DE2837416C3 - Vorrichtung zur Weiterverarbeitung von Kohleentgasungsrohgas - Google Patents
Vorrichtung zur Weiterverarbeitung von KohleentgasungsrohgasInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B27/00—Arrangements for withdrawal of the distillation gases
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C10B57/00—Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general
- C10B57/18—Modifying the properties of the distillation gases in the oven
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10K—PURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
- C10K1/00—Purifying combustible gases containing carbon monoxide
- C10K1/20—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by treating with solids; Regenerating spent purifying masses
Description
20
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.
In der DE-PS 4 31 269 ist ein Gaserzeuger zum Beheizen von Generatoröfen beschrieben. Bei diesem
werden die Entgasungserzeugnisse bituminöser Brennstoffe durch eine glühende Koksschicht geführt Durch
eine Trennwand sind in dem Gaserzeuger zwei unten ineinander übergehende Kammern gebildet. Die eine
Kammer ist mit Brennstoff und die andere Kammer ist mit heißem Koks gefüllt. Von der Brennstoffkammer
her wird Verbrennungsluft zugeführt. Die Entgasungserzeugnisse werden aus der Kokskammer abgeführt. Es
ergeben sich dabei Undefinierte Strömungsverhältnisse, die den Reinigungseffekt der Koksschüttung beeinträchtigen.
In einer Koksofenbatterie anfallende Koksofenrohgase enthalten außer den Hauptbestandteilen H2, CH4,
CO und CO2 noch Begleitstoffe wie ungesättigte Kohlenwasserstoffe, NH3, HCN, Benzol und andere
aromatische Kohlenwasserstoffe, sowie Teer, H2S und organische Schwefelverbindungen. Aus vielen Gründen
ist nur ein weitgehend von diesen Begleitstoffen gereinigtes Gas weiterverwendbar. Die heißen Koksofenrohgase
hat man zu diesem Zweck bisher in einer nachgeschalteten Kondensationsstufe gekühlt. In einer
Nebengewinnungsanlage wurden z. B. Naphthalin, NH3, Benzol, Teer und Schwefel abgetrennt. Die auf dem
Markt erzielbaren Erlöse für die bei der Nebengewinnung erzeugten Produkte werden jedoch immer
niedriger und damit ist die Wirtschaftlichkeit der Nebengewinnung überhaupt in Frage gestellt. Gleichwohl
müssen aber die störenden Begleitstoffe aus dem Kohleentgasungsrohgas zum Zwecke der Gasreinigung
entfernt werden. Häufig fallen bei der Aufarbeitung umweltbelastende Abwässer und Abgase an, die
kostenaufwendig beseitigt werden müssen.
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen worden, das noch heiße Koksofenrohgas ω
direkt, d. h. ohne Kühlung und Reinigung, einer partiellen Oxydation mit Hilfe von Sauerstoff, mit
Sauerstoff angereicherter Luft oder anderen Sauerstoff enthaltenden Gasgemischen zu unterwerfen und zu
spalten und damit in ein kohlenmonoxid- und wasserstoffreiches Spaltgas umzuwandeln. Hierfür benötigt
man allerdings erhebliche Mengen an Sauerstoff. Der Sauerstoffbedarf kann durch eine besondere Sauerstoffanlage
gedeckt werden, was die Investitionskosten erhöbt, oder er kann einer Sauerstoffanlage eines
benachbarten Stahlwerkes entnommen werden, was jedoch ebenfalls erhebliche Kosten mit sich bringt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art vorzuschlagen, mit welcher auf
einfache, zuverlässige und wirtschaftliche Weise die störenden Begleitstoffe des heißen Kohleentgasungsrohgases
entfernt werden können, ohne daß es einer üblichen Nebengewinnungs- oder Sauerstoffanlage
bedarf und ohne daß eine räumliche zusätzliche Reaktorkammer vorgesehen sein muß.
Diese Aufgabe ist mit den Maßnahmen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst Der die
unerwünschten Begleitstoffe zersetzende Reaktor ist dabei in der bzw. anstelle der ohnehin bei dem
Kammerofen vorgesehenen Gassteigleitung vorgesehen. Die Koksschüttung wird durch die hohen
Temperaturen in der Kammerwand und im Kammerinnenraum miterhitzt. Durch die regelbare Luftzuführung
kann die gewünschte Temperatur in der Koksschüttung aufrechterhalten bzw. in der gewünschten Weise
verändert werden.
Es ist damit erreicht, daß abhängig von der Wahl der
Betriebsbedingungen die genannten Begleitstoffe vollständig oder wenigstens teilweise zu Koks und Gas
zersetzt werden. Es ist allenfalls noch die Beseitigung von H2S erforderlich, was in bekannten Waschverfahren
der Kokerei- oder Raffinerietechnik erfolgen kann. Dadurch, daß das Kohleentgasungsrohgas in noch
heißem Zustand durch das heiße Koksbett geleitet wird, wird nicht nur die eigene Wärmeenergie des Kohleentgasungsrohgases
bei der Weiterverarbeitung mitbenutzt, sondern auch eine Kondensation der Begleitstoffe
vermieden. Die Begleitstoffe werden in der heißen Koksschüttung zersetzt. Umweltschädliche Emissionen
sind damit vermieden.
Die Verweilzeit des Kohleentgasungsrohgases kann in Abhängigkeit von der gewünschten Zusammensetzung
des behandelten Gases und der Temperatur der heißen Koksschüttung in weiten Grenzen variiert
werden. Vorzugsweise wird etwa 50 bis 300 Nm3 Kohleentgasungsrohgas pro m3 Koksschüttung durch
die Koksschüttung hindurchgeführt.
Durch die Anordnung der Koksschüttung in der Gassteigleitung sind unerwünschte Teerkondensationen
sicher vermieden.
Der das Koksbett enthaltende Reaktor enthält zweckmäßigerweise Vorrichtungen zum Befüllen mit
Koks und zum Entleeren der Asche bzw. des Kokses. Die Befüllung des Reaktors kann mit heißem oder auch
mit kaltem Koks erfolgen. Eine etwa erforderliche Aufheizung der Koksschüttung in dem Reaktor kann
direkt und/oder indirekt erfolgen, wozu eine entsprechende Ausbildung der Heizwände und die geregelte
Luftzuführung zu der Koksschüttung dient.
Die durch die erfindungsgemäße Vorrichtung auf überraschend einfache und sichere Weise mögliche
Herstellung verwertbarer Gase aus Kohleentgasungsrohgas wurde anhand folgender Untersuchungen
bestätigt:
Kohleentgasungsrohgas wurde durch Entgasung von Kokskohle in einem elektrisch beheizten Ofen hergestellt
und anschließend durch eine aus Koks bestehende, ebenfalls in einem elektrischen Ofen befindliche
Reaktionszone geleitet. Die Temperatur der Reaktionszone und die Verweilzeit des Kohleentgasungsrohgases
in der Reaktionszone wurde variiert. Das Kohleentga-
sungsrohgas wurde vor und nach der erfindungsgemäßen Behandlung analysiert
Das eingesetzte Rohgas hat folgende Zusammensetzung (luftfrei):
55,1 Vol% 63 Vol%
35,6 Vol% 1,7 Vol%
4,64 g/Nm3
3,23 g/Nm3
44,00 g/Nm3
0,8 g/Nm3
C2+: 0,2Vol0/o
C2-: l
Kl
Kondensat: Wasser und Teer (schwarzbraun) ca. π
90 g/Nm3:
Das Kohleentgasungsrohgas wurde bei 1250K und 2» einer Raumgeschwindigkeit von 65 NraVm3 über eine
Koksschüttung geleitet Das aus dem Reaktor mit dem Koksbett austretende Gas hatte folgende Zusammensetzung:
C2 +: 0,0Vol%
C2-: 0,0Vol%
H2: | 63,8 Vol°/o |
CO: | 17,2 Vol% |
CH4: | 16,9 Vol% |
CO2: | 2,1 Vol% |
HCN:
3,44 g/Nm3
0,02 g/Nm3
8,6 g/Nm3
0,05 g/Nm3
0,02 g/Nm3
8,6 g/Nm3
0,05 g/Nm3
Kondensat: Wasser, Teer nicht nachweisbar.
Das Kohleentgasungsrohgas wurde bei HOOK und
einer Raumgeschwindigkeit von 40 NmVm3 über die Koksschüttung geleitet Das aus dem Reaktor mit der
Koksschüttung austretende Gas hatte folgende Zusammensetzung:
57,5 Vol%
7,4 Vol%
7,4 Vol%
30,9 Vol%
2,9 Voio/o
2,9 Voio/o
C2 +: 0,3Vol%
C2-: l,0Vol%
H2S: 4,44 g/Nm3
NH3: 1,30 g/Nm3
C6H6: 36,0 g/Nm3
Kondensat: Wasser und gelbes Teerprodukt (Naphthalin) ca. 30 g/Nm3.
Diese Versuchsergebnisse zeigen eindeutig die vorteilhafte Reduzierung störender Begleitstoffe in dem
Kohleentgasungsrohgas und die dadurch bedingte erhebliche Verbesserung der Gasqualität für die
Weiterverwendung.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Weiterverarbeitung von Kohleentgasungsrohgas, bei welcher das noch heiße
Kohlenentgasungsrohgas über eine glühende Koksschüttung von z. B. über 1100 K, vorzugsweise über
1250 K, geleitet wird, welche in dem Entgaser
angeordnet ist, der eine Verbrennungsluft-Zuleitung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Koksschüttung in einem anstelle der Gassteigleitung oder in der Gassteigleitung eines Kammerofens
angeordneten Reaktor vorgesehen und mit einer regelbaren Luftzuführung ausgestattet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit etwa 50 bis 300Nm3 Kohleentgasungsrohgas pro m3 Koksschüttung beaufschlagt
ist.
Priority Applications (12)
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