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Die Erfindung bezieht sich auf eine Pressvorrichtung zum Einpressen von hohlen, stirnseitig offenen Baukörpern in einen anstehenden Erdkörper, welche Vorrichtung zur Lieferung der Vorschubkraft mehrere nebeneinander angeordnete, hydraulische Pressen aufweist.
Das Einpressen von hohlen, stirnseitig offenen Baukörpern zur Errichtung von Tiefbauwerken wird in der Regel dann angewendet, wenn das Errichten von Baukörpern im Aushubraum selbst nicht gangbar erscheint und bzw. oder dann, wenn der Aushub nicht grösser als der vorzusehende Baukörper sein soll und dem Aushub folgend sogleich eine Abstützung des Erdreiches bzw. Erdkörpers folgen soll.
Es wird bei dieser Technik, welche zum Bau von Verkehrsweg-Unterführungen unter andern Verkehrswegen vor allem dann angewendet wird, wenn die Bauarbeiten den Verkehr auf dem oben liegenden Verkehrsweg nicht oder nur wenig beeinträchtigen dürfen, ein fertiger, hohler Baukörper mit starken Winden in den anstehenden Erdkörper vorgeschoben und dabei fortlaufend an der Stirnseite des Baukörpers das Erdreich im Ausmass des Baukörperquerschnittes abgegraben und durch den Baukörper hindurch abtransportiert. Bei grösseren Baukörpern, wie sie z. B. zur Herstellung von Unterführungen für Strassen erforderlich sind, ergeben sich dabei sowohl durch die Notwendigkeit, beträchtliche Aushubmengen abtransportieren zu müssen, als auch von der Übertragung der erforderlichen Vorschubkraft auf den Baukörper her Probleme.
Für einen wirtschaftlichen und leistungsfähigen Abtransport des Aushubes, der auch einen entsprechend raschen Baufortschritt ermöglicht, ist ein möglichst nahes Heranfahren von Transportfahrzeugen an die Arbeitsstelle, an der der Aushub vorgenommen wird, erforderlich, wobei dem aber der notwendige Aufbau der Pressen, mit denen der Baukörper vorgeschoben wird, entgegensteht ; an den Seitenwänden eines einzupressenden Baukörpers angreifende Pressen lassen überhaupt keine Einfahrt von Transportfahrzeugen in den unmittelbaren Baukörperbereich zu und müssen, falls eine solche Einfahrt stattfinden soll, zuvor in aufwendiger Arbeit abgebaut und danach wieder aufgebaut werden, und es unterliegen im Bodenbereich des einzupressenden Baukörpers angeordnete Pressen einer erheblichen Gefährdung, wenn Transportfahrzeuge diesen Bereich befahren müssen.
Beim horizontalen Einpressen von Rohren in das Erdreich sind nur kleinere Materialmengen abzuführen, und es ist hiefür der Einsatz von Stetigfördereinrichtungen vorgeschlagen worden,
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tungen, welche neben den für den Rohrvertrieb vorgesehenen Pressen angeordnet sein können, ist aber wesentlich geringer als die Transportkapazität von fortlaufend nacheinander zu beladenen Schwerfahrzeugen. Überdies sind solche Stetigfördereinrichtungen als zusätzlicher Aufwand zu bewerten, da sie den Aushub nur über eine kurze Wegstrecke transportieren und der Aushub danach auf Transportfahrzeuge verladen werden muss.
Es ist nun ein Ziel der Erfindung, eine Pressvorrichtung eingangs erwähnter Art zu schaffen, welche ein weitgehend unbehindertes Befahren des Baukörperbereiches mit Transportfahrzeugen bis in die unmittelbare Nähe der Aushub- bzw. Arbeitsstelle ermöglicht und auch einen von der Zufahrt solcher Transportfahrzeuge weitgehend unbehinderten Vorschub der Baukörper erzielen lässt.
Die erfindungsgemässe Pressvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulischen Pressen in einem nach oben zu durch eine abnehmbare, befahrbare Deckelplatte abgeschlossenen Kasten angeordnet sind, wobei sich diese Pressen einerseits auf eine Wand des Kastens, die als Druckverteilungsplatte ausgebildet ist, abstützen und anderseits aus der dieser Druckverteilungsplatte gegenüberliegenden Seite des Kastens ausfahrbar sind, und dass vorzugsweise der Kasten auf seiner Unterseite Gleitkufen trägt. Diese Ausbildung der Pressvorrichtung ergibt zum einen den Vorteil, dass die Anordnung der Pressen eine freie Zufahrt von Transportfahrzeugen bis unmittelbar an die Aushub- bzw.
Arbeitsstelle gestattet, ohne dass die Pressen durch schwere Fahrzeuge gefährdet werden, und zum andern den Vorteil einer guten Druckverteilung, so dass auch sehr hohe Vorschubkräfte durch blossen Angriff an der Bodenseite der Baukörper auf diese Baukörper übertragen werden können : die Anordnung der Pressen im Bodenbereich vereinfacht auch die fast immer erforderliche Einfügung von Abstandsstücken, welche den Schubweg der Pressen vergrössern, ganz beträchtlich, da solche Abstandsstücke bei einem Kraftangriff
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der Pressen auf den Bodenbereich des Baukörpers ohne besondere Erschwernisse einfach auf dem Boden der Baustelle liegend hinter den Pressen angeordnet werden können.
Die bei der erfindungsgemässen Pressvorrichtung vorzugsweise vorgesehenen Gleitkufen ermöglichen eine problem- lose Nachfolge des Pressenkastens am vorzuschiebenden Baukörper und lassen ausserdem einen in vielen Fällen wertvollen Beitrag zur Seitenführung im Zuge des Einpressvorganges erzielen.
Die abnehmbare Deckelplatte gewährleistet einerseits einen ausreichenden Schutz der Pressen gegenüber den hohen Achslasten von Transportfahrzeugen und ermöglicht anderseits eine gut zugängliche Unterbringung der Pressen, so dass diese im Bedarfsfall entsprechend gewartet und gewünschtenfalls umgesetzt werden können.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Pressvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Deckelplatte nach unten gerichtete Steckbolzen aufweist, welche in
Führungshülsen, die im Kasten vorgesehen sind, eingreifen. Dieser Aufbau ergibt eine sehr gute Sicherung gegen Querverschiebungen der Deckelplatte durch von aussen angreifende Kräfte und ermöglicht gleichzeitig, das Abheben und Aufsetzen der Deckelplatte mit sehr geringem
Manipulationsaufwand durchzuführen.
Eine einfache, rasch arbeitende und sichere Fixierung der Deckelplatte kann man erzielen, wenn man vorsieht, dass die Deckelplatte mindestens eine nach unten ragende Schraubenspindel oder Schraubenhülse aufweist, die in eine dazu korrespondierende Schraubenmutter oder Schraube, die im Inneren des Kastens fix angeordnet ist, zum Niederhalten der Deckelplatte eingreift.
Für die Lagerung der Pressen im Kasten sieht man vorteilhaft im Kasten angebrachte
Sattelsitze vor, wobei auf diese Weise ein einfaches Ein- und Ausbauen der Pressen, eine gute
Zugänglichkeit zum Anbringen der Speiseleitungen an den Pressen und eine exakte Positionierung der Pressen im Kasten erzielt werden kann.
Die Erfindung bezieht sich weiter auf ein Verfahren zum Einpressen von Baukörpern in einen anstehenden Erdkörper unter Einsatz einer Pressvorrichtung vorgenannter Ausbildung, und es ist dieses Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass zwei Gruppen von Pressen abwechselnd auf Vortrieb beaufschlagt und damit ein im wesentlichen fortlaufender Vorschub des Baukörpers in den Erdkörper herbeigeführt wird, wobei vorzugsweise die beiden Gruppen von Pressen je aus mehreren Pressen bestehen, die zu einer zur Vorschubrichtung parallelen Ebene symmetrisch angeordnet sind.
Dieses Verfahren bietet den wesentlichen Vorteil, dass durch den fortlaufenden Vorschub des Baukörpers Festsetzungserscheinungen vermieden werden, so dass mit geringerer Pressenkraft als bei einem Arbeiten mit längeren Vorschubpausen das Auslangen gefunden werden kann, und es wird diese Arbeitsweise mit fortlaufendem Vorschub des Baukörpers durch die vorteilhaften Betriebseigenschaften, welche sich aus der erfindungsgemässen Ausbildung der Pressvorrichtung ergeben, wesentlich unterstützt bzw. möglich gemacht ;
eine Arbeitsweise mit fortlaufendem Vorschub des Baukörpers erfordert eine unterbrechungsfrei ablaufende Abfuhr des Aushubmaterials und eine ebenso unterbrechungsfrei ablaufende Zufuhr von Baumaterialien und eine von der Materialzu-und-abfuhr nicht beeinträchtigte Bedienung der Pressen, wobei insbesondere auch das Einfügen von Verlängerungs- bzw. Abstützungsstücken im Pressenbereich durch die übrigen erforderlichen Arbeiten nicht gestört werden darf ; diese Eigenschaften können durch die erfindungsgemäss ausgebildete Pressvorrichtung unschwer erzielt werden.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf Beispiele, welche in den Zeichnungen schematisch dargestellt sind, weiter erläutert. In den Zeichnungen zeigen Fig. 1 einen Teil einer erfindungsgemäss ausgebildeten Pressvorrichtung mit abgenommenem Deckel in schaubildlicher Ansicht, Fig. 2 einen Schnitt gemäss der Ebene II-II in Fig. l, und Fig. 3 eine schematische Darstellung des Vorschiebens eines Baukörpers mit einer erfindungsgemäss ausgebildeten Pressvorrichtung.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung weist einen Kasten --1-- auf, in den mehrere hydraulische Pressen --2-- eingesetzt sind, von denen im Interesse einer deutlichen Darstellung der Details des Kastens nur eine eingezeichnet ist. Diese Pressen stützen sich auf eine Wand des Kastens welche als Druckverteilungsplatte --3-- ausgebildet ist, ab und sind aus der dieser Druckverteilungsplatte --3-- gegenüberliegenden Wand --4-- des Kastens - -1-- ausfahrbar, d.
h. dass die Wand --4-- des Kastens --1-- Öffnungen besitzt, durch welche zumindest die Druckstempel --2a-- der Pressen --2-- hindurchtreten können, so dass die Pressen
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- -2-- unter Abstützung der Druckstempel --2a-- an einem geeigneten Widerlager auf die Druck- verteilungsplatte --3-- eine entsprechende Vorschubkraft ausüben können.
Der Kasten-l-ist nach oben hin durch eine abnehmbare Deckelplatte --5-- abschliessbar.
Diese Deckelplatte ist hinreichend steif und tragfähig ausgebildet, dass sie von schweren Transportfahrzeugen befahren werden kann. Um die Deckelplatte --5-- gegen seitliches Verschieben sicher festzuhalten, sind an der Deckelplatte nach unten gerichtete Steckbolzen --6-- angebracht, welche in Führungshülsen --7--, welche im Kasten vorgesehen sind, eingreifen. Zur sicheren und leicht laos-fund schliessbaren Fixierung der Deckelplatte am Kasten-l-ist die Deckelplatte mit mindestens einer, vorzugsweise aber zwei nach unten ragenden Schraubenspindeln --8-- versehen, welche in der Deckelplatte drehbar gelagert sind und in Schraubenmuttern --9--, die im Inneren des Kastens fest angeordnet sind, zum Niederhalten der Deckelplatte eingreifen.
Die Schraubenspindel --8-- weist an ihrem nach oben durch die Deckelplatte hindurchreichenden
Ende ein Kopfstück --10-- auf, mit dem sie zum Zusammenfügen oder zum Lösen ihres Eingrif- fes in die Schraubenmutter --9-- verdreht werden kann. Durch diese Verbindung kann die Deckel- platte sehr rasch, sicher und fest auf dem Kasten fixiert werden und ebenso kann die Fixierung auf einfache Weise und rasch wieder gelöst werden, um die Deckelplatte vom Kasten abheben zu können, wenn dies für Arbeiten an den hydraulischen Pressen --2-- oder an den Speise- leitungen --12-- derselben erforderlich ist.
Die vorgenannte Schraubverbindung kann auch in kinematischer Umkehr so ausgebildet werden, dass statt der Schraubenspindel --8-- eine
Schraubenhülse auf der Deckelplatte drehbar gelagert nach unten ragend vorgesehen wird und als Gegenstück im Kasten eine korrespondierende Schraube bzw. ein korrespondierender Schrauben- bolzen angeordnet wird.
Die Pressen --2-- sind im Kasten --1-- auf Sattelsitzen --14, 15-- gelagert, wodurch sich ein sicherer Halt gegen seitliches Ausweichen ergibt und trotzdem eine gute Zugänglichkeit zur Vornahme von Unterhaltsarbeiten an den Pressen oder an deren Speiseleitungen --12-- gewähr- leistet ist. Auch ein Aus- und Einbau der Pressen ist durch diese Lagerung auf Sattelsitzen sehr einfach möglich.
Der Kasten-l-kann zur Aufnahme von zwei oder auch von mehr Pressen --2-- ausgebil- det werden. In der Praxis hat sich bei Berücksichtigung der üblicherweise vorliegenden Transport- gegebenheiten und unter Brücksichtigung der Erfordernisse, die sich beim Durchpressen der
Baukörper ergeben, eine in Richtung des Pfeiles 16 zu sehende Längserstreckung des Kastens von etwa 4, 5 m als zweckmässig erwiesen, wobei in einem solchen Kasten sechs übliche hydraulische
Pressen untergebracht werden können.
Auf der Unterseite des Kastens --1-- sind Gleitkufen --18-- vorgesehen, welche das Verschie- ben des Kastens der ja mit dem in das Erdreich einzupressenden Baukörper beim Einpress- vorgang mitwandert, erleichtern und die auch im Zusammenwirken mit geeigneten ortsfest angeord- neten Führungsschienen Führungsaufgaben übernehmen können.
Fig. 3 zeigt eine Phase des Einpressens eines Baukörpers --20-- in einen anstehenden
Erdkörper, wobei nach dem erfindungsgemässen Verfahren gearbeitet wird. Es wird eine Pressvor- richtung --21-- eingesetzt, bei der in einem Kasten-l-fünf hydraulische Pressen --22, 23, 24, 25, 26-- angeordnet sind. Diese hydraulischen Pressen schieben den Baukörper --20-- in Richtung
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--34-- abstützen.26-- und die andere Pressengruppe die Pressen --23, 25-- umfasst.
Die Pressen der beiden Gruppen werden abwechselnd auf Vortrieb beaufschlagt, wobei in der dargestellten Phase die die Pressen - -23, 25-- umfassende Pressengruppe dadurch, dass die Stempel --23a, 25a-- dieser Pressen in Richtung der Pfeile 28 ausgefahren werden, den Baukörper --20-- in Richtung des Pfeiles
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--22a, 24a, 26a--- eingesetzt werden, wobei erforderlichenfalls weitere Querversteifungen --32-- einzusetzen sind, wonach die Arbeitsrichtungen der beiden Pressengruppen umgekehrt werden und die Pressen - -22, 24, 26-- den weiteren Vortrieb des Baukörpers --20-- in Richtung des Pfeiles 27 bewirken, während die Stempel der Pressen --23, 25-- zurückgezogen werden,
um Platz für das Einsetzen weiterer Längsabstützungen zu schaffen. Solcherart wird ein fortlaufender Vorschub des Baukörpers --20-- bewirkt, so dass Festsetzerscheinungen, wie sie in Betriebspausen auftreten, hintangehalten werden und mit verhältnismässig geringer Pressenkraft das Auslangen gefunden werden kann. Im vorliegenden Fall sind die Pressen der beiden Gruppen je zur Ebene --33--, welche zur Vorschubrichtung --27-- parallel verläuft, symmetrisch angeordnet. Es ist aber auch eine andere Aufteilung der Pressen auf die beiden Gruppen möglich, falls dies im jeweils vorliegenden Fall erforderlich oder sachdienlich ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Pressvorrichtung zum Einpressen von hohlen, stirnseitig offenen Baukörpern in einen anstehenden Erdkörper, welche Vorrichtung zur Lieferung der Vorschubkraft mehrere nebeneinander angeordnete, hydraulische Pressen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulischen Pressen (2) in einem nach oben zu durch eine abnehmbare, befahrbare Deckelplatte (5) abgeschlossenen Kasten (1) angeordnet sind, wobei sich diese Pressen einerseits auf eine Wand des Kastens, die als Druckverteilungsplatte (3) ausgebildet ist, abstützen und anderseits aus der dieser
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