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Verbinder für Kratzerförderer.
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Die Erfindung betrifft Verbinder für Kratzerförderer sowie mit derartigen
Verbinden ausgerüstete Kratzerförderer.
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Derartige Kratzerförderer werden, gleichgültig ob sie als Doppelketten-
oder Einketten-Kratzerförderer ausgebildet sind, in ausgedehntem Maße im Kohlenbergbau
eingesetzt, wobei die einzelnen
Fördertröge mit ihren Stirnflächen
beidseitig miteinander verkunden werden müssen, um einen Förderer der jeweils gewünschten
Länge aufzubauen. Derartige Kratzerförderer können beispielsweise eine Länge von
228,50 m (250 yds) aufweisen, wobei die einzelnen Fördertröge eine Länge von jeweils
1,55 m (5 ft) haben.
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Jeder Fördertrog besitzt dabei zwei einander gegenüberliegende Seitenwandungen
mit sigmaförmigem Querschnitt, welche durch eine Deckplatte miteinander verbunden
sind, die ihrerseits ein oberes Fördertrum von einem unteren Rücklauftrum trennt.
Während des erforderlichen Vorrückens des Förderers an eine freigelegte Abbaufront
heran, werden in an sich bekannter Weise die einzelnen Fördertröge nach Art einer
Schlangenbewegung vorgeschoben, wobei die Verbindungen zwischen den aneinander anstoßenden
Fördertrögen gelenkig sein müssen, und zwar nicht nur in einer Horizontalebene zur
Erzielung der Schlängelbewegung, sondern auch in einer Vertikalebene zum Ausgleich
von Unebenheiten der Sohle. Herkömmlicherweise besitzen diese Verbinder an den aneinander
anstoßenden Enden der Fördertröge Einsteck- und Aufnahmeorgane sowie einen durch
diese Enden hindurchgesteckten gemeinsamen Verbindungsbolzen, welcher an der betreffenden
Seite des Förderers die maximal erlaubte Öffnung der Verbindung bestimmt.
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Unter den im Bergbau herrschenden Arbeitsbedingungen ist ein Entfernen
undjoder Austausch eines Verbindungsbolzens relativ schwierig, während die Querschnittsflächen
des einsetzbaren Verbindungsbolzens die Zugbelastung des Förderers in seiner Längsrichtung
begrenzen. Eine derartige Zugbelastung des Förderers ist jedoch von immer größer
werdender Bedeutung bei dem vorherrschenden Trend, Bergwerksmaschinen einzusetzen,
welche
sich längs der Abbaufront selbst hin und zurück verholen,
indem sie an Ansätzen des Förderers angreifen, d.h. Abbaumaschinen, welche nach
dem sogenannten kettenlosen Verholsystem arbeiten.
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Die Erfindung hat sich nunmehr die Aufgabe gestellt, einen Verbinder
für Kratzerförderer in der Weise auszubilden, daß ein damit ausgerüsteter Kratzerförderer
ungehindert bei hoher Betriebssicherheit den Verholkewegungeneiner modernen Abbaumaschine
der vorgenannten Art zu folgen vermag.
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Gekennzeichnet ist ein erfindungsgemäßer Verbinder für Kratzerförderer
zur Verbindung der aneinander anstoßenden Stirnkanten der einzelnen Tröge, an deren
Längsseiten außenseitig ineinandergreifende Einsteck- und Aufnahmeorgane angeordnet
sind, deren jedes eine oder mehrere Anschlagflächen als Teil einer mit einer seitlich
offenen Auskehlung verbundenen seitlich offenen Tasche aufweist, wobei in die Tasche
und die Auskehlung aneinanderstoßender Trogenden ein gemeinsamer Verbindungsbolzen
von der Seite her derart einführbar ist, daß sein Schaft in den betreffenden Auskehlungen
liegt und seine an beiden Enden des Schaftes ausgebildeten Kopfteile in den betreffenden
Taschen liegen und dabei an einer Anschlagfläche ihrer Tasche angreifen im wesentlichen
dadurch, daß im Schaft des Verbindungsbolzens ein Durchgangsloch für einen Haltestift
vorgesehen ist und dieser gegen seitliche Verschiebung durch einen Ansatz des Einsteck-
oder des Aufnahmeorganes gesichert ist.
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Ein erfindungsgemäßer Kratzerförderer ist gekennzeichnet durch eine
Vielzahl von Einzeltrögen, welche durch Verbinder der vorbeschriebenen Art untereinander
verbunden sind.
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Für den Zusammenbau werden die Einsteck- und Aufnahmeorgane ineinandergeschoben,
der Verbindungsbolzen von der Seite her derart eingesetzt, daß seine Kopfteile in
den Taschen liegen, und schließlich der Haltestift durch das Durchgangsloch im Schaft
des Verbindungsbolzens hindurchgesteckt. Der Abstand zwischen den jeweiligen Kopfteilen
des Verbindungsbolzens diktiert den größten Abstand zwischen den Anschlagflächen
und damit die größtmögliche Öffnung des Verbinders zur Erzielung einer Gelenkigkeit
in einer im allgemeinen horizontalen Ebene. Wenn sich auch die Gelenkigkeit in einer
im allgemeinen vertikalen Ebene durch entsprechende Wahl der Toleranzen zwischen
der Dicke des Schaftes des Verbindungsbolzens und der entsprechenden Abmessung der
Auskehlungen erreichen läßt, so ist erfindungsgemäß vorzugsweise vorgesehen, daß
die Auskehlung wenigstens des einen Organes zum anderen Organ hin von dem Bereich
neben der Anschlußfläche nach außen erweitert ist. Zur Vergrößerung der möglichen
Gelenkigkeit in der Horizontalebene ist vorzugsweise die Rückseite der Auskehlung
des einen Organes einwärts erweitert, d.h. die Auskehlung "hinterschnitten" ausgebildet.
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Wenn auch die einzelnen Fördertröge nur an einer Seitenwandung durch
erfindungsgemäße Verbinder untereinander verbunden werden können, während die anderen
Seitenwandungen durch herkömmliche Verbinder verbunden sind, was durchaus ausreichen
würde, da eine moderne kettenlose Verholeinrichtung für eine Abbaumaschine nur an
einer Seite des Förderers angreift, an welcher die erfindungsgemäßen Verbinder angeordnet
werden könnten, so werden doch vorzugsweise beide Seiten eines jeden Fördertroges
mit erfindungsgemäßen Verbindern ausgerüstet.
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Die ineinandergreifenden Organe, d.h. das Einsteck- und das Aufnahmeorgan,
können direkt außenseitig auf die betreffenden Seitenwände der Einzeltröge aufgeschweißt
werden, doch werden sie vorzugsweise einteilig mit den Seitenwänden ausgebildet,
indem sie direkt angegossen werden.
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So können die ineinandergreifenden Organe auf zugeordneten Endstücken
ausgebildet sein, welche der Querschnittsform der Seitenwandung eines Fördertroges
entsprechen und mit dem Ende eines Fördertroges verschweißbar sind.
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Der den Haltestift sichernde Ansatz kann aus einer in Längsrichtung
des Fördertroges von dem einen Organ zum anderen, anliegenden Organ hinweisenden
Nase bestehen, wobei diese Nase eine Öffnung mit größerer Querschnittsfläche als
der des Haltestiftes begrenzt. Vorzugsweise ist dabei diese Nase am Aufnahmeteil
ausgebildet und vorzugsweise trägt jede Rippe eine derartige Nase, durch welche
der Haltestift von der Oberseite und der Unterseite des Verbindungsbolzens her gesichert
wird, der im übrigen in das Durchgangsloch im Schaft des Verbindungsbolzens eingepreßt
ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beiliegenden Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert; es zeigt Fig.1 eine Seitenansicht
eines erfindungsgemäßen Verbinders; Fig.2 eine Draufsicht auf den Verbinder aus
Fig.1
Fig.3 eine Endansicht des Einsteckorganes in Blickrichtung
des Pfeiles A aus Fig.l; Fig.4 eine Endansicht des Aufnahmeorganes in Blickrichtung
des Pfeiles B aus Fig.1; Fig.5 eine Endansicht des Aufnahmeorganes in Blickrichtung
des Pfeiles C aus Fig.l; Fig.6 eine Endansicht des Aufnahmeteiles in Blickrichtung
des Pfeiles D aus Fig.l; Fig.7 eine Vorderansicht des Verbindungsbolzens; Fig.8
eine Draufsicht auf Fig.7; und Fig.9 eine Endansicht des Verbindungsbolzens aus
Fig.7.
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Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Verbinders sind aneinander anstoßende Endstücke 1, 2 als Gußstücke ausgebildet,
welche längs den jeweiligen Anschlußkanten 3, 4 mit den anstoßenden Enden nebeneinanderliegender,
nicht dargestellter langgestreckter Fördertröge verschweißt werden und die Teile
eines Verbinders 5 bilden. In dieser Beziehung entspricht jedes Endstück 1, 2 in
seinem Querschnitt dem herkömmlichen sigmaförmigen Querschnitt der Seitenwandung
eines Fördertroges und umfaßt infolgedessen eine Kopfschiene 6, auf welcher eine
Abbaumaschine gewöhnlich abgestützt
ist und über Gleitschuhe oder
Rollen gerührt wird, ferner einen Fuß 7 als Auflage auf der Sohle und eine dazwischenliegende
in Längsrichtung verlaufende Fläche 8, mit welcher eine nicht dargestellte ebene
Deckplatte verschweißt ist, welche ein oberes Fördertrum 9 des Kratzerförderers
von einem unteren Rücklauftrum 10 trennt.
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Am Endstück 1 ist ein Einsteckteil 11 angeformt, welches eine obere
Rippe 12 und eine parallel dazu verlaufende untere Rippe 13 aufweist, wobei beide
Rippen eine Auskehlung 14 begrenzen, welche eine Seitenöffnung 15 (Fig.4) sowie
jeweils eine Deck-, Boden- und Rückseite 16, 17 bzw. 18 besitzt, deren jede sich
von einem Absatz 19 nach außen verbreitert. Dieser Absatz 19 ergibt eine Anschlagfläche
20 in einer vergrößerten Tasche 21 als Fortsetzung der Auskehlung 11. Diese Tasche
21 besitzt eine Seitenöffnung 22 (Fig.5). Die vertikale Abmessung P1 der Tasche
21 ist größer als die entsprechende Abmessung C1 irgendeines Teiles der Auskehlung
14. Das Endstück 1 besitzt eine Stirnfläche 23, über welche Teile 12A und 13A der
Rippen 12 bzw. 13 hinausragen, während andere Teile 12B und 1)B seitliche Ansätze
bilden, die eine Abschlußfläche 24 ergeben.
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Am Endstück 2 ist ein Aufnahmeorgan 25 angeformt, welches eine obere
Rippe 26 sowie eine untere, parallel dazu verlaufende Rippe 27 aufweist, wobei diese
beiden Rippen eine Auskehlung 28 begrenzen, welche eine Seitenöffnung 29 (Fig.5)
sowie divergierende Ober- und Unterflächen 30, 31 aufweist, welche durch eine orthogonale
Rückseite 32 verbunden sind und wobei diese Flächen einen Absatz 33 aufweisen, welcher
eine Anschlagfläche 34
in einer vergrößerten Tasche 35 ergibt,
deren vertikale Abmessung P2 ebenfalls größer ist als die entsprechende Abmessung
C2 irgendeines Teiles der Auskehlung 28. Das Endstück 2 besitzt eine Stirnfläche
36, neben welcher das Aufnahmeorgan 25 mit einer Einschuböffnung 37 versehen ist,
welche eine derartige Abmessung besitzt, daß die überstehenden Teile 12A und 13A
des Einsteckorganes 11 in diese einführbar sind. Von jeder Rippe 26, 27 des Aufnahmeorganes
26 ragt eine Nase 38 hervor, welche mit der Abschlußfläche 24 eine Uffnung 39 begrenzt.
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Vervollständigt wird der erfindungsgemäße Verbinder durch einen Verbindungsbolzen
40 mit einem Schaft 41 und einem vergrößerten Kopfteil 42 an jedem Ende, wobei der
Schaft ein Durchgangsloch 43 aufweist. Die Vertikalabmessung S ist kürzer als die
Abmessung C1 und C2 der Auskehlung, während die Kopfteile eine Vertikalabmessung
H haben, welche kleiner ist als die Abmessungen P1 und P2 der Tasche. Jedes Kopfteil
besitzt eine zur Längsachse des Verbindungsbolzens 40 schräglaufende Schulter 44.
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Für den Zusammenbau des Verbinders 5 gemäß Fig.l und 2 werden die
Flächen 23 und 36 so nahe wie möglich aneinandergebracht, wobei die größtmögliche
Nähe in diesen Figuren dargestellt ist, sodaß das Einsteckorgan 11 in das Aufnahmeorgan
25 eingreift.
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Alsdann wird der Verbindungsbolzen 40 in die Auskehlungen 14 und 28
sowie die Taschen 21 und 35 eingesetzt und ein Haltestift 45 mit geringerer Querschnittsfläche
als die Öffnungen 39 durch die obere Öffnung 59 hindurch in das Durchgangsloch 43
des Schaftes hinein und aus diesem heraus durch die untere Öffnung 39 getrieben,
sodaß er die in Fig.l und 2 dargestellte Position einnimmt.
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In diesem Zustand ist der Abstand F zwischen den Anschlagflächen der
beiden Organe selbstverständlich kleiner als der die Maximalentfernung C zwischen
den Schulterflächen 44 des Verbindungsbolzens, welche die größtmögliche Öffnung
des Verbinders 5 durch die Flächen 23 und 36 bestimmt, welche sich dann ergibt,
wenn der Förderer in der üblichen Weise beim Vorrücken in Schlängelbewegung versetzt
wird. Die Neigung der Schulterflächen 44 gewährleistet, daß bei dem größten Knickwinkel
von beispielsweise 30 und gleichzeitiger Maximalbelastung des Verbindungsbolzens
40 die Schulterflächen 44 satt an den entsprechenden Anschlagflächen anliegen.
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Die Gelenkigkeit des Verbinders 5 in einer Horizontalebene wird durch
das Spiel der rückseitigen Fläche 18 gesichert, wie dies deutlich in Fig.2 zu sehen
ist, während eine Gelenkigkeit in einer Vertikalebene durch das gleiche Spiel der
Flächen 16, 17, 30 und 31 erzielbar ist, wie dies am besten in Fig.1 zu sehen ist.