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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für die Naßreinigung eines Zylinders, bestehend aus Folienmaterial, vorzugsweise einer Siebschablone, mit zwei in geringem gegenseitigem Parallelabstand in einem Rahmen gelagerten, gegenüber der Waagerechten geneigten und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angetriebenen Tragwalzen, auf denen der zu reinigende Zylinder ruht, wenigstens zwei parallel zu den Tragwalzen angeordneten und mit einer Pumpe für eine Flüssigkeit verbundenen Sprührohren und mit Einrichtungen zum Erzeugen einer relativen Hin- und Herbewegung in axialer Richtung zwischen dem Zylinder und den Sprührohren.
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Aus der NL-PS 1 28 047 ist eine derartige Vorrichtung bekannt, mit der Verunreinigungen von beispielsweise beim Siebdruckverfahren eingesetzten Siebschablonen durch Naßreinigung entfernt werden. Diese Verunreinigungen können beispielsweise bei der Lagerung der Siebschablonen auftreten als auch in Form unbelichteter Bereiche der belichteten Emulsionsschicht auf der Siebschablone vorliegen.
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Diese Emulsionsschicht ist lichtempfindlich und wird auf die Außenseite der zumeist aus Nickel bestehenden, perforierten Siebzylinder aufgetragen. Sodann erfolgt zwecks Aufbringung des Negativs eines zu druckenden Musters die Belichtung der Emulsionsschicht mit diesem Muster, wobei eine sogenannte latente Schablone entsteht. Nach der Belichtung wird die Emulsionsschicht entwickelt, worauf dann die unbelichteten Bereiche derselben entfernt werden müssen.
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Bei der Reinigung mit der aus der oben genannten NL-PS 1 28 047 bekannten Vorrichtung ruht der jeweils zu reinigende Zylinder auf den beiden Tragwalzen, die als Bürsten ausgebildet sind und auf denen der Zylinder über einen Nockentrieb zwangsläufig relativ zu den Bürsten und den Sprührohren in Axialrichtung hin- und herbewegt wird.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art so weiterzubilden, daß die Naßreinigung in schonender Weise durchgeführt werden kann, so daß die gegenüber Oberflächenbeschädigungen sehr empfindliche und sehr leicht durckverformbare Siebschablone weder zerkratzt noch verformt wird.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Tragwalzen an der Außenseite eine gerauhte Oberfläche aus einem weichen Überzugsmaterial, beispielsweise Polyester, aufweisen, und daß die Einrichtungen zum Erzeugen der relativen Hin- und Herbewegung an den relativ zum Rahmen in Axialrichtung hin- und herbewegbaren Sprührohren angreift. Dank dieser Kombination von Merkmalen werden die unbelichteten Bereiche der Emulsionsschicht in einem Arbeitsgang besonders schonend entfernt, und die Außenseite der Siebschablone wird mittels des vorzugsweise langflorigen weichen Überzugsmaterials poliert. Die axiale Hin- und Herbewegung der Sprührohre verhindert dabei das Auftreten von Streifenbildung.
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Im Hinblick auf das Vorstehende ist zu bemerken, daß die Emulsionsschicht auf dem Zylinder für dessen Bearbeitung mittels beispielsweise der in der genannten NL-PS beschriebenen Vorrichtung durch Polymerisieren oder auf andere Weise verfestigt werden muß, damit sie durch die kräftige mechanische Bearbeitung nicht beschädigt wird. Demgegenüber erfolgt die Bearbeitung mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung erheblich schonender und behutsamer, so daß auch eine noch sehr weiche Emulsionsschicht nicht beschädigt wird.
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Insbesondere die sehr schonende Behandlung der Siebschablone ermöglicht es erstmals, die erfindungsgemäße Vorrichtung auch für die mechanisierte bzw. automatisierte Entwicklung von belichteten Siebschablonen einzusetzen. Bisher erfolgte diese Entwicklung von Hand in einem komplizierten und zeitaufwendigen Verfahren, das trotz Einsatz von Fachkräften nicht zuverlässig zu einem gleichmäßig entwickelten Muster über die Gesamtoberfläche der Schablone führte. Beispielsweie wurde sowohl die Entwicklungs- als auch die Reinigungsflüssigkeit mit einer pulsierenden Wasserpistole auf die Schablone aufgebracht, und diese wurde von Hand innen und außen mit feuchter Watte poliert.
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Das zur Durchführung der Entwicklung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendete Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Tragwalzen während eines ersten und eines zweiten Arbeitsganges ununterbrochen angetrieben werden, daß die Pumpe während einer vorbestimmten Zeitspanne des ersten Arbeitsganges eine gebrauchte Flüssigkeit umwälzt, und daß die Reinigung im zweiten Arbeitsgang mit einer frischen Flüssigkeit erfolgt.
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Die Tragwalzen sind vorzugsweise in einem Winkel von etwa 4° bis 6° gegenüber der Waagerechten geneigt. Diese relativ geringe Neigung ist lediglich dazu erforderlich, sicherzustellen, daß die Reinigungsflüssigkeit abfließen kann.
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Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht einer Naßreinigungs- oder Entwicklungsmaschine in einer Ausführungsform der Erfindung und
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Fig. 2 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1.
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Die dargestellte Maschine hat einen Rahmen 1, in welchem zwei Tragwalzen 2 drehbar gelagert sind. Die Achsen der Tragwalzen 2 sind in einem geringen gegenseitigen Parallelabstand angeordnet und in einem Winkel von ca. 5° gegenüber der Waagerechten geneigt. Die Tragwalzen 2 sind in zwei Kopfteilen 3, 4 des Rahmens 1 gelagert und über einen im Kopfteil 3 angeordneten Antrieb angetrieben. Zwei parallel zu den Tragwalzen 2 angeordnete Sprührohre 5, 6 sind mit einer im Kopfteil 4 untergebrachten Flüssigkeitspumpe 7 verbunden. Das eine Sprührohr 6 ist zwischen den Tragwalzen 2 angeordnet und aufwärts auf einen auf den Walzen 2 ruhenden Zylinder 8 gerichtet. Das andere Sprührohr 5 ist ungefähr in der Mitte des Zylinders 8 angeordnet. Die Sprührohre 5, 6 tragen jeweils eine Anzahl von als Hohlkegel ausgebildeten Düsen 9, aus denen pulsierende Flüssigkeitsstrahlen auf den Zylinder 8 gerichtet werden. Dabei hat das Sprührohr 5 zwei Reihen von solchen Düsen 9, welche im wesentlichen auf die Achsen der Tragwalzen 2 ausgerichtet sind.
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Die Tragwalzen 2 haben an der Außenseite eine gerauhte Oberfläche aus einem weichen Überzugsmaterial, beispielsweise Polyester. Bei wenigstens einer Tragwalze hat der Überzug einen sehr langen Flor, welcher dazu dient, die Außenseite des Zylinders 8 zu polieren. Die beiden Tragwalzen 2 sind gleichsinnig, jedoch mit geringfügig unterschiedlicher Geschwindigkeit angetrieben, so daß die eine Walze als Antriebswalze und die den langen Flor tragende andere Walze als Reibwalze wirksam ist.
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Nahe dem unteren Ende der Tragwalzen 2 ist eine Rolle 10 angeordnet, auf welcher sich der Zylinder 8 während der Bearbeitung abstützt. Die über einen flexiblen Schlauch 11 mit der Pumpe 7 verbundenen Sprührohre 5, 6 sind mittels eines Nockentriebs 12 in Axialrichtung hin und her bewegbar. Der Nockentrieb 12 weist einen auf der Welle der einen Tragwalze befetigten Axialnocken 13 auf. Eine an diesem angreifende Abtastrolle ist über eine Stange 14 mit einem die beiden Sprührohre 5, 6 miteinander verbindenden U-förmigen Verbindungsstück 15 verbunden. Das Sprührohr 5 ist ferner mit einer Parallelführung 16 verbunden, welche eine Bewegung in Axialrichtung ermöglicht.
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Das Kopfteil 4 enthält verschiedene (nicht gezeigte) Einrichtungen, etwa eine Anordnung von ferngesteuerten Ventilen, über welche die Pumpe 7 mit einem eine gebrauchte Flüssigkeit enthaltenden Behälter oder einer Zuleitung für eine frische Flüssigkeit, beispielsweise einer Wasserleitung verbindbar ist. Das Kopfteil 4 enthält ferner einen Filter zum Zurückhalten von gröberen Teilchen des vom Zylinder 8 abgespühlten Materials. Die erfindungsgemäße Maschine eignet sich besonders gut für ein automatisiertes Arbeitsverfahren, bei welchem man dann einen ersten und einen zweiten Spülgang unterscheidet. Die Tragwalzen 2 werden während der gesamten Bearbeitung kontinuierlich angetrieben, während die Pumpe 7 während des ersten Spülgangs zunächst eine bei einer vorausgegangenen Bearbeitung bereits gebrauchte Flüssigkeit umwälzt. Nach Beendigung des ersten Spülgangs kommt die Pumpe 7 zum Stillstand, während sich die Tragwalzen 2 weiter drehen. Anschließend werden die mit der Pumpe 7 verbundenen Ventile so umgestellt, daß für den zweiten Spülgang eine frische Flüssigkeit verwendet wird. Während des ersten Spülgangs findet hauptsächlich die Entwicklung der belichteten Schicht an der Außenseite des Zylinders 8 statt, und während des zweiten Spülgangs wird der Zylinder mit der frischen Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, gespült.
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Die Düsen 9 der Sprührohre 5, 6 haben eine unterschiedliche Aufgabe oder Wirkungsweise. Die Düsen 9 des äußeren Sprührohrs 6 dienen dazu, die nicht belichteten Bereiche der Emulsion an der Außenseite des Zylinders 8 einzuweichen und zu entfernen. Außerdem wird durch diese Düsen der an der Außenseite des Zylinders auftretende Schleier entfernt. Die Düsen 9 des inneren Sprührohrs 5 erfüllen eine ähnliche Aufgabe wie die des äußeren Sprührohrs 6 und dienen außerdem dazu, den Zylinder 8 in der richtigen Stellung auf den Tragwalzen 2 festzuhalten. Durch die über die inneren Düsen ausgeübte Kraft wird der Zylinder 8 in fester Anlage an den Tragwalzen 2 gehalten, so daß er gründlich poliert wird undeine ausreichende Reibung zwischen den beiden Walzen 2 und dem Zylinder 8 vorhanden ist.
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Im Hinblick auf ein bekanntes Entwicklungsverfahren ermöglicht die Erfindung somit die Weglassung verschiedener, von Hand durchzuführender Arbeiten, wodurch sich die Gefahr einer Beschädigung des Zyinders erheblich verringert. Insbesondere die eingangs erwähnte Verwendung einer herkömmlichen Wasserpistole führte häufig zu einer über die Gesamtfläche des Zylinders ungleichmäßigen Entwicklung. Dieser Nachteil ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vermieden. Während das bekannte Verfahren kaum reproduzierbare Ergebnisse erbrachte, ist mit der Vorrichtung bzw. bei Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung ein gleichförmig reproduzierbares Ergebnis erzielbar.
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Die Vorrichtung und das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglichen die Verringerung der am Zylinder vorzunehmenden Arbeitsgänge und die Erzielung einer sehr gleichmäßigen Entwicklung der belichteten Emulsion. Dadurch ergibt sich bei einem belichteten Siebdruckzylinder ein sehr gleichmäßig entwickeltes Muster über die gesamte Oberfläche der Schablone. Weitere Vorteile sind eine Verkürzung der Entwicklungszeit, ein verringerter Wasser- oder Flüssigkeitsverbrauch durch mehrfache Verwendung der Flüssigkeit und ein vereinfachter Arbeitsablauf, für welchen keine Fachkräfte notwendig sind.