DE2811473C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
für die magnetische Aufzeichnung geeigneten kobalthalti
gen ferromagnetischen Eisenoxidpulvers,
bei dem nadelförmige ferromagnetische Eisen
oxidteilchen in einer wäßrigen Lösung, die Kobaltionen,
Eisen(II)-ionen und ein Alkali enthält, dispergiert und
anschließend bei erhöhter Temperatur oxidiert werden.
Ferromagnetisches Eisenoxidpulver, das für die Herstellung
von Magnetaufzeichnungsmaterialien für die magnetische Auf
zeichnung mit einer hohen Aufzeichnungsdichte verwendet wird,
muß eine möglichst hohe Koerzitivkraft besitzen. Eine bekann
te Methode zur Erhöhung der Koerzitivkraft eines ferromag
netischen Eisenoxidpulvers besteht darin, ferromagnetische
Eisenoxidteilchen in Nadeln zu überführen und dadurch die
Formanisotropie der ferromagnetischen Eisenoxidteilchen zu
erhöhen oder darin, den ferromagnetischen Eisenoxidteilchen
Kobalt zuzusetzen oder beide Verfahren miteinander zu kom
binieren.
Ein typisches Verfahren der Zugabe von Kobalt zu nadelförmi
gem ferromagnetischem Eisenoxid besteht darin, dem als Aus
gangsmaterial für die Herstellung von ferromagnetischem
Eisenoxid verwendeten α-FeOOH, β-FeOOH oder γ-FeOOH Kobalt
zuzusetzen und das Gemisch unter Bildung eines ferromag
netischen Pulvers zu calcinieren.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung eines kobalthaltigen
nadelförmigen ferromagnetischen Eisenoxids besteht darin,
kobaltfreiem ferromagnetischem Eisenoxid eine solche Ko
baltverbindung zuzusetzen, die an der Oberfläche des ferro
magnetischen Eisenoxids haftet, und das dabei erhaltene
Produkt danach zu calcinieren.
Die unter Anwendung der vorstehend beschriebenen Verfahren
erhaltenen kobalthaltigen ferromagnetischen Eisenoxidpulver
ergeben Magnetaufzeichnungsmedien, wie z. B. Magnetbänder,
deren Beständigkeit gegen Druck und Wärme unzureichend ist
und die bei wiederholter Wiedergabe die aufgezeichneten
magnetischen Signale nur noch schwach wiedergeben oder eine
geringe Durchschlagsfestigkeit besitzen.
Ein weiteres Verfahren zur Erhöhung der Koerzitivkraft von
ferromagnetischem Eisenoxid unter Verwendung von Kobalt be
steht darin, nadelförmige ferromagnetische Eisenoxidteilchen
mit einem fest haftenden kobalthaltigen Überzug zu versehen
(vgl. JP-PS 48 25/62 und US-PS 30 46 158). Weitere Verbesserun
gen dieses Verfahrens sind in den JP-PS 49 475/74 und
113 199/74, in der GB-PS 14 41 183 und in den JP-PS 29 157/75
und 33 319/77 beschrieben.
Bei diesem Verfahren, bei dem eine Kobaltferritschicht auf
der Oberfläche der ferromagnetischen Eisenoxidteilchen vorliegt,
ist die Koerzitivkraft der ferromagnetischen Eisenoxidteil
chen nahezu proportional zum Volumen der Kobaltferritschicht
auf der Oberfläche des ferromagnetischen Eisenoxids. Bei der
Kobaltferritschicht handelt es sich um mit Kobalt dotiertes
ferromagnetisches Eisenoxid, das jedoch gegenüber Druck und
Wärme instabil ist. Außerdem können damit Koerzitivkräfte von
höchstens 3,97 · 10² bis 4,7610⁴ A/m erzielt werden und es ist schwierig,
höhere Koerzitivkräfte, wie sie für moderne Magnetaufzeich
nungsmedien erforderlich sind, zu erzielen. Aus den JP-PS
23 237/77 und 36 751/77 ist ein Verfahren bekannt, nach dem
die Koerzitivkraft von ferromagnetischem Eisenoxid durch
Zugabe von Eisen(II)-ionen zusammen mit Kobaltverbindungen
erhöht werden kann. Die dabei erhaltenen Produkte sind je
doch in organischen Lösungsmitteln schlecht dispergierbar
und die unter Verwendung solcher ferromagnetischer Pulver
hergestellten Magnetaufzeichnungsmaterialien weisen ein hohes
N/S-Verhältnis auf, was bei der Aufzeichnung mit hoher Dichte
besonders nachteilig ist.
Aus der DE-OS 22 35 383 ist ein Verfahren zur Herstellung
ferromagnetischer nadelförmiger Teilchen bekannt, die sich
für die magnetische Aufzeichnung eignen, bei dem Oxidkri
stalle, die Eisen und Kobalt oder Eisen, Kobalt und Zink als
Hauptkomponenten enthalten, unter Einleitung eines oxidieren
den Gases, wie z. B. Luft, d. h. unter oxidierenden Bedingungen,
auf nadelförmige ferromagnetische Eisenoxidteilchen als Kri
stallkeime bei einer Oxidationstemperatur von 600 bis 1000°C
aufwachsen gelassen werden. Die Koerzitivkraft der auf diese
Weise hergestellten ferromagnetischen nadelförmigen Teilchen
ist jedoch immer noch unzureichend, so daß sie den heutigen
Anforderungen an die magnetische Aufzeichnung mit hoher Dichte
nicht mehr genügen.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren zu finden,
mit dessen Hilfe es möglich ist, ein kobalthaltiges ferro
magnetisches Eisenoxidpulver herzustellen, das nicht nur ei
ne hohe Koerzitivkraft, sondern auch eine gute Dispergier
barkeit in organischen Lösungsmitteln aufweist und sich da
her gut für die magnetische Aufzeichnung eignet.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe erfindungsgemäß
gelöst wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines für die
magnetische Aufzeichnung geeigneten kobalthaltigen ferro
magnetischen Eisenoxidpulvers, bei dem nadelförmige ferro
magnetische Eisenoxidteilchen in einer wäßrigen Lösung, die
Kobaltionen, Eisen(II)-ionen und ein Alkali enthält, disper
giert und anschließend bei erhöhter Temperatur oxidiert wer
den, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
- a) die Kobaltionen, die Eisen(II)-ionen und das Alkali unter nicht-oxidierenden Bedingungen bei einer Temperatur von 50°C oder darunter der Dispersion der nadelförmigen ferro magnetischen Eisenoxid-Teilchen zugesetzt werden,
- b) danach die Dispersion unter nicht-oxidierenden Bedingun gen mindestens 5 Minuten lang auf eine Temperatur inner halb des Bereiches von 60°C bis unterhalb des Siedepunk tes der Dispersion erhitzt wird und
- c) anschließend die Dispersion vor Beendigung der Reaktion mindestens 5 Minuten lang oxidierenden Bedingungen ausge setzt wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man ein ferromag
netisches Eisenoxidpulver, das sich hervorragend für die
Verwendung in Magnetaufzeichnungsmedien eignet, da es nicht
nur eine besonders hohe Koerzitivkraft aufweist, sondern
gleichzeitig auch in organischen Lösungsmitteln ausgezeich
net dispergierbar ist (vgl. das weiter unten folgende Bei
spiel 1 mit dem ebenfalls weiter unten folgenden Vergleichs
beispiel 2).
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den vorstehenden Ansprüchen 2 bis 17.
Die Dispergierbarkeit der ferromagnetischen Eisenoxidteil
chen in organischen Lösungsmitteln kann ermittelt werden
an Hand der Viskosität eines Flüssigkeitsgemisches aus dem
ferromagnetischen Eisenoxidpulver, einem Harz und einem
Lösungsmittel und der Erhöhung der Viskosität im
Verlaufe der Zeit. Wenn die gleichen Mengen an Harz und
Lösungsmittel mit der gleichen Menge an ferromagnetischem
Eisenoxidpulver durchgeknetet werden, ist die Dispergier
barkeit des ferromagnetischen Eisenoxidpulvers besser, bei
dem die Viskosität des erhaltenen Flüssigkeitsgemisches
niedriger ist oder die Zunahme der Viskosität im Verlaufe
der Zeit geringer ist.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
ferromagnetische Eisenoxidpulver weist eine verbesserte
Dispergierbarkeit in organischen Lösungsmitteln auf. Der
Grund dafür ist noch nicht völlig geklärt, es wird jedoch
angenommen, daß durch die Oxidation der Oberfläche der
ferromagnetischen Eisenoxidteilchen die Oberfläche hydrophob
gemacht wird und eine aus diesen ferromagnetischen Eisenoxid
teilchen hergestellte Beschichtungslösung eine niedrigere
Thixotropie aufweist oder die Änderung der Beschichtungslö
sung durch adsorbierte Feuchtigkeit verringert und dadurch
die Beschichtungslösung stabilisiert wird. Bei der Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Kobaltionen,
die Eisen(II)-ionen und das Alkali unter nicht-oxidierenden
Bedingungen bei einer Temperatur von höchstens 50°C der Dis
persion der nadelförmigen ferromagnetischen Eisenoxidteilchen
zugesetzt. Die Oxidation beginnt erst, nachdem die Tempera
tur des Gemisches 60°C oder mehr erreicht hat. Wenn oxidie
rende Bedingungen vor Zugabe der Kobaltionen und Eisen(II)-
ionen angewendet werden, erhöht sich die Koerzitivkraft
des ferromagnetischen Eisenoxids nicht und die Verteilung
der Koerzitivkraft verbreitert sich, so daß sich ein für die
magnetische Aufzeichnung ungeeignetes ferromagnetisches
Pulver ergibt. Wenn oxidierende Bedingungen angewendet werden,
bevor die Temperatur 60°C nach Beginn der Reaktion erreicht
hat, ist die Koerzitivkraft des erhaltenen ferromagnetischen
Eisenoxidpulvers unzureichend.
Um die Koerzitivkraft wirksam zu erhöhen, muß die Menge
der zugesetzten Kobaltionen mindestens 1 Atom-% betragen
und sie kann beispielsweise bis zu etwa 10 Atom-%, bezogen
auf das gesamte, als Kern zu verwendende, in dem nadelförmi
gen ferromagnetischen Eisenoxid vorliegende Eisen, betragen.
Die Menge der Eisen(II)-ionen ist vorzugsweise äquivalent
oder größer als diejenige der Kobaltionen. Falls die Menge
der Eisen(II)-ionen geringer ist als die äquivalente Ge
wichtsmenge an Kobaltionen, nimmt die Koerzitivkraft ab.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare ferro
magnetische Eisenoxide umfassen Maghemit (γ-Fe₂O₃),
Magnetit (Fe₃O₄), Berthollide-Eisenoxide (Eisenoxide
mit einem Oxidationsgrad zwischen Maghemit und Magnetit,
beispielsweise FeO x , worin 1,33<x<1,50), metallisches
Eisenpulver, dessen Oberfläche mindestens oxidiert ist,
und eisenhaltige Legierungspulver. Diese ferromagnetischen
Eisenoxide haben ein Nadelverhältnis von etwa 2 : 1 bis
etwa 20 : 1, vorzugsweise 4 : 1 bis 12 : 1 und eine durch
schnittliche Teilchenlänge von 0,3 bis 1,5 µm, vor
zugsweise 0,4 bis 1 µm. Üblicherweise besitzen Maghemit
und Magnetit eine Koerzitivkraft (Hc) von 1,98 · 10⁴ bis 3,6 · 10⁴
A/m. Die durch Oxidation oder Reduktion derselben er
haltenen Berthollide-Eisenoxide mit einem x-Wert im
FeO x von etwa 1,35 haben eine Koerzitivkraft, die um etwa 2381
A/m höher ist als bei Maghemit und Magnetit.
Die für die Kobaltionen und Eisen(II)-ionen verwend
baren Ausgangsmaterialien sind wasserlösliche Salze und
geeignet sind üblicherweise die Sulfate, Chloride und
Nitrate. Erfindungsgemäß können auch die Hydroxide ange
wandt werden.
Spezifische Beispiele für verwendbare geeignete Kobalt
salze umfassen Kobaltchlorid, Kobaltsulfat, Kobaltnitrat
und Kobalthydroxid und spezifische Beispiele für geeignete
verwendbare Eisen(II)-salze umfassen Eisen(II)-chlorid,
Eisen(II)-sulfat, Eisen(II)-nitrat und Eisen(II)-hydroxid.
Auch Gemische dieser Salze können gewünschtenfalls
angewandt werden.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Alkalien sind
Alkalihydroxide, wie Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid und
Alkalicarbonate, wie Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat.
Die Gesamtmenge des Alkalis ist zweckmäßig so, daß
nach der Neutralisation der Kobaltionen und der Eisen(II)-
ionen die Konzentration an [OH-] der Aufschlämmung min
destens 0,5 n, beispielsweise 0,5 n bis zu 3 n beträgt.
Falls die Konzentration an [OH-] niedriger als etwa
0,5 n ist, wird lediglich ein geringer Effekt der Erhöhung
der Koerzitivkraft der magnetischen Teilchen erzielt.
Die oxidierenden Bedingungen können erzielt werden,
indem ein oxidierendes Mittel wie Nitrationen oder Nitrit
ionen dem Reaktionsgemisch zugesetzt werden. Alternativ können
die oxidierenden Bedingungen erzielt werden, indem ein
sauerstoffhaltiges Gas wie Sauerstoff oder Luft in das
Reaktionsgemisch eingeblasen wird.
Geeignete Ausgangsmaterialien für Nitrationen
sind Salpetersäure oder das Ammoniumsalz oder die Alkali
salze hiervon wie Ammoniumnitrat, Natriumnitrat, Kalium
nitrat oder Lithiumnitrat oder Erdalkalisalze wie Magnesium
nitrat, Kalziumnitrat, Strontiumnitrat oder Bariumnitrat.
Geeignete Ausgangsmaterialien für Nitritionen sind das
Ammoniumsalz oder Alkalisalze der Salpetrigen Säure wie
Ammoniumnitrit, Natriumnitrit oder Kaliumnitrit oder
Erdalkalinitrite wie Bariumnitrit. Derartige oxidierende
Mittel sind in den US-PS 40 66 564, 40 66 565 und
40 69 164 angegeben.
Die Menge des oxidierenden Mittels beträgt etwa 0,005
bis etwa 0,4, vorzugsweise 0,005 bis 0,1 Äquivalente je
Äquivalent an Eisen(II)-ionen.
Das Verfahren zur Herstellung des ferromagnetischen
Eisenoxidpulvers gemäß der Erfindung wird nachfolgend im
einzelnen erläutert.
Gemäß der Erfindung werden die ferromagnetischen
Eisenoxidteilchen in Wasser
dispergiert. Unter fortgesetztem Rühren wird die Suspension
den anschließenden Stufen unterworfen:
- (A) Eine Kobaltionen und Eisen(II)-ionen enthaltende Lösung wird der Dispersion zugegeben. Alternativ wird ein Alkali in etwa äquivalenter Menge zur Neutralisation zu einer Lösung, die Kobaltionen und Eisen(II)-ionen enthält, zugesetzt und die erhaltene Hydroxidaufschlämmung wird der Dispersion zugegeben.
- (B) Eine Lösung eines Alkalihydroxids wird zur Sus pension zugesetzt.
- (C) Das Gemisch wird erhitzt.
- (D) Oxidierende Bedingungen werden zu einem gegebenen Zeitpunkt während des Erhitzens bei der Stufe (C) angewandt.
- (E) Das erhaltene Produkt wird in Wasser gewaschen und getrocknet.
Die Stufe (A) und (B) können in jeder Reihenfolge
angewandt werden und ergeben praktisch das gleiche Ergeb
nis. Es ist notwendig, daß in diesen Stufen die Oxidation
vollständig verhindert wird. Falls diese Stufen unter oxi
dierenden Bedingungen ausgeführt werden, kann die gewünschte
Koerzitivkraft nicht erzielt werden. Ferner wird die Ver
teilung der Koerzitivkraft verbreitert und das Produkt
ist für magnetische Aufzeichnungsmedien völlig ungeeignet.
Die Stufe (C) wird zweckmäßig bei einer Tempe
ratur von mindestens 60°C, jedoch unterhalb dem Siedepunkt
der Dispersion ausgeführt, da dadurch die erforderliche Reaktions
zeit abgekürzt werden kann und das Erhitzen in einem Reaktor
unter Atmosphärendruck ausgeführt werden kann. Temperaturen
bis zu etwa 150°C können angewandt werden, falls ein Autoklav
eingesetzt wird.
Temperaturen von 50°C oder weniger sind vorteilhaft
bei den Stufen (A) und (B), da es dadurch sehr einfach
ist, die Oxidation bei diesen Temperaturen zu verhindern.
Temperaturen oberhalb 0°C bis etwa 50°C können angewandt
werden.
In der Stufe (D) muß die Oxidation begonnen werden,
nachdem die Umsetzung zur Erhöhung der Koerzitivkraft
begonnen hat. Üblicherweise ist die Oxidation nach min
destens etwa 5 min oder mehr von dem Zeitpunkt an günstig,
wenn die Temperatur mindestens etwa 60°C erreicht hat.
Im allgemeinen beträgt eine ausreichende Gesamt
reaktionszeit für die Stufen (C) und (D) etwa 30 bis 60 min,
jedoch kann die Umsetzung gewünschtenfalls auch während
eines kürzeren oder längeren Zeitraumes ausge
führt werden.
Dann wird, um den Überschuß an Alkali in der Reaktions
flüssigkeit zu entfernen, die Flüssigkeit mit Wasser ge
waschen, bis der pH-Wert der Reaktionsflüssigkeit etwa
9,5 oder weniger, vorzugsweise 8,5 oder weniger, beträgt.
Anschließend erfolgt eine Wasserentfernung durch Filtration, oder
Zentrifugalabscheidung und der Rückstand wird bei
40 bis 200°C getrocknet. Falls eine Temperatur
von mindestens etwa 100°C angewandt wird, wird die Trocknung
in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre, z. B. in Stickstoffgas
oder in einem Inertgas wie Heliumgas oder Argongas,
ausgeführt, wobei Stickstoffgas bevorzugt verwendet wird.
Falls das erhaltene kobalthaltige ferromagnetische
Eisenoxid aus Magnetit oder einem Berthollide-Eisenoxid
besteht, kann das Eisenoxid zu kobalthaltigem ferromagne
tischem Eisenoxid mit einem gesteuerten Oxidationsgrad
geformt werden, indem das Eisenoxid weiterhin unter oxi
dierenden Bedingungen behandelt wird.
Falls die Menge des Eisen(II)-ions zu groß ist, hat
das erhaltene kobalthaltige ferromagnetische Eisenoxid
eine größere Form und die Koerzitivkraft des erhaltenen
kobalthaltigen ferromagnetischen Eisenoxids steigt nicht
sehr stark an. Daher beträgt die geeignete Menge an Eisen(II)-
ionen höchstens etwa 30 Atom-%, vorzugsweise nicht mehr als
15 Atom-%, stärker bevorzugt 1 bis 10 Atom-%.
Vom Gesichtspunkt der Koerzitivkraft und der Stabilität
ist die Herstellung von kobalthaltigem Berthollide-Eisen
oxid bevorzugt.
Es wurde bestätigt, daß die nach dem erfindungsgemäßen
vorstehend angegebenen Verfahren erhaltenen ferromagnetischen
Eisenoxide eine höhere Koerzitivkraft als die bei den üblichen
Verfahren erhaltenen besitzen und eine verbesserte Stabili
tät gegenüber Wärme und Druck aufweisen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
ferromagnetischen Eisenoxide können auf verschiedenen An
wendungsgebieten eingesetzt werden, sind jedoch besonders
günstig zur Herstellung von magnetischen Aufzeichnungs
materialien mit guten Charakteristika.
Ein magnetisches Aufzeichnungsmaterial kann in üblicher
Weise durch Vermischen des nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren erhaltenen ferromagnetischen Eisenoxids mit einem Binde
mittel und einem Überzugslösungsmittel, gegebenenfalls zu
sammen mit weiteren Zusätzen wie Dispergiermitteln, Gleit
mitteln, Schleifmitteln oder antistatischen Mitteln, Auf
ziehen der erhaltenen Dispersion auf einen nicht-magnetischen
Träger oder auf einen nicht-magnetischen Träger mit einer
Rückseitenschicht auf dem Träger und Trocknung der aufge
zogenen Schicht unter Orientierung der ferromagnetischen
Teilchen in einem Magnetfeld hergestellt werden.
Gewünschtenfalls kann das erhaltene magnetische Aufzeichnungs
material einer Oberflächenglättungsbehandlung unterworfen
und geschlitzt, geschnitten, gestanzt oder in
sonstiger Weise in Abhängigkeit von dem gewünschten Ge
brauchszweck verarbeitet werden und in Form von Bändern,
Bögen, Scheiben, Karten oder Trommeln verwendet wer
den. Verfahren zur Herstellung magnetischer Aufzeichnungs
materialien sind im einzelnen beispielsweise in den
JP-OS 154491/76 und 3071/77 be
schrieben.
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele dienen
zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
Falls nichts anderes angegeben ist, sind sämt
liche Teile, Prozentsätze und Verhältnisse auf das
Gewicht bezogen.
1 kg handelsübliches ferromagnetisches Eisenoxid für
die magnetische Aufzeichnung (γ-Fe₂O₃) mit einer durch
schnittlichen Teilchenlänge von etwa 0,6 µm, einem Nadel
verhältnis von etwa 8 und einer Koerzitivkraft von 2,78 · 10⁴ A/m
wurde in 10 l Wasser von etwa 18°C dispergiert.
Dann wurden 0,5 l einer Lösung mit 1 Mol/l Kobalt
sulfat mit 1,5 l einer Lösung mit 1 Mol/l Eisen(II)-sulfat
vermischt und 2 l einer Lösung mit 2 Mol/l Natriumhydroxid
wurde unter nicht-oxidierenden Bedingungen zugesetzt und
die Temperatur wurde bei 20 bis 25°C gehalten. Das
Gemisch wurde gerührt, so daß eine Hydroxidaufschlämmung
gebildet wurde.
Die Hydroxidaufschlämmung wurde zu der ferromagnetischen
Eisenoxidaufschlämmung zugesetzt, während N₂-Gas durch die
Aufschlämmung geblasen wurde und das Gemisch wurde bei
einer auf etwa 30°C gesteuerten Temperatur gerührt. Unter
fortgesetztem Rühren wurden 5 l einer Lösung mit 5,3 Mol/l
Natriumhydroxid zugegeben und gleichzeitig wurde die Tempe
ratur des Gemisches auf 28°C gebracht. Unter fortgesetztem
Einblasen von N₂-Gas durch die Aufschlämmung wurde die
Temperatur mit einer Geschwindigkeit von etwa 2°C/min erhöht.
In etwa 30 min erreichte die Temperatur etwa 95°C. Das
Gemisch wurde bei dieser Temperatur während etwa 15 min
gehalten und dann wurde das Einblasen von N₂-Gas durch
die Aufschlämmung abgebrochen. Als Oxidationsmittel wurden
100 ml einer wäßrigen Lösung mit 2,0 g/100 ml Natrium
nitrat zugesetzt und die Umsetzung wurde während 1 Std.
bei dieser Temperatur durchgeführt. Das Produkt wurde ab
gekühlt, mit Wasser zur Entfernung des Alkalis gewaschen
und in Luft bei 60°C getrocknet, so daß ein kobalthaltiges
ferromagnetisches Eisenoxid erhalten wurde.
Das erhaltene ferromagnetische Eisenoxidpulver hatte
eine Koerzitivkraft von 5,34 · 10⁴ A/m und enthielt 6 Atom-%
Fe2+.
1 kg des gleichen Eisenoxids wie in Beispiel 1 wurde
in 10 l Wasser von 18°C dispergiert.
Dann wurden 0,5 l einer Lösung mit 1 Mol/l Kobalt
sulfat und 1,5 l einer Lösung mit 1 Mol/l Eisen(II)-
sulfat zugegeben und unter Rühren vermischt. 5 l einer
Lösung mit 5,3 Mol/l Natriumhydroxid wurden zu der das
Kobaltion und das Eisen(II)-ion enthaltenden Eisenoxid
aufschlämmung unter Rühren von N₂-Gas bei einer auf
30°C eingestellten Temperatur durch die Aufschlämmung zuge
setzt. Anschließend wurde die Temperatur des Gemisches
mit einer Geschwindigkeit von etwa 2°C/min erhöht und in
etwa 30 min war eine Temperatur von etwa 95°C erreicht.
Die Umsetzung wurde während 1 Std. bei dieser Temperatur
fortgesetzt, während N₂-Gas durch das Gemisch geblasen
wurde, jedoch wurde kein Natriumnitrat zugegeben, wie in
Beispiel 1 beschrieben. Das Produkt wurde abgekühlt,
zur Entfernung des Alkalis gewaschen und in Luft bei
etwa 60°C getrocknet.
Das erhaltene ferromagnetische Eisenoxidpulver hatte
eine Koerzitivkraft von 5,20 · 10⁴ A/m und enthielt 11 Atom-%
Fe2+.
1 kg des gleichen Eisenoxids wie in Beispiel 1 wurde
in 10 l Wasser bei 18°C dispergiert.
Dann wurden 0,5 l einer Lösung mit 1 Mol/l Kobalt
sulfat, 1,5 l einer Lösung mit 1 Mol/l Eisen(II)-sulfat
und eine Lösung von 10 g/200 ml Natriumnitrat zugesetzt
und das Gemisch gründlich gerührt. Dann wurden 5 l einer
Lösung mit 5,3 Mol/l Natriumhydroxid bei einer auf 30°C
eingestellten Temperatur zugesetzt. Anschließend wurde
die Temperatur des Gemisches mit einer Geschwindigkeit von
etwa 2°C/min erhöht und, wenn die Temperatur 95°C er
reicht hatte, wurde die Umsetzung während 1 Std. bei
dieser Temperatur ausgeführt. Diese Verfahren wurden nicht
unter Verwendung des in Beispiel 1 angegebenen N₂-Gases
ausgeführt.
Das erhaltene magnetische Eisenoxid hatte eine Koerzi
tivkraft von 4,70 · 10⁴ A/m und enthielt 1% Fe2+.
1 kg der gleichen Art des in Beispiel 1 verwendeten
ferromagnetischen Eisenoxids wurde in 10 l Wasser bei
etwa 18°C dispergiert.
Dann wurden 0,38 l einer Lösung von 1 Mol/l Kobalt
sulfat und 1,5 l einer Lösung von 1 Mol/l Eisen(II)-sulfat
unter nicht-oxidierenden Bedingungen zugesetzt und die
Materialien unter Rühren bei einer auf etwa 30°C einge
stellten Temperatur gut vermischt. Weiterhin wurden
5 l einer Lösung mit 5,3 Mol/l Natriumhydroxid bei 30°C
zugegeben und unter Rühren des Gemisches und Einblasen
von N₂-Gas durch das Gemisch wurde die Temperatur des
Gemisches mit einer Geschwindigkeit von etwa 2°C/min erhöht.
In etwa 30 min war eine Temperatur von 95°C erreicht.
Das Gemisch wurde bei dieser Temperatur während etwa 30 min
gehalten und dann wurden 100 ml einer wäßrigen Lösung von
1,0 g/100 ml Natriumnitrat als oxidierendes Mittel zuge
setzt. Die Umsetzung wurde bei dieser Temperatur während
30 min fortgeführt. Das Produkt wurde abgekühlt, mit Wasser
gewaschen und in Luft bei 60°C zur Bildung eines kobalt
haltigen ferromagnetischen Eisenoxidpulvers verwendet.
Das erhaltene ferromagnetische Pulver hatte eine
Koerzitivkraft von 4,45 · 10⁴ A/m.
Die vorstehenden Verfahren wurden wiederholt, wobei
jedoch die Menge an Natriumnitrat in 2,0 g/100 ml bzw.
10 g/200 ml geändert wurde. Ferner wurden die vorstehenden
Verfahren ohne Anwendung von Natriumnitrat wiederholt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
zusammengefaßt.
Die ferromagnetischen Eisenoxidpulver gemäß der Er
findung haben eine hohe Koerzitivkraft und eine überlegene
Dispergierbarkeit in organischen Lösungsmitteln und sind
geeignet zur Verwendung in magnetischen Aufzeichnungsmateria
lien für hohe Aufzeichnungsdichten.
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung eines für die magnetische
Aufzeichnung geeigneten kobalthaltigen ferromagnetischen
Eisenoxidpulvers, bei dem nadelförmige ferromagnetische
Eisenoxidteilchen in einer wäßrigen Lösung, die Kobalt
ionen, Eisen(II)-ionen und ein Alkali enthält, dispergiert
und anschließend bei erhöhter Temperatur oxidiert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Kobaltionen, die Eisen(II)-ionen und das Alkali unter nicht-oxidierenden Bedingungen bei einer Temperatur von 50°C oder darunter der Dispersion der nadelförmigen ferromagnetischen Eisenoxidteilchen zugesetzt werden,
- b) danach die Dispersion unter nicht-oxidierenden Bedin gungen mindestens 5 Minuten lang auf eine Temperatur innerhalb des Bereiches von 60°C bis unterhalb des Siedepunkts der Dispersion erhitzt wird, und
- c) anschließend die Dispersion vor Beendigung der Reaktion mindestens 5 Minuten lang oxidierenden Bedingungen ausge setzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nach Beendigung der Reaktion das kobalthaltige
ferromagnetische Eisenoxidpulver gewaschen und anschließend
getrocknet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Waschen so lange durchgeführt wird, bis der pH-
Wert der Waschflüssigkeit 9,5 oder weniger beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Trocknung bei einer Temperatur von 40 bis
200°C durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß nadelförmige ferromagnetische Eisen
oxidteilchen mit einem Nadelverhältnis von 2 : 1 bis 20 : 1
und einer durchschnittlichen Teilchenlänge von 0,3 bis 1,5
µm verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als ferromagnetisches Eisenoxid Maghemit,
Magnetit, ein Berthollid-Eisenoxid der Formel FeO x , worin
1,33<x<1,50, ein metallisches Eisenpulver wovon mindestens
dessen Oberfläche oxidiert ist, oder ein eisenhaltiges
Legierungspulver verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erzeugung von oxidierenden Bedingun
gen ein sauerstoffhaltiges Gas in die Dispersion eingeblasen
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erzeugung von oxidierenden Bedingun
gen ein Oxidationsmittel der Dispersion zugesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Oxidationsmittel in einer Menge von 0,005 bis
0,4 Äquivalent pro Äquivalent Eisen(II)-ionen verwendet
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Oxidationsmittel Nitrat- oder Nitritionen
verwendet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß als Ausgangsmaterial für die Nitrationen Salpeter
säure, Ammoniumnitrat, ein Alkalinitrat oder ein Erdalka
linitrat und als Ausgangsmaterial für die Nitritionen
Ammoniumnitrit, ein Alkalinitrit oder ein Erdalkalinitrit
verwendet werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kobaltionen in einer Menge von
mindestens 1 Atom-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Eisens
in dem ferromagnetischen Eisenoxid, verwendet werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eisen(II)-ionen in einer Menge
verwendet werden, die äquivalent zur Menge der Kobalt
ionen ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial für die Kobalt
ionen Kobaltsulfat, Kobaltchlorid, Kobaltnitrat oder Kobalt
hydroxid verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial für die Eisen(II)-
ionen Eisen(II)sulfat, Eisen(II)chlorid, Eisen(II)nitrat
oder Eisen(II)hydroxid verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Alkali in einer solchen Menge ver
wendet wird, daß nach der Neutralisation der Kobaltionen
und der Eisen(II)-ionen die OH--Konzentration im Reaktions
gemisch mindestens 0,5 n ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß als Alkali ein Alkalihydroxid oder ein
Alkalicarbonat verwendet wird.
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