DE2438543B2 - Verfahren zur Herstellung gefärbter Fäden aus vollaromatischen Polyamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung gefärbter Fäden aus vollaromatischen PolyamidenInfo
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Description
-HN
anfärbt
10
15 Färbebad verwendet, das 0,01 bis 5Gew.-%
Farbstoff gelöst enthält
4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wäßriges
Färbebad verwendet, das eine Temperatur zwischen und 1000C aufweist
5. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wäßriges
Färbebad verwendet, das zusätzlich 1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Bades, eines
polaren organischen Lösungsmittels enthält
6. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man trockengesponnene
Fäden aus sauer modifizierten Poly-m-phenylenisophthalamid
oder aus einem sauer modifizierten heterocyclischen Polyamid der Formel
NHOC
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Anfärbung vollaromatischer, gegebenenfalls Hetercyclen
enthaltender Polyamide, die zum Zwecke ihrer besseren Anfärbbarkeit saure Gruppen enthalten, mit
kationischen Farbstoffen. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß man Lösungen dieser sauer
modifizierten vollaromatischen, gegebenenfalls Heterocyclen enthaltenden Polyamide nach üblichen Verfahren
trocken verspinnt und die erhaltenen Fäden im Gelzustand vor oder während des Verstreckens in
einem wäßrigen Bad, das einen kationischen Farbstoff enthält, anfärbt.
Die Anfärbung naßgesponnener Polyacrylnitrilpolymerisate im »Gelzustand« mit wasserlöslichen kationischen
Farbstoffen in einem wäßrigen Färbebad ist mehrfach beschrieben worden (US-PS 31 13 827, GB-PS w
9 91957, US-PS 3111357, DE-PS 14 94 628, US-PS
32 42 243). Um eine genügende tiefe und waschechte Anfärbung zu gewährleisten, sind die Acrylnitrilpolymerisate
oder -Copolymerisate mit saueren Gruppen, vorzugsweise Sulfonatgruppen, modifiziert. >i
Dem Fachmann ist weiterhin bekannt, daß die Anfärbung vollaromatischer, gegebenenfalls Heterocyclen
enthaltender Polyamide bisher schwierig und aufwendig ist, selbst wenn sie, um ihre Anfärbbarkeit zu
erleichtern, saure Gruppen enthalten. Nach einer ho
gebräuchlichen Rezeptur zur Anfärbung aromatischer Polyamide, beispielsweise von Poly-m-phenylenisophthalamid,
mit kationischen Farbstoffen wird wie folgt verfahren:
hi
»Man beschickt das auf 30° C erwärmte Bad bei stetiger Flottenzirkulation mit den folgenden
Zusätzen:
g/l Benzaldehyd-Emulsion (die Benzaldehyd-Emulsion setzt sich zusammen aus 98 TI.
Benzaldehyd und 2Tl. nichtionogenem Emulgator).
20% Natriumchlorid (bei Flottenverhältnis von
20% Natriumchlorid (bei Flottenverhältnis von
mehr als 1 :20 = 20 g/l Natriumchlorid)
0,5% eines handelsüblichen nichtionogenen oberflächenaktiven Dispersionsmittels
pH 4 bis 4,5 abpuffern mittels Trinatriumphosphat oder Tetranatriumpyrophosphat
Danach setzt man den gelösten Farbstoff zu und erhöht die Flottentemperatur in 45 bis 60 Minuten auf die erforderliche Endfärbetemperatur von 120 bis 1300C (Druckgefäß). Die Färbedauer beträgt 1 bis 2 Stunden. Langsames Abkühlen und Spülen beenden den Färbeprozeß.
Zur Entfernung des Benzaldehyds von der Faser sind die hergestellten Färbungen einer reduktiven Nachbehandlung zu unterziehen. Zu diesem Zweck behandelt man das Material in einer Flotte, die
0,5% eines handelsüblichen nichtionogenen oberflächenaktiven Dispersionsmittels
pH 4 bis 4,5 abpuffern mittels Trinatriumphosphat oder Tetranatriumpyrophosphat
Danach setzt man den gelösten Farbstoff zu und erhöht die Flottentemperatur in 45 bis 60 Minuten auf die erforderliche Endfärbetemperatur von 120 bis 1300C (Druckgefäß). Die Färbedauer beträgt 1 bis 2 Stunden. Langsames Abkühlen und Spülen beenden den Färbeprozeß.
Zur Entfernung des Benzaldehyds von der Faser sind die hergestellten Färbungen einer reduktiven Nachbehandlung zu unterziehen. Zu diesem Zweck behandelt man das Material in einer Flotte, die
2 g/l Hydrosulfit konz.
0,5 g/l eines handelsüblichen nichtionogenen oberflächenaktiven Dispersionsmittels
0,5 g/l eines handelsüblichen nichtionogenen oberflächenaktiven Dispersionsmittels
und Trinatriumphosphat oder Tetranatriumpyrophosphat zur Einstellung
eines pH-Wertes von 7 bis 8
enthält. Die Temperatur des Behandlungsbades beträgt 90 bis 95° C, die Behandlungsdauer 10 Minuten. Die Behandlung ist nach dem Spülen nochmals zu wiederholen.«
enthält. Die Temperatur des Behandlungsbades beträgt 90 bis 95° C, die Behandlungsdauer 10 Minuten. Die Behandlung ist nach dem Spülen nochmals zu wiederholen.«
Dieses bewährte »Hochtemperatur-Verfahren« zur Anfärbung aromatischer Polyamide ist überaus aufwendig, zeitraubend und kostspielig.
Es war daher außerordentlich überraschend, als
gefunden wurde, daß sich trockengesponnene Fäden aus aromatischen, gegebenenfalls Heterocyclen enthaltenden Polyamiden, die weniger als 500 mVaL vorzugsweise weniger als 20OmVaI saure Gruppen pro kg
Polyamidfeststoff enthalten, in einem einfachen, kontinuierlichen Verfahren tief und waschecht anfärben
lassen. Besonders bemerkenswert ist, daß die dabei von
den Fäden aufgenommene Farbstoffmenge größer sein kann, als nach Anwendung des oben beschriebenen
»Hochtemperatur-Färbeverfahrens«.
Die ersten einschlägigen Patentanmeldungen über aromatische Polyamide und Fäden daraus stammen aus
den Jahren 1956/1957. Die Fachwelt kennt daher solche Fäden seit rund 20 Jahren. Bereits 1962/1963 befanden
sich erste Partien solchen Materials auf dem Markt Ebensolange besteht somit das Bedürfnis, Fäden und
Fasern aus vollaromatischen Polyamiden nach einem einfachen Verfahren schnell und tiefgreifend zu färben.
Noch in der DE-OS 2044 281 mit Priorität von 1969,
deren Gegenstand färbbare Fasern und Fäden aus aromatischen Polyamiden sind, wird beginnend auf
Seite 1 unten festgestellt:
»Ein Färben von Faser aus aromatischem Polyamid jedoch ist bisher sehr schwieirg und erfordert die
Anwendung einer Kombination von Färbehilfsmitteln, Überdrucken und erhöhten Temperaturen.
Diese Faser hat dementsprechend nur beschränkt Zugang zu Textilstoffen gefunden, bei denen
modische Farben als wichtig betrachtet werden.«
Um solche Fasern besser färbbar zu machen, werden daher gemäß dieser Offenlegungsschrift nach einem
aufwendigen Verfahren poröse Fasern hergestellt, zu deren Färbung aber immerhin noch eine 1 stündige
Einwirkung einer siedenden Färbeflotte nötig ist (Seite 12, Zeile 5).
Auch in der DE-OS 19 42 409 (Prioritäten 1968), deren Gegenstand ein Färbeverfahren für aromatische
Polyamidfäden ist, wird ausgeführt (beginnend Seite 2 unten):
»Seit vielen Jahren stehen synthetische Polyamidfäden bzw. -fasern mit hervorragenden Hochtemperaturbeständigkeitseigenschaften zur Verfügung,
die aus Polymerisaten hergestellt werden, die hocharomatischer Natur sind. Leider sind jedoch
auf vielen potentiellen Anwendungsgebieten überhaupt keine Einführungen vogenommen worden,
was seinen Grund in einem bisherigen großen Mangel dieser hocharomatischen Polyamide hat,
nämlich der Unmöglichkeit, den Faden mittels einer herkömmlichen oder wirtschaftlich durchführbaren Färbemethode zu färben. In dem im
Oktober 1966 veröffentlichten Technical Information Bulletin N-201 von Du Pont Co. mit dem Titel
»Properties of Nomex-High Temperature Resistant Nylon Fiber« ist auf Seite 4 angegeben, daß
»Nomex« nicht mit tiefen gleichmäßigen Färbungen gefärbt werden kann und daß die meisten
Farbstoffe auf diesem Faden nur eine helle Farbe erzeugen. Es öffnen sich ersichtlich weite Gebiete
von wichtigen Anwendungen eines feuer- oder wärmebeständigen Materials, wenn das Material in
einer herkömmlichen Weise oder zumindest in einer wirtschaftlich durchführbaren Weise gehandhabt, d. h. gefärbt, werden kann.«
Nach dem dort vorgeschlagenen Verfahren sollen Fäden aus aromatischen Polyamiden in bestimmter
Weise vorbehandelt und dann gefärbt werden, wobei aber die Färbebedingungen (1 Stunde, 1000C) gemäß
den Beispiele zeigen, daß ein Verfahren zum schnellen
ίο und kontinuierlichen Färben immer noch nicht zur
Verfügung gestellt wurde, obwohl bereits tiefe Färbungen erzielt werden konnten.
Obwohl aber in der Technik des Färbens von Fäden die Gelbadfärbemethode bei Acrylnitrilfäden als eine
»herkömmliche und wirtschaftlich durchführbare Färbemethode« bekannt war, ist offenbar diese wohlbekannte Maßnahme der Gelbadfärbung von der Fachwelt als nicht übertragbar auf aromatische Polyamide
angesehen worden.
Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung wird somit ein seit langem bestehendes Bedürfnis
befriedigt
Diese Lösung besteht in einem Verfahren zur Herstellung gefärbter Fäden aus vollaromatischen,
gegebenenfalls Heterocyclen enthaltenden Polyamiden, welche saure Gruppen aufweisen, durch Anfärbung mit
kationischen wasserlöslichen Farbstoffen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man aus Lösungen der
vollaromatischen, gegebenenfalls Heterocyclen enthal
tenden, saure Gruppen aufweisenden Polyamide trok-
kengesponnene Fäden, welche einen Restlösungsmittelgehalt besitzen, vor oder während des Verstreckens in
einem wäßrigen Bad, das einen kationischen Farbstoff enthält, in diesem Gelzustand anfärbt
In der älteren DE-AS 24 17 344 wird beansprucht und
beschrieben, in Fäden aus einem aromatischen Polyamid einen Flammverzögerer in feinverteilter Form dadurch
einzuarbeiten, daß das Lösungsmittel aus den frisch ersponnenen Fäden mit Hilfe eines wäßrigen Bades
praktisch vollständig extrahiert wird, wobei die Fäden gleichzeitig zu einem solchen Ausmaß von Wasser
gequollen werden, daß sie in ihrem Inneren mindestens
50% Wasser enthalten, worauf man einen Flammenverzögerer aus wäßriger Lösung eindiffundieren läßt, die
Fäden aus der wäßrigen Lösung entfernt und, gegebenenfalls unter Wärmeeinwirkung, trocknet.
Wenn dabei in Spalte 8, Zeilen 6 bis 9, dieser DE-AS 24 17 344 angegeben ist daß man bei der Verfahrensstufe der Absorption des Flammverzögerers (phosphorhal-
tiges Harz) außerdem noch einen Farbstoff von den Fäden absorbieren lassen kann, so wird dadurch kein
Farbstoff nach der Gelbadtechnik in trockengesponnene Fäden eingelagert, sondern in wassergequollene
Fasern zusammen mit dem weiteren Modifizierungsmit
tel. Die ältere Anmeldung betrifft somit einen anderen
Gegenstand.
Vollaromatische oder aromatische Heterocyclenstrukturen aufweisende Polyamide oder Copolyamide,
die zum Zwecke ihrer besseren Anfärbbarkeit mit
to kationischen Farbstoffen saure Gruppen enthalten, sind
bereits bekannt. So lassen sich z. B. Sulfonatgruppen dadurch einführen, daß man Sulfoisophthalsäure bzw.
ihre Amid bildenden Derivate miteinkondensiert (Unterlagen zum belgischen Patent 7 08 043). Ebenfalls sind
t>5 aromatische Polyamide mit Carboxylgruppen hergestellt worden, indem Carboxylgruppen tragende Diamine copolykondensiert wurden (US-PS 33 86 965, US-PS
33 80 969). Schließlich ist auch die Einführung saurer
Gruppen durch Cokondensation von zwei Aminogruppen aufweisenden Disulfimiden beschrieben worden
(DE-OS 20 00 927).
Die Menge der eingebauten sauren Gruppen kann 50 bis 500 mVal pro kg Polyamidfeststofl betragen, wobei
der Bereich zwischen 80 und 25f) mVal/kg sinnvoll ist
und besonders bevorzugt wird.
Auf diese Weise lassen sich praktisch alle bekannten vollaromatischen oder aromatischen Heterocyclen
enthaltenden Polyamide oder Copolyamide mit sauren ι ο Gruppen modifizierten, um nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren vorteilhaft angefärbt -werden zu können. Solche aromatischen modifizierbaren Polyamide sind
beispielsweise in folgenden Patentschriften beschrieben:
US-PS 29 79 495, US-PS 30 06 899, US-PS 33 54 127, US-PS 33 80 969,
US-PS 33 49 06i, NE-PS 68 09 916, GB-PS 7 18 033, DE-OS 18 11 411,
DE-OS19 46 789.
Diese zitierten aromatischen, gegebenenfalls Heterocyclen enthaltenden Polyamide oder Copolyamide sind
in polaren, organischen Lösungsmitteln, wie N,N-Dimethylformamid, Ν,Ν-Dimethylacetamid oder N-Methylpyrrolidon
löslich, zumindest dann, wenn man als Lösungsvermittler einige Prozent eines Alkali- oder
Erdalkalisalzes, wie Calciumchlorid oder Lithiumchlorid, zusetzt und lassen sich ohne Schwierigkeiten nach
dem an sich bekannten Trockenspinnverfahren verspinnen.
Als wasserlösliche Farbstoffe werden kationische Farbstoffe verwendet Im folgenden sind einige
Farbstoffe beispielsweise aufgeführt:
20
C2H5- N=C
C2H5
C2H5
(A)
35
40
(B)
50
55
60
65
CH3 CV' X^
CH3SO4
-N
-N (F) CH2
CH.
CH.
■-ι "
N(CH3J3
C2H,
-N=N
CH,
/\ 4N
XXr:
CH3SO4
,C2H5
C2H4OH (H)
N(C2H5),
Cl
CH3SQi
Cl
(L)
Clc
C2H5
N-
CH
I® —N
C2H5
-N=
N
CH3
CH3
C2H5
Cle
CH,
OCH3
CH3
: 2-Chromkomplex von
-N=N-C-
Kobaltkomplex von
OH
OH
/j>-N=N—C
I HO-C
SO2NH2
-C-CH3 (Q)
Chromkomplex von
H2N
1 :2-Chromkomplex von
Cle
Die Anfärbung der Fäden im wäßrigen Färbebac erfolgt vorzugsweise vor dem Verstrecken der Fäden
kann aber auch vorteilhaft während des Verstrecken:
der Fäden durchgeführt werden.
Die Farbstoffkonzentration im Färbebad beträgt 0,01
ω bis 5%, vorzugsweise 0,2 bis 1%. Die Temperatur dei
Färbebades kann zwischen 20 bis 100° C betragen, wire
aber vorzugsweise auf 50 bis 80° C gehalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird den wäßrigen Färbebad 1 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise K
bis 25 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht de; Bades) eines polaren organischen Lösungsmittels
beispielsweise Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon
Dimethylformamid oder Hexamethylphosphorsäure
trisamid zugemischt. Bevorzugt wird das gleiche Lösungsmittel verwendet, das auch zur Herstellung der
Spinnlösung gewählt wird.
Im einzelnen gestaltet sich das Verfahren wie folgt:
Die Polykondensation und die Herstellung von geeigneten Spinnlösungen der Polyamide sind in den
oben zitierten Patentschriften hinreichend beschrieben. Es kommen nach diesem Verfahren solche aromatischen
Polyamide zur Anwendung, die saure Gruppen tragende Comonomere miteinkondensiert enthalten.
Als saure Gruppen werden die Sulfonat- und die Disulfimidgruppe bevorzugt Die Menge der eingebauten
sauren Gruppen soll im Bereich zwischen 50 und 500 mVal, vorzugsweise zwischen 80 und 250 mVal pro
kg Polyamidfeststoff betragen.
Das Verspinnen erfolgt nach dem an sich bekannten Trockenspinnverfahren, bei welchem einzelne Spinnbedingungen
in weiten Grenzen variierbar sind. Vorteilhaft werden Spinnlösungen mit Viskositäten zwischen
1000 und 2500 Poise (gemessen bei 20° C) eingesetzt,
welche diesen Viskositäten entsprechend eine Polyamid-Feststoffkonzentration von etwa 17 bis 35 Gew.-%
aufweisen. Als Düsen finden 48 bis 288-Loch- Düsen Verwendung mit einem Lochdurchmesser zwischen 0,2
und 03 mm. Die Schachttemperatur beträgt zwischen 160 und 220°C. Vorteilhaft wird eine Abzugsgeschwindigkeit
zwischen 70 und 250 m/min, gewählt.
Die trockengesponnenen Fäden werden vor dem Verstrecken in ein wäßriges Färbebad geführt, welches
0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 1 Gew.-% (bezogen auf das Bad) eines kationischen Farbstoffes
gelöst enthä'i. Das Bad wird auf eine Temperatur zwischen 20 und 1000C, vorzugsweise zwischen 50 und
8O0C gehalten. Die Verweilzeit der Fäden beträgt durchschnittlich 10 bis 30 Sekunden. Nach einer
bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens enthält das Färbebad zusätzlich 1 bs 40 Gew.-%,
vorzugsweise 10 bis 30Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht des Bades) eines polaren organischen
Lösungsmittels, wie N-Methylpyrrolidon, Dimethylacetamid, Dimethylformamid oder Hexamethylphosphorsäuretrisamid.
Anschließend werden die Fäden durch ein wäßriges Waschbad mit einer Temperatur zwischen 20 und 8O0C
geführt, wobei Verweilzeiten zwischen 10 und 60 Sekunden bevorzugt werden, aber auch Verweilzeiten
ίο bis zu 5 Minuten möglich sind. Der Lösungsmittelgehalt
des Fadens beträgt hinter diesem Waschbad weniger als 30/0.
Die Nachbehandlung der gefällten und gewaschenen Fäden richtet sich nach der chemischen Struktur der
Fäden und ist jeweils in den angeführten Patentschriften beschrieben worden. Im allgemeinen empfiehlt sich ein
zweistufiges Streckverfahren, nach dem zunächst in siedendem Wasser im Verhältnis 1 :1,2 bis 2,2 und
danach auf einem Heizbügel oder einer Galette bei einer Temperatur zwischen 200 bis 360° C im Verhältnis
1 :2,0 bis 8,0 verstreckt wird. Die Vorverstreckung kann
auch schon während des Färbens im Färbebad erfolgen. Die so erhaltenen Fäden weisen die ihnen eigentümlichen
guten textiltechnologischen Eigenschaften auf, die in der Patentliteratur beschrieben sind. Sie sind darüber
hinaus nach einem einfachen, kontinuierlichen Verfahren tief und waschecht angefärbt Ein Vergleich dieser
Gelbadfärbung mit der bisher üblichen »Hochtemperatur-Färbung« ergibt überraschenderweise, daß die
Gelbadfärbung eine vergleichsweise tiefere Anfärbung ergibt
Herstellung und Anfärbung von Fäden aus einem sauer modifizierten Polyamid, das im wesentlichen
Struktureinheiten der Formel
NHOC
-/Vco-
aufweist, mit einem blauen Farbstoff der Konstitution
(A).
a) Herstellung des Polyamids 765Gew.-Teile3-(p-Aminopheny])-7-amino-2,4-(lH,
3 H)-chinazolindion und 54 Gew.-Teile Di-(m-aminophenyl)-disulfiinid-natrium
wurden in 4300 Gew.-Teilen absolutem Dimethylacetamid gelöst und bei 5 bis 100C unter stetigem Rühren eo
portionsweise mit 610 Gew.-Teilen Isophthalsäuredichlorid versetzt Die viskose Lösung wurde noch
etwa 12 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt Zwischendurch mußten zur Erniedrigung der
Viskosität weitere 1800 Gew.-Teile Dimethyiacetamid
zugegeben werden. Die bei der Polykondensation entstandene Salzsäure wurde mit äquivalenten
Mengen Propylenoxyd abgefangen.
b) Herstellung und Anfärbung der Fäden
Die Spinnlösung mit einer Viskosität von ca. 1500 Poise bei 2O0C (ij reL=2,l, gemessen an einer
0,5%igen Lösung in N-Methylpyrrolidon bei 200C)
wurde durch eine 72-Loch-Düse (Lochdurchmesser 0,2 mm) trocken versponnen. Die an der Düse
gemessene Gastemperatur betrug 1400C, die Abzugsgeschwindigkeit 130 m/min. Dieses Spinnband
wurde mit 5 m/min, durch ein Färbebad, das
den Farbstoff der Konstitution (A) in einer Konzentration von 10 g/l enthielt, bei 6O0C
durchgezogen. Die Verweilzeit im Färbebad betrug 14 Sekunden. Anschließend wurden die gefärbten
Fäden in siedendem Wasser gewaschen und dabei im Verhältnis 1:1,5 vorverstreckt Die Endverstreckung
erfolgte nach dem Trocknen auf einer Heizgalette bei einer Temperatur von 2900C im
Verhältnis 1 :1,3. Es wurden folgende Textilwerte
gemessen:
Reißfestigkeit: 3,0 bis 3,2 g/dtex
Dehnung: 5%
Die Fäden waren tief und waschecht angefärbt.
Herstellung und Anfärbung von Fäden aus einem sauer modifizierten Polyamid das im wesentlichen
Struktureinheiten der Formel
NHOC
co —
-HN
aufweist, mit einem gelben Farbstoff der Konstitution
(P)-
a) Herstellung des Polyamids
670 Gew.-Teile 3-(p-Aminophenyl)-7-amino-2,4-(IH,
3H)-chinazolindion und 83,5 Gew.-Teile Di-(4-chlor-3-aminophenyl)-disulfimidnatrium
wurden in 3900 Gew.-Teilen absolutem Dimethylacetamid vorgelegt und dann bei 5 bis 10° C unter stetigem
Rühren portionsweise 548 Gew.-Teile Isophthalsäuredichlorid eingetragen und die viskose Lösung
noch etwa 12 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt Die bei der Polykondensation entstandene
Salzsäure wurde mit 310 Gew.-Teilen Propylenoxyd abgefangen.
b) Herstellung und Anfärbung der Fäden
Diese ca. 23°/oige Polyamidlösung mit einer Viskosität von 1850 Poise (η rel.= 1,7, gemessen an
einer 0,5%igen Lösung des Polyamids in N-Methylpyrrolidon
bei 200C) wurde durch eine 72-Loch-DQse trocken versponnen. Die Schachttemperatur
betrug 1900C. Die Fäden wurden mit 104 m/min. von der Düse abgezogen und mit einem geringen
Restlösungsmittelgehalt aufgewickelt
Dieses Spinnband wurde mit 5 m/min, durch ein wäßriges Färbebad geleitet, das 20 Gew.-% Dimethylacetamid und 10 g/l des Farbstoffs (P) enthielt Nach einer Verweilzeit von etwa 14 Sekunden im Färbedad wurden die Fäden in siedendem Wasser gewaschen und dabei im Verhältnis 1:1,5 vorverstreckt Endverstreckung erfolgte nach dem Trocknen auf einem Heizbügel bei 3200C im Verhältnis 1:13-
Dieses Spinnband wurde mit 5 m/min, durch ein wäßriges Färbebad geleitet, das 20 Gew.-% Dimethylacetamid und 10 g/l des Farbstoffs (P) enthielt Nach einer Verweilzeit von etwa 14 Sekunden im Färbedad wurden die Fäden in siedendem Wasser gewaschen und dabei im Verhältnis 1:1,5 vorverstreckt Endverstreckung erfolgte nach dem Trocknen auf einem Heizbügel bei 3200C im Verhältnis 1:13-
Reißfestigkeit: 3,0 bis 3,4 g/dtex
Dehnung: 6%
Die Fäden waren t?sf und waschecht angefärbt.
Dehnung: 6%
Die Fäden waren t?sf und waschecht angefärbt.
Herstellung und Anfärbung von fäden aus einem sauer modifizierten Poly-m-phenylenisophthalamid mit
CH
einem roten Farbstoff der Konstitution (N).
a) Herstellung des Polyamids
1048 Gew.-Teile m-Phenylendiamin und 105 Gew.-Teile Di-(m-aminophenyl)-disulfimid-natrium wurden
in 820 Gew.-Teilen absolutem Dimethylacetamid bei -2O0C mit 2030 Gew.-Teilen Isophthalsäuredichlorid
versetzt. Der schnell viskos werdenden Lösung wurden nach einer halben Stunde weitere 2 Gew.-Teile Isophthalsäuredichlorid zugegeben.
Die bei der Polykondensation entstandene Salzsäure wurde mit 200 Gew.-Teilen CaCO3 und
930 Gew.-Teilen Propylenoxyd abgefangen.
b) Herstellung und Anfärbung der Fäden
Die so erhaltene Spinnlösung mit einer Viskosität von 1270 Poise bei 200C (η rel.= 1,85) wurde durch
eine 72-Loch-Düse mit einem Lochdurchmesser von 0,2 mm trocken gesponnen. Im Spinnschacht
wurde eine Temperatur von 1800C aufrechterhalten. Die Abzugsgeschwindigkeit betrug 125 m/min.
Dieses trocken gesponnene Spinngut wurde durch ein Färbebad, das 10 g/l des Farbstoffs (N) enthielt,
gezogen. Im Färbebad waren zusätzlich 20% Dimethylacetamid enthalten. Die Badtemperatur
betrug 600C. Nach einer Verweilzeit der Fäden im Färbebad von 14 Sekunden gelangten die Fäden in
ein siedendes Wasserbad, in dem sie gewaschen und gleichzeitig im Verhältnis 1 :1,5 gereckt
wurden. Die Endverstreckung erfolgte nach dem Trocknen auf einem Heizbügel bei 2700C im
Verhältnis 1 :1,4.
Reißfestigkeit: 2,9 bis 3,5 g/dtex
Dehnung: 25%
Die Fäden waren tiefrot und waschecht angefärbt
Reißfestigkeit: 2,9 bis 3,5 g/dtex
Dehnung: 25%
Die Fäden waren tiefrot und waschecht angefärbt
Herstellung und Anfärbung von Fäden aus einem sauer modifizierten Polyamid, das im wesentlichen
Struktureinheiten der Formel
30
35
40
45
50
NHOC
-/\— CO-y
aufweist, mit einem gelben Farbstoff der Konstitution (P)-
a) Herstellung des Polyamids
775 Gew.-Teile l,3-Bis-(p-aminophenyl)-5,5-dimethylhydantoin
und 111 Gyw.-Teile 4-Chlor-3-aminophenyl-3'-aminophenyldisulfimid
wurden in ϊ 435 Gew.-Teilen absolutem N-Methylpyrrolidon gelöst und mit 558 Gew.-Teilen Isophthaloylchlorid
in kleinen Portionen bei 5 bis 10° C versetzt. Die viskose Lösung wurde noch etwa 12 Stunden bei
Raumtemperatur nachgerührt Die bei der Poly- ι ο kondensation entstandene Salzsäure wurde mit
äquivalenten Mengen Propylenoxyd abgefangen.
b) Herstellung und Anfärbung der Fäden
Diese viskose Lösung (η = 200 Poise, ijrel.= l,7,
gemessen an einer 0,5%igen Lösung des Polyamids in N-Methylpyrrolidon bei 20° C) wurde nach dem
Trockenspinnverfahren versponnen. Die Fäden wurden mit einer Abzugsgeschwindigkeit von
110 m/min, von einer 120-Lochdüse abgezogea Die
Schachttemperatur betrug 210° C.
Dieses trockengesponnene Spinngut, das einen geringen Restlösurgsmittelgehalt enthielt, wurde
durch ein Färbebad geleitet, das 10 g/l des Farbstoffs (P) enthielt (Badtemperatur 800C). Die
Verweilzeit im Färbebad betrug 14 Sekunden. Die gefärbten Fäden wurden in siedendem V/asser im
Verhältnis 1 :1,6 vorverstreckt, getrocknet und bei
330° C auf einem Streckbügel im Verhältnis 1 :1,4 nachgereckt.
Reißfestigkeit: 2,5 bis 3,1 g/dtex
Dehnung: 8%
Die Anfärbung der Fäden war tief und waschecht
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung gefärbter Fäden aus voJ!aromatischen, gegebenenfalls Heterocyclen enthaltenden
Polyamiden, welche saure Gruppen aufweisen, durch Anfärbung mit kationischen wasserlöslichen
Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß man aus Lösungen der vollaromatischen, gegebenenfalls Heterocyclen enthaltenden,
saure Gruppen aufweisenden Polyamide trockengesponnene Fäden, welche einen Restlösungsmittelgehalt
besitzen, vor oder während des Verstreckens in einem wäßrigen Bad, das einen kationischen
Farbstoff enthält, in diesem Gelzustand anfärbt
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Fäden während des Anfärbeprozesses im wäßrigen Färbebad vorverstreckt
3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wäßriges
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