DE4412821A1 - Verfahren zum Reinigen von gekrümmten oder ebenen Flächen in Druckmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von gekrümmten oder ebenen Flächen in Druckmaschinen, insbesondere von Walzen, Trommeln oder Zylindern.

In Druckmaschinen ist es allgemein üblich, zum Reinigen der Wal­ zen, Trommeln oder Zylinder von Verschmutzungen diese mit einer Flüssigkeit zu benetzen und dadurch die Verschmutzungen anzulö­ sen. Zum Benetzen der zu reinigenden Oberflächen werden Wasser, Emulsionen oder Lösungsmittel, die vorwiegend auf Kohlenwasser­ stoffverbindungen basieren, verwendet. Diese Flüssigkeiten, ins­ besondere Wasser und Emulsionen oder Lösungsmittel werden während des Reinigungsvorganges alternierend auf die zu reinigenden Flä­ chen aufgebracht, wobei es auch möglich ist, lediglich mit einer Emulsion oder einem Lösungsmittel zu arbeiten.

Nach dem Benetzen und damit verbundenem Anlösen der auf den zu reinigenden Flächen befindlichen Verschmutzungen werden Mittel mit den zu reinigenden Flächen in Wirkverbindung gebracht, die die angelösten Verschmutzungen abführen. Entsprechend der die Verschmutzungen abführenden Mittel können die Reinigungsvorrich­ tungen unterschiedlichen Gruppen zugeordnet werden. So sind Rei­ nigungsvorrichtungen bekannt, die Tücher oder Vliese aufweisen, welche mit Hilfe von Stellelementen in oder außer Kontakt mit den zu reinigenden Flächen gebracht werden. Alternierend wer­ den die zu reinigenden Flächen mit verschiedenen Flüssigkeiten benetzt und nachfolgend die angelösten Verschmutzungen von den Tüchern oder Vliesen abgenommen und durch schrittweises Zufüh­ ren von sauberem Tuch oder Vlies abgeführt.

Weiterhin ist es bekannt, die nach dem Aufbringen von Flüssig­ keit angelösten Verschmutzungen von Walzen, Zylindern oder Trom­ meln durch an die zu reinigenden Flächen anstellbare Rakel abzu­ führen.

Es ist auch bekannt, die angelösten Verschmutzungen von den Man­ telflächen der Walzen, Zylinder oder Trommeln dadurch abzuführen, daß eine oder mehrere Walzen, denen weitere Walzen nachgeordnet sein können, an die Mantelflächen angestellt werden. Letztlich ist es üblich, zum Abführen von angelösten Verschmut­ zungen Bürstenwalzen, in axialer Richtung verlaufende Bürsten­ bänder oder rotierend und traversierend angetriebene Bürsten vorzusehen.

Diese Reinigungseinrichtungen haben aber den Nachteil, daß zum Benetzen der zu reinigenden Flächen lösungsmittelhaltige Emul­ sionen oder reine Lösungsmittel Verwendung finden, die eine auf­ wendige Technik bedingen. Außerdem entstehen Gefahren für die Umwelt durch schädliche Dämpfe sowie Explosions- bzw. Brandge­ fahr.

Um diese Nachteile zu beseitigen, ist es auch bekannt, mit Hilfe sogenannter Ökoreinigungsmittel die zu entfernenden Verschmut­ zungen anzulösen. Durch die Verwendung dieser Reinigungsmittel wird zwar die Entstehung von schädlichen Dämpfen und damit auch die Explosions- und Brandgefahr eingeschränkt, jedoch erhöhen sich bei Verwendung dieser Ökoreinigungsmittel die Reinigungs­ zeiten, wodurch die Effektivität der Gesamtmaschine sinkt.

Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen von ge­ krümmten oder ebenen Flächen in Druckmaschinen, insbesondere von Walzen, Trommeln oder Zylindern, welches eine Reinigung ohne Verwendung von lösungsmittelhaltigen Emulsionen oder reinen Lö­ sungsmitteln mit einem geringen technischen Aufwand und ohne die Effektivität der Gesamtmaschine negativ zu beeinflussen er­ möglicht.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch den kennzeichnen­ den Teil des ersten Anspruchs.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, ohne lö­ sungsmittelhaltige Emulsionen oder reine Lösungsmittel und damit umweltfreundlich die während des Druckprozesses anfallenden und bei Auftragswechsel erforderliche Reinigung der Walzen, Zylinder oder Trommeln ohne die Effektivität der Gesamtmaschine beeinflus­ senden Mehraufwand zu realisieren.

Außerdem besteht der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens darin, daß die an sich bekannten Reinigungseinrichtungen an Druck­ maschinen ohne Mehraufwand diesem neuen Verfahren angepaßt werden können.

Nachstehend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Reinigungseinrich­ tung mit einem Reinigungstuch in Seitendarstellung,

Fig. 2 die schematische Darstellung einer Reinigungseinrich­ tung in Seitenansicht mit einer Bürstenwalze,

Fig. 3 die schematische Darstellung einer Reinigungseinrich­ tung in Seitenansicht mit einer Rakel

Fig. 4 die schematische Darstellung einer Reinigungseinrich­ tung in Seitenansicht mit einer Reinigungswalze.

In Fig. 1 ist ein Zylinder 1 mit einer Reinigungseinrichtung 2 schematisch dargestellt. Die Reinigungseinrichtung 2 besteht aus einer Vorratsspule 6 für sauberes Tuch 8 und einer Aufwickel­ spule 7 für verbrauchtes Tuch 8. Das Tuch 8 wird von der Vorrats­ spule 6 ab- und auf die Aufwickelspule 7 aufgewickelt und einer Andrückvorrichtung 9 vorbeigeführt, die während eines Reinigungs­ vorganges das Tuch 8 in Kontakt mit dem Zylinder 1 bringt.

Außerdem ist eine Sprühstange 10 vorgesehen, die das Tuch 8 be­ feuchtet, ehe es während eines Reinigungsvorganges gegen den Zy­ linder 1 geführt wird.

Durch die Sprühstange 10 wird ein erhitztes Medium auf das Tuch 8 aufgebracht, das nachfolgend durch Weitertransport des Tuches 8 mit der zu reinigenden Oberfläche des Zylinders 1 in Kontakt ge­ langt. Das Medium löst die Verschmutzungen des Zylinders 1 an, die anschließend von dem Tuch 8 aufgenommen und durch Weitertrans­ port des Tuches 8 abgeführt werden. Dabei kann die Sprühstange 10 auch so angeordnet sein, daß das erhitzte Medium direkt auf die zu reinigende Oberfläche des Zylinders 1 aufgebracht und ent­ sprechend die angelösten Verschmutzungen vom Tuch 8 aufgenommen und abgeführt werden. Als erhitztes Medium wird vorzugsweise Was­ ser oder Wasserdampf verwendet.

Es ist auch möglich, die Andrückvorrichtung 9 beheizbar auszufüh­ ren, so daß das durch die Sprühstange 10 auf das Tuch 8 aufge­ brachte Medium erst bei Kontakt mit der Andrückvorrichtung 9, al­ so während des eigentlichen Reinigungsvorganges, erhitzt oder ver­ dampft wird.

In Fig. 2 ist eine an einen zu reinigenden Zylinder 1 angestellte Reinigungseinrichtung 3 gezeigt. Die Reinigungseinrichtung 3 be­ steht aus einem Gehäuse 12, in dem eine rotierende und ggf. chan­ gierend angetriebene Bürstenwalze 11 vorgesehen ist. Durch eine Aussparung im Gehäuse 12 kann die Bürstenwalze 11 in Kontakt mit der zu reinigenden Oberfläche des Zylinders 1 gebracht wer­ den. Im Gehäuse ist eine Sprühstange 10 vorgesehen, die ein er­ hitztes Medium - Wasser oder Wasserdampf - auf die zu reinigende Oberfläche des Zylinders 1 aufbringt. Die durch das erhitzte Me­ dium angelösten Verschmutzungen werden durch die Bürstenwalze 11 entfernt und über einen im Gehäuse 12 angeordneten Abfluß 13 abgeführt, wobei zum Abstreifen von Verschmutzungen der Bür­ stenwalze 11 eine in die Bürstenwalze 11 greifende Abstreiflei­ ste 14 vorgesehen sein kann.

Es ist auch möglich, die Bürstenwalze 11 als in axialer Richtung umlaufendes Bürstenband oder als kreisförmige, um eine radial verlaufende Achse rotierende sowie traversierende Bürste auszu­ bilden.

In Fig. 3 ist eine Reinigungseinrichtung 4 dargestellt, die aus einem Gehäuse 15 und einer an den Zylinder 1 anstellbaren Rakel 16 sowie einer auf die zu reinigenden Oberfläche des Zylinders 1 gerichteten Sprühstange 10 besteht.

Durch das von der Sprühstange 10 aufgebrachte erhitzte Medium werden die Verschmutzungen der Oberfläche des Zylinders 1 ange­ löst und nachfolgend von der Rakel 16 abgerakelt sowie durch den Abfluß 13 abgeführt.

Fig. 4 zeigt eine Reinigungseinrichtung 5, die aus einer Wanne 17 und einer Rakelwalze 18 sowie einer an diese anstellbare Abführwalze 19 besteht. An die Abführwalze 19 ist weiterhin eine Rakel 20 angestellt. Zum Reinigen wird die zu reinigende Oberfläche des Zylinders 1 durch die Sprühstange mit dem er­ hitzten Medium besprüht, die Verschmutzungen angelöst und an­ schließend durch die an den Zylinder 1 angestellte Rakelwalze abgenommen sowie durch die Abführwalze 19 und die Rakel 20 ab­ geführt.

Bezugszeichenliste

1 Zylinder
2 Reinigungseinrichtung
3 Reinigungseinrichtung
4 Reinigungseinrichtung
5 Reinigungseinrichtung
6 Vorratsspule
7 Aufwickelspule
8 Tuch
9 Andrückvorrichtung
10 Sprühstange
11 Bürstenwalze
12 Gehäuse
13 Abfluß
14 Abstreifleiste
15 Gehäuse
16 Rakel
17 Wanne
18 Rakelwalze
19 Abführwalze
20 Rakel

Claims (2)

1. Verfahren zum Reinigen von gekrümmten oder ebenen Flächen in Druckmaschinen, insbesondere Walzen, Trommeln oder Zy­ lindern, bei dem Verschmutzungen angelöst und nachfolgend von den zu reinigenden Flächen abgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anlösen der Verschmutzungen ein er­ hitztes Medium aufgebracht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als erhitztes Medium Wasser oder Wasserdampf aufgebracht wird.