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Rettungsgerät für Hängegleiter
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Die Erfindung betrifft ein Rettungsgerät für Hängegleiter, bestehend
aus einer zusammenfaltbaren Kappe mit Fangleinen, deren Enden an einer am Gestänge
des Hängegleiters anbringbaren Verbindungsleine befestigt sind, die im Gebrauchs
fall die Fangleinen und die Kappe in ausreichendem Abstand von dem Hängegleiter
hält, sowie in der Packlage aus einer inneren, im Gebrauchs fall selbsttätig aufklappbaren
Packhülle zur Aufnahme der zusammengefalteten Kappe und aus einer am Piloten bzw.
an dessen Gurtzeug befestigbaren und bei Gefahr vom Piloten leicht zu öffnenden
äußeren Packhülle, in der die fertig gepackte innere Packhülle einschließlich der
Fangleinen und der Verbindungsleine bis auf deren aus der äußeren Packhülle herausgeführten
und am Gestänge des Hängegleiters anbringbaren Endabschnitt angeordnet sind.
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Bei Rettungsgeräten für Hängegleiter kommt es darauf an, daß sie den
Hängegleiter in möglichst kurzer Zeit nach ihrer Betätigung auffangen, um einen
Absturz auch aus relativ geringer Höhe zu verhindern. Hierfür ist es erforderlich,
daß der öffnungsvorgang der Kappe des Rettungsgeräts so rasch wie möglich erfolgt,
jedoch erst dann einsetzt, wenn Fangleinen und Kappe einen ausreichenden
Sicherheitsabstand
von dem Hängegleiter erreicht haben.
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Bei einem bekannten Rettungsgerät der eingangs genannten Art öffnet
der Pilot, wenn ein Notfall eintritt, die an seinem Gurtzeug befestigte äußere Packhülle,
worauf die innere Packhülle, in der die zusammengefaltete Kappe angeordnet ist,
einschließlich der in Buchten zusammengelegten Fangleinen der Kappe herausfällt
oder vom Pilot herausgenommen und möglichst aus dem Bereich des Hängegleiters geworfen
wird. Sobald sich die am Gestänge des Hängegleiters angebrachte Verbindungsleine
beim Entfernen des gebuchteten Fangleinenbündels und der inneren Packhülle ausreichend
gestreckt hat, in der sie eine Länge von ca.
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10 m aufweist, beginnt die Streckung der Fangleinen, und erst nach
deren vollständiger Streckung setzt die Öffnung der inneren Packhülle ein, deren
Klappen durch einen Fangleinenschlag verschlossen sind, der erst nach vollkommener
Streckung der Fangleinen, deren Länge ca. 4 bis 4,5 m beträgt, gelöst wird. Erst
jetzt gibt also die innere Packhülle die. Kappe frei und fällt zu Boden. Dabei wird
zuerst der Scheitel der Kappe und zuletzt deren Basis frei, und erst dann kann sich
die Kappe unter der Wirkung der anströmenden Luft zu öffnen beginnen, und der Hängegleiter
wird von der Kappe aufgefangen, sobald diese voll entfaltet ist. Die Packart für
die Kappe, bei der die gefalteten Bahnen einer Kappenhälfte als Bündel über das
Bündel der anderen Bahnen geschlagen sind, trägt zu einem schwerfälligen öffnungsvorgang
der Kappe bei.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Öffnungsvorgang der Kappe
zu beschleunigen und die Sicherheit des Rettungsgeräts insgesamt zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß die innere Packhülle
als Luftfänger ausgebildet und mittels Leinen mit dem Scheitel der Kappe verbunden.
Die innere Packhülle
wird somit als Hilfsschirm verwendet und dient
dazu, die Entfaltung der Kappe zu unterstützen, indem die innere Packhülle, die
selbst bereits entfaltet und mit dem Scheitel der Kappe verbunden ist, die notwendige
Streckung der Kappe wesentlich schneller herbeiführt, als es allein durch die Wirkung
der gegen die gefaltete Kappe strömenden Luft der Fall ist. Darüber hinaus wird
die Herstellung des Rettungsgeräts durch diese Öffnungshilfe im Verhältnis zu ihrer
Wirkung nur geringfügig verteuert, weil diese Maßnahme lediglich die Anbringung
zusätzlicher Leinen erfordert. Zweckmäßig bestehen die Leinen der inneren Packhülle
aus mehreren Halteleinen,die wie Fangleinen eines Fallschirms von außen nach innen
verlaufen und an einem Ende einer Zentralleine vereinigt sind, deren anderes Ende
am Scheitel der Kappe befestigt ist. Die Halteleinen können dabei wahlweise an den
vier Klappen der inneren Packhülle, die gewöhnlich verwendet werden, oder aber an
den Ecken der im wesentlichen kastenförmigen inneren Packhülle befestigt sein.
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Sehr wesentlich für die Sicherheit des Rettungsgerätes ist die weitere
erfindungsgemäße Maßnahme, daß die Fangleinen und die Kappe in der Packlage innerhalb
der inneren Packhülle angeordnet sind. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß die
Fangleinen und die Kappe nach dem Öffnen der äußeren Packhülle als kompakte Einheit
herausfallen oder vom Piloten gezielt geworfen werden, so daß sie in jedem Falle
rasch außerhalb des Bereichs des Hängegleiters gelangen, mit diesem jedoch über
die Verbindungsleine verbunden bleiben, die in die innere Packhülle hinein verläuft.
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Außerdem ist erfindungsgemäß eine derartige gemeinsame Anordnung der
Kappe und der Fangleinen in der inneren Packhülle vorgesehen, daß beide freiliegen,
sobald die innere Packhülle aufklappt. Das öffnen der Klappen der inneren
Packhülle
wird über den an der Verbindungsleine befestigten Steckstift bewirkt, sobald sich-die
Verbindungsleine hierfür ausreichend gestreckt hat, wobei sie von ihrem Befestigungspunkt
am Gestänge des Hängegleiters eine Länge von ca. 6 m erreicht. Nach dem Aufklappen
der inneren Packhülle werden sowohl die Fangleinen als auch die Kappe freigegeben,
so daß die Streckung der Fangleinen und der Offnungsvorgang der Kappe zeitlich parallel
zueinander verlaufen können. Hierdurch wird eine Verkürzung der Zeit bis zur vollständigen
Entfaltung der Kappe erreicht.
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Ebenfalls zur Beschleunigung des Öffnungsvorgangs der Kappe dient
die weitere erfindungsgemäße Maßnahme, daß die Kappe in der Packlage derart gefaltet
in der inneren Packhülle angeordnet ist, daß nach dem Aufklappen der inneren Packhülle
die in entsprechender Faltung zusammen- und übereinandergelegten Ränder der Basis
der Kappe der Luftströmung zwecks Beschleunigung des Öffnungsvorgangs der Kappe
unmittelbar ausgesetzt sind. Dadurch kann die Entfaltung der Kappe in radialer Richtung
sofort einsetzen und nicht erst, wenn die Streckung der Kappe beendet ist.
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Von wesentlicher Bedeutung für eine rasche und geordnete Entfaltung
der Kappe ist deren Faltung in gepackter Lage, und hierfür ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß beim Packen der Kappe die Bahnen einer Kappenhälfte jeweils einzeln gefaltet
in der Reibenfolge ihrer Lage an der Kappe zickzackförmig übereinander gelegt und
neben den in gleicher Weise gefalteten Bahnen der anderen Kappenhälfte so angeordnet
werden, daß die Fangleinen benachbarter Bahnen in gestreckter Lage unmittelbar übereinander
sowie mittig gelegt sind, und die so angeordneten Bahnen der einen Kappenhälfte
nach unten und diejenigen der anderen Kappenhälfte nach oben in
Breitenrichtung
zickzackförmig entsprechend der Breite der inneren Packhülle umgeschlagen und als
ganzes in Längsrichtung zickzackförmig entsprechend der Länge der inneren Packhülle
gefaltet sowie, beginnend mit dem Scheitel der Kappe, in diese eingelegt werden.
Hierdurch wird erreicht, daß sich die Bahnen nicht nacheinander sondern praktisch
gleichzeitig und dadurch wesentlich rascher entfalten. Auf den mit der inneren Packhülle
als Hilfsfallschirm verbundenen Scheitel wirkt die Zugkraft dieses Schirms, so daß
auch die zickzackförmige Entfaltung in Achsrichtung der Kappe beschleunigt abläuft.
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Beim Packen der Fangleinen ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß diese
in gestreckter Lage nebeneinander gelegt zu einem Strang zusammengefaßt, entsprechend
der Breite der inneren Packhülle gebuchtet, in gebuchteter Lage gesichert und die
gesicherten Buchten in der Reihenfolge ihres Auslegens neben der gefalteten Kappe
in der inneren Packhülle angeordnet werden. Auch diese Anordnung trägt dazu bei,
die für die Streckung der Fangleinen notwendige Kraft und Zeit zu verringern und
darüber hinaus einen geordneten Ablauf der Streckung zu gewährleisten. Denn für
die Sicherheit des Rettungsgeräts ist es wesentlich, daß sich die Fangleinen leicht
voneinanderlösen und sich nicht ineinander verschlingen oder sich miteinander verdrehen.
Hierfür ist es auch zweckmäßig, daß beim Zusammenlegen der Fangleinen achtförmige
Buchten gebildet werden. Denn in diesem Falle bleibt die notwendige gegenseitige
Trennung der übereinander gelegten Stränge auch in gefaltetem Zustand erhalten.
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Ein rasches und sicheres öffnen der inneren Packhülle, sobald sich
diese außerhalb der für die Entfaltung des Rettungsgeräts hinderlichen Bauteile
des Hängegleiters befindet, wird dadurch bewirkt, daß die mit Ösen versehenen
Klappen
der inneren Packhülle durch eine mittels eines Steckstiftes verriegelbare Schlaufe
aus Fangleinenmaterial verschließbar sind, der an der Verbindungsleine in einem
derartigen Abstand vom Zentralpunkt des Gestänges des Hängegleiters angebracht ist,
daß der Steckstift von der Schlaufe gelöst wird, sobald sich die innere Packhülle
außerhalb des Bereichs des Hängegleiters befindet und die Verbindungsleine gestreckt
ist.
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Es sei noch erwähnt, daß der Befestigungspunkt der Verbindungsleine
am Gestänge des Hängegleiters sowohl oberhalb als auch unterhalb der Flügel bzw.
der Kielstange des Hängegleiters liegen kann. Je nach gewählter Lage sind Verlauf
und Länge der Verbindungsleine entsprechend auszulegen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf
die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1: eine schematische
Ansicht eines Hängegleiters mit einem Rettungsgerät in der Gebrauchslage; Fig. 2:
eine schematische Draufsicht auf eine Kappe des Rettungsgeräts; Fig. 3a jeweils
perspektivische sowie schematische und 3b Ansichten der Kappe einschließlich angedeuteter
Fangleinen in zwei Packlagen; Fig. 4: eine perspektivische sowie schematische Ansicht
einer inneren Packhülle in der Ausbildung als Hilfsschirm; Fig. 5: eine perspektivische
schematische Ansicht der inneren Packhülle mit eingelegter, gefalteter Kappe einschließlich
gebuchteter Fangleinen vor dem Verschließen der inneren Packhülle; Fig. 6: eine
Ansicht der inneren Packhiille während des Schließens der Klappen derselben; Fig.
7 eine Ansicht der inneren Packhülle in durch einen Steckstift verriegelter Schließlage;
Fig. 8: eine schematische Ansicht einer äußeren Packhülle mit eingelegter Verbindungsleine
vor den Einlegen der fertig gepackten inneren Packhülle;
Fig. 9:
eine Ansicht der fertig gepackten äußeren Packhülle mit teilweise hochgeklappter
Verschluß-Kappe zur Veranschaulichung des Klappenverschlusses; Fig. 10: eine Ansicht
der zum Anbringen am Gurtzeug des Piloten fertig gepackten äußeren Packhülle mit
Verbindungsleine; Fig. schematische Darstellungen der einzelnen Phasen 11 16 der
Auslösung des Rettungsgeräts.
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Der Gesamtaufbau des als Beispiel gewählten Rettungsgeräts geht am
besten aus Figur 1 hervor, in der das Rettungsgerät in seiner Gebrauchslage an einem
Hängegleiter 1 dargestellt ist. Gewöhnlich ist ein Steuerbügel 2 ebenso wie ein
den Piloten tragendes Gurtzeug 2' an einem zentralen Aufhängepunkt 4 eines Gestänges
3 des Hängegleiters 1 angebracht, wo auch ein Ende einer Verbindungsleine 5 befestigt
ist, die sich entweder unterhalb oder oberhalb des Hängegleiters 1 erstreckt und
an derem anderen Ende außerhalb des Bereichs des Hängegleiters 1 mittels Fangleinen
7 eine Kappe 6 befestigt ist. Eine innere Packhülle 8, die als Hilfsschirm dient,
ist mittels Halteleinen 9 und einer Zentralleine 10 am Scheitel 6' der Kappe 6 angebracht.
Am Gurtzeug 2' befindet sich eine geöffnete äußere Packhülle 11, in der das Rettungsgerät
vom Pilot mitgeführt wird und im Notfall ausgelöst werden kann, damit es die in
Figur 1 dargestellte Gebrauchslage einnimmt.
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Die einzelnen Bestandteile des Rettungsgeräts und insbesondere deren
Packart werden nachfolgend anhand der weiteren Figuren erläutert:
In
dem vereinfachten Ausführungsbeispiel besteht die nach Art einer Rundkappe eines
Fallschirms ausgebildete Kappe 6 aus acht Bahnen a, b, c, d, e, f, g und h mit einer
entsprechenden Anzahl von Fangleinen a', b', cl, d', e', f', g' und h' (vergleich
Figur 2). Beim Packen der Kappe 6 auf einem Packtisch werden die aus Fallschirmmaterial
bestehenden Bahnen a, b, c, d der in Figur 2 rechts dargestellten Kappenhälfte einzeln
gefaltet und zickzackförmig so übereinandergelegt, daß ihre Fangleinen a', b', c'
und d' übereinanderliegen (Figur 3a).
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Entsprechend werden die Bahnen e, f, g, h der anderen Kappenhälftespmmetrisch
zu den Bahnen der einen Kappenhälfte in der aus Figur 3a ersichtlichen Weise zusammengelegt,
so daß sich sämtliche Fangleinen in der Mitte befinden.
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Die Basis 6'', nämlich die zusammenhängenden Ränder der einzelnen
Bahnen der Kappe 6,liegt nunmehr in entsprechende Abschnitte unterteilt und aufeinandergefaltet
offen und im Gebrauchsfall für die Luftströmung leicht zugänglich an einer Seite
der Kappe 6. Diese Lage der Basis 6'' bleibt auch grundsätzlich erhalten, wenn die
Kappe 6 anschliessend in Breitenrichtung so gefaltet wird (vergleiche Figur 3b),
daß ihr Breitenmaß der Breite der inneren Packhülle 8 entspricht. Hierfür werden
die Bahnen a, b, c, e der einen Kappenhälfte zickzackförmig nach oben umgeschlagen,
während die Bahnen e, f, g, h in entsprechender Weise nach unten umgeschlagen werden.
Es folgt eine ebenfalls zickzackförmige Faltung der Kappe 6 in Längsrichtung entsprechend
den in der inneren Packhülle 8 zur Verfügung stehenden Längenmaß, damit die Kappe
6 in die innere Packhülle 8 einlegbar ist (Figur 5).
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Vor dem Einlegen der gefalteten Kappe 6 in die innere Packhülle 8
wird der Scheitel 6' der Kappe 6 mit der Zentralleine 10 und diese wiederum mit
den Halteleinen 9 verbunden,
die zweckmäßig in den Ecken der behälterförmigen
inneren Packhülle 8 (Figur 4) angebracht sind. Es ist wesentlich, daß die gefaltete
Kappe 6 mit dem Scheitel 6' beginnend in die innere Packhülle 8 eingelegt wird,
damit die Basis 6'' bei geöffneter innerer Packhülle 8 von der Luft strömung leicht
erfaßbar oben aufliegt (Figur 5).
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Die Fangleinen 7 werden bereits beim Zusammenlegen der Kappe 6 auf
dem Packtisch in gestreckter Lage nebeneinander geordnet und zu einem Strang zusammengefaßt,
der seinerseits achtförmig gebuchtet vor bzw. neben der Kappe 6 in die innere Packhülle
8 eingelegt wird (Figur 5). Die einzelnen Buchten sind zweckmäßig mittels Gummiringen
12 gesichert, die sich während des Streck- und Entfaltungsvorgangs des Rettungsgeräts
leicht von den Buchten lösen.
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Zum Schließen der inneren Packhülle 8 wird eine an einer der Klappen
15 der inneren Packhülle 8 angebrachte Schlaufe 13 durch Ösen 14 an den anderen
Klapp 15 gezogen und mittels eines Steckstiftes 16 verriegelt, der an der Verbindungsleine
5 befestigt ist (Figur 6 und 7). Die innere Packhülle 8 und die äußere Packhülle
11 bestehen zweckmäßig aus einem gewebten Material, wie es üblicherweise für leichte
Verpackungen auf dem Fallschirmgebiet verwendet wird.
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In ähnlicher Weise wie die innere Packhülle 8 ist die äussere Packhülle
11 gestaltet. Beim Packen wird zunächst der aus der inneren Packhülle 8 herausgeführte
Abschnitt der Verbindungsleine 5 (Figur 8) zickzackförmig gefaltet in die äußere
Packhülle 11 eingelegt, wobei der später zum Zentralpunkt 4 des Gestänges 3 des
Hängegleiters 1 zu führende und dort zu befestigende Abschnitt 5 aus der äußeren
Packhülle
11 herausgeführt wird (linker Teil von Figur 8).
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Anschließend wird die fertig gepackte innere Packhülle 8 eingelegt.
Zum Schließen der äußeren Packhülle 11 werden deren Klappen 17 in ähnlicher Weise
wie die Klappen15 der inneren Packhülle 8 übereinandergelegt und durch eine durch
Ösen hindurchgezogene Schlaufe 18 in der Schließlage gehalten, die ihrerseits durch
einen an der Innenseite der Deckklappe 17' mittels einer Schnur 19 an gebrachten
Steckstift 20 verriegelt wird (Figur 9). Figur 10 zeigt das Rettungsgerät in seiner
endgültigen Packlage vor dem Anbringen am Gurtzeug 2' des Piloten. Der aus der äußeren
Packhülle 11 herausgeführte Abschnitt der Verbindungsleine 5 dient, wie schon erwähnt,
zum Einhängen am Zentralpunkt 4 des Gestänges 3.
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Im Gefahrenfall, nämlich bei Flugunfähigkeit oder instabilem Flugzustand
des Hängegleiters öffnet der Pilot die an seinem Gurtzeug 2' angebrachte äußere
Packhülle 11, indem er den unteren Rand der Deckklappe 17' hochzieht und dadurch
den Steckstift 20 von der Schlaufe 18 löst. Die so freigegebene innere Packhülle
8, die huber die Verbindungsleine 5 mit dem Zentralpunkt 4 des Gestänges 3 verbunden
ist, fällt aus der äußeren Packhülle 11 oder wird vom Piloten erfaßt und aus dem
Bereich des Hängegleiters geworfen (Figur 12 - 14). Wenn sich die Verbindungsleine
5 zu einer Länge von ca. 6 m, gemessen vom Zentralpunkt 4 aus, gestreckt hat, löst
sich der Steckstift 16 aus der Schlaufe 13, so daß sich die innere Packhülle 8 öffnet
(Figur 15) und die gebuchteten Fangleinen 7 sowie die gefaltete Kappe 6 freigibt.
Sogleich setzt die Streckung der Fangleinen 7 und auch das öffnen der Kappe 6 ein,
deren Basis 6" unmittelbar angeströmt wird, so daß die Füllung der Kappe 6 bereits
beginnt, bevor die ebenfalls einsetzende Streckung der Kappe 6 in Längs- bzw. Axialrichtung
beendet ist. Die Streckung
der Kappe 6 wird, wie Figur 16 verdeutlicht,
durch den Zug der als Hilfsschirm wirkenden entfalteten inneren Packhülle 8 unterstützt
und entsprechend beschleunigt.
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Durch diese zeitlich parallel zueinander verlaufenden Streck- und
Entfaltungsvorgänge wird in kürzester Zeit die in Figur 1 dargestellte Gebrauchslage
des Rettungsgeräts erreicht, in der der Hängegleiter sicher abgefangen wird.
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Ein Rettungsgerät, das sich in der Praxis bereits bewährt hat, weist
folgende Daten auf: Kappendurchmesser: 7,20 m Anzahl d. Bahnen: 16 Planfläche: ca.
42 m2 Anzahl d. Fangleinen: 16 Länge d. Fangleinen: ca. 5,90 m Packmaße: o,3 x o,34
x o,34 x o,Ö7 m Gewicht: ca. 3,4 kg Sinkgeschwindigkeit bei 100 kg Last: ca. 5 m/sec.
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Die Länge der Verbindungsleine vom Zentralpunkt 4 bis zum Steckstift
16 beträgt etwa 6 m und von dort bis zum Beginn der Fangleinen 7 nochmals ca. 0,5
m. Die Zentralleine 10 ist etwa 1 - 1,2 m lang.
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Bei Abwurfversuchen mit diesem Rettungsgerät mit 50 kg Gewicht als
Ballast ergab sich bei einer Ausgangsgeschwindigkeit von 0 m/sec. eine Fallstrecke
von 50 m bis zur vollständigen Öffnung der Kappe 6.