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Egalisiermittel für Schwefel und Küpenfärbungen
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Als Egalisiermittel für die Zwecke der Erfindung haben solche wasserlösliche Polyamide besondere Bedeutung, für die als Ausgangsstoffe der unter a) genannten Art Polyamine der folgenden Formeln verwendet worden sind :
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In diesen Formeln bedeuten R, R und R Wasserstoff, Alkyl-oder Hydroxyalkylreste mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen, x und y je eine der ganzen Zahlen von 1 bis 6, v eine der ganzen Zahlen von 2 bis 6 und n eine der ganzen Zahlen von 1 bis 20.
Aus Gründen der leichten Zugänglichkeit sind diejenigen Polyamine besonders bedeutungsvoll, die der Formel I A mit n = 1-3 oder den Formeln I B oder I C entsprechen.
Als Beispiele für besonders bevorzugte Polyamine der Formel I seien genannt : Äthylendiamin, Hydroxyäthyläthylendiamin, Hexamethylendiamin, Di- (aminopropyl)-äthylendiamin, Diäthylentriamin, N-Propyl-diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Dipropylentriamin, Tripropylentetramin, N-Methyldipropylentriamin, Di- (ätju;a,ompäthyl)-amin, Piperazin.
Die unter b) genannten Ausgangsstoffe können entweder a, B-ungesättigte Carbonsäuren sein, vorzugsweise solche der allgemeinen Formel
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und Tiglinsäure genannt. Die Acryl- und die Methacrylsäure werden bevorzugt, da sie besonders leicht zugänglich sind. Die unter b) genannten Stoffe können aber auch gesättigte oder ungesättigte aliphatische Polycarbonsäuren sein, vorzugsweise gesättigte Dicarbonsäuren mit einer Kette von 1 bis 6 Kohlenstoff-
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einer Kette von 2 bis 6 Kohlenstoffatomen zwischen den beiden Carboxylgruppen, die der allgemeinen Formel HOOC-C H-COOH (IV) - p 2p-2 entsprechen, in der p eine der ganzen Zahlen 2-6 ist.
Solche Säuren sind beispielsweise Malonsäure,
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Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Maleinsäure und Fumarsäure. Weiterhin können als Ausgangsstoffe der Gruppe b) aliphatische Polycarbonsäuren verwendet werden, die im aliphatischen Molekülgerüst Heteroatome, insbesondere Sauerstoff-, Schwefel-oder Stickstoffatome, enthalten. Die bevorzugten dieser Säuren können durch die allgemeine Formel
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triessigsäure.
Statt der freien Säure können als Stoffe der Gruppe b) auch die zur Amidbildung befähigten funktionellen Derivate der oben beschriebenen Polycarbonsäuren, d. h. ihre Halogenide, insbesondere Chloride und Bromide, Anhydride, Amide oder Ester, verwendet werden. Die nach der Erfindung als Egalisiermittel zu verwendenden Stoffe können aus den oben genannten Ausgangsstoffen nach bekannten Verfahren hergestellt werden, indem man z. B. die Stoffe der Gruppe a) mit denen der Gruppe b) in Abwesenheit oder in Gegenwart von indifferenten Lösungsmitteln, wie Glycerin, Polyglykolen vom Siedepunkt über 1600C und Tetrahydronaphthalin, miteinander kondensiert.
Das Mengenverhältnis der Reaktionspartner soll dabei vorzugsweise so gewählt werden, dass bei Verwendung gesättigter Polycarbonsäuren und ihrer funktionellen Derivate für jede Carboxylgruppe 1-3, vorzugsweise 1-1, 5, primäre und/oder sekundäre Aminogruppen und bei Verwendung ungesättigter Carbonsäuren und ihrer funktionellen Derivate für jede Carboxylgruppe und jede reaktionsfähige Doppelbindung insgesamt 0, 7-3, vorzugsweise 1 - 1, 5, primäre und/oder sekundäre Aminogruppen zur Verfügung stehen.
Bei Verwendung a, ss-ungesättigter Carbonsäuren als Ausgangsstoffe kann es vorteilhaft sein, kleine Mengen von Verbindungen hinzuzusetzen, die eine Selbstpolymerisation dieser ungesättigten Körper verhindern, beispielsweise Hydrochinon und Methylenblau. Die anzuwendende Kondensationstemperatur richtet sich nach der Art der Ausgangsstoffe, insbesondere nach der Art der Komponente b). Setzt man die Polyamine mit freien Säuren, Säureanhydriden, Säureamiden oder Säureestern um, so hat es sich bewährt, die Kondensation in Abwesenheit von Lösungsmitteln bei Temperaturen zwischen 170 und 225 C, vorzugsweise bei 200OC, vorzunehmen.
Die Kondensation der Amine mit Säurehalogeniden dagegen lässt sich besonders vorteilhaft in Gegenwart eines der oben genannten Lösungsmittel und unter Mitwirkung eines Piotonenakzeptors, wie Pyridin oder eines tertiären aliphatischen Amins bei gewöhnlicher Temperatur ausführen. Die Dauer der Kondensation beträgt in der Regel - in Abhängigkeit von denverwendeten Kom- ponenten-zwischen etwa 10 und etwa 60 min. In jedem Falle ist die Reaktion zu unterbrechen, bevor die gebildeten Produkte wasserunlöslich werden ; dies ist durch Prüfung während der Umsetzung entnommener Proben leicht zu kontrollieren.
Die auf diese Weise entstehenden wasserlöslichen Kondensate haben in der Regel ein mittleres Molekulargewicht zwischen 600 und 1500. Sie sind aus im wesentlichen wechselweise aneinandergeknüpften Resten A und B zusammengesetzt, wobei die Reste A solche von aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen Polyaminen oder von Heterocyclen, die mindestens zwei acylierbare Stickstoffatome enthalten, und die Reste B solche von a. ss-ungesättigien Monocarbonsäuren oder von aliphatischen, gegebenenfalls eine C-C-Doppelbindung oder Heteroatome enthaltenden Polycarbonsäuren sind.
Besondere Bedeutung als Egalisiermittel für Küpen- und Schwefelfarbstoffe haben diejenigen wasserlöslichen Polyamide, die aus Resten A der allgemeinen Formel
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und aus Resten B der allgemeinen Formeln
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-CO-C#Ho#-CO (VIII) m 2m
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zusammengesetzt sind, in denen R1-R5, x, y, n, m, q, p, Z und Q die weiter vorn bei den Formeln (I) bis (V) angegebene Bedeutung haben. Aus wirtschaftlichen Gründen werden diejenigen Polyamide bevorzugt, die als Komponenten A folgende Reste enthalten :
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NH- (CHBeispiel H : 54 Teile Acrylsäure werden mit 31 Teilen Dipropylentriamin und 0, 1 Teilen Hydro- chinon unter Rühren 30 min auf 2000C erhitzt, wobei gleichzeitig das bei der Reaktion gebildete Wasser abdestilliert wird. Man erhält 70 Teile des gewünschten oligomeren Polyamids als viskoses, bräunlich gefärbtes Harz von guter Wasserlöslichkeit.
Beispiel III : 54 Teile Acrylsäure, 98 Teile Dipropylentriamin und 0, 1 Teil Hydrochinon werden unter Rühren und Abdestillieren des Reaktionswassers 30 min auf 2000C erhitzt. Man erhält 132 Teile eines braunen, viskosen Öls, das sich leicht in Wasser löst.
Beispiel IV : 51, 5 Teile y, y'-Thiodibuttersäure und 26 Teile Diäthylentriamin werden unter Rüh- ren 30 min auf 1800C erhitzt. Das bei der Reaktion gebildete Wasser wird gleichzeitig abdestilliert. Es hinterbleiben 67 Teile einer braunen, hochviskosen Flüssigkeit, die sich mit basischer Reaktion gut in
Wasser löst.
Beispiel v : 47, 7 Teile Nitrilotriessigsäure und 32 Teile Piperazin werden 30 min bei 1800C ge- rührt. Gleichzeitig wird das Reaktionswasser abdestilliert. Man erhält 65 Teile eines zähen, braunen
Harzes, das sich gut in Wasser löst.
In analoger Weise lassen sich z. B. folgende Ausgangsstoffe zu Egalisiermitteln kondensieren :
Beispiel VI : Bernsteinsäure und Piperazin im Molverhältnis 1 : 1, 5 nach Beispiel V,
Beispiel VII : Maleinsäure und Diäthylentriamin im Molverhältnis 1 : 1 nach Beispiel II, Beispiel VIII : Korksäure und Piperazin im Molverhältnis 1 : 1, 5 nach Beispiel V, Beispiel IX : Dipropyläther-y. y'-dicarbonsäure und PiperazinimMolverhältnisI : 2nachBeispielI, Beispiel X : Thiodibuttersäure und N-Methyl-dipropylentriamin im Molverhältnis 1 : 1 nach Bei- spiel IV,
Beispiel XI :
Nitrilotriessigsäure und Diäthylentriamin im Molverhältnis 1 : 3 nach Beispiel V,
Beispiel xn : Äthylendiaminotetraessigsäure und Piperazin im Molverhältnis 1 : 4 nach Beispiel V, Beispiel xiII : Acrylsäure und Piperazin im Molverhältnis 1 : 1 nach Beispiel II, Beispiel XIV:Dipropyläther-γ,gamma;'-dicarbonsäure und Piperazin im Molverhälmis l:l nach Beispiel I,
Beispiel XV : Adipinsäure und Piperazin im Molverhältnis 1 : 1 nach Beispiel V, Beispiel XVJ : Maleinsäure und Piperazin im Molverhältnis 1 : 1 nach Beispiel II.
Die nach den oben genannten Verfahren erhältlichen Mittel sind farbstoffaffin und haben beim Färben mit Küpen- und Schwefelfarbstoffen bereits in sehr geringen Anwendungskonzentrationen eine vorzügliche egalisierende Wirkung. In der Regel wendet man sie in Konzentrationen von 0, 2 bis 1 g/l Behandlungsbad an. Im übrigen bleiben die bewährten Färbeverfahren mit den genannten Farbstoffen aus alkalischen Bädern bei Verwendung der Egalisiermittel nach vorliegender Erfindung unverändert. Besonders vorteilhafte Ergebnisse bringen die erfindungsgemässen Egalisiermittel bei Küpenfarbstoffen mit sehr geringem Wanderungsvermögen, die beim Färben bisher grosse Schwierigkeiten machten.
Die Egalisiermittel nach der Erfindung besitzen keine oberflächenaktiven Eigenschaften und entwickeln keinen Schaum im Färbebad ; desgleichen zeigen sie keinerlei farbstoffdispergierende oder schutzkolloide Eigenschaften. Besonders hervorzuheben ist ihre sehr geringe Retardierwirkung. Sie ermöglicht es, nach der Erfindung ausserordentlich gleichmässige Färbungen herzustellen, ohne dabei einen grossen Verlust an Farbstoff in Kauf nehmen zu müssen. Man kann die für das Färben mit Küpen- und Schwefelfarbstoffen in Frage kommenden Faserarten in jedem Verarbeitungszustand, z. B. als Flocke, Kardenband, Strang- oder Stückware, in Gegenwart der oben erläuterten Mittel mit Erfolg egal färben.
Ferner kann man die Egalisiermittel zu einer Nachbehandlung von Färbungen in blinder alkalischer Küpe einsetzen, die den Zweck hat, unegal ausgefallene Färbungen nachträglich auszuegalisieren. Ein weiterer Vorteil ist der, dass in Gegenwart der neuen Mittel bei jeder beliebigen Temperatur - auch bei den für Küpenfarbstoffe manchmal erforderlichen und möglichen Höchsttemperaturen-nuanciert werden kann ; das bedeutet, dass jegliche Menge Farbstoff nachgesetzt werden kann, ohne dass, wie sonst üblich, zuvor die Färbetemperatur erniedrigt werden muss.
Die Mittel sind jederzeit mit den in der Küpenfärberei üblichen Schutzkolloiden und Dispergiermitteln, wie Formaldehyd-Naphthalinsulfonsäure-Kondensationsprodukten oder Ligninsulfonsäuren, zusammen verwendbar. Der Zusatz von Dispergiermitteln wird z. B. erforderlich, wenn Betriebswasser, das nicht zu vernachlässigende Mengen Ca- und Mg-Ionen enthält, zur Herstellung der Färbebäder verwendet werden muss.
Es ist bekannt, dass Kondensationsprodukte aus Polyäthylenpolyaminen und Dicarbonsäure- oder Disulfonsäurehalogeniden mit der Mehrzahl der wasserlöslichen Farbstoffe wasserunlösliche Niederschläge, sogenannte Lacke bilden und daher zum Wasserfestmachen von Färbungen mit solchen wasserlöslichen Farbstoffen verwendbar sind.
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Es ist weiterhin bekannt, dass höhermolekulare Kondensationsprodukte aus Verbindungen mit mindestens zwei reaktionsfähigen Gruppen, welche unter Ester- oder Amidbildung miteinander reagieren können, als Animalisiermittel für Cellulosefasern brauchbar sind ; für den gleichen Verwendungszweck sind auch schon hochmolekulare Verbindungen aus aliphatischen Aminen mit mindestens zwei Aminogruppen und halogenfreien aliphatischen a, ss-ungesättigten Monocarbonsäuren vorgeschlagen worden. Animalisiermittel sind ihrem Verwendungszweck entsprechend faseraffin.
Es war daher nicht zu vermuten, dass die nach der vorliegenden Erfindung zu verwendenden Stoffe vorzügliche farbstoffaffine Egalisiermittel für Küpen- und Schwefelfarbstoffe sein würden, die mit den wasserlöslichen reduzierten Formen dieser Farbstoffe keinerlei unlösliche Niederschläge bilden.
Die in den folgenden Beispielen genannten Prozente sind Gewichtseinheiten. Sie beziehen sich auf das Trockengewicht des zu behandelnden Textilgutes.
Beispiel 1 : Stranggarn aus Baumwolle wurde mit 2% eines violetten Küpenfarbstoffes (C. I.
60 005/1956) nach dem üblichen Verfahren IN ohne Hilfsmittelzusatz in einer Küpe, die 5 g/l Natrium-
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langgefärbt. Es wurde dann in "blinder Kùpe", die je Liter 5 g Natriumdithionit und 12 ml Natronlauge (38" Bê) enthielt, zusammen mit der gleichen Menge ungefärbten Baumwollstranggarns ohne weitere Zusätze im Flottenverhältnis 1 : 20 bei 600C 45 min lang behandelt. Das anfänglich ungefärbte Material war nach dieser Behandlung kaum angefärbt.
Setzte man dagegen der blinden Küpe 0, 5 g/l des oligomeren Säureamids aus Dipropyläther-y, y'-dicarbonsäure und Dipropylentriamin nach Beispiel I zu, so begann der Farbstoff bereits nach sehr kurzer Zeit zu wandern und das ursprünglich weisse Textilgut war nach 45 min langer Behandlung intensiv gefärbt. In der Flotte hinterblieben nur sehr geringe Mengen Farbstoff. Der geringe Farbstoffverlust ist in Anbetracht der erzielten guten Egalisierwirkung überraschend und von gro- ssem wirtschaftlichem Vorteil.
Beispiel 2 : Die überlegene Wirkung der nach dieser Erfindung verwendeten Mittel geht aus folgenden Vergleichsversuchen hervor :
Man färbt 7 Proben Baumwollstranggarn in 7 verschiedenen Bädern a) - g) mit einer Farbstoffkombination aus 0, 350/0 Indanthrengoldorange 3GPlv. feinf. Färbg. (C. I. 69 025/1956) und 0, 300/0 Indanthren- dunkelblau BOA Plv. fein f. Färbg. (C. I. 59800/1956) nach dem Verfahren IW auf folgende Weise :
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salz (calciniert) beschickten, 450C warmen Färbebäder (Flotte 1 : 20) geht man zunächst nur mit der Hälfte des Färbegutes ein und setzt die zweite Hälfte 4 min später zu.
Beide Stränge werden dann gemeinsam unter Bewegung des Materials 45 min lang bei 45 C zu Ende gefärbt und wie üblich fertiggestellt. Die Bäder enthalten ausser den genannten Zusätzen folgende Zusätze : a) keinen weiteren Zusatz b) 5 g/l N-Methylpyrrolidon
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e) 0, 4 g/l des Polyglykoläthers aus 1 Mol Oleylalkohol und 25 Mol Äthylenoxyd f) 0, 2 g/l des Säureamids aus Acrylsäure und Dipropylentriamin nach Beispiel II g) 0, 4 g/l des Mittels wie f)
Beide Farbstoffe besitzen ein sehr unterschiedliches Wanderungsvermögen und ziehen verschieden schnell auf.
In den Färbeproben a) erkennt man deutlich, dass der erste Strang vorwiegend dunkelblau gefärbt ist, d. h. dass die Komponente mit geringem Wanderungsvermögen an den Stellen, an denen sie innerhalb der ersten Minuten des Prozesses absorbiert wurde, verblieben ist, während nur die GoldorangeKomponente gewandert ist. Der zweite Strang enthält neben geringen Anteilen der Baukomponente vorwiegend den Orangeanteil. Beide Stränge zeigen eine ausserordentlich hohe Farbtondifferenz. Die Wirkung des Egalisiermittels erkennt man an den Farbtönen der beiden im gleichen Bad gefärbten Stränge. Je ähnlicher diese einander sind, um so besser hat das Egalisiermittel gewirkt. Bei der Probefärbung f) sind die Stränge nahezu, bei Färbung g) praktisch vollständig farbtongleich.
Die bei den Färbungen b) und d) verwendeten bekannten Mittel sind nur von geringer Wirkung, obwohl sie in wesentlich grösserer Menge angewendet worden sind. Polyvinylpyrrolidon (Färbung c)) ist als Egalisiermittel nicht brauchbar ; infolge der hohen Farbstoffaffinität resultiert eine farbschwache Färbung, die ausserdem noch beträchtliche Farbtondifferenzen zwischen beiden Strängen aufweist. Die seit langem gebräuchlichen sogenannten nichtionogenen Egalisiermittel, wie bei Färbung e) verwendet, bringen zwar einen deutlich erkennbaren Ausgleichseffekt, jedoch wird infolge stark ausgeprägter Retardierwirkung die Nuance verschoben ; es resultiert ein Farbton, in dem der Orangeanteil überwiegt, ohne dass die Differenzen im Farbton beider Stränge ausreichend ausgeglichen werden konnten.
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Beispiel3 :AufeinemgeschlossenenFärbeapparat(nachObermaier)werdenKettbäumeausBaumwolle nach dem Verfahren IN im Flottenverhältnis 1 : 10 mit 2% Indanthrenblaugrün FFB Plv. fein f. Färbg.
(C. I. 70305/1956) unter Zusatz von 5 g/lNatriumdithionit und 12 ml/l Natronlauge (380 Bé) 45 min lang bei 600C gefärbt. Dieser Farbstoff ist als ausserordentlich schlecht egalisierend bekannt und wird für die Kettbaumfärberei normalerweise aus diesem Grunde nicht angewendet. Bei sonst üblicher Arbeitsweise wird als einziges Egalisiermittel 0,75 g/l des Säureamids aus y, y'-Thiodibuttersäure und Diäthylentriaminnach Beispiel IV dem Färbebad zugesetzt. Die Wickelkörper zeigen nach dem Fertigstellen in üblicher Weise eine ausgezeichnete Egalität und Durchfärbung. In der Restflotte hinterbleiben auffallend geringe Mengen Farbstoff.
In gleicher Weise wie das nach Beispiel IV hergestellte Kondensationsprodukt sind als Egalisiermittel z. B. dieoligomerenSäureamide aus Bernsteinsäure undPiperazin im Molverhältnis 1 : 1, 5 (nach Beispiel V), aus Dipropyläther-γ,γ'-dicarbonsäure und Piperazin im Molverhältnis 1 : 2 (nach Beispiel I) und aus Nitrilotriessigsäure und Diäthylentriamin im Molverhältnis 1 : 3 (nach Beispiel XI) geeignet.
Beispiel 4 : Auf einer automatischen Haspelkufe (nach Franke) wird zuvor abgekochte Trikotware in Schlauchform aus Baumwolle im Flottenverhältnis 1 : 30 mit 2% Indanthrenblau BC"Colloisol" (C. I.
69 825/1956) unter folgenden Bedingungen gefärbt :
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berechnete Menge Farbstoff in Form einer Aufschlämmung in Wasser hinzu. Das Material wird zunächst 20 min in der Farbflotte bei 200C behandelt, dann steigert man innerhalb 30 min die Badtemperatur gleichmässig auf 60 C, setzt 1 g/l Triäthanolamin und 0, 5 g/l Natriumnitrit zu und bringt das Bad innerhalb 10 min auf 800C. Nach weiteren 10 min bei 80 C ist die Färbung beendet, die Flotte enthält nur noch geringe'Anteile Farbstoff. Nach dem Fertigstellen in üblicher Weise zeigt die Schlauchware eine einwandfreie Egalität und Durchfärbung, die daran zu erkennen ist, dass Innen- und Aussenseite des Materials keine Farbtondifferenzen aufweisen. Die Nuance ist klar und rein.
Beispiel 5 : Auf einem automatischen Jigger wird Baumwollregenmantelpopeline gefärbt. Das
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: 5triumdithionit und Klotzflotte keine weiteren Hilfsmittel ausser 1,25 g/l des Säureamids aus Dipropyl- äther-y, y'-dicarbonsäure und Dipropylentriamin nach Beispiel I. Man erhält eine egale, gut durchgefärbte Ware, die ein auffallend ruhiges Bild ergibt. Eine geringe Retardierwirkung des Egalisiermittels fällt nicht ins Gewicht.
Beispiel 6 : Auf der Wanne werden Zellwollgarne mit 201o eines violetten Schwefelfarbstoffes (C. I. 53440/1956) im Flottenverhältnis 1 : 30 bei 950C mit 8% Soda, 60% Schwefelnatrium und 50% Glaubersalz 1 1/2 h gefärbt. Die Färbung neigt zum Bronzieren, ist reibunecht und unegal. Eine völlig einwandfreie Färbung wird jedoch erhalten, wenn dem Färbebad 0, 5 g/l des nach Beispiel XI erhältlichen oligomeren Säureamids aus Nitrilotriessigsäure und Piperazin als Egalisiermittel zugesetzt werden.
Mit gleich gutem Erfolg kann man als Egalisiermittel das oligomereSäureamid aus Äthylendiaminotetraessigsäure und Piperazin im Molverhältnis 1 : 4 nach Beispiel XII verwenden.
Beispiel 7: Zuvor abgekochte Baumwollpopeline wird auf dem Jigger im Flottenverhältnis 1 : 5 in der üblichen Weise nach Verfahren IN unter Zusatz von 32 ml/lNatronIauge (38 Be) und 10 g/l Natriumdithionit mit einer Kombination aus 1. 21o Indanthrenolivgrün B Plv. fein f.Färbg. (C.I. 69 500/1956) und
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ruhiges Bild, vor allem aber bestehen starke Farbtondifferenzen zwischen den inneren und äusseren Lagen des Gewebes : Der Olivgrünanteil wurde vorwiegend aussen fixiert.
Die Ware kann nicht weiterverarbeitet werden, da an den Nähten die Gelbkomponente sehr stark überwiegt. Verwendet man unter sonst gleichen Bedingungen als Egalisiermittel 2 g/l des oligomeren Säureamids aus Acrylsäure und Dipropylentriamin nach Beispiel III, so erhält man eine gut durchgefärbte Ware mit einem einheitlichen Farbton, der allen Anforderungen gerecht wird.
Beispiel 8 : Auf der mechanischen Garnfärbemaschine nach Gerber werden Zellwollgarne nach dem Verfahren IN in Gegenwart von 12 ml/l Natronlauge (380 Be) und 5 g/l Natriumdithionit mit 21o Indanthrenbrillantgrün GG Plv. fein hochkonz. f.Färbg. (C.I. 59 830/1956) in einem Betriebswasser von etwa 80 dH 1 h lang bei 600C gefärbt, wobei man dem Färbebad 0, 5 g/l des oligomeren Säureamids aus Korksäure und Piperazin im Molverhältnis 1 : 1, 5 nach Beispiel VIII und als Schutzkolloid für das Färben
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in hartem Wasser 1 g/l des nach der deutschen Patentschrift Nr. 752830 erhältlichen Umsetzungsproduktes aus Sulfitablauge und Dichlordiäthyläther zusetzt. Der Farbstoff zieht langsam und gleichmässig auf die Faser.
Während des Färbeprozesses bildet sich kein störender Schaum ; die Garne schwimmen nicht.
Die Endflotte enthält keine nennenswerten Mengen Farbstoff. Die Garne sind nach üblicher Fertigstellung egal und gut durchgefärbt. Der Farbton ist nicht unerwünscht verändert. Färbt man ohne Hilfsmittelzusatz, so zieht der Farbstoff sehr rasch auf und die Färbung wird unegal. Verwendet man ein oberflächenaktive : Egalisiermittel, z. B. den Polyglykoläther eines Fettalkohols oder Fettamins oder eine quaternäre Ammoniumverbindung eines oxäthylierten Fettamin, so erhält man zwar ebenfalls egale Färbungen, sie weichen jedoch erheblich von dem gewünschten Farbton ab. Abgesehen davon, dass die Färbung infolge starker Retardierwirkung der genannten oberflächenaktiven Egalisiermittel wesentlich heller ist, ist auch die Nuance sehr stark nach gelb verschoben. Hinzu kommt, dass das Färbebad schäumt, so dass die Garne auf der Flotte schwimmen.
Dadurch wird das mechanische Umziehen erschwert, mitunter sogar unmöglich gemacht. Im letzteren Fall kann trotz Verwendung eines der genannten Polyglykoläther als Hilfsmittel keine egale Färbung erzielt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verwendung wasserlöslicher Polyamide aus a) aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen Polyaminen oder Heterocyclen, die mindestens zwei acylierbare Stickstoffatome enthalten, und b) ci, ss-ungesättigten Carbonsäuren, aliphatischen, gegebenenfalls Heteroatome enthaltenden Polycarbonsäuren oder ihren zur Amidbildung befähigten funktionellen Derivaten als Egalisiermittel für Schwefelund Küpenfärbungen.