DE2812039C3 - Verfahren zum Färben von Wolle und synthetischen Polyamidfasern - Google Patents
Verfahren zum Färben von Wolle und synthetischen PolyamidfasernInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben von Wolle und/oder synthetischen Polyamidfasern mit
■nionischen .Farbstoffen in wäßriger Flotte bei Temperaturen
bis 1100C in Gegenwart von pH-Regulatoren und ggf. anderen üblichen Färbereihilfsmitteln, wobei
man die Färbung in dem pH-Bereich von 7 bis 9 beginnt.
Für die Egalität einer Färbung ist es wichtig, daß die Farbstoffe gleichmäßig auf die Ware aufziehen. Unegal
aufgezogene Farbstoffe müssen ausegalisierl werden. Hierdurch entstehen zusätzliche Kosten. Das Aufziehen
der anionischen Farbstoffe auf Polyamidfasern wird heute in den meisten Fällen durch eine kontrollierte
Aufheizung der Färbeflotte gesteuert. Diese Steuerung «rfolgt oft über geeignete Regelgeräte, wodurch eine
bessere Egalität erzielt wird als bei einer Steuerung von Hand, bei der viele Unsicherheitsfaktoren auftreten.
Allerdings kann die beste Temperatursteuerung nicht «usschließen, daß die im Heizaggregat aufgeheizte
Flotte ungleichmäßig mit der Ware in Berührung kommt, weil sie sich aus strömungstechnischen Gründen
im Färbeapparat ungleichmäßig verteilt. Dies ist vor allem bei großen Teppichhaspelkufen oder Flockefärbe-
«pparaten mit großen Materialblöcken der Fall. Man beobachtet an den Stollen der Ware, die von der Flotte
bevorzugt durchströmt werden, eine tiefere Färbung als dort, wo die Flottenströmung geringer ist und dadurch
die Aufheizung langsamer eintritt. Man muß daher langsam aufheizen, damit diese Temperaturunterschiede
im Färbeapparat nicht zu kraß werden und solche Unegalitäten hervorrufen, die auch durch längeres
Erhitzen in der Färbeflotte nicht mehr ausgeglichen werden können.
Das langsame Aufheizen hat aber zur Folge, daß die Färbezeit verlängert und die Färbekapazität verringert
wird. Ein anderes Problem besteht darin, daß die einzelnen Farbstoffe in verschiedenen Temperaturbereichen
aufziehen. Wenn die Aufheizgeschwindigkeit nicht in allen Temperaturbereichen sorgfältig kontrolliert
wird, in denen die Komponenten einer Farbstoffkombination
aufziehen, dann kann ein einzelner Farbstoff unegal aufziehen, während die anderen
Farbstoffe egal auf der Ware verteilt sind. Dies führt zu Unegalitäten in der Nuance, die vom Auge viel besser
erkannt werden als Unterschiede in der Farbtiefe.
Das Aufziehen von Farbstoffen auf natürliche und synthetische Polyamidfasern kann aber auch durch eine
Veränderung des pH-Wertes der Färbeflotte gesteuert werden- Bei jedem pH-Wert der Färbeflotte stellt sich
für jeden Farbstoff ein Verteilungsgleichgewicht zwischen Faser und Flotte ein. Bei niedrigen pH-Werten
liegt dieses Gleichgewicht weitgehend auf Seiten der Faser, der Farbstoff zieht vollständig auf. Bei höheren
pH-Werten wird dieses Gleichgewicht zunehmend zugunsten der Flotte verschoben, der Farbstoff zieht
nicht mehr auf die Faser. Dieses Gleichgewicht wird mit zunehmender Temperatur rascher eingestellt, beim
Färben von Wolle sollte aber eine Temperatur von 105° C nicht überschritten werden, weil sonst irreversible
Faserschädigungen eintreten. Das vom pH-Wert abhängige Verteilungsgewicht zwischen Faser und
Flotte ist eine für jeden Farbstoff spezifische Größe. Farbstoffe von geringerem Molekulargewicht, deren
Färbungen meist eine geringere Naßechtheit besitzen, werden in starker saurer Flotte gefärbt als Farbstoffe
mit größerem Molekulargewicht, deren Färbungen naßechter sind. Bei besonders naßechten Farbstoffen,
z.B. den Walkfarbstoffen für das Färben von Wolle, färbt man zunächst in fast neutraler Flotte vor und
säuert dann die Flotte mit Essigsäure oder Ameisensäure an, damit der zunächst unvollständig aufgezogene
Farbstoff vollständig auf die Faser aufziehen kann.
Aus der DE-OS 27 00 153 ist ein Verfahren zum Färben von Textilmaterial bekannt, bei dem der
pH-Wert während des Färbens durch gesteuerte Zugabe von anorganischen Säuren zur Färbeflotte
verringert wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die Flotte an der Dosierstelle der Säure immer einen
relativ niedrigen pH-Wert besitzt. Die Teile des Textilguts, die mit dieser Flotte zuerst in Berührung
kommen, werden im gleichen Augenblick stets unter dem Einfluß eines niedrigeren pH-Wertes stehen als
eine andere Stelle des Textilgutes, an die die Flotte erst zu einem späteren Zeitpunkt gelangt.
Wenn die Flotte beispielsweise durch eine Kreuzspule, eine Kammzugbobine oder einen Stückbaum strömt,
dann wird der Teil, durch den sie zuerst gelangt, stets einen etwas niedrigeren pH-Wert aufweisen als der Teil,
an welchem sie den Materialblock verläßt und über die Pumpe wieder zu der Stelle gelangt, an der die Säure
zudosiert wird. Besonders unübersichtlich sind die Verhältnisse in Haspelkufen, weil dort die Flottenströmungen
durch das Färbegut kaum vorhersehbar sind, auch wenn eine Flottenumwälzung vorhanden ist. Es ist
daher leicht einzusehen, daß diese dosierte Zugabe von Säure stets Unsicherheitsfaktoren enthält, die eine
unegale Färbung nicht ausschließen.
Aus der GB-PS 7 16 990 ist bekannt, beim Färben von Wolle und synthetischen Polyamidfasern mit anionischen
Farbstoffen Ester organischer Säuren als pH-Regulatoren zu verwenden. Die Färbeflotte wird
zunächst auf einen pH-Wert oberhalb von 8 eingestellt. Dann gibt man einen organischen Ester zu und erhitzt
die Flotte auf Kochtemperatur, wobei der Ester verseift und der pH-Wert der Flotte allmählich auf einen Wert
von etwa 6,5 vermindert wird. Das Aufziehen der
Farbstoffe auf das Färbegut erfolgt langsam, so daß besonders gute Egalitäten und Durchfärbungen erzielt
werden.
Aus der DE-OS 23 54 728 ist die Verwendung von Lactonen, insbesondere von Butyrolacton, als pH-Regulator
beim Färben von textlien Materialien aus natürlichen oder synthetischen Polyamiden bekannt
Gemäß dem aus der DE-OS 25 42 926 bekannten Verfahren, wird beim Färben von Velourmaterial aus
synthetischen Polyamidfasern der pH-Wert der Flotte zunächst auf einen Wert von 7,8 bis 8,5 eingestellt, die
Flotte dann auf eine Temperatur von 70 bis 100° C
erhitzt und das Färbegut in die erhitzte Flotte eingebracht Dann fügt man zur Flotte Farbstoffe und
als pH-Regulatoren Halbester von Glykolen oder Glykolderivaten. Durch Verseifung der Glykolhalbester
wird der pH-Wert zu der Färbeflotte allmählich auf 6,5 erniedrigt, so daß die Farbstoffe langsam und ega» auf
das zu färbende Material aufziehen.
Der Nachteil der bekannten Verfahren, bei denen pH-Regulatoren verwendet werden, ist darin zu sehen,
daß Restmengen an Farbstoffen in der Flotte verbleiben. Dieser Effekt ist besonders beim Färben von
Materialien in dunklen Nuancen störend, weil die Farbstoffreste in das Abwasser gelangen. Der Erfindung
liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen pH-Regulator für das eingangs beschriebene Färbeverfahren zur
Verfügung zu stellen, mit dem es möglich ist, eine bessere Baderschöpfung zu erzielen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man als pH-Regulator Ester aus gesättigten C2- bis
Q-Carbonsäuren und Alkoholen verwendet, die in 2-SteIlung eine tertiäre Aminogruppe aufweisen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Ester enthalten als Säurekomponente gesättigte Carbonsäuren mit 2
bis 4 Kohlenstoffatomen wie Essigsäure, Propionsäure, n- und iso-Buttersäure sowie Halogenderivate davon
z. B. Mono-, Di- oder Trichloressigsäure oder die entsprechend substituierten Bromessigsäuren.
Als Alkoholkomponente der erfindungsgemäß zu verwendenden Ester kommen diejenigen Alkohole in
Betracht, die in 2-SteIIung zu einer primären, sekundären
oder tertiären OH-Gruppe ein tertiäres Stickstoffatom aufweisen, z. B. Triäthanolamin, und die Verbindung
der Formel
CH3
CH2-C-OH
CH2-C-OH
CH3
/
CH2-C-OH
CH2-C-OH
CH.
-C-OH
H
H
CH2
die beispielsweise durch Umsetzung von Ammoniak mit Propylenoxid erhalten wird. Außerdem eignen sich die
Umsetzungsprodukte von Äthylendiamin, Diäthylentetramin, Propylendiamin oder anderen Polyaminen mit
Äthylenoxid oder Propylenoxid als Alkoholkomponente der erfindungsgemäß zu verwendenden Ester. Die
Umsetzung der genannten Amine mit Äthylenoxid bzw. Propylenoxid erfolgt in Gegenwart von Lewis-Säuren
als Katalysator. Diese Reaktionen sind Stand der Technik, so daß an dieser Stelle nicht näher darauf
eingegangen zu werden braucht Die Ester werden ebenfalls in bekannter Weise durch Veresterung der
ίο tertiäre Stickstoffatome enthaltenden Alkohole mit den
angegebenen Carbonsäuren oder deren Derivaten wie Anhydriden, Säurechloriden oder im Fall der Essigsäure
von Keten, hergestellt
Erfindungsgemäß wird als pH-Regulator vorzugsweise Triäthanolamintriessigester verwendet Es ist nicht
unbedingt erforderlich, ein lOO°/oig verestertes Triäthanolamin
einzusetzen, sondern es reicht bereits ein Veresterungsgrad von ca. 80%, um einen wirksamen
pH-Regulator zu haben.
2Ci Erfindungsgemäß werden Wolle und/oder synthetische
lineare Polyamidfasern gefärbt Synthetische Fasern sind im Handel erhältlich, sie werden beispielsweise
durch Polymerisieren von Caprolactam oder durch Kondensation von Hexamethylendiamin mit
Adipinsäure hergestellt. Das zu färbende Gut kann beispielsweise als Flocke, Gewebe, Gewirke, oder als
auf Kreuzspulen gewickeltes Garn gefärbt werden. Besonders gute Effekte erhält man, wenn man
Veloursmaterial aus Wolle oder synthetischen PoIyamidfasern
in Färbeflotten von 80 bis 100° C einbringt und anschließend die gemäß Erfindung zu verwendenden
Produkte zusetzt.
Für das Färben der natürlichen und/oder synthetischen Polyamide verwendet man die üblichen anionisehen
Farbstoffe. Es handelt sich hierbei um metallfreie Farbstoffe mit Sulfogruppen sowie um Metallkomplexfarbstoffe,
die ggf. Sulfogruppen enthalten können. Geeignete Farbstoffe sind im Handel erhältlich und
können dem Colour-Index entnommen werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die bekannten Färbereihilfsmittel, wie oxäthylierte Amine,
oxäthylierte Fettalkohole, oxäthyliertes Rizinusöl oder faseraffine anionische Produkte, wie Alkali- bzw.
Aminsalze von Alkylbenzolsulfonsäuren, hochsulfiertem Rizinusöl oder sulfiertem ölsäurebutylamid, in üblichen
Mengen zugesetzt werden.
Das Textilgut kann in üblicher Weise gefärbt werden,
z. B. kann man mit der Färbung bei Raumtemperatur beginnen, die Flotte dann auf die Färbetemperatur, d. h.
so der Temperaturbereich von 80 bis 110cC, aufheizen und
bei Färbetemperatur die Farbstoffe aufziehen lassen. Reine Wolle wird im allgemeinen bei Temperaturen bis
zu 1050C gefärbt, während synthetische Polyamidfasern
bei Temperaturen bis zu 100° C gefärbt werden können.
Dabei kann man sehr rasch die Temperatur der Flotte erhöhen, weil die Farbstoffe in dieser Phase des Färbens
noch nicht aufziehen, da der pH-Wert oberhalb von 7 liegt. In der Regel verfährt man so, daß man durch den
Zusatz von Alkali, z. B. Ammoniak oder Natronlauge.
einen pH-Wert in dem Bereich zwischen 7 und 9 einstellt.
In vielen Fällen ist es vorteilhafter, die Färbung mit einer heißen Färbeflotte zu beginnen, die noch keinen
der erfindungsgemäß zu verwendenden pH-ReguIatoren enthält. Es ist nämlich wesentlich günstiger für die
Verfahrensführung, die Flotte unter Verwendung von Abwärme gebrauchter Färbeflotten in separaten Aggregaten
bzw. in speziellen Warmwasserbereitern zu
erhitzen. Die erfindungsgemäß einzusetzenden Ester als
pH-Wert-Regulatoren werden erst dann in die Flotte eingebracht, wenn sie bereits das Färbegut, Farbstoffe
und ggf. weitere Färbereihilfsmittel enthält
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt besondere Vorteile beim Färben von Wolle, deren Oberfläche mit
speziellen, handelsüblichen Kunstharzen filzfrei ausgerüstet wurde. Derartige Kunstharze sind beispielsweise
Polyamid-Epichlorhydrin-Harze gemäS der DE-PS
11 77 824 oder Präpolymere mit reaktiven Gruppen, wie
Isocyanaten oder Carbamylsulfonaten. Diese Kunstharzausrüstungen
sollen das Filzen der Wolle beim Waschen in Waschmaschinen verhindern. Diese Kunstharzfilme
auf der Wolloberfläche besitzen allerdings gegenüber anionischen Farbstoffen eine besonders
hohe Affinität Die anionischen Farbstoffe ziehen daher sehr rasch auf die Faser auf, so daß meist sehr unegale
Färbungen resultieren. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es sehr leicht möglich, derartig filzfrei
ausgerüstete Wolle besonders egal zu färben. Man verfährt dabei so, daß man die Farbstoffe bei
pH-Werten in dem Bereich zwischen etwa 8 und 9 zur Flotte zusetzt, das Textilgut einbringt und die
erfindungsgemäß zu verwendenden Ester zugibt und wie üblich färbt Durch die pH-Steuerung ziehen die
anionischen Farbstoffe langsam und egal auf die filzfrei ausgerüsteten Wollfasern auf. Man erhält außerdem
eine hervorragende Baderschöpfung.
Nach diesem Verfahren kann man filzfrei ausgerüstete und fertig konfektionierte Textilien aus Wolle in
geeigneten Färbeapparaten, z. B. Paddeln ega! färben. Bei den üblichen Färbeverfahren führt dies zu gioßen
Egalitätsproblemen, weil das meist dicht gestrickte, gewirkte oder gewobene Material für die Färbeflotte
schlecht zugänglich ist. Dazu kommt die bereits genannte hohe Farbaffinität dieses Färbeguts, das die
Herstellung egaler Färbungen bei den üblichen Färbeverfahren ohnehin erschwert.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet eine besonders rationelle Arbeitsweise. Man kann die
Textilien aus filzfrei ausgerüsteter Wolle ungefärbt konfektionieren und in kurzer Zeit — entsprechend den
Anforderungen der Abnehmer — in den gewünschten Nuancen färben. Bisher wurden diese Textilien aus
gefärbten Garnen hergestellt, wofür eine wesentlich längere Dispositionszeit erforderlich war und zudem
stets die Gefahr bestand, daß schwer verkäufliche Restposten in verschiedenen Nuancen übrigblieben, die
oft unter Verlusten abgestoßen werden mußten.
1000 Gewichtsteile der Flotte enthalten in der Regel 0,001 bis 10 Teile eines oder mehrerer anionischer
Farbstoffe, 0,1 bis 5 Gewichtsteile eines ggf. mitzuverwendenden üblichen Färbereihilfsmittels und 0,2 bis 5,
vorzugsweise 0,5 bis 2 Gewichtsteile mindestens eines gemäß Erfindung einzusetzenden Esters als pH-Regulator.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
Färbevorschrift
Stoffproben der Größe 10 χ 30 cm aus Wolle bzw.
synthetischen Polyamid^ -·τ · wurden mit anionischen
Farbstoffen gefärbt, die in den einzelnen Beispielen
näher spezifiziert sind. Der Färbeflotte wurde zunächst soviel Ammoniaklösung zugesetzt, daß der pH-Wert 8
betrug. Die Farbstoffe wurden bei Raumtemperatur zugesetzt und die Flotte dann erhitzt. Das zu färbende
Material wurde bei 8O0C in die Flotte eingebracht. Bei Kochtemperatur wurde dann jeweils in Parallelversu-
chen 1 Teil der Produkte A bis E auf 1000 Teile der
Färbeflotte zugesetzt Die Produkte hatten folgende Zusammensetzung:
Produkt A): Triäthanolamin-triessigester
(erfindungsgemäß)
Produkt B): Milchsäureäthylester
Produkt B): Milchsäureäthylester
(gemäß GB-PS 7 16 990)
Produkt C): Bernsteinsäuredimethylester
Produkt C): Bernsteinsäuredimethylester
(gemäß GB-PS 7 16 990)
Produkt D): Glykolhalbester aus 2 Mol Glykol und
Produkt D): Glykolhalbester aus 2 Mol Glykol und
1 Mol Glutarsäure (gemäß DE-OS
25 42 926)
und
Produkt E): Butyrolakton (gemäß DE-OS 23 54 728)
Produkt E): Butyrolakton (gemäß DE-OS 23 54 728)
Es wurde Vh Stunden bei Kochtemperatur gefärbt und jeweils zu Beginn und am Ende der Färbung der
pH-Wert der Färbeflotte gemessen. Außerdem wurde die Farbstoffkonzentration in der Flotte fotometrisch
nach dem Färben ermitlelt, bezogen auf die Farbstoffkonzentration
von 100% in der Flotte vor dem Färben.
Die in den Beispielen 1 bis 9 angeführten Ergebnisse (vgl. Zusammenstellung in der Tabelle) zeigen eindeutig,
daß bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Triäthanolamintriessigester in allen Fällen die beste
Farbausbeute bzw. die geringste Farbstoffkonzentration in der Restflotte nach dem Färben resultiert.
Die Farbstoffe liegen in handelsüblicher Form vor. Die Prozentangaben für die eingesetzten Farbstoffe
beziehen sich auf das Färbegut Ihre Bezeichnung
erfolgt nach dem Colour-Index (CI).
Färbung auf Wolle, 1,6% Metallkomplex-Farbstoff aus 1 Mol Chrom und jeweils 1 Mol Farbstoff CI 15 710
undCI18 744.
Färbung auf Wolle, 2,5% Farbstoff CI15 70"/.
Beispiel 3
Beispiel 3
Färbung auf Wolle, 4,5% Metallkomplex-Farbstoff aus 1 Mol Chrom und 2 Mol des Farbstoffs CI15 710.
Beispiel 4
Färbung auf Wolle, 3% Farbstoff CI17 070.
Färbung auf Wolle, 3% Farbstoff CI17 070.
Beispiel 5
Färbung auf Wolle, 2,7% Farbstoff CI62 125.
Färbung auf Wolle, 2,7% Farbstoff CI62 125.
Beispiel 6
Färbung auf Wolle, 1,8% Farbstoff CI18 690.
Färbung auf Wolle, 1,8% Farbstoff CI18 690.
Färbungen auf Fasern aus linearem Polyamid aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure, 2,7% Farbstoff
CI17 070.
Färbung auf Fasern aus linearem Polyamid aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure, 2,7% Farbstoff
CI62 125.
Färbung auf Fasern aus linearem Polyamid aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure, 1,2% Farbstoff
CI18 690.
Λ r.'"'T !
3far'πι -«
j ill'* -I Hi ι
7 | Bsp. 2 | Flotte nach | 28 12 | 039 | Bsp.5 | 8 | Bsp. 7 | eingesetzten | Bsp.9 | |
0,6 | 2,3 | 3,6 | 4,7 | |||||||
Tabelle | FarbstolTgelialt der | 1,9 | Bsp. 3 | 4,2 | in Abhängigkeit vom | 8,9 | Bsp. 8 | 7,2 | ||
pH-Regulator | pH-Regulator, % | 4,5 | 1.4 | Beendigung des Färbevorgangs | 8,7 | 16,6 | 15,6 | 7,1 | ||
Bsp. 1 | 4,0 | 3,8 | 6,3 | Bsp. 6 | 17,8 | 18,2 | 5,7 | |||
0,5 | 0,9 | 13,8 | Bsp.4 | 2,7 | 4,4 | 7,5 | 17,7 | 4,9 | ||
Produkt A | 1,25 | 6,8 | 6,7 | 8,5 | 23,2 | |||||
Produkt B | 2,8 | 2,7 | 9,7 | 6,4 | 18,1 | |||||
Produkt C | 1,6 | 13,1 | 6,9 | |||||||
Produkt D | 0,8 | 12,1 | 6,9 | |||||||
Produkt E | 8,1 | |||||||||
Beispiel 10 Färbung auf filzfrei ausgerüsteter Wolle
100 Teile auf Kreuzspulen gewickeltes und mit Polyamidepichlorhydrin-Harz gemäß DE-PS 1177 824 "20
filzfrei ausgerüstetes Wollgarn werden in 1000 Teilen Wasser eingebracht, das durch Zusatz von Ammoniaklösung
auf einen pH-Wert von 8,5 eingestellt wurde. Man gibt dann 1 Teil Farbstoff Cl 15 707, 0,5 Teile
Anlagerungsprodukt von 12 Mol Athylenoxid an 1 Mol
Oleylamin und 1 Teil Triäthanolaminessigester zu. Man beginnt die Färbung bei 35°C, heizt innerhalb einer
halben Stunde auf Kochtemperatur und färbt IV2 Stunden bei dieser Temperatur. Es resultiert eine blaue
Färbung von hervorragender Egalität. Die Färbeflotte ist vollständig ausgezogen.
In analoger Weise erhält man Färbungen von bester Egalität in optimal ausgezogenen Färbeflotten, wenn
man an Stelle desTriäthanolamintriessigesters folgende
Verbindungen in derselben Konzentration verwendet:
1. Tetraessigester des Umsetzungsproduktes von 4 Mol Athylenoxid an Äthylendianiin,
2. Pentaessigester des Umsetzungsproduktes von Diäthylentriamin mit 5 Mol Äthylenoxid und
3. CH3-CO-O-CH2-CH2
CH2-CH2-O-CO-CH3 CH2-CH2-O-CO-CH3
J /
N-(CHJ3N - CH - CH2- N- (CH2), - N
CH2-CH2-O-CO-CH3
C H3-C 0-O-C H2-CH2
CH2-CH2-O-CO-CH3
Claims (4)
1. Verfahren zum Färben von Wolle und/oder synthetischen Polyamidfasern mit anionischen Färbstoffen
in wäßriger F'otte bei Temperaturen bis 1100C in Gegenwart von pH-Regulatoren und ggf.
anderen üblichen Färbereihilfsmitteln, wobei man die Färbung in dem pH-Bereich von 7 bis 9 beginnt,
dadurch gekennzeichnet, daß man als pH-Reguiator Ester aus gesättigten C2- bis Q-Carbonsäuren
und Alkoholen verwendet, die in 2-Stellung eine tertiäre Aminogruppe aufweisen.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als pH-Regulator Triäthanolamintriessigester verwendet
3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Färbegut bei
Temperaturen von 70 bis 95° C in die Flotte einbringt, danach mindestens einen Ester aus
gesättigten C2- bis Ci-Carbonsäuren und Alkoholen zugibt, die in 2-Stellung eine tertiäre Aminogruppe
aufweisen, und in dem angegebenen Temperaturbereich weiterfärbt.
4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man filzfrei ausgerüstete
Wolle färbt.
Priority Applications (9)
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