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Spundwandbohle
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Die Erfindung betrifft eine Z-förmige Spundwandbohle, insbesondere
fUr die Verwendung als Zwischenbohle in gemischten Spundwänden, mit keilförmigen
Verdickungen an den Kanten, die mittels Schloßstöhlen in an sich bekannter Art miteinander
bzw. mit den I-förmigen Tragbohlen verbindbar sind.
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Z-förmige Spundwandbohlen vorgenannter Art sind seit Jahrzehnten bekannt
und haben sich bei der Erstellung von Uferbefestigungen in Häfen, Schleusen usw.
hervorragend bewährt. Sie dienen hauptsachlich als Zwischenbohle im Anschluß an
die 1-förmigen, als Trogbohlen dienenden Rammpfähle, wobei in der Regel jeweils
zwei Spundwandbohlen zwischen zwei benachbarten Tragbohlen angeordnet sind, um eine
geschlossene Spundwand zu bilden und die Druck- und Zugkräfte auf die Tragbohlen
zu übertragen.
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Die hierfür verwendeten I-förmigen Tragbohlen weisen an den Flanschkanten
keilförmige Verdickungen auf, die aus waiztechnischen GrUnden
nach
außen gerichtet sind. Die bekannten Z-förmigen Zwischenbohlen weisen an einer oder
an beiden Längskanten ebenso eine gleichartige keilförmige Verdickung auf, die mit
einem aufgeschobenen Schloßstahl mit entsprechenden keilförmigen Ausnehmungen mit
den Flanschen der I-förmigen Tragbohlen verbindbar sind.
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In der Praxis hat sich die Anordnung von zwei Z-förmigen Spundwand
bohlen zwischen den Tragbohlen als besonders günstig herausgestellt, wobei jeweils
zwei Z-förmige Spundwandbohlen miteinander eine trapezförmige Ausbuchtung bilden,
die bekannterweise aus der Flucht der Tragbohlen vorspringend oder nach innen zwischen
den Tragbohlen stehend angeordnet werden kann. Im letzteren Falle liegen die Z-förmigen
Spundwandbohlen innerhalb der Flanschebenen der I-förmigen Tragbohle; das hat den
Vorteil, daß der abschließende Betonholm am Kopf der Spundwand wesentlich kleiner
gehalten werden kann, als bei vorspringenden Zwischenbohlen.
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Andererseits hot die Anordnung mit den vorspringenden Z-förmigen Spundwandbohlen
nicht nur ramntechnische, sondern auch statische Vorteile, auf die ion aufgrund
der örtlichen Bedingungen - wie hoch die land- oder seeseitige Beanspruchung der
zu erstellenden Spundwand ist - nicht verzichten kann.
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Bei dieser Problemstellung setzt die vorliegende Erfindung an.
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Es wurde nämlich festgestellt, daß die bisher bekannten Z-fbreigen
Spundwandbohlen Mängel aufweisen. So können die Z-försigen Spundwandbohlen, die
fur die vorspringende Bauanordnung vorgesehen sind, nicht ohne weiteres nach innen,
zwischen den Tragbohlen, angeordnet werden. Hierzu ist dann ein hoher technischer
Aufwand
in Abänderung bzw. Anpassung der Verbindungsstellen zwischen den Z-förmigen Spundwandbohlen
und den Tragbohlen erforderlich. Um eine solche Spundwand herzustellen ist es z.
B.
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erforderlich, zwei Schloßstähle miteinander zu verschweißen oder ein
gesondertes Anschlußprofil zwischen den Tragbohlen und den Z-förmigen Spundwandbohlen
einzuarbeiten, wodurch nicht nur die Teilung der Tragbohlenanordnung, sondern auch
die Festigkeitswerte verändert werden.
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Analog sind die Z-förmigen Spundwandbohlen, die für die Anordnung
zwischen den Tragbohlen vorgesehen sind, nicht ohne zusätzlichen technischen Aufwand
für eine vorspringende Bauart zu verwenden.
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In beiden vorbeschriebenen Fällen ist die rationelle Anwendung der
Z-förmigen Spundwandbohlen nur in dem bestimmten, engen Verwendungsbereich möglich,
während jede erforderliche Abweichung von der vorgesehenen Bauart erheblichen, zusätzlichen
Material-und Arbeitseinsatz erforderlich macht.
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Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung einer Z-förmigen Spundwandbohle,
insbesondere für die Verwendung als Zwischenbohle in gemischten Spundwänden mit
keilartigen Verdickungen an den Kanten, die mittels Schloßstählen in an sich bekannter
Art miteinander bzw. mit den I-förmigen Tragbohlen verbindbar sind, wobei die vorbeschriebenen
Mängel der bisher bekannten Z-förmigen Spundwandbohlen behoben werden, indem die
neuentwickelte Z-förmige Spundwandbohle in einfachster Weise sowohl nach innen,
zwischen den Tragbohlen, als auch, in vorspringender Bauart, vor den Tragbohlen
ohne zusdtzliche Zwischenprofile und ohne zusätzliche Schweißarbeiten angeordnet
werden kann.
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DarUberhinaus stellt sich der Erfindung die weitere Aufgabe, mit dieser
neuentwickelten Z-förmigen Spundwandbohle Abwinkelungen aus der vorgegebenen Ramiflucht,
z. B. bei Fahrrinnenverengungen an Schleusen, Hafeneinfahrten und dergleichen, vornehmen
zu können, ohne die Teilung und die parallele Anordnung der Tragbohlen verändern
zu mussen unter Verzicht auf die Verwendung von Ubergangsprofilen, Sonderschloßstdhlen
oder dergleichen und ohne zusätzliche Schweißarbeiten, die bislang bei der Verwendung
von bekannten Z-förmigen Spundwandbohlen erforderlich waren.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird bei der Gestaltung Z-förmiger
Spundwandbohlen, insbesondere fUr die Verwendung als Zwischenbohle in gemischten
Spundwänden, mit keilartigen Verdickungen an den Längskanten, die mittels Schloßstählen
in an sich bekannter Art miteinander bzw. mit den I-förmigen Tragbohlen verbindbar
sind, erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die keilartigen Verdickungen an den Längskanten
der Z-förmigen Spundwandbohle derart ausgebildet sind, daß die erhöhten Ecken der
keilartigen Verdickungen in die gleiche parallele Richtung zeigend ausgerichtet
sind.
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Diese erfinderische Ausbildung einer Z-förrigen Spundwandbohle ermöglichst
die Anordnung der Z-förmigen Spundwandbohle sowohl vor als auch zwischen den bekannten
I-förmigen Tragbohlen mittels der einfachen, bekannten Schloßstähle, ohne Schweißarbeiten,
Zwischenstücke oder Sonderprofile, und dadurch eine Uberaus rationelle Herstellung
von gemischten Spundwänden beliebiger Bauart gewährleistet wird.
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Bisher waren die keilartigen Verdickungen an den Längskanten der Z-förmigen
Spundwandbohlen derart ausgebildet, daß die erhöhten
Ecken der keilartigen
Verdickungen in entgegengesetzter Richtung zeigend ausgerichtet waren.
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Z. B. zeigten die erhöhten Ecken der Verdickungen zueinander zum Profilinnern
(Peiner Kastenspundwand, 3. Auflage, 1960, Seite 38).
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Diese Ausbildung ist für die Anordnung der Z-förmigen Profile vor
den I-förmigen Tragbohlen vorgesehen. Wenn die Z-förmigen Spundwandbohlen zwischen
den Tragbohlen nach innen versetzt werden mUssen, ist entweder ein Anschweißen einer
gewendeten Profilkante (Abb. 15 a) oder das Anschweißen eines umgekehrten, zweiten
Schloßstahls (Abb. 15 b) oder das Abschneiden der Verdickung an der Kante und Anschweißen
der Z-förmigen Spundwandbohle an dem Schloßstahl (Abb. 16 a) oder die Anordnung
von Zwischenstücken bzw. Sonderprofilen zwischen den Z-förmigen Spundwandbohlen
und den Tragbohlen erforderlich (Abb. 16 b).
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Nach einem anderen bekannten System (Arbea-Prospekt Trade ARBED R
+ D Department, 1976, S. 3, 4 und 6) sind die erhöhten Ecken der keilartigen Verdickungen,
in entgegengesetzter Richtung zeigend, vom Profil nach außen gerichtet, die eine
zwingende Anordnung der Z-förmigen Spundwandbohlen zwischen den Tragbohlen nach
sich ziehen. Sollen diese Z-förmigen Spundwandbohlen jedoch vor den Tragbohlen angeordnet
werden, so sind hierfür die gleichen Maßnahmen, wie sie bei der vorhergehenden,
bekannten Ausführungsform beschrieben wurden, erforderlich.
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Die erfindungsgemäße Z-förmige Spundwandbohle soll nun anhand der
beiliegenden Zeichnungen mit den vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten beispielsweise
naher erläutert werden.
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Diese zeigen: Fig. 1 die erfindungsgemü3e Z-förmige Spundwandbohle
mit aufgezogenen Schloßstählen; Fig0 2 gemischte Spundwand mit Spundwandbohlen,
gemäß Fig. 1, zwischen bekannten Tragbohlen; Fig0 3 Abwinkelung aus der Rammflucht
mit zwei Spundwandbohlen, gemäß Fig. 1, als Zwischenbohlen; Fig. 4 Spundwand gemäß
Fig. 3 mit einer Zwischenbohle; Fig. 5 Ausführungsbeispiel, gemaß Fig. 3 und 4,
zur Bildung von Strompfeilern, BrUckenpfeilern und dergleichen.
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In der Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Z-förmige Spundwandbohle 1
mit zwei aufgeschobenen Schloßstdhlen 2 dargestellt. Die Formgebung und Abmessungen
der keilartigen Verdickung 3 an den Längskanten der Z-förmigen Spundwandbohle 1
und die der einfachen Schloßstöhle 2 entsprechen der allgemein bekannten Normung
(Empfehlungen des Arbeitsausschusses "Ufereinfassvngen", 4o Auflage, 1971, Verlag
Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin, MUnchen, DUsseldorf, 8.1.7, Form 3 a).
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Die erfindungsgeiuße Ausgestaltung der bekannten keilartigen Verdickungen
3 und 31 zum Z-förmigen Spundwandbohlenprofil 1 ist derart, daß die erhöhte Ecke
4 der keilartigen Verdickung 3 - vom Profil aus gesehen - nach außen gerichtet und
die erhöhte Ecke 41 der keilartigen Verdickung 31 zur Profil-Innern ausgerichtet
ist.
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Die beiden keilartigen Verdickungen 3 und 31 sind folglich so zueinander
angeordnet, daß die erhöhten Ecken 4 und 41 in die gleiche parallele Richtung 5
zeigen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
sind die mit den keilartigen Verdickungen versehenen Kanten der erfindungsgemäßen
Z-förmigen Spundwandbohle 1 in an sich bekannter Weise derart gekröpft, daß die
keilartigen Verdickungen 3 und 31 mit den aufgeschobenen Schloßstählen 2 sich innerhalb
der gesamten Profilhöhe H befinden, wie es bereits in der Fig. 1 dargestellt ist.
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Die Fig. 2 zeigt eine gemischte Spundwand, bestehend aus bekannten
Tragbohlen 6, Schloßstählen 2 und den erfindungsgemäßen Z-förmigen Spundwandbohlen
1.
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In diesem Ausführungsbeispiel einer gemischten SpundwandausfUhrung
ist die einfache Austauschbarkeit der beiden Spundwandbohlen 11 untereinander sowie
der beiden Spundwandbohlen 12 - ohne zusötz-ZwischenstUcke liceund ohne Schweißarbeiten
- leicht erkennbar.
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Die erfindungsgemäßen Z-förmigen Spundwandbohlen 1 können sowohl in
vorspringender Bauart vor den Tragbohlen 6, zur Bildung eines breiten Betonholms
7, als auch zwischen den Tragbohlen 6 zur Bildung eines schmalen Betonholms 8 am
Kopf der Spundwand angeordnet werden. Die Teilung 9 der Tragbohlen 6 bleibt bei
beiden AusfUhrungen gleich.
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Die Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Spundwandausführung,
die sich aus der Vielseitigkeit der erfindungsgexäßen Spundwandbohle 1 ergibt. Dieses
Ausfuhrungsbeispiel zeigt eine Abwinkelung w aus der Ramiflucht 10, wie es z. B.
bei Fahrrinnenverengungen an Schleusen, Hafeneinfahrten erforderlich wird. Zwischen
den Tragbohlen 6 sind im Abschnitt a jeweils zwei Spundwandbohlen 1 angeordnet.
Im Abschnitt b ist eine weitere Variation einer doppelwandigen Spundwand dargestellt,
die ebenso problemlos mit den erfindungsgemdßen Z-förmigen Spundwandbohlen 1 herstellbar
ist. Auch bei einer Abwinkelung ç bleibt die Teilung 9 zwischen den Tragbohlen 6
konstant, Die parallele Anordnung der Tragbohlen 6 zueinander bleibt immer erhalten.
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In Fig. 4 ist ein weiteres Ausfuhrungsbeispiel einer abgewinkelten
Spundwand dargestellt, bei der zwischen den Tragbohlen 6 jeweils nur eine erfindungsgemäße
Spundwandbohle 1 angeordnet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Vorsatz
aus der geraden Rammflucht 10 durch den kleineren Winkel Y - im Vergleich zu Fig.
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3 - geringer.
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Fig. 4 a zeigt eine doppelwandige AusfUhrung der Fig. 4.
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Fig. 5 zeigt ein Ausfuhrungsbeispiel zur Errichtung von Strompfeilern,
wie es zur Bildung von Molenköpfen, BrUckenpfeilern, Schleusenhduptern und dergleichen
erforderlich ist.
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Auch dieses Ausführungsbeispiel zeigt, daß bei Verwendung der erfindungsgemdßen
Z-förmigen Spundwandbohle 1 keine Schweißarbeiten oder Sonderprofile zur Erstellung
solcher Bauformen erforderlich sind.
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Der Erfindungsgegenstand gewährleistet gegenüber den bekannten Z-förmigen
Spundwandbohlen eine Uberaus rationelle Anwendung und einfache Verarbeitung bei
der Herstellung von gemischten Spundwänden.
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L e e r s e i t e