Loch in das Mantelblech gebohrt wird, und der Schnäpper 6 mit einem geeigneten
Werkzeug verschwenkt wird, ist bei dem dargestellten Schloß eine Sicherung vorgesehen,
die bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel einen verschieblichen
und bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel einen schwenkbaren Riegel
aufweist.
-
Der verschiebliche Riegel ist eine Platte 15, die in Schlitzen 16
eines U-förmigen Lagerbocks 17 gehalten und geführt ist, der an einem dem Mantelblech
1 gegenüberliegenden Blech 18, das ebenfalls Teil des Schloßgehäuses ist, befestigt
ist.
-
Die Platte 15 ist in der von ihr gebildeten Ebene in Richtung auf
den Schnäpper 6 verschieblich und so angeordnet, daß der Schnäpper 6 zwischen der
Platte 15 und dem Hebel 5 angeordnet ist. Dadurch kann die Platte 15 hinter den
Schnäpper 6 geschoben werden und verhindern, daß der
Schnäpper
6 unbefugt und ohne Betätigung des Schließzylinders verschwenkt wird.
-
Die Hin- und Herbewegung der Platte 15 ist mit der Drehbewegung des
Schließzylinders gekoppelt. Dazu besitzt die Platte einen zwei Abschnitte 19, 20
aufweisenden Schlitz, dessen einer gerader Abschnitt 19 senkrecht zur Schieberichtung
der Platte 15 angeordnet ist und dessen daran anschließender Abschnitt 20 einen
Kreisbogen bildet, der sich in Richtung auf den Schnäpper 6 erstreckt (Fig. 3).
-
In diesen Schlitz 19, 20 greift ein Stift 21 ein, der nit dem Schleßzylinder
verbunden ist. Dazu ist am Drehzapfen 4 des Schließzylinders ein zweiter Hebel 22
befestigt, der zusammen mit dem Hebel 5 einen zweiarmigen Hebel bildet. Der Hebel
22 kann z.B. in einer an der Stirnseite des Drehzapfens 4 befindlichen Ausnehmung
angeordnet und befestigt sein. Das Ende des Hebels 22, der unter einem Winkel, beim
dargestellten Ausführungsbeispiel unter einem rechten Winkel zum Hebel 5 angeordnet
ist, trägt eine Öffnung oder Bohrung, in der der Stift 21 mit geeigneten Mitteln,
z.B. einer Schraubverbindung 23 gehalten ist.
-
In Fig. 3 ist die Sicherung für den Schnäpper 6 in verriegeltem Zustand
dargestellt. Die Platte 15 befindet sich hinter dem unteren Teil 14 des Schnäppers
6 und verhindert, daß der Schnäpper um sein Lager 7 zum Öffnen des Kofferraumdeckels
verschwenkt werden kann. Der Hebel 5 ist in seiner inaktiven Lage und jeder Druck
auf den Druckknopf 3 bleibt wrkungslos. Wird nun mit einem passenden Schlüssel der
Schließzylinder entgegen dem Uhrzeigersinn um 1800 gedreht, dann verschwenkt der
Hebel 5 in eine Lage, in der es möglich ist, durch Druck auf den Druckknopf 3 den
Schließzylinder mitsamt dem Hebel 5 in Richtung auf das untere Teil 14 des Schnäppers
zu verschieben und diesenzum Öffnen des Kofferraumdeckels zu
verschwenken.
Gleichzeitig bewegt sich beim Drehen des Schließzylinders der Stift 21 um die Achse
24 des Schließzylinders und verschiebt dabei die Platte 15 in der Darstellung der
Fig. 3 nach rechts um eine Distanz, die dem Abstand des Stiftes 21 von der Achse
24 entspricht. Wenn der Hebel 22 mit dem Stift 21 um ca. 900 geschwenkt worden ist,
tritt der Stift in den kreisbogenförmigen Abschnitt 20 des Schlitzes ein und bewegt
sich bei weiterer Drehung des Schließzylinders in diesem Abschnitt 20, ohne eine
Kraft auf die Platte 15 auszuüben.
-
So kann der Hebel 5 bis in seine aktive Lage geschwenkt werden. Wenn
der Schließzylinder in umgekehrter Richtung gedreht wird, laufen die Vorgänge in
umgekehrter Richtung ab, und die Platte 15 wird wieder hinter den Schnäpper 6 geschoben,
wie das in Fig. 3 dargestellt ist.
-
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform tragen gleiche Teile
gleiche Bezugszeichen. An dem Blech 18 ist in der Verlängerung der Zylinder-Achse
24 ein Lager 25 für einen Schwenkhebel 26 angeordnet, dessen Achse mit der Zylinder-Achse
24 zusammenfällt. Der Schwenkhebel 26 sitzt am Ende eines im Lager 25 gehaltenen
Zapfens 27, der eine Ausnehmung 28 mit einem vom Kreis abweichenden Querschnitt
aufweist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Ausnehmung 28 eine Bohrung,
die an einer Stelle des Umfangs von einer sich längs der Bohrung erstreckenden Nut
29 unterbrochen bzw.
-
erweitert ist. In der Ausnehmung 28 und der Nut 29 ist längsverschieblich
ein Stift 30 gehalten, der eine der Nut 29 entsprechende und in dieser angeordnete
sich längs des Stiftes 30 erstreckende Rippe 31 aufweist und somit in die mit einer
Nut 29 versehene Bohrung bzw. Ausnehmung 28 paßt. Der Stift 30 ist am Drehzapfen
4 des Schließzylinders in geeigneter Weise, z.B. mit einer nicht dargestellten Klemmverbindung
befestigt und überträgt
die Drehbewegung des Schließzylinders
auf den Zapfen 27 bzw. den Schwenkhebel 26.
-
Der Schwenkhebel 26 ist bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
unter einem Winkel von 1800 zum Hebel 5 angeordnet, so daß ähnlich wie beim oben
beschriebenen Ausführungsbeispiel durch Verschwenken des Hebels 5 in seine inaktive
Lage der Schwenkhebel 26 hinter den Schnäpper 6 gebracht wird, um diesen zu verriegeln
(Fig. 4). Durch Drehen des Schließzylinders um 1800 kehren sich die Verhältnisse
um, und der Hebel 5 kann den Schnäpper 6 beaufschlagen, während der Schwenkhebel
26 ohne Wirkung bleibt.