DE248034C

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Publication number: DE248034C
Application number: DENDAT248034D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

--M 248034-KLASSE 84a. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Dezember 1909 ab.

. Den Gegenstand der Erfindung bildet ein für Bauarbeiten unter oder über Wasser, auf morastigem oder unebenem Boden beispielsweise zum Sprengen, Bohren, Rammen, für Steinsetzarbeiten u. dgl. bestimmtes Gerüst.

Gemäß der Erfindung ruht die Arbeitsbühne in einfacher Weise auf mehreren einzelnen Traggestellen, die in bekannter Weise mit hebbaren Pfosten versehen sind und an der Arbeitsbühne mittels wagerechter Laufbahnen geradlinig und bzw. oder im Bogen verschieb-, bar sind.

Auf diese Weise kann die Arbeitsbühne entsprechend der Zeichnung, die einige Ausführungsfornien veranschaulicht, in beliebiger Richtung in wagerechter Ebene versetzt werden.

Auf der Zeichnung stellt

Fig. ι ein Gerüst schematisch im Aufriß dar, das aus einer Arbeitsbühne α und mehreren voneinander unabhängigen Stützgestellen b, c besteht.

Fig. 2 zeigt den Grundriß dieser Ausführungsformen, während

Fig. 3 den Grundriß einer etwas abgeänderten Bauart und

Fig. 4 eine weitere Abänderung, von der Seite gesehen, in Verbindung mit einer am Lande befindlichen Tragkonstruktion veranschaulichen.

In Fig. ι.und 2 Wird eine Arbeitsbühne a am Umfang mittels mehrerer, z. B. sechs, einzelner Gestelle b mit Pfosten c getragen. Die Traggestelle b sind mittels paarweise angeordneter oberer und unterer Rollen auf Seitengleisen an der Außenseite des Hauptgestells α beweglich. ' ■ .

Die äußeren Ecken der Bühne α sind abgerundet, so daß jeder Gestellteil b hier bequem auf eine andere Seite der Bühne herumgeführt werden kann. Sind drei oder vier Gestellteile b in richtiger Lage, so genügen sie vollkommen' zur sicheren Unterstützung eier Bühne a. Die anderen Gestellteile b können alsdann in solche beliebigen Stellungen gebracht werden, die für ein Versetzen der Bühne wünschenswert erscheinen, so daß die Arbeitsbühne leicht in Richtung parallel zu einer ihrer geradlinigen Seiten verschoben werden kann. Weiterhin kann aber auch, wenn vier Traggestelle b derart angeordnet sind, daß in jeder Eckkurve der Bühne α ein Traggestell steht, die Bühne a gedreht oder zum mindesten allmählich derart herumgeschwungen werden, daß sie zwecks Vornahme neuer Arbeiten oder weiterer Versetzung jede beliebige Stellung einnimmt.

Wie leicht ersichtlich, kann die Hauptbühne a auch kreisförmig ausgebildet werden, anstatt eine längliche Form mit abgerundeten Ecken aufzuweisen.

Fig. 3 zeigt ein Gerüst, dessen ringförmiges Hauptgestell α demjenigen der Fig. 1 und 2 ähnlich ausgebildet ist, jedoch besitzt das Gerüst nunmehr gerade Außenseiten, während

die Innenseiten zu einer vollen Kreisbahn ausgebildet sind. Auf diese Weise kann das Gerüst sowohl in beiden Richtungen parallel zu seinen . Außenseiten bewegt, als auch mittels der drei oder vier Traggestelle b an der Innenseite des Hauptgerüstes α im Kreis herumgeschwungen werden. Die jeweilig zu verschiebenden Traggestelle b können mit ihren Pfosten c zu diesem Zweck zusammen mit der gesamten Vorrichtung

ίο zur Vornahme ihrer lotrechten Bewegung an eine beliebige Stelle des Gestells α gebracht werden.

Auf allen Teilen des Gerüstes können bei zweckmäßiger Ausbildung irgendwelche Werkzeuge oder Vorrichtungen zur Ausführung von Arbeiten unter Wasser angebracht werden, beispielsweise Tauchvorrichtungen, Bergungsanlagen, Baggervorrichtungen, Pumpen, Bohrvorrichtungen, Rammen, Vorrichtungen zum Gründen, wie Krane o. dgl.

Sollen beispielsweise Landungsbrücken, Ufermauern usw. hergestellt werden, so können diese teilweise bereits fertiggestellten Bauwerke oder Teile d von ihnen zeitweise an Stelle eines oder mehrerer der Gestellteile der Bühne Verwendung finden. Dies ist z. B. in Fig. 4 dargestellt, in der das bewegliche Gerüst α in dem Maße verschoben wird, wie die mit seiner Hilfe zu erbauende Mauer fortschreitet. Auf diese Weise können einige der Gestellteile b fortbleiben, wobei sie durch den zuletzt fertiggestellten Teil des Mauerwerkes, des herzustellenden Landungssteges o. dgl. ersetzt werden, auf dem zweckmäßig Hilfsgleise zum Zuführen des Baustoffes angebracht werden.· In diesem Falle ist es möglich, nur mit vier Stützen b, c zu arbeiten.

Wenn das Gestell a mit breiten Laufbahnen ausgerüstet ist, so kann es in jedem gewünschten ' Maße dadurch verschoben werden, daß die Pfostengestelle allmählich versetzt oder geschwenkt werden.

Man kann das gesamte Gerüst auch aus einer größeren Anzahl von Einzelgestellen α und b zusammensetzen, die bei ihrer Vereinigung ein vollständig bewegliches Gerüst bilden, jedoch derart miteinander verbunden sind, daß sie leicht in zwei oder mehr einzelne Teile getrennt werden können, so daß jeder Teil entweder eine feste Bühne oder selbst ein vollständig bewegliches Gerüst bildet. Anordnungen dieser Art sind in dem Falle vorteilhaft, wenn die Ausdehnung der Arbeitsstelle vergrößert werden soll, oder auch wenn das Versetzen des gesamten Gerüstes nach einer anderen Arbeitsstelle durch die Zerlegung vereinfacht wird.

Natürlich kann auch die Arbeitsbühne a mit einer Reihe hebbarer Pfosten ausgerüstet sein, so daß durch sie das Eigengewicht sowohl wie das aller anderen Gestellteile b dieser Bühne getragen wird. In diesem Falle können samtliehe Pfosten c. der Gestellteile b hochgehoben sein und diese Teile gleichzeitig an der Hauptbühne längs bewegt werden. Andererseits können auch die Gestellteile b mit ihren Pfosten c ihrerseits sämtlich dazu dienen, die Hauptbühne während deren Bewegung zu tragen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Gerüst aus gegeneinander verschiebbaren Gestellen für Bauarbeiten unter oder über Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsbühne (a) auf mehreren einzelnen Traggestellen (b) ruht, die an ihr mittels wagerechter Laufbahnen geradlinig und bzw. oder im Bogen verschiebbar sind und in bekannter Weise hebbare Pfosten haben.

2. Gerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelgestelle (b) am geradlinigen und bzw. oder gekrümmten Umfang der Arbeitsbühne (a) verschiebbar sind.

3. Gerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine in der Mitte ausgeschnittene Arbeitsbühne (a) sowohl am inneren als auch am äußeren Rande Laufbahnen für Einzelgestelle (b) trägt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.