DE2812399A1 - Verfahren zur herstellung von aktiven anoden fuer elektrochemische prozesse - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aktiven anoden fuer elektrochemische prozesseInfo
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Description
Patentanwälte Dipl.-Ing. H. Weic.kma.nn, Dipl.-Phys. Dr. Iv. Fincke
Dipl.-Ing. RaAVeickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
Dä-IngHLiska 2812399
•3·
8000 MÜNCHEN 86, DEN
POSTFACH S60S20
MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 983921/22
Norsk Hydro a.s, Oslo / Norwegen
Bygdjiy alle 2
Verfahren zur Herstellung von aktiven Anoden für elektrochemische Prozesse
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von aktiven Anoden für elektrochemische Prozesse, insbesondere
die elektrochemische Wasserstofferzeugung.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung von aktiven Elektroden bekannt. So ist in der JA-PS 6021/1953
ein Verfahren zur galvanischen Aktivierung in einem Bad beschrieben, das 4 0 g/l Ammoniumthiocyanat enthält. Während
der Aktivierung wird die kathodisch polarisierte Elektrodenoberfläche sulfurisiert, während die anodisch polarisierte
Elektrodenoberfläche nitriert und sulfurisiert wird. Nach den Angaben in diesem Patent ermöglichen die derart aktivierten
Elektroden bei der Verwendung als Anoden für die Wasserelektrolyse eine um 0,03 V niedrigere Zellspannung im Vergleich
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- X-
zu nicht-aktivierten Nickelanoden. Das Patent enthält jedoch keine Angaben über den Stickstoff- und Schwefelgehalt an der
Elektrodehoberflache und die Behandlung der Elektroden vor
der genannten Aktivierung.
Die Behandlung von Elektroden vor der Beschichtung kann auf verschiedene Weise erfolgen. In der DE-OS 2 620 589 entfernt
man die Oxidschichten durch Sandstrahlen und Ätzen, um eine rauhe Oberfläche zu erhalten. Das Ätzen erfolgt vorzugsweise
mindestens 3 Stunden in einer 10 %igen Oxalsäurelösung, worauf
man die Elektroden in entgastes Wasser taucht. Die Auswahl der Ätzmittel ist nicht kritisch; unter mehreren möglichen
Ätzmitteln sind Fluorwasserstoffsäure/Salpetersäure-Lösungen genannt. Spezielle Ätzbedingungen sind jedoch nicht angegeben.
Ferner ist aus der NO-PS 770 616 bekannt, Kathoden durch 5 bis 10 minütiges Ätzen bei 35 bis 45°C in 10 bis 25 %iger Salpetersäure
vorzubehandeln.
Der Energieverbrauch ist der primäre Kostenfaktor bei elektrolytischen
Prozessen. Er verläuft proportional zur Betriebsspannung, die u.a. die Überspannung an den Elektroden umfasst.
Bei der Wasserelektrolyse machen die Wasserstoff- und Sauerstoff überspannung an der Kathode bzw. der Anode etwa 35 % der
Betriebsspannung aus, wenn nicht-aktivierte Elektroden verwendet werden. Die überspannung kann durch Anwendung von
aktivierten Elektroden gesenkt werden. Eine Senkung der Betriebsspannung von derartigen Zellen um z.B. 0,2 V entspricht hierbei
einer Energieeinsparnis von etwa 10 %.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anode mit niedriger überspannung
bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Anoden mit einem Überzug zu versehen, der längere Zeit
aktiv ist, besser auf dem Grundmaterial haftet und bessere mechanische Eigenschaften besitzt als bekannte Überzüge.
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In den hierzu durchgeführten Versuchen wurde zunächst versucht, Anoden durch galvanische Beschichtung in einem Bad,
das eine Schwefel freisetzende Komponente enthält, zu aktivieren. Als Schwefel freisetzende Komponenten wurden u.a.
Thiocyansäure und ihre Salze, Thiosulfate und Thioharnstoff verwendet. Bei Verwendung der derart hergestellten Elektroden
als Anoden für die Wasserelektrolyse zeigte sich, dass eine gewisse Senkung der überspannung erzielt werden kann. Jedoch
nimmt die Aktivität nach relativ kurzer Zeit ab.
Die nach dem japanischen Patent erzielbare Verringerung der Sauerstoffüberspannung bei Verwendung anodisch aktivierter
Elektroden ist relativ bescheiden. Bei der anodischen Aktivierung in Thioharnstoff enthaltenden Elektrolyten hat sich gezeigt,
dass diese Aktivierung keine nennenswerte Senkung der Sauerstoff überspannung ermöglicht.
Demgegenüber wurde überraschenderweise gefunden, dass durch anodische Behandlung in einem Thiosulfat enthaltenden Bad
aktive Anoden hergestellt werden können, die eine beträchtliche und bleibende Senkung der Sauerstoffüberspannung bei der
Wasserelektrolyse ermöglichen. Weitere Versuche haben ferner gezeigt, dass nicht nur die Schwefel freisetzende Komponente
wichtig ist, sondern dass auch die anderen Aktivierungsparameter innerhalb bestimmter Grenzen gehalten werden müssen.
Erfindungsgemäss erfolgt die Aktivierung der Anoden nach dem
in den Patentansprüchen beschriebenen Verfahren. Zunächst wird die Anode mit einem galvanischen Nickelüberzug versehen,
den man anschliessend in einem Bad, der eine Schwefel freisetzende
Komponente enthält, anodisch aktiviert. Vor der Beschichtung wird die Anode üblicherweise gesäubert und auch
vorbehandelt, um eine gute Haftung des Nickelüberzuges zu erzielen.
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Um den Einfluss der verschiedenen Parameter auf die Sauerstoffüberspannung
der Anode zu untersuchen, wurden einige Vorversuche durchgeführt. Die Sauerstoffüberspannung wurde in einer
Wasserzersetzungszelle mit 25 %iger Kalilauge als Elektrolyt bei einer Temperatur von 800C und einer anodischen Stromdichte
2
von 10 A/dm gi
von 10 A/dm gi
als Vergleich.
2
von 10 A/dm gemessen. Nicht-aktivierte Nickelanoden dienten
von 10 A/dm gemessen. Nicht-aktivierte Nickelanoden dienten
Neben der Schwefel freisetzenden Komponente: Thiosulfat enthielt
das Aktivierungsbad Nickelsulfat-hydrat (NiSO4-VH2O)
sowie eine Acetatlösung als Puffer, jedoch können auch andere Puffer für den angewandten pH-Bereich eingesetzt werden.
Im Hinblick auf die Thiosulfatkonzentration des galvanischen Bades haben die Versuche ergeben, dass die besten Überzüge
bei einer Natriumthiosulfat-Konzentration von 10 bis 200 g/l
entstehen. Wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht, weisen die in diesen Versuchen hergestellten Anoden Sauerstoffüberspannungen
von 248 bis 263 mV auf.
O2-überspannung (mV)
Thiosulfat (g/l) zu Beginn nach 200 Tagen
10 210 260
20 218 248
30 246 258
40 223 255
100 235 255
200 244 263
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In anderen Versuchen wurde die Nickelsulfat-hydrat-Konzentration
zwischen 10 und 300 g/l variiert. Innerhalb des gesamten Konzentrationsbereiches
wurden aktive Anoden erhalten.
In weiteren Versuchen wurden der pH, die Badtemperatur und die Stromdichte variiert, während die anderen Bedingungen
konstant gehalten wurden. Hierbei zeigte sich, dass Anoden mit guter Aktivität entstehen, wenn man während der Aktivierung
einen pH von 4,5 bis 6, eine Badtemperatur von 30 bis 500C
2
und eine Stromdichte von 0,2 - 1 A/dm einhält.
und eine Stromdichte von 0,2 - 1 A/dm einhält.
Die folgenden Beispiele erläutern die erfindungsgemässe
Aktivierung von Anoden.
Gegebenenfalls entfettete und sandgestrahlte Anodenbleche werden
in 70%iger H„S0' anodisch behandelt und hierauf in HCL geätzt.
Hierauf versieht man die Anoden mit einem galvanischen Nickel-
2
Überzug (5 g/dm ) vor der eigentlichen Aktivierung.
Überzug (5 g/dm ) vor der eigentlichen Aktivierung.
Die Aktivierung der Anoden erfolgt in einem galvanischen Bad der folgenden Zusammensetzung:
NiSO4-7H2O | 20 | g/i |
Na2S2O3-SH2O | 30 | g/i |
CH3COOH | 4 | g/i |
NaOH | CN | 5 g/i |
pH des Bades | 5, | 5 |
Temperatur | 40 | °c |
anodische Stromdichte | 0,3 A/dm2 | |
Elektrolvsedaue] | 5 Stunden. | |
r |
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Das Bad wird durch Einblasen von Luft umgewälzt. Während der Behandlung nimmt das Gewicht der Anode durch die Auflösung
des Nickels und die Schwefelaufnahme in den verbleibenden
2 Nickelüberzug ab (entsprechend 1,5 g/dm ). Nach der Aktivierung
enthält der Anodenüberzug 74 % Nickel und 26 % Schwefel.
Auf diese Weise hergestellte Anoden v/erden in einer Wasserzersetzungszelle
eingesetzt, die 25 %ige Kalilauge als Elektrolyt enthält. Die Betriebstemperatur beträgt 8O0C und
2
die Stromdichte 10 A/dm . Während einem kontinuierlichen Betrieb von 4 Monaten wird eine Sauerstoffüberspannung von 240 bis 260 mV gemessen.
die Stromdichte 10 A/dm . Während einem kontinuierlichen Betrieb von 4 Monaten wird eine Sauerstoffüberspannung von 240 bis 260 mV gemessen.
Anoden werden gemäss Beispiel 1 vorbehandelt und dann in
einem galvanischen Bad der folgenden Zusammensetzung aktiviert:
NiSO4-VH2O | 50 g/l |
Na2S2O3-SH2O | 10 g/l |
CH3COOH | 4 g/l |
NaOH | 2 g/l |
pH des Bades | 5,0 |
Temperatur | 45°C |
anodische Stromdichte | 0,5 A/dm2 |
Elektrolysedauer | 5 Stunden |
Während der Behandlung nimmt das Gewicht der Anoden ent-
2
sprechend auf 2 g/dm ab. Nach der Aktivierung enthält de Anodenüberzug 76 % Nickel und 24 % Schwefel. Beim Einsatz
sprechend auf 2 g/dm ab. Nach der Aktivierung enthält de Anodenüberzug 76 % Nickel und 24 % Schwefel. Beim Einsatz
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der derart hergestellten Anoden in einer Wasserzersetzungszelle gemäss Beispiel 1 wird eine Sauerstoffüberspannung
von 250- mV gemessen.
Erfindungsgemäss hergestellte Anoden eignen sich u.a. für die
technische Wasserelektrolyse. Sie behalten in derartigen Zellen ihre Aktivität über mehrere Jahre bei. Ferner besitzen
die Anodenüberzüge bessere mechanische Eigenschaften als z.B. anodisch aktivierte Elektroden, die in einem galvanischen
Bad mit Ammoniumthiocyanat behandelt worden sind.
Die Sauerstoffüberspannung der erfindungsgemäss hergestellten
Anoden ist um 100 bis 150 mV niedriger als bei nichtaktivierten
Nickelanoden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens liegt
in den relativ niedrigen Aktivierungskosten und darin, dass die Aktivierung unter leicht einstellbaren und zuverlässigen
Bedingungen durchgeführt werden kann.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von aktiven Anoden für
elektrochemische Prozesse, insbesondere die Wasserelektrolyse, bei dem die Anoden nach vorheriger Reinigung und Vorbehandlung
mit einem galvanischen Nickelüberzug versehen und hierauf anodisch in einem galvanischen Bad, das eine Schwefel
freisetzende Komponente enthält, aktiviert werden, dadurch gekennzeichnet , dass man die Anoden 3 bis 5 Stunden
mit einer anodischen Stromdichte von 0,2 bis 1 A/dm in einem galvanischen Bad, das 10 bis 300 g/l Nickelsulfat-hydrat
und Thiosulfat in einer Menge enthält, die 10 bis 200 g/l Natrxumthxosulfat entspricht, bei einem pH von 4,5 bis 6 und
einer Temperatur von 3 0 bis 500C aktiviert.
809840/0846
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass man die Anoden 4 bis 5 Stunden mit
2 einer anodischen Stromdichte von 0,3 bis 0,5 A/dm in einem
Bad, das 10 bis 60 g/l Nickelsulfat-hydrat und Thiosulfat in einer Menge enthält, die 10 bis 40 g/1 Natriumthxosulfat
entspricht, bei einem pH von 5 bis 5,5 und einer Temperatur von 40 bis 450C aktiviert.
KU984Ü/0846
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