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In einem auf dem Rücken des Fliegers zu befestigenden Rehälter untergebrachter
Fallschirm. Der Gegenstand der Erfindung ist ein Fallschirm, der dem Insassen eines
in Brand geratenen oder steuerunfähig gewordenen Luftfahrzeuges einen gefahrlosen
Absprung ermöglicht. Der Fallschirm eignet sich insbesonlere für dlie Insassen von
Flugzeugen.
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1#allscliirrne- dieser Art «erden bisher ent-@@ eder innerhalb einer
Hülle am Luftfahrzeug, z. B. am Flugzeugrumpf, befestigt oder als sogenannte Sitzpolsterfallschirme
oder schließlich als auf dem Rücken zu tragend Tornisterfallschirme ausgebildet.
Die Offnuug :dieser bekannten Fallschirme erfolgte hierbei entweder durch :den Luftwiderstand
ciderdurch mechanische Einrichtungen wie Federn, Scheren u. @d'gl., wobei dlie Öffnung
der Verpackung des Fallschirmes. durch ein am Flugzeug und' Fallschirm befestigtes
V erbind'ungsmittef (Seil o. dgI.) infolge des Zuges beim Absprung bewirkt wir'.
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Die Verwendung solcher Fallschirme mit mechanischen Öffnungseinrichtungen
hat den Nachteil, daß Störungen nicht ausgeschlossen sind, wodurch der Absprung
zum Tod!essturz wird.
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Der den Gegenstand[ der Erfindung bilclend'e Fallschirm ist vollständig
unabhängig von solchen mechanischen öffnu,ngsvorrichtungen und ebenso unabhängig
von dem Luftfahrzeug selbst. Der Fallschirm kennzeichnet sich -dadurch, d'aß sein
Behälter an einer durch ein Gurtsystem unverrückbar am Körper des Fliegers oder
Luftfahrers gehaltenen zusammenlegbaren Päckhülle besteht, deren Verschlußvorricbtung
durch einen in Griffnähe des Fliegers Lind an seinem Körper angebrachten Hilfsfallschirm
-geöffnet wird, sobald letzterer von idem Abstürzenden freigegeben wird und sich
infolge dies Luftdrucks entfaltet.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf beiliegender Zeichnung veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die Ansicht des eigentlichen Fallschirmes, Alb. -a eine
Einzelheit in größerem Maßstabe.
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Abb. 3 ist ein Schnitt durch die Tragschnüre nach Abb. 2.
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Abb..f, 5 und 6 zeigen die Packhülle in versch'ied'enen Lagen.
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Abb. 7 zeigt den entfalteten Hilfsfallschirm.
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Abb. 8, 9 und io veranschaulichen den Traggurt der Packhülle. Die
Abb. 1r, 12- und 13 lassen den Flieger mit dem zusammengefalteten und in
einer Hülle untergebrachten Fallschirm in verschiedenen Stellringen ersehen.
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Der in sonst bekannter Art aus Se.ildenbahnen zusammengesetzte Fallschirm
F weist als besonderes Kennzeichen auf der Oberseite bis ungefähr -'/i der Bahnenlänge
ein Netz aus wellenförmig verlaufenden aufgetragenen Leinenbändern L (Abb. i) auf.
Dieses Netz dient zur Verstärkung des Fallschirmes und soll ,die Erstreckung evtl.
Risse (Schoßlöcher usw.) begrenzen. Die einzelnen Stoffbahnen sin1,11' ihrer Länge
nach in gegeneinander versetzte Abschnitte A-AI (Abb. i) unterteilt, ebenfalls zur
Begrenzung etwa eintretender Längsrisse.
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Um ein Verwickeln der Tragschnüre T (Abb. i, -a, 3) des Fallschirmes
F in der Nähe ihres Vereinigungspunktes T' zu verhindern, sind mehrere Schnüre S
derart angeordnet, daß sie jede einzelne Tragschnur umflechten und' eine ringförmige,
jedoch in beschränktem Maße nachgiebige Fassung für die Tragschnüre T des Fallschirmes
F bilden. Die bereits bekannten Fassungen in Form von durchlochten Holzplatten,
festen Ringen usw., gestatten wegen ihrer Starrheit bei plötzlichen Beanspruchungen
keinen Ausgleich der Spannungen der einzelnen Tragschnüre.
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Zum Auffangen des die Hauptbeanspru- f chung darstellenden Öffnungsbelastungsstoßes,
der versuchsgemäß,das `drei bis fünffache Gewicht der Belastung bei normaler Öffnung
beträgt, wird eine Dämpfungsvorrichtung B (Abb. i und 2) verwenfd'et. Diese besteht
aus der '#;piralfed'er F1, edlem Übertragungsseil U' und dem Begrenzungsseil und
zugleich Haupttragseil Sl-. Das Begrenzungsseil Sl und Übertragungsseil Ul sind
mittels Karabinerhaken KI .in Gurtenschlaufen des Brustgürtels BI (Abb. 2, 6) befestigt.
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- Das Begrenzungs- und Haupttragseil Sl und der obere Bügel der Spiralfeder
F1 (Abb. i und' 2) sind am Vereinigungspunkte V der Tragschnüre mit denselben verbunden.
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Die Packhülle P (Abb. d., 5 und! 6) hat kreuzförmige Gestalt und ist
mit der Gürtelkonstruktion (Abb. 8) folgendermaßen verbunden. Der über die Brust
laufende Gurt Bi tritt durch, zwei ,seitliche Schlitze s der Pack-'@iü lle P in
-diese ein und ist in Rückenbreite auf der Innenseite der Packhülle vernäht (Abb.
d.). Die über .die Schultern laufenden
Traggart@e g (Abb. q. -und
5) treten idurchzwei in Schulterhöhe liegende Schlitzes' in ,das Innere der Packhülle
P ein, kreuzen sich in ihrem weiteren Verlaufe und werden mit dem Innenteil,dier
Packhülle P und,der Brustgurte BI vernäht.
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Der Verschluß der Packhülle P näch Einlegen des Fallschirmes F wird
in folgender Weise bewerkstelligt:.
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Auf den zwei .seitlichen Lappen L= (Abb. ,a. und 5) befindet sich:
je ein festangebrachter Ring R. An den beiden anderen Lappen L1 sind je vier Ringe
R:1 angeordnet (Abb.q.). Das Schließen der Packhülle geschieht durch Umlegen der
seitlichen Lappen L= und barüberlegen der beiden anderen Lappen El und schließlich
Durchziehen des Stahldrahtes D (Abb. 6). Um ein Auiseinanderfallen der Packhülle
P zu verhindern, bevor der Stahldraht D herausgezogen ist, wirdderselbe von der
Mitte a-us nach rechts und links durch die beiden, den Seitenlappen L2 angehörenden
Ringe R und' dann durch die Ringe R1 der Lappen LI- geführt (Abb. 6). Der Stahldraht
D besitzt in :der Hälfte seiner Länge eine SchlingeJ (Abb.6 und 7). An dieser Schlinge
ist mittels seiner Tragschnüre der Hilfsfallschirm H :befestigt. Letzterer ist mittels
einer Schnur Z (A.bb. i und 6) an dem oberen' Enide der Schnüre, welch, die Ausströmöffnung
4iS Hauptfallschirmes F zusammenlialten, angebunden, damit er während ,des Absturzes
mitgenommen wird.
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Der-Hilfsfallschirm H (Abb. 6 und 7) .dient dazu, den Stahldraht aus
den Ringen R und R1 (Abb. 6) herauszuziehen und die Öffnung der Packhülle P (Abb.
6) und Entfaltung des Hauptfallschirmes F (Abb. i) zu bewirken. Der Hilfsfallschirm
H (Abb. 6 und 7) ist auf der linken: Brustseite des Abspringenden (Abb. 12) in Griffweite
der Hand zwischen Körper und Brustgürtel eingesteckt.
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Zur Befestigung des Fallschirmes F am Körper des Abspringenden ,dient
eine besondere Gürtelkonstruktion (Abb. q.,- 5, 8, 9 und i o) . Sie besteht aus
dem bereits beschriebenen Brustgurt BI und d-en ebenfalls bereits beschriebenen
Schultergurten g (Abb. 8).
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Zur richtigen Übertrag ung des Zuges auf die Oberschenkel sind vier
Schenkelgurte s3 (Abb. 8) derart angeordnet, daß jeder Schenkel von zwei Gurten
umschlossen wird (Abb. 11, 12 und 13). Die Befestigung der Schenkelgurte s-' (Abb.
$) an dem Brustgtirtel B1 (Abb. 8 und io) geschieht in der Weise, daß der eine Schenkelgurt
den Brustgurt BI mit seinem Ende mehrfach umschlingt, mit dem Brustgurt mehrfach
vernäht ist und eine Schlaufe s4 bildet. Der zweite Schenkelgurt wird mit seinem
Ende von ,der anderen Seite um die genannte Schlaufe s' und den Brustgurt herumgeführt
und mit beiden vernäht. Die beiden anderen Enden der Schenkelgurte werden beim Anlegen
-des Fallschirmes von vorne und rückwärts um jeden Oberschenkel herumgeführt und
nach einmaligem Kreuzen durch eine dier jeweiligen Schenkeldicke entsprechend eingestellte
Schließvorrichtung verbunden. Ein Zusaminenrutachen der Schenkelgurte gegen die
Mitte des Körpers bei eintretender Belastung ist ausgeschlossen. Die genannten Schlaufens4
sollen eine größere Sicherheit durch ihre breite mehrfache Vernähiung und mehrfachen
Lagen bieten, als die bisher verwendeten Metallringe, Ösen usw.
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Die Schließe s5 (Abb. d., 5 und 9) besteht aus einer der Körperform
entsprechend gewölbten, rechteckigen, mit Löchern l zur Gewichtsverminderung und
vier Schlitzen s6, s7, s' und s° versehenen Metallplatte. Die einzelnen Schlitze
.sind verschieden breit, je i.ach:dem der Brustgurt B:' ein oder mehrere Male durchgesteckt
werden soll. Durch den Schlitz s° in der Dicke ,des Brustgurts Bi wird das eine
Ende des Brustgurts B' durcbgesteckt und vernäht. Zur Schließung des Gürtels wird
das andere Ende des Brustgurts BI zuerst von innen @d;urch: den Schlitz s6, -dann,durch
d'@en Schlitz s7 und dann,durch den Schlitz s' geführt, umgebogen und Üti.rch Schlitz
s° zurückgeführt und mittels einer Schnurschlatife in am Brustgurt-BI befestigte
Knebel gesichert. Diese Brustschließe s5 gestattet infolge der entstehenden großen
Reibungskräfte einen :die Reißfestigkeit des jeweiligen Brustgurts überschreitende
Beanspruchung.
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Der Fallschirm wirkt folgendermaßen: Der verpackte Fallschirm ist
mittels der Schultergurte wie ein Rucksack auf den Rükken zu nehmen und mittels
des Brustgurts festzuschnallen. Die vier Schenkelgurte wer-.-den in der beschriebenen
Art um die beiden Oberschenkel gelegt und :durch ,die - Schließvorrichtung geschlossen.
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Der Hilfsfallschirm H, welcher mittels seiner Tragschnüre in der Schleife
l des ;Stahldrahtes D befestigt ist (Abb. 6), wird so zusammengelegt, d'aß er etwa
handbreit ist, die Tragschnüre des Hilfsfallschirmes werden sodann über die Schultern
des Abspringenden geführt (Abb. i i, 12 und 13) und der zusamniengele-te Hilfsfallschirm
zwischen Körper und Brustgürtel so eingeschoben, daß er mittels der rechten Handleicht
herausgezogen werden kann (Abb. 1:2).
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Für d'as Abspringen selbst können zwei Möglichkeiten eintreten: a)
Abspringen bei noch horizontal fliegendem Flugzeug oder Kurvenflügen: In diesem
Falle
steht der Flieger im Flugzeug auf '(gegebenenfalls auf den Sitz), löst den zwischen
Körper und Brustgürtel eingesteckten Hilfsfallschirm durch Herausziehen und wirft
ihn nach rückwärts über sich. In diesem Moment öffnet der dlurch den Luftdruck in
die Höhe gepreßte Hi@lfsfallschirni die Packhülle durch Herausziehen des Stahldrahtes
D (Abb. 6) und entfaltet den Hauptfallschirm innerhalb kürzester Zeit, wobei .der
Hauptfallschirm die daran hängende Last trägt. Unterdessen ist Gras Flugzeug infolge
seiner Eigengesch:windigkeit bereits derart weit vom Fallschirm entfernt, -daß das
Herabschweben ohne Gefahr ,rfolgen kann.
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b) Abspringen bei senkrecht abstürzendem Flugzeug (`tragflächenbrach
@tsw.) : In diesenl Fall hat sich der Flieger kopfüber aus dein senkrecht abstürzenden,
nach vorn geneigten Flugzeug herauszustoßen. Vor dem Abstoßen ist ebenfalls der
Hilfsfallschirm durch Herausziehen zu lösen, mit der Hand festzuhalten und im Moment
des freien Sturzes, nach N'erlassen des abstürzenden Flugzeuges, nach rückwärts
über den Kopf loszulassen. Der durch den Luftwiderstand geöffnete Hilfsfallschirm
öffnet die Packhülle durch Herausziehen des Stahldrahtes, der Hauptfallschirm entfaltet
sich und schwebt tragend in der Luft.
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Die zwischen Hauptfalischirm und Last angebrachte Dämpfungsvorrichtung
nimmt den ersten Belastungsstoß auf und verhindert -dite plötzliche starke Beanspruchung
des daran hängendem n Menschen oder die zu starke Beanspruchung einzelner Fallschirmteile.