DE2036126C3 - Verfahren zur Herstellung von Acrylamid oder Methacrylamid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Acrylamid oder MethacrylamidInfo
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Description
25
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur jo
Herstellung von Acrylamid oder Methacrylamid gemäß den Patentansprüchen.
Seit Jahren besteht eine große Nachfrage nach Acrylamid und Methacrylamid l.s Papierverstärkungsmaterial, als Bodenyerfesviger, als Behandlungsmittel
für Fasern und zur Überführung u wertvolle Chemikalien. Da die Herstellung dieser Verbindungen in
technischem Maßstab teuer war, bestand Nachfrage für ein ökonomisches Verfahren zur Herstellung dieser
Verbindungen.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von Acrylamid und Methacrylamid in industriellem Maßstab
besteht darin, daß man zuerst Acrylnitril oder Methacrylnitril mit Schwefelsäure unter Bildung von
Acrylamidsuifat oder Methacrylamidsulfat umsetzt und anschließend neutralisiert, um Acrylamid oder Methacrylamid abzuscheiden. Dieses Verfahren neigt jedoch
dazu, daß Polymerisation bei einer Herstellung von Acrylamidsuifat oder Methacrylamidsulfat stattfindet,
und die Abtrennung des Acrylamide oder Methacrylamids durch nachfolgende Neutralisation des Sulfats ist
extrem schwierig.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können Acrylamid oder Methacrylamid leicht und wirtschaftlich
durch Hydratisierung von Acrylnitril oder Methacrylnitril ohne die bisherige Verwendung von Schwefelsäure
hergestellt werden.
Gemäß der US-PS 33 81 034 wird zur Hydrolyse ein
in Wasser zumindest teilweise lösliches Kupfer-Ion eingesetzt und die Verwendung von metallischem
Kupfer allein als unwirksam bezeichnet. Gemäß der JA-Anmeldung 5 205/1969 wird bei der Hydrolyse von
eis-l^-Cyclobutandicarbonitril als Katalysator Kupferpulver eingesetzt. Gegenüber diesem Stand der Technik
lassen sich nun beim erfindungsgemäßen Verfahren unter Einsatz von Raney-Kupfer in überraschender
Weise wesentlich höhere Acrylamidausbeuten erzielen (die mehr als 99% betragen können).
Katalysator
Katalysator
CH2=CHCN + H2O
CH2=CHCONH2
CH2=C-CN + H2O
CH1= C-CONH1
Bei der vorliegenden Erfindung muß die Menge an Wasser, die verwendet wird, um mit dem Acrylnitril
oder Methacrylnitril umgesetzt zu werden, nicht besonders begrenzt werden. Obgleich Acrylnitril oder
Methacrylnitril sogar mit einer sehr kleinen Menge von Wasser reagieren, wird die Menge an Acrylamid oder
Methacrylamid, die aus dem Ausgangs-Acrylnitril oder -Methacrylnitril gebildet wird, größer, wenn die Menge
an Wasser größer wird und im Oberschuß eingesetzt wird. Dementsprechend ist die Menge an Wasser, die
verwendet wird, vorzugsweise 0,01 bis 100 Mol pro Mol Acrylnitril oder Methacrylnitril.
Die Umsetzung verläuft auch, wenn die Menge an verwendetem Katalysator bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren sehr gering ist Beispielsweise reicht es aus, wenn man den Katalysator in einer Menge von 0,01 g
pro Mol Acrylnitril oder Methacrylnitril zugibt Je höher die Menge an verwendetem Katalysator ist, um so
schneller läuft die Umsetzung ab, wodurch eine Zunahme der Menge an gebildetem Acrylamid oder
Methacrylamid möglich wird. Dementsprechend liegt die Menge des Katalysators vorzugsweise bei 0,01 bis
100 g pro MoI Acrylnitril oder Methacrylnitril.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann durchgeführt werden, indem man den Katalysator in suspendiertem
Zustand und/oder in einem Festbett verwendet
Wird das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt, indem man den Katalysator in suspendiertem Zustand
verwendet, so werden zwei oder mehrere Reaktoren in Serien verbunden, und die Reaktionsflüssigkeit und der
Katalysator werden im Gegenstrom bewegt, um die Umsetzung zu bewirken. In diesem Fall soll der
Ausdruck »Reaktiunsflüssigkeit und Katalysator werden im Gegenstrom bewegt, um Reaktion zu bewirken«
die folgenden Maßnahmen bedeuten:
Im Falle, wenn man eine Anzahl von »n« Reaktoren in
einer Serie verbindet, so werden das Acrylnitril oder Methacrylnitril und Wasser in den ersten Reaktor, d. h.
in den Reaktor Nr. 1 gegeben, und die aus dem Reaktor Nr. I entnommene Reaktionsflüssigkeit wird dann in
den Reaktor Nr. 2 geleitet. Auf solche Weise wird die Reaktionsflüssigkeit, die aus dem Reaktor Nr. 2
entnommen wird, in aufeinanderfolgender Reihe in den Reaktor Nr. »/x<
geleitet Auf der anderen Seite wird der Katalysator in den Reaktor Nr. »/x<
gegeben, wo die Umsetzung in einem solchen Zustand ausgeführt wird, daß der Katalysator in der Reaktionsflüssigkeit
suspendiert wird, während der Katalysator, der aus dem Reaktor Nr. »n« entnommen wird, in den Reaktor
Nr. »rt-1« gegeben wird, wo die Umsetzung in
suspendiertem Zustand durchgeführt wird. So wird der
Katalysator, der aus dem Reaktor Nr, »n-1« entnommen
wird, in regelmäßiger Reihenfolge in den Reaktor Nr. 1 geleitet, um dort die Umsetzung in suspendiertem
Zustand zu bewirken.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei Zimmertemperatur (25° C) oder einer Temperatur, die niedriger
ist als Zimmertemperatur, durchgeführt Jedoch kann die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht werden, wenn
man die Temperatur erhöht. Wenn die Reaktionstemperatur zu hoch erhöht wird, so können Nebenreaktionen
einschließlich der Polymerisation von Acrylnitril oder Methacrylnitril auftreten. Die Addition eines Polymerisationsinhibitors,
wie Hydrochinon, ist ein wirksames Mittel, um Nebenreaktionen zu inhibieren. Selbst wenn
man die Reaktionstemperatur auf 2000C oder höher steigert, werden gemäß dem Verfahren Acrylamid oder
Methacrylamid gebildet, aber die optimale Temperatur liegt im Bereich von 25 bis 2000C.
Das erfindungsgemäße Verfahren verläuft leicht bei atmosphärischem Druck nicht nur in Luft, sondern
ebenfalls in Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid, Wasserstoff oder in einer ähnlichen Atmosphäre. Es ist
ebenfalls möglich, die Umsetzung unter überatmosphärischem Druck durchzuführen. Die Umsetzung wird
durch Druck nicht besonders beeinflußt; sie kann auch bei Drücken von 0 bis 300 kg/cm2 durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann entweder in flüssiger Phase oder in der Gasphase durchgeführt
werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- jo fahrens kann ein organisches Lösungsmittel zu dem
Reaktionssystem zugefügt werden. Lösungsmittel, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren geeignet sind,
schließen Methanol, Äthanol, Isopropanol, Aceton, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd, Formamid und
Acetamid ein. Die Zugabe solcher Lösungsmittel zu dem Reaktionssystem erlaubt beispielsweise eine Erhöhung
der Acrylnitril- oder Methacrylnitrilkonzentration im
Wasser. Acrylamid oder Methacrylamid können zuvor als Lösungsmittel zu dem Reaktionssystem zugefügt
werden, um die Konzentration von Acrylnitril oder Methacrylnitril zu erhöhen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die folgenden Vorteile erreicht:
t. Bei dem bekannten Verfahren, bei dem Schwefelsäure zur Herstellung von Acrylamid oder Methacrylamid
aus Acrylnitril oder Methacrylnitril verwendet wird und bei dem eine Polymerisation mit starker
Wärmeentwicklung auftritt, muß die Wärme abgeführt werden und ein Polymerisationsinhibitor zugefügt
werden. Bei dem erfindifngsgemäßen Verfahren findet eine so'.che starke Wärmeentwicklung und Polymerisation
jedoch kaum statt, urd die Bildung von Nebenprodukten aus Acrylnitril oder Methacrylnitril ist gering. So
kann man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Acrylamid oder Methacrylamid in extrem hoher
Ausbeute herstellen.
2. Das erfindungsgemäße Verfahren enthält weniger Verfahrensstufen und erlaubt eine leichte Isolierung des
Acrylamide oder Methacrylamids. Bei dem bekannten Verfahren, bei dem Schwefelsäure verwendet wird, muß
man das entstehende Aerylamidsulfat oder Methacryl=
amidsulfat neutralisieren und das durch Neutralisation gebildete Sulfat abtrennen, um Acrylamid oder Methacrylamid
zu erhalten. Weiterhin ist eine solche Neutralisation und Trennung in ihrer Durchführung
extrem schwierig und beeinträchtigt stark die Wirtschaftlichkeit des Herstellungsverfahren. Das erfindungsgemäße
Verfahren erfordert keine Neutralisation, und bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können das
entstehende Acrylamid und Methacrylamid leinht isoliert wurden.
3. Die Qualität des Produktes, das man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält, ist ausgezeichnet.
Bei dem bekannten Verfahren, bei dem Schwefelsäure, Polymerisationsinhibitor und Neutralisationsmittel verwendet
werden, ist es ••'ihr schwierig, Acrylamid oder
Methacrylamid in reiner Form zu isolieren.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung näher.
In einem 100-ml-Vierhalskolben gab man ungefähr
2 g Raney-Kupfer, das entwickelt und mit Wasser gewaschen worden war, zusammen mit einer flüssigen
Mischung von 25,0 g Acrylnitril und 25,0 g Wasser (in zwei Schichten getrennt) und erwärmte 2 Stunden bei
ca. 700C am Rückfluß.
Nach Beendigung der Umsetzung wurde der Katalysator abfiltriert und das Filtrat eingedampft. Das
erhaltene weiße kristalline Produkt wurde in einer Mischung aus Äthyläther und Äthanol gelöst und daraus
kristallisiert, wobei man ein weißes kristallines Produkt mit einem Schmelzpunkt von 84,5 bis 85° C erhielt
Dieses Produkt wurde durch Gaschromatographie-Analyse, Elementaranalyse, IR-Analyse und NMR-Analyse
als Acrylamid indentifiziert Bei der Analyse durch Gaschromatographie ergab sich, daß 8,1 g Acrylamid als
Produkt erhalten worden waren. Neben dem Produkt wurde kein Nebenprodukt gefunden.
Bei dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurden ungefähr 2 g Raney-Kupfer, das entwickelt und
mit Wasser gewaschen worden war, verwendet, und eine Reaktionsflüssigkeit, die 26,5 g Acrylnitril, 18,0 g
Wasser und 20,0 g Dimethylformamid enthielt, wurde 2 Stunden bei ca. 74° C am Rückfluß erwärmt
Nach Beendigung der Umsetzung zeigte das Ergebnis der Gaschromatographie-Analyse, daß 6,7 g Acrylamid
als Produkt gebildet worden waren. Neben dem Produkt wurden kaum Nebenprodukte gefunden.
In dem Verfahren gemäß Beispiel 1 wurden ungefähr 2 g Raney-Kupfer, das entwickelt und mit Wasser
gewaschen worden war, verwendet, und eine Reaktionsflüssigkeit, die 26,5 g Acrylnitril, 18,0 g Wasser und
15.0 g Isopropanol enthielt, 2 Stunden bei 700C im
Rückfluß erwärmt.
Nach Beendigung der Umsetzung zeigte die Gaschromatographie-Analyse,
daß 4,7 g Acrylamid als Produkt erhalten worden waren. Neben dem Produkt wurden kaum Nebenprodukte gefunden.
Gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurden 8,7 g Raney-Kupfer, das entwickelt und mit
Wasser gewaschen worden war, 18,9 g Acrylnitril und
81.1 g Wasser in einen Autoklav gefüllt und unter Rühren in Stickstoffatmosphäre 130 Minuten bei 1200C
umgesetzt. Während der Umsetzung änderte sich der innere Druck von 31CgZCm2 auf 1 kg/cm2.
Nach Beendigung der Umsetzung zeigte das Ergebnis der Gaschromatographie-Analyse, daß 25,0 g Acryl-
amid als Produkt erhalten worden waren. Neben dem Produkt wurden keine Nebenprodukte gefunden.
Ungefähr 2 g Raney-Kupfer, das entwickelt und mit Wasser gewaschen worden war, wurden zusammen mit
einer flüssigen Mischung aus 4,2 g Methacrylnitril und 36,0 g Wasser 2 Stunden bei ca. 8O0C unter Rühren bei
Atmosphärendruck umgesetzt.
Nach der Umsetzung wurde der Katalysator abfiltriert,
und das Filtrat wurde eingedampft. Das erhaltene Produkt wurde in einer Mischung aus Diäthyläther und
Äthanol gelöst und daraus kristallisiert, wobei man ein weißes kristallines Produkt mit einem Schmelzpunkt
von 109 bis I1O°C erhielt. Dieses Produkt wurde als
Methacrylamid identifiziert, und zwar als Ergebnis der Gaschromatographie-Analyse, der Elementaranalyse,
der ik-Anaiyse und der NMR-Änaiyse. Das Ergebnis der Gaschromatographie-Analyse zeigte, daß 4,1 g
Methacrylamid als Produkt erhalten worden waren. Neben dem Produkt wurden keine Nebenprodukte
gefunden.
Gemäß dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren wurden ungefähr 2 g Raney-Kupfer, das entwickelt und
mit Wasser gewaschen worden war, als Katalysator verwendet, und eine Reaktionsflüssigkeit, die 16,8 g
Methacrylnitril, 18,0 g Wasser und 25,0 g Dimethylformamid
enthielt, wurde 2 Stunden bei ca. 80° C umgesetzt.
Nach der Umsetzung zeigte das Ergebnis der Gaschromatographie-Analyse, daß 12,7 g Methacrylamid
als Produkt erhalten worden waren. Neben dem Produkt wurden keine weiteren Nebenprodukte gefunden.
Bei dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren wurden ungefähr 2 g Raney-Kupfer, das entwickelt und
mit Wasser gewaschen worden war, verwendet und eine Reaktionsflüssigkeit, die 16.8 g Methacrylnitril, 18,0 g
Wasser und 25,0 % Isopropanol enthielt, 2 Stunden bei
ca. 70° C umgesetzt.
Nach der Umsetzung zeigte das Ergebnis der Gaschromatographie-Analyse, daß 13,6 g Methacrylamid
als Produkt erhalten worden waren. Nebenprodukte wurden außerdem Produkt keine gefunden.
Gemäß der Figur wurde ein Gemisch aus technischem Acrylnitril und Wasser (25 kg Acrylnitril und
100 kg Wasser) in einer Geschwindigkeit von 125 kg pro
Stunde in den ersten Reaktor (1) eingeführt. Die Temperatur des ersten Reaktors betrug 85°C bei einem
Reaktionsdruck von 1 at. Die Verweildauer der Reaktionslösung im ersten Reaktor betrug 30 Minuten.
Der Suspensionsgrad des Raney-Kupfer-Katalysator betrug 10% (Katalysator in g/Reaktions!ösung in g).
Der Umwandlungsgrad von Acrvlnitril zu Acrylamid im Reaktor (1) betrug 25%. 1250 kg/Stunde der Reaktionslösung wurden durch Leitung 5 entnommen und in dem
ersten Abscheider (6) in ein Gemisch, bestehend aus 150 kg Katalysator und 500 kg wäßriger Lösung, und in
600 kg einer reinen Lösung, die keinen Katalysator enthielt, getrennt. Der Katalysator wurde zum größten
Teil in den ersten Reaktor (I) zurückgeführt, und 150 kg/Stunde des verbrauchten Katalysators wurden
durch Leitung 9 abgeführt. 125 kg der Reaktionslösung
wurden in den zweiten Reaktor (2) durch Leitung 8 überführt. Der zweite Reaktor (2) wies eine Reaktionstemperatur von 77°C, einen Reaktionsdruck von 0,5 at,
eine Verweildauer der Reaktionslösung von 30 Minuten,
ίο einen Suspensionsgrad des Katalysators von 10% und
einen Umwandlungsgrad von 25% auf. Der zweite Abscheider (12 wurde in derselben Weise wie der erste
Abscheider (6) des ersten Reaktors (1) betrieben, und 150 g/Stunde Katalysator wurden durch Leitung 10 in
r> den ersten Reaktor (1) eingeführt. 125 kö' Jtr leinen
Lösung im zweiten Reaktor (2) wurden durch Leitung 14 in den dritten Reaktor (3) übergeführt. Der dritte
Reaktor (3) wies eine Reaktionstemperatur von 70°C unter Normaldruck und eine Verweildauer der Lösung
2(i von 3ö Minuten auf und wurde mit i5ög/Siunde
Raney-Kupfer durch Leitung 20 beschickt. Der Betrieb des dritten Abscheiders (17) war genau der gleiche wie
im ersten Abscheider (6) des ersten Reaktors (1). 150 g/Stunde Katalysator im dritten Reaktoi (3) wurden
:> abgeführt und in den zweiten Reaktor (2) eingespeist
Der Umwandlungsgrad betrug im dritten Reaktor (3]
nur 15%. Daher betrug der gesamte Umwandlungsgrac im ersten, zweiten und dritten Reaktor zusammen 65%
Die ei.w Lösung im dritten Reaktor (3) wurde durch
so Leitung 19 abgeführt und zu einem Produkt aufgearbei
tet. Die Einsatzmenge an Katalysator pro kg Acrylnitri
betrug 6 g.
Um einen Umwandlungsgrad von Acrylnitril zi Acrylamid von 65% bei einer Verweildauer von l,i
}-, Stunden, einem Suspensionsgrad von 10%, einei
Reaktionstemperatur von 80°C und einem Reaktionsdruck von 0,8 at mit einer Beschickung von 25 kg
Acrylnitril und 100 kg Wasser pro Stunde unter Einsät?
nur eines Reaktors zu erreichen, ist dagegen eine
4(i Einsatzmenge von 30 g Katalysator pro kg Acrylnitril
also eine fünfmal größere Menge als vorstehend erforderlich.
Vergleichsversuch
-η Bei der Hydrolyse von Acrylnitril zu Acrylamid
wurde ein Vergleich verschiedener Katalysatoren durchgeführt, nämlich Raney-Kupfer (erfindungsgemäß),
durch Reduktion von Kupferoxid bzw. Kupfer-Chrom-Oxid erhaltene Katalysatoren (gemäß DT-OS
in 20 01 903) und schließlich Kupferpulver (das in Beispiel
8 der JA-Anmeldung 5 205/1969 bei vis-1,2-Cyclobutandicarbonitril eingesetzt wurde).
Der Katalysator wurde in der jeweiligen, aus Tabelle I ersichtlichen Menge in einen 500 cm3-Kolben gegeben
und die ebenfalls ersichtlichen Mengen an Acrylnitril und Wasser hinzugefügt. Die Mischungen wurden
während der aus der Tabelle ersichtlichen Zeit bei einer Temperatur von 80° C auf einem Wasserbad und unter
Stickstoffatmosphäre heftig unter Rückfluß erhitzt Die Acrylamidausbeute in der Reaktionsflüssigkeit wurde
gaschromatographisch unter Verwendung von 20 M Polyäthylenglykol als Säulenfüllmittel bestimmt Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle aufgeführt Die Herstellung der reduzierten Katalysatoren dieses
Versuchs erfolgte nach der in der DT-OS 20 01 903 angegebenen und nachstehend erläuterten Methode;
die Herstellung des Raney-Kupfer-Katalysators wird
ebenfalls nachstehend erläutert.
Katalysator | (g) | Acrylnitril | Wasser | Reaktionszeit | Ausbeute an |
2,5 | Acrylamid | ||||
4 | (g) | (g) | (Stunden) | (%) | |
Raney-Kupfer | 3 | 2,65 | 18 | 2 | 96 |
Raney-Kupfer | 3 | 5 | 80 | 2 | 100 |
Reduziertes Cu-Cr | 3 | 2.65 | 18 | 3 | 54,6 |
Reduziertes Cu-A | 5 | 2.65 | 18 | 3 | 68,3 |
Reduziertes Cu-B | 2,65 | 18 | 3 | 51,8 | |
Kupferpulver | 5 | 8" | 3 | 1,1 | |
Herstellung der im Vergleichsversuch
verwendeten Katalysatoren
verwendeten Katalysatoren
Raney-Kupfer
128 g Natriumhydroxid wurden in 500 ml Wasser gelöst und in einen 2-1-Becher gegeben. Während etwa
30 Minuten wurden 100 g Raney Kupfer-Legierung unter Rühren zugegeben, wobei die Temperatur der
Flüssigkeit durch Wasserkühlung auf etwa 50° C gehalten wurde. Nach Beendigung der Zugabe wurde
der Inhalt während 50 Minuten bei 5O0C in einem Wasserbad unter Rühren allmählich digeriert, anschließend
wurde die überstehende Flüssigkeit dekantiert und der verbleibende Teil mehrmals mit destilliertem
Wasser gewaschen und mehrmals dekantiert.
Reduziertes Cu-Cr
10 g eines handelsüblichen Kupferoxid-Cromoxid-Katalysators wurden in eine Glassäule gegeben und
reduziert, indem man trockenen Wasserstoff mit einer Geschwindigkeit von 200 ml/Minute durch die Säule
leitete und diesen Durchsatz 1 Stunde bei 100cC, 2 Stunden bei 1500C und 2 Stunden bei I75°C
aufrechterhielt.
Reduziertes Cu-A
Kupfer(Il)-oxid (CuO) von Reagensqualität wurde in
ein Glasrohr gegeben und in derselben Weise reduziert wie bei der vorstehend angegebenen Herstellung von
reduziertem Cu-Cr.
Reduziertes Cu Ii
Eine 2O°/oigc wäßrige Lösung von Natriumhydroxid wurde zu einer wäßrigen Lösung von Kupfcr(ll)-chlorid
gegeben, um Kupferhydroxid mit einem pH-Werl von 10 zu erhalten. Dieses wurde vollständig gespült,
anschließend filtriert und 24 Stunden bei 100°C getrocknet. Anschließend erfolgte eine Zerkleinerung
auf eine Teilchengröße von 0,5 bis 0,15 mm und Erhitzen
auf 350°C unter Erzeugung von Kupfer(ll)-oxid
Dieses wurde in ein Glasrohr gegeben und in derselben Weise reduziert wie vorstehend bei der
Herstellung von reduziertem CuCr angegeben.
Kupferpulver
Weder dem Beispiel 8 noch einer anderen Stelle der japanischen Anmeldung 5 205/1969 lassen sich detaillierte
Angaben über das dort verwandte Kupferpulver entnehmen; nach fachmännischer Kenntnis wird somit
Kupfer in Pulverform zu verstehen sein. Das Verfahren wurde deshalb wie folgi durchgeführt:
Handelsübliches Kupferpulver von Reagensqualität wurde mit Aceton und anschließend mit reinem Wasser
gewaschen. Diese Waschoperation ist eine Behandlung zu dem Zweck, daß das verwendete Kupferpulver keine
hydrophilen Eigenschaften besitzt.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
809 684/83
Claims (2)
- Patentansprüche;|. Verfahren zur Herstellung von Acrylamid oder Methacrylamid durch Umsetzung von Acrylnitril 5 oder Methacrylnitril mit Wasser in Anwesenheit eines metallische Kupferkatalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Raney-Kupfer einsetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einsatz des Raney-Kupfers in suspendiertem Zustand zwei oder mehrere Reaktoren in Serie verbunden sind und die Reaktionsflüssigkeit und das Raney-Kupfer derart im Gegenstrom geführt werden, daß man die Ausgangsstoffe in den ersten Reaktor und frisches Raney-Kupfer in den 'etzten Reaktor einführt sowie die einem Reaktor entnommene Reaktionsflüssigkeit dem nächstfolgenden Reaktor und das einem Reaktor entnommene Raney-Kupfer dem vorausgehenden Reaktor zuführtMan nimmt an, daß die erfindungsgemäße Umsetzung gemäß den folgenden Reaktionsgleichungen stattfindet:
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