DE69802710T2

DE69802710T2 - Vorrichtung und verfahren zum reinigen von einem gummibeschichteten zylinder in einer druckmaschine

Info

Publication number: DE69802710T2
Application number: DE69802710T
Authority: DE
Inventors: Jan Persson
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1997-09-24
Filing date: 1998-09-23
Publication date: 2002-08-01
Anticipated expiration: 2018-09-24
Also published as: WO1999015335A1; DE69802710D1; SE9703440L; NO20001518L; ATE209570T1; NO20001518D0; ES2169553T3; EP1024959A1; SE9703440D0; EP1024959B1; SE510460C2; US6557470B1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen eines in einer Offset-Druckmaschine angebrachten, gummibeschichteten Zylinders zum Übertragen des Drucks von einem Druckplattenzylinder auf eine in Kontakt mit dem gummibeschichteten Zylinder laufende Papierbahn während des Betriebs der Offset-Druckmaschine.
Während des Druckvorgangs wird der gummibeschichtete Zylinder durch Tintenrückstände, Papierstaub und Papierfasern verunreinigt, die sich auf dem Zylinder ablagern und an diesem kleben; infolgedessen ist es notwendig, die Oberfläche des Zylinders in regelmäßigen Abständen zu reinigen, um die Qualität des Drucks beizubehalten. Die Reinigung erfolgt unter Verwendung einer Spül- bzw. Waschflüssigkeit (Waschmittel, Lösemittel, Wasser oder eine Mischung derselben), und kann manuell durchgeführt werden, wenn die Offset-Druckmaschine nicht läuft, was natürlich einen Produktionsverlust bedeutet. Dies kann durch ein manuelles Reinigen vermieden werden, während die Offset-Druckmaschine läuft, was auch praktiziert wird, wegen der hohen Drehgeschwindigkeit des Zylinders jedoch gefährlich ist. Daher sind automatische Systeme vorgeschlagen worden, die in Intervallen den gummibeschichteten Zylinder reinigen, während die Offset-Druckmaschine läuft. Ein Verfahren besteht darin, den Zylinder mit Waschflüssigkeit zu besprühen, um die Verunreinigungen aufzulösen und wegzuspülen, was bedeutet, daß große Mengen entzündbarer Wasch- bzw. Spülflüssigkeit, die der Umwelt keineswegs zuträglich ist, gehandhabt werden muß, um den Zylinder vollständig zu reinigen, was nicht zufriedenstellend ist. Ein solches Reinigungssystem nach dem Stand der Technik ist in der US-A-5 303 652 offenbart und umfaßt eine parallel zu dem Zylinder angebrachte Rampe und eine Anzahl von Sprühdüsen, die entlang der Rampe verteilt sind, um die Oberfläche des gummibeschichteten Zylinders mit Reinigungsflüssigkeit zu besprühen, während sich der Zylinder dreht.
Gemäß einem weiteren Verfahren nach dem Stand der Technik, DE-A14 33 0257 wird eine sich drehende, mit dem gummibeschichteten Zylinder in Kontakt stehende Bürste verwendet, wobei die Drehachse der Bürste parallel zur Drehachse des Zylinders ist. Die Bürste wird mit Waschflüssigkeit benetzt. Um einen starken Verschleiß der Gummibeschichtung zu vermeiden und gleichzeitig eine wirksame Reinigung des Zylinders zu erzielen, wird der Zylinder mittels eines mit Waschflüssigkeit durchtränkten Tuchs abgewischt. Das System ist sowohl hinsichtlich des Aufbaus als auch der Funktion kompliziert.
Gemäß der US-A-4 393 778 wird eine sich drehende, mit dem Drucktuch in Kontakt stehende Bürste verwendet, wobei die Drehachse der Bürste parallel zur Drehachse des Zylinders ist, und eine Anzahl von Sprühdüsen, die entlang der Bürste verteilt sind, wird zum Besprühen der Oberfläche des Zylinders mit Reinigungsflüssigkeit verwendet.
Aufgabe der Erfindung ist es, für eine wirksame Reinigung des gummibeschichteten Zylinders Während des Laufs der Offset-Druckmaschine und für eine verringerte Menge an Waschflüssigkeit zu sorgen, und zwar aufgrund der Tatsache, daß die Verunreinigungen nicht vom Zylinder weggewaschen bzw. weggespült werden, sondern unter einer sanften mechanischen Behandlung der Gummibeschichtung losgebürstet werden, um auch fest anhaftende Verunreinigungen loszulösen, wobei die Waschflüssigkeit und die Verunreinigungen dann mittels der laufenden Papierbahn beseitigt werden. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum Ausführendes Verfahrens gemäß Anspruch 2.
Während die Offset-Druckmaschine läuft und der gummibeschichtete Zylinder sich so mit der über den Zylinder laufenden Papierbahn dreht, werden die Verunreinigungen auf dem Zylinder losgelöst und mittels der sich hin- und herbewegenden Bürste verteilt und mittels der aufgesprühten Waschflüssigkeit aufgelöst, wobei die Verunreinigungen zusammen mit der Waschflüssigkeit durch den sich drehenden Zylinder weiterbefördert und in bekannter Weise mittels der durch die Maschine hindurchlaufenden Papierbahn aus der Offset-Druckmaschine entfernt werden, welche Waschflüssigkeit und Verunreinigungen von dem mit ihr in Kontakt stehenden Zylinder mitführt.
Die Reinigung ist besonders wirksam, wenn die Bürste zwei Abschnitte umfaßt, die in bezug auf die Drehrichtung des Zylinders hintereinander gelegen sind, wobei der erste Abschnitt Verunreinigungen loslöst und der andere Abschnitt Material, das im ersten Schritt nicht entfernt worden ist, abschabt und die Verunreinigungen über die Oberfläche des Zylinders verteilt.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden eine Ausführungsform derselben mit Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine vergrößerte Vorderansicht der in die Vorrichtung aufgenommenen Düsenrampe und der Bürste, und
Fig. 3 eine Endansicht der Düsenrampe und der Bürste.
Ein Zylinder 10, der mit einem Gummituch oder auf andere Weise mit Gummi beschichtet ist, bildet einen Teil einer Offset-Druckmaschine, wobei sein Zweck ist, den Druck von einem mit dem Zylinder 10 in Kontakt stehenden Druckplattenzylinder 11 auf eine Papierbahn 12 zu übertragen, die zwischen dem Zylinder 10 und einem Gegendruckzylinder 13 bewegt wird. Eine Rampe 14 ist oberhalb des Zylinders 10 parallel zu diesem angebracht und umfaßt ein Metallblechgehäuse, auf dem eine Anzahl von Sprühdüsen 15 für Waschflüssigkeit vorgesehen sind, wobei die Waschflüssigkeit mittels der Düsen über die gesamte Länge des Zylinders auf die Oberfläche des Zylinders 10 gesprüht wird. Innerhalb des Metallblechgehäuses ist eine Bürste 16 angebracht, die zwei Abschnitte 16A und 16B aufweist, die sich parallel entlang dem Zylinder 10 erstrecken. Die Bürste ist indem Metallblechgehäuse für eine hin- und hergehende Bewegung in der Längsrichtung des Zylinders geführt, und um diese Bewegung zu liefern, ist die Bürste mit einem pneumatischen Stößel 17 verbunden. Der Hub der Bürste ist kurz und kann z.B. 30 mm betragen. Die Rampe 14 kann in ihrer Gesamtheit in dem Rahmen der Offset-Druckmaschine auf eine hier nicht dargestellte Art und Weise angehoben und abgesenkt werden, so daß die Bürste 16 in einer angehobenen Position, welche die Position der Rampe während eines normalen Betriebs der Offset-Druckmaschine ist, vom Zylinder 10 beabstandet ist, und in einer abgesenkten Position in Kontakt mit dem Zylinder 10 steht.
Wenn die Offset-Druckmaschine über einen bestimmten Zeitraum zum Druck in Betrieb war, haben sich Verunreinigungen der Bahn, wie z.B. Tintenrückstände, Papierstaub und Papierfasern auf der Oberfläche des gummibeschichteten Zylinders angesammelt, wodurch sich der Druck auf die Papierbahn 12 folglich verschlechtert. Es ist dann notwendig, den Zylinder zu reinigen und die Verunreinigungen von diesem zu entfernen. Der Druckplattenzylinder 11 wird außer Kontakt mit dem Zylinder 10 gebracht, und die Rampe 14, die während des Normalbetriebs der Offset-Druckmaschine angehoben ist, wird dann abgesenkt, so daß die Bürste 16 mit der Oberfläche des Zylinders 10 gemäß der Zeichnung in Kontakt kommt. Dies findet ohne die Notwendigkeit des Anhaltens der Offset-Druckmaschine statt. Auf den sich drehenden Zylinder 10 wird über dessen gesamte axiale Länge von den Düsen 15 stromab der Bürste 16 in bezug auf die Drehrichtung des Zylinders 10, die durch einen Pfeil 18 in Fig. 3 angegeben ist, Waschflüssigkeit gesprüht. Die Bürste wird mittels des pneumatischen Stößels 17 in eine Hin- und Herbewegung in der Längsrichtung des Zylinders 10 versetzt. Von der Oberfläche des Zylinders werden mittels des Bürstenabschnitts 16A Verunreinigungen auf dem Zylinder 10 losgelöst, und dann mittels des Bürstenabschnitts 16B, der auch Verunreinigungen abschabt, welche der Bürstenabschnitt 16A nicht loslösen konnte, über die Oberfläche des Zylinders verteilt. Die Waschflüssigkeit, die ein geeignetes Lösemittel für die Tintenrückstände umfaßt, löst die Verunreinigungen auf dem Zylinder 10 ab, wobei die Waschflüssigkeit und die aufgelösten Verunreinigungen infolge der Tatsache, daß der Zylinder mit statischer Elektrizität aufgeladen ist, am Zylinder 10 festgehalten werden. Durch die Drehung des Zylinders 10 werden sie mit der Papierbahn 12 in Kontakt gebracht und haften infolge des Vorhandenseins einer stärkeren Aufladung mit statischer Elektrizität an der Papierbahn an. Ein Reiben zwischen der Gummibeschichtung auf dem Zylinder 10 und der Papierbahn 12 und zwischen dem Zylinder 10 und dem Druckplattenzylinder 11, der in Kontakt mit dem Zylinder 10 läuft, erzeugt im Zylinder 10 statische Elektrizität. Das Aufladen der Papierbahn 12 mit statischer Elektrizität wird durch Reibung in der Papierrolle verursacht, von der die Papierbahn 12 abgezogen wird, und auch durch Reibung gegen vorhandene Zylinder (nicht dargestellt), über welche die Papierbahn läuft, bevor sie am Spalt zwischen den Zylindern 10 und 13 ankommt. Durch Kontakt mit dem Zylinder 10 zieht die Papierbahn Waschflüssigkeit und aufgelöste Verunreinigungen an, die auf der Oberfläche des Zylinders 10 vorhanden sind. Die Flüssigkeit und die Verunreinigungen werden durch die Papierbahn entfernt, die natürlich Papierabfall produziert, solange der Reinigungsvorgang anhält. Wenn die Reinigung beendet ist, wird die Rampe 14 vom Zylinder 10 abgehoben, und das Besprühen mit Waschflüssigkeit ebenso wie die Hin- und Herbewegung der Bürste 16 werden eingestellt. Der Druckplattenzylinder 11 wird mit dem Zylinder 10 in Eingriff gebracht, um den Druckvorgang in der Offset-Druckmaschine fortzusetzen, die während des gesamten Reinigungsvorgangs, der ohne manuellen Eingriff stattfinden kann, kontinuierlich in Betrieb gehalten wurde.

Claims

1. Verfahren zum Reinigen eines in einer Offset- Druckmaschine angebrachten, gummibeschichteten Zylinders (10) zum Übertragen des Drucks von einem Druckplattenzylinders (11) auf eine laufende Papierbahn (12), die in Kontakt mit dem gummibeschichteten Zylinder (10) läuft, während die Offset-Druckmaschine in Betrieb ist, mit den Schritten des Bürstens der Oberfläche des gummibeschichteten Zylinders (10) durch eine axiale Hin- und Herbewegung, um die Verunreinigungen loszulösen und sie über die Oberfläche des gummibeschichteten Zylinders (10) zu verteilen, des Besprühens der Oberfläche des gummibeschichteten Zylinders (10) mit Waschflüssigkeit, um die Verunreinigungen aufzulösen, und des Entfernens der Waschflüssigkeit und der Verunreinigungen von der Oberfläche des gummibeschichteten Zylinders (10) mittels der durch die Offset-Druckmaschine laufenden Papierbahn (12).

2. Vorrichtung zum Reinigen eines in einer Offset- Druckmaschine angebrachten gummibeschichteten Zylinders (10) zum Übertragen des Drucks von einem Druckplattenzylinder (11) auf eine mit dem gummibeschichteten Zylinder (10) in Kontakt stehende Papierbahn (12), mit einer parallel zu dem gummibeschichteten Zylinder (10) angebrachten Rampe (14), die eine Anzahl von Sprühdüsen (15) aufweist, die entlang der Rampe zum Besprühen der Oberfläche des gummibeschichteten Zylinders (10) mit Reinigungsflüssigkeit während der Drehung des Zylinders verteilt sind, mit einer Bürste (16), die sich parallel zu dem gummibeschichteten Zylinder (10) erstreckt und im wesentlichen die Länge desselben aufweist und die mit der Oberfläche des gummibeschichteten Zylinders (10) in Eingriff bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste (16), wenn sie mit der Oberfläche des gummibeschichteten Zylinders (10) in Eingriff steht, in der Axialrichtung des Zylinders hin- und herbewegt werden kann.

3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste (16) zwei Abschnitte (16A, 16B) umfaßt, die in der Drehrichtung des gummibeschichteten Zylinders (10) hintereinander gelegen sind.

4. Vorrichtung gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub der Bürste in der Größenordnung von 30 mm liegt.

5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rampe (14) ein Metallblechgehäuse mit an dessen Außenseite angebrachten Sprühdüsen (15) und der innerhalb des Gehäuses gelegenen Bürste (16) umfaßt.