DE2821571A1 - Adiabatisches verfahren zur mononitrierung von benzol unter verwendung von salpetersaeure - Google Patents
Adiabatisches verfahren zur mononitrierung von benzol unter verwendung von salpetersaeureInfo
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Description
Adiabatisches Verfahren zur Mononitrierung von Benzol unter Verwendung von Salpetersäure
Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Mononitrobenzol. Sie befaßt sich
insbesondere mit einem verbesserten kontinuierlichen adiabatischen Verfahren zur Mononitrierung von Benzol unter Bildung von
Mononitrobenzol.
Die Nitrierung nitrierbarer aromatischer Verbindungen ist seit langem bekannt. Bei der Nitrierung von Benzol handelt es sich
um ein großtechnisches Verfahren zur Herstellung von Mononitrobenzol, aus dem dann Anilin hergestellt wird.
Das heutige technische Verfahren zur Herstellung von Nitrobenzol
besteht im wesentlichen entweder in einer absatzweisen oder in einer kontinuierlichen Zugabe eines Gemisches aus Schwefelsäure
und Salpetersäure, nämlich einer sogenannten Mischsäure, zu Benzol. Die Nitrierungsreaktion wird normalerweise bei einer
Temperatur von 60 bis 70 0C oder darunter durchgeführt,, wobei
man die bei der Umsetzung auftretende Wärme durch Kühlen abführen muß. Die hierzu verwendeten Mischsäuren enthalten normalerweise
einen hohen Salpetersäuregehalt, nämlich eine Salpetersäuremenge von etwa 20 bis 30 %, so daß sie über ein geringes
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Volumen verfügen. Gewöhnlich wird mit einem Verhältnis von
Mischsäure zu Benzol von etwa 2,9 bis 3,6 : 1 gearbeitet. Die verbrauchte Säure, nämlich die nach erfolgter Umsetzung
anfallende Mischsäure, die praktisch an Salpetersäure erschöpft ist, wird nach erfolgter Umsetzung wieder auf einen
Schwefelsäuregehalt von 93 bis 95 % aufkonzentriert und mit Schwefeltrioxid oder Oleum auf 100 bis 105 % verstärkt, so
daß sie sich wieder verwenden läßt.
Die Nachteile der obigen Verfahren, insbesondere die Notwendigkeit
zu einer starken Kühlung zum Abführen der Reaktionswärme, sind bereits seit einer Reihe von Jahren bekannt. In US-PS
2 256 999 wird daher schon ein Verfahren zur adiabatischen Nitrierung beschrieben, bei dem die gesamte Mischungswärme
und Reaktionswärme beibehalten und bei der Umsetzung ausgenutzt wird, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu steigern und ferner
auch die Temperatur der verbrauchten Säure auf einen Maximalwert von etwa 110 0C anzuheben, wodurch sich die verbrauchte
Säure durch herkömmliche Mittel, beispielsweise Blitzverdampfung, wirksamer konzentrieren läßt. Dieses Verfahren hat jedoch keinen
Eingang in die Technik gefunden, was allein schon daraus hervorgeht, daß in erster Linie immer noch nach den eingangs genannten
Verfahren gearbeitet wird.
Die dem Verfahren der US-PS 2 256 999 anhaftenden Nachteile werden durch die US-PS 4 021 498 weitgehend überwunden, die
sich mit einem Verfahren zur adiabatischen Nitrierung befaßt, bei dem eine Mischsäure mit einem Wassergehalt von nicht weniger
als 25 % verwendet und bei einer Reaktionstemperatur von nicht über etwa 145 0C gearbeitet wird, und das Nitrobenzol
mit weniger als etwa 500 Teilen pro Million an Dinitrobenzol ergibt.
Das Verfahren der obigen US-PS 4 021 498 beruht auf der Erkenntnis,
daß durch eine entsprechende Einstellung der Wassermenge in der Mischsäure und somit eine Einstellung der Konzentration
der verbrauchten Säure auf einen Schwefelsäuregehalt
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von unter etwa 72 % eine störende Dinitrierung vermieden wird.
Das Verfahren ist jedoch auf eine maximale Reaktionstemperatur von etwa 80 0C und ein Arbeiten bei atmosphärischem Druck
beschränkt.
Es wurde nun ein verbessertes kontinuierliches adiabatisches Nitrierverfahren gefunden, durch das sich unter bestimmten Bedingungen
der im einzelnen näher angegebenen Art ein an Dinitrobenzol praktisch freies Mononitrobenzol bei wesentlich
höheren Temperaturen herstellen läßt, wodurch man sowohl die Reaktionsgeschwindigkeit als auch den Durchsatz ganz beachtlich
steigern kann. Das Verfahren bietet gegenüber den bisher hierzu bekannten Verfahren den wesentlichen Vorteil einer
ganz beachtlichen Produktivxätsstexgerung, ohne daß es irgendwelche sonstige entscheidende Nachteile aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
man einen Reaktionsstrom aus einer Mischsäure mit etwa 3 bis
7,5 % Salpetersäure, etwa 58,5 bis 66,5 % Schwefelsäure und etwa 28 bis 37 % Wasser und einen Reaktionsstrom mit bis zu einem
etwa 10-prozentigen stöchiometrischen Oberschuß an Benzol
kontinuierlich miteinander vermischt und unter kräftigem Rühren bei einer Temperatur von etwa 80 bis 120 0C bei überatmosphärischem
Druck derart umsetzt, daß die Reaktionstemperatur etwa 145 0C nicht übersteigt, wodurch in hoher Ausbeute, nämlich
unter praktisch vollständiger Umwandlung der Salpetersäure, Mononitrobenzol mit einem Gehalt von weniger als etwa 500 Teilen
pro Million an Dinitrobenzol gebildet wird.
Unter überatmosphärischem Druck wird ein Druck verstanden, der ausreicht, um das Benzol im Reaktionsgemisch bei der angewandten
Reaktionstemperatur in flüssigem Zustand zu halten.
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Unter kräftigem Rühren wird jede ausreichende Durchmischung verstanden, die für eine gleichförmige Verteilung des flüssigen
Benzols im gesamten Reaktionsgemisch zu jeder Zeit der Umsetzung sorgt, wodurch die Reaktion mit der Salpetersäure begünstigt
wird.
Die Konzentration an verbrauchter Säure muß nach erfolgter Nitrierung innerhalb eines Schwefelsäurebereichs von etwa
62 bis 68 % liegen. Selbstverständlich ergibt nicht jede oben angeführte Kombination aus Salpetersäure, Schwefelsäure und
Wasser eine verbrauchte Säure, deren Schwefelsäuregehalt in den genannten Bereich von 62 bis 68 % fällt. Eine Mischsäure
aus 3 % Salpetersäure und 58,5 % Schwefelsäure enthält beispielsweise
zu wenig Schwefelsäure, während eine Mischsäure aus 7,5 % Salpetersäure und 66,5 % Schwefelsäure eine zu hohe
Konzentration an Schwefelsäure aufweist. Solche Gemische führen daher entweder zu einer zu niedrigen oder zu einer zu hohen
Konzentration an verbrauchter Säure.
Liegt die Konzentration der Salpetersäure in der Mischsäure wesentlich unter etwa 3 %, dann wird das Volumen der Mischsäure
in bezug auf das Benzol zu groß, so daß das Verfahren nicht mehr wirtschaftlich ist. Geht die Konzentration an Salpetersäure
wesentlich über etwa 7,5 % hinaus, dann kommt es durch die bei der Reaktion im angegebenen Temperaturbereich erzeugte Wärme
dazu, daß die Temperatur zu hoch wird, nämlich auf über 145 0C
ansteigt, was mit einer erhöhten Dinitrierung verbunden ist.
Macht die Wasserkonzentration in der Mischsäure wesentlich weniger als etwa 28 % aus, dann kommt es bei der Umsetzung zu
einer übermäßigen Dinitrierung. Bei einer Wassermenge von wesentlich über etwa 37 % erniedrigt sich dagegen die Reaktionsgeschwindigkeit
ziemlich stark, so daß die Umwandlung der Salpetersäure zu Nitrobenzol niedriger wird.
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- JBT-
Liegt die Konzentration der verbrauchten Säure bei wesentlxch
unter etwa 62 % Schwefelsäure, dann erniedrigt sich die Reaktionsgeschwindigkeit
ganz beachtlich. Liegt die Konzentration der verbrauchten Säure dagegen bei wesentlich über etwa 68 %
Schwefelsäure, dann kommt es in erhöhtem Maße zu einer Dinitrierung.
Eine Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens unter unwirtschaftlichen
Bedingungen, nämlich bei einem Salpetersäuregehalt von weniger als 3 % , einem Wassergehalt von über 37 %
und einem Schwefelsäuregehalt an verbrauchter Säure von weniger als 62 % ist zwar prinzipiell möglich, jedoch ist ein Arbeiten
unter solchen Bedingungen mit einer niedrigeren Umwandlung und einer langsameren Reaktionsgeschwindigkeit verbunden,
wobei in der verbrauchten Säure die Konzentration an Salpetersäure zugleich wesentlxch höher wird, die man entweder
zurückgewinnen oder verwerfen muß. Das erfindungsgemäße Verfahren wird daher vorzugsweise unter den oben angegebenen
Bedingungen so durchgeführt, daß sich eine Umwandlung der Salpetersäure von etwa 98 %, und vorzugsweise wenigstens etwa
99 %-, ergibt» Arbeitet man beim vorliegenden Verfahren dagegen
mit einer Salpetersäuremenge von über etwa 7,5 %, einer Wassermenge von weniger als etwa 28 % und einer Schwefelsäuremenge
in der verbrauchten Säure von über etwa 68 %, dann kommt es dabei zur Bildung unerwünscht hoher Mengen an Dinitrobenzol
im Produkt, nämlich von Mengen von- über etwa 500 Teilen pro Million.
Selbstverständlich kann auch nicht jede Kombination an Mischsäurekonzentration
innerhalb des oben angegebenen Bereichs bei jeder Temperatur zwischen 80 und 120 0C verwendet werden.
Die maximale Reaktionstemperatur sollte nicht über etwa 145 0C
hinausgehen, damit es zu keiner Bildung von Dinitrierungsnebenprodukten
kommt. Mischsäuren mit hoher Salpetersäurekonzentration werden daher im allgemeinen bei den niedrigeren Temperaturen
eingesetzt, während Mischsäuren mit niedriger Salpetersäurekonzentration bei den höheren Arbeitstemperaturen benützt
werden.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine
Steuerung der Wassermenge in der Mischsäure und demnach in der verbrauchten Schwefelsäure innerhalb der oben angegebenen Bereiche
wichtig. Durch Einhaltung dieser Maßnahme läßt sich Benzol bei wesentlich höherer Temperatur als bisher in einem
adiabatischen Verfahren nitrieren, ohne daß es dabei zur Bildung von Dinitrobenzol kommt. Gleichzeitig ergibt sich beim
vorliegenden Verfahren jedoch der Vorteil einer stark erhöhten Reaktionsgeschwindigkeit und eines wesentlich erhöhten Durchsatzes,
und man erhält, bezogen auf die Salpetersäureumwandlung, sehr hohe Ausbeuten an Mononitrobenzol hoher Qualität.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf keine besondere Vorrichtung
oder Anlage beschränkt. Zur Erläuterung wird dieses Verfahren jedoch kontinuierlich durchgeführt, und zwar vorzugsweise
unter Verwendung von vier zusammenhängenden und ineinander überfließenden sowie gerührten Nitriertankreaktoren. Hierzu
führt man einen Beschickungsstrom aus Benzol mit Raumtemperatur und einen Beschickungsstrom aus einer Mischsäure mit einer Temperatur
von 80 bis 120 0C in den Boden des ersten Reaktors un-·
ter Bildung eines Nitrierreaktionsgemisches ein, das überläuft
und in den Boden des zweiten Reaktors eingeführt wird, wobei sich das Ganze dann entsprechend fortsetzt. Die benötigte
Mischsäure wird in einem entsprechenden Mischer kontinuierlich durch Einmischen von 68,5 % Schwefelsäure und 6O % Salpetersäure
gebildet. Der Inhalt der einzelnen Reaktoren steht unter einem derartigen positiven Druck, daß das Benzol in
flüssigem Zustand bleibt. Die Verweilzeit in jedem Reaktor ist abhängig vom Volumen des Reaktionsgemisches und der Be-Schickungsgeschwindigkeit
sowie der Reaktionstemperatur.
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Das aus dem vierten Nitrierreaktor überfließende Reaktionsgemisch
wird kontinuierlich zu einem kontinuierlich arbeitenden Phasenseparator geführt, in dem die verbrauchte Säure von der
organischen Phase abgetrennt wird. Unter Verwendung eines Vakuumblitz
Verdampfers wird die verbrauchte Säure dann wieder aufkonzentriert,
wozu man die bei der Umsetzung entstandene Wärme heranzieht. Die Aufkonzentrierung der verbrauchten Säure unter
Verwendung von BlitzVerdampfern oder sonstigen hierzu geeigneten
Einrichtungen ist eine seit langem bekannte Technik.
Die erhaltene organische Phase wird kontinuierlich in einen vierstufigen Gegenstromwaschextraktor geschickt, in dem die
sauren Komponenten, wie mitgeschleppte Schwefelsäure, Dinitrophenol und Picrinsäure, durch Kontakt mit einer Natriumcarbonatlösung
entfernt werden. Anschließend wird die gewaschene organische Phase zur Gewinnung von überschüssigem Benzol mit Dampf
abgestreift. Das dabei erhaltene Benzol und die aufkonzentrierte
Schwefelsäure werden rückgeführt. Das hierbei zurückbleibende Produkt enthält weniger als etwa 500 Teile pro Million an Dinitrobenzol.
Beispiel 1
Man vermischt Benzol (in einem 10-prozentigen stöchiometrischen
Überschuß) und eine Mischsäure aus 5,2 % Salpetersäure, 62,5 % Schwefelsäure und 32,3 % Wasser und speist das erhaltene Gemisch
dann in den Boden des ersten von insgesamt vier kontinuierlich ineinander überlaufenden gerührten Nitriertankreaktoren
ein. Die Einspeisung des Benzols erfolgt bei Raumtemperatur, während die zugeführte Mischsäure auf 90 0C vor-
2 erhitzt ist. Der Druck im Reaktor beträgt 4,6 kg/cm . Nach
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einer Verweilzeit von 2,8 Minuten im ersten Reaktor liegt die Reaktionstemperatur bei 132 0C (Delta T = 42 0C), wobei die
Umwandlung der Salpetersäure zu Nitrobenzol 91 % ausmacht. Das
Reaktionsgemisch strömt dann in den Boden des zweiten Reaktors, wobei sich nach einer Verweilzeit von 2,8 Minuten eine Temperatur
von 135 0C (Delta T = 45 0C) und eine Umwandlung von 98 %
ergibt. Die Umsetzung wird dann in dieser Weise so fortgeführt, daß das Reaktionsgemisch nach dem Überlaufen aus dem
dritten und dem vierten Reaktor nach einer Verweilzeit von 2,8 Minuten in jedem Reaktor eine Temperatur von 135,5 0C
bzw. von 136 0C hat, wobei die Umwandlung bei 99 % bzw. bei
99,5 % liegt. Die gesamte Verweilzeit beträgt 11,2 Minuten.
Der aus dem viertem Reaktor kommende Reaktionsstrom wird in einen kontinuierlich arbeitenden Separator geführt, in dem
die verbrauchte Säure, bei der es sich um 65-prozentige Schwefelsäure handelt, von der organischen Phase abgetrennt wird.
Die so erhaltene verbrauchte Säure wird dann in einem Vakuumblitzverdampfer,
der bei einer Temperatur von 90 0C und einem Druck von 60 mm Hg betrieben wird, auf eine Schwefelsäurekonzentration
von 68 % aufkonzentriert. Die hierbei anfallende Säure wird rückgeleitet.
Die erhaltene organische Phase wird kontinuierlich in einen vierstufigen
Gegenstromwaschextraktor geführt, in dem durch Behandeln mit einer Natriumcarbonatlösung mitgeschleppte Schwefelsäure,
Dinitrophenol (0,1 %) und Picrinsäure (0,1 %) entfernt werden.
Anschließend wird die gewaschene organische Phase zur Abtrennung von nxchtumgesetztem überschüssigem Benzol unter Verwendung
von Dampf abgestreift. Das hierdurch als Produkt erhaltene Nitrobenzol enthält weniger als 100 Teile Dinitrobenzol pro
Million.
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Beispiel 2
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird wiederholt, indem man Benzol und eine Mischsäure aus 3 % Salpetersäure, 66,5 %
Schwefelsäure und 30,5 % Wasser, die auf eine Temperatur von
2 120 0C erhitzt ist, bei einem Druck von 4,6 kg/cm miteinander
umsetzt. Die Verweilzeit in jedem Reaktor beträgt 0,3 Minuten, und die Konzentration an verbrauchter Säure macht 68 % aus.
In den einzelnen Reaktoren ergeben sich bei den angegebenen Temperaturen folgende prozentuale Umwandlungen:
Reaktor Nr. | prozentuale Umwandlung | Temperatur C |
1 | 90 | 142 |
2 | 96 | 144 |
3 | 98 | 144,5 |
4 | 99 | 145 |
Das erhaltene Produkt enthält weniger als 100 Teile Dinitrobenzol pro Million.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird wiederholt, indem man Benzol und eine Mischsäure aus 7,4 % Salpetersäure, 58,6 %
Schwefelsäure und 34 % Wasser, die auf 80 0C erhitzt ist, un-
ter einem Druck von 4,6 kg/cm miteinander umsetzt. Die Verweilzeit
in jedem Reaktor beträgt 5 Minuten. Die Schwefelsäurekonzentration in der verbrauchten Säure liegt bei 62 %.
Die sich in jedem Reaktor bei der angegebenen Temperatur ergebende prozentuale Umwandlung geht aus folgender Aufstellung
hervor:
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- Wf- | Temperatur 0C | |
1% | 133 | |
Reaktor Nr. | prozentuale Umwandlung | 141 |
1 | 82 | 144 |
2 | 94 | 145 |
3 | 98 | |
4 | 99 | |
1571
Das erhaltene Produkt enthält weniger als 100 Teile Dinitrobenzol pro Million.
Beispiele 4 - 9
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren.wird wiederholt, indem
man einen auf 80 0C erhitzten Reaktionsstrom aus 67,02 % Schwefelsäure,
5,95 % Salpetersäure und 27,03 % Wasser sowie einen bei Raumtemperatur befindlichen Reaktionsstrom aus Benzol kontinuierlich
miteinander vermischt und unter kräftiger Durchmischung umsetzt. Die Beschickungsgeschwindigkeit für die Mischsäure
beträgt 116 ml pro Minute (Verhältnis von Benzol zu Salpetersäure
= 1,05). Die Verweilzeit macht 2 Minuten aus. Bei aufeinanderfolgenden Versuchen verdünnt man die Mischsäure durch
Zusatz von Wasser in der aiis der folgenden Tabelle hervorgehenden
Weise und stellt die Beschxckungsgeschwxndxgkeit für die Mischsäure so ein, daß das gleiche Verhältnis von Benzol zu Salpetersäure
aufrechterhalten bleibt. Die Verweilzeit bleibt gleich.
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Wasserzusatz, g Gesamte Mischsäure, g
% H2SO4
% HN0„
CD Endtemperatur, °C
<η Produkt, % Benzol MNB*
DNB** DNP***
* Mononitrobenzol ** Dinitrobenzol *** 50/50 Gemisch aus NF= nicht festgestellt
5 | und Picrinsäure | * Beispiel |
6 | Nr. | 7 | 8 | 9 | TNj OO |
|
4 | |||||||||
125,94 | - | - | - | - | - | cn | |||
11,18 | - | - | - | - | - | ||||
50,79 | 2,6 | 5,3 | 8,06 | 13,86 | 20,03 | ||||
0 | 190,51 | 193,21 | 195,97 | 201,77 | 207,94 | ||||
187,91 | 66,11 | 65,18 | 64,26 | 62,42 | 60,57 | ||||
67,02 | 5,87 | 5,79 | 5,70 | 5,54 | 5,3& | ||||
5,95 | 28,02 | 29,03 | 30,03 | 32,04 | 34,06 | ||||
27,03 | 69,00 | 67,99 | 67,00 | 64,99 | 62,99 | ||||
70,00 | 134 | 134 | 132 | 127 | 123 | ||||
133 | 0,65 | 0,43 | 4,95 | 4,00 | 10,4 | ||||
0,28 | 98,8 | 99,12 | 95,6 | 96,94 | 89,5 | ||||
98,71 | 0,06 | 0,029 | 0,012 | NF | NF | ||||
0,12 | 0,18 | 0,18 | 0,15 | 0,13 | 0,10 | ||||
0,18 | |||||||||
Die aus obiger Tabelle hervorgehenden Versuchsdaten zeigen, daß bei den Versuchen Nr. 4 und 5, bei denen die Schwefelsäurekonzentration
in der verbrauchten Säure bei über 68 % liegt, 12OO bzw. 600 Teile Dinitrobenzol pro Million gebildet werden. Beim
Versuch Nr. 6 ergibt sich eine sehr hohe Umwandlung und ein niedriger Gehalt an Dinitrobenzol (290 ppm). Bei den Versuchen
Nr. 7 bis 9 ist die Schwefelsäurekonzentration in der verbrauchten Säure der Reihe nach niedriger, und es ergeben sich niedrigere
Umwandlungen, und dies zeigt, daß die Reaktionszeit länger oder die Reaktionstemperatur höher sein muß. Aus den
vorstehenden Beispielen wird somit die Wichtigkeit der Rolle des Wassers beim erfxndungsgemäßen Verfahren deutlich.
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Claims (3)
- PatentansprücheAdiabatisches Verfahren zur Mononitrierung von Benzol unter Verwendung von Salpetersäure unter Bildung von Mononitrobenzol durch Behandlung eines ReaktantenStroms aus Benzol und eines Reaktantenstroms aus einer Salpetersäure, Schwefelsäure und Wasser enthaltenden Mischsäure bei erhöhter Temperatur unter Bildung eines Nitrierreaktionsgemisches, Aufnahme der beim Mischen und bei der Reaktion entstehenden Wärme durch das Reaktionsgemisch und Ausnutzung dieser Wärme bei der Nitrierungsreaktion, Auftrennung des Reaktionsprodukts in eine das gewünschte Mononitrobenzol enthaltende organische Phase und eine praktisch heiße wäßrige Schwefelsäure enthaltende wäßrige Phase sowie Freiwaschen der organischen Phase von sauren Nebenprodukten unter Erhalt des gewünschten Mononitrobenzols, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Reaktantenstrom aus einem stöchiometrischen Überschuß an Benzol und einen Reaktantenstrom aus einer Mischsäure aus etwa 3 bis 7,5 Gewichtsprozent Salpetersäure, etwa 58,5 bis 66,5 Gewichtsprozent Schwefelsäure und etwa 28 bis 37 Gewichtsprozent Wasser unter Bildung eines Nitrierreaktionsgemisches bei einer Temperatur von etwa 80 bis 120 0C unter einem solchen überatmosphärischen Druck, daß das Benzol im Reaktionsgemisch im flüssigen Zustand bleibt, behandelt, das Reaktionsgemisch über eine zur praktisch vollständigen Umwandlung der gesamten Salpetersäure zu Mononitrobenzol ausreichende Zeit kräftig durchmischt, das hierbei anfallende Reaktionsgemisch bei einer Temperatur von nicht über etwa 145 0C in eine organische Phase und in eine wäßrige Schwefelsäure enthaltende Phase auftrennt, wobei die wäßrige Schwefelsäure enthaltende Phase praktisch keine Salpetersäure enthält und eine Schwefelsäurekonzentration von etwa 62 bis 68 Gewichtsprozent aufweist, und aus der organischen Phase Mononitrobenzol gewinnt, das weniger als etwa 500 Teile Dinitrobenzol pro Million enthält.909809/0665ORIGINAL INSPECTED
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens etwa 98 % der vor handenen Salpetersäure in Mononitrobenzol umgewandelt werden
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man die erhaltene wäßrige Schwefelsäure enthaltende Phase durch Vakuumblxtzverdampfung unter Ausnutzung der bei der Umsetzung entstandenen Wärme wieder auf ihre ursprüngliche Konzentration bringt.909809/0685
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