AT396098B - Einrichtung zur sicherung eines gleitschirms, mit einem sitzgurtzeug und einem rettungsfallschirm - Google Patents
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Description
AT 396 098 B
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Sicherung eines Gleitschirms, mit einem Sitzgurtzeug und einem Rettungsfallschirm, dessen Hauptleine lösbar mit dem Sitzgurtzeug verbindbar ist, wobei das Sitzgurtzeug mindestens eine Sitzfläche für den Piloten tragenden oder bildenden Hauptgurt aufweist, der lösbar mit den Tragleinen des Gleitschirms verbindbar ist, und zwei mit diesem Hauptgurt direkt oder unter Zwischenschalbing weiterer Gurte verbundene Schultergurten aufweist, die bei angelegtem Sitzgurtzeug über die Schultern des Piloten führen.
Zur Sicherung eines Gleitschirmes bzw. dessen Piloten gegen Absturz ist es bereits bekannt, ein mit den Tragleinen des Gleitschirms verbundenes Sitzgurtzeug und einen daran angebrachten Rettungsfallschirm vorzusehen. Das Sitzgurtzeug weist beispielsweise einen unter einer Sitzfläche herumgeführten Hauptgurt auf, der an beiden Enden jeweils mit den Tragleinen des Gleitschirms zu verbinden ist. Die Sitzfläche kann durch einen erweiterten Hauptgurt oder eine gesonderte Sitzfläche gebildet sein. Weiters weist das Sitzgurtzeug Schultergurte auf, die bei angelegtem Sitzgurtzeug vom Brust- bzw. Bauchbereich des Piloten über dessen Schultern in den Nacken- bzw. Rückenbereich des Piloten führen. Die Schultergurte sind im Rückenbereich im allgemeinen über Kreuz geführt, um ein Herabrutschen über die Schultern des Piloten zu vermeiden. Die Schultergurte können direkt mit dem Hauptgurt in Verbindung stehen. Im allgemeinen wird man jedoch einen etwas oberhalb des Beckens angeordneten, im wesentlichen waagrechten Becken- bzw. Rückengurt vorsehen, der mit dem Hauptgurt verbunden ist und an dem im Rückenbereich die Schultergurte befestigt sind.
Im vorderen Bereich des Sitzgurtzeuges schließt an den Beckengurt im allgemeinen ein vome öffenbarer Brustgurt an, der einerseits mit dem Hauptgurt in Verbindung steht, und mit dem andererseits die vorderen Enden der beiden Schultergurte befestigt sind. Ergänzt wird das Sitzgurtzeug im allgemeinen durch Beinschlaufen, die bei angelegtem Sitzgurtzeug die Oberschenkel des Piloten umgeben. Jeder der genannten Gurten kann auch aus mehreren miteinander verbundenen, beispielsweise vernähten Teilgurten bestehen. Bei der bekannten Sicherungseinrichtung ist das den zusammengelegten Rettungsfallschirm (Rundkappenschirm) enthaltende Schirmpaket beispielsweise über Klettverschlüsse seitlich (etwa am Beckengurt) mittels Klettverschlüssen befestigt. Aus dem Schirmpaket ragt eine Schlaufe der Hauptleine bzw. des Hauptgurtes des Rettungsschirmes heraus. Diese Schlaufe wird in jenem Karabiner eingehängt, der das rechte (oder linke) Ende des Hauptgurtes mit den Tragleinen des Gleitfallschirms verbindet. In Notfallsituationen (beispielsweise Defekt des Gleitschirmes, durch Pilotenfehler oder Windböen hervorgerufenes Einfallen bzw. teilweises Einklappen des Gleitschirmes) kann der Pilot das beispielsweise über einen Klettverschluß verschlossene Schirmpaket öffnen und den in einem Innencontainer zusammengelegt enthaltenen Rettungsfallschirm mit der Hand wegwerfen. Dabei öffnet sich der Rettungsfallschirm, wobei die Hauptleine des Rettungsgurtes mit dem Sitzgurtzeug in Verbindung steht, in dem der Pilot sitzt. Durch die Anordnung der Gurte des Sitzgurtzeuges ist sichergestellt, daß der Pilot beim Öffnungsstoß des Rettungsfallschirmes und anschließend nicht aus dem Sitzgurtzeug fällt. Allerdings hängt der Pilot sehr schräg im Sitzgurtzeug, da ja die Hauptleine des Rettungsfallschirmes nur einseitig an einem Karabiner des Sitzgurtzeuges eingehängt ist. In dieser Lage ist eine normale Landung nur schwer möglich, und es besteht die erhöhte Gefahr einer Verletzung.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Einrichtung zur Sicherung eines Gleitschirms zu schaffen, durch die die Gefahr einer Verletzung des Piloten bei einer Landung nach der Benutzung des Rettungsfallschirms nicht besteht bzw. stark verringert ist.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß eine Verbindungsvorrichtung zur lösbaren Verbindung der Hauptleine eines Rettungsfallschirmes mit mindestens einem der beiden Schultergurte des Sitzgurtzeuges vorgesehen ist.
Eine Befestigung eines Hilfsfallschirmes an den Schultergurten eines Fallschirmspringers ist bisher nur im Sonderfall eines Schirms für Tandemspringer bekannt geworden. Der am Schultergurt befestigte Schirm hat hier lediglich die Aufgabe, die Anfangsgeschwindigkeit der miteinander verbundenen Springer in der Anfangsphase des Sprunges zu mindern und diese in eine Baulage zu bringen, welche für die Landung völlig ungeeignet wäre. Aus diesem Grunde ist der eigentliche Fallschirm gemäß US-PS 4 746 084 zwischen den beiden Springern im Brustbereich eines Springers befestigt
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Sicherungs-Einrichtung ist gewährleistet, daß der Pilot bei einer Benützung des Rettungsfallschirms in einer aufrechten Lage mit den Füßen voran landet Besonders günstig ist es, wenn die Schultergurte des Sitzgurtzeugs - wie an sich bekannt - im Rückenbereich des Piloten miteinander verbunden sind und die Verbindungsvorrichtung im Bereich dieser Verbindungsstelle der Schultergurte an beiden Schultergurten angreift. Bei einer solchen Anordnung hängt der Pilot nach einer Benutzung des Rettungsfallschirmes gerade (also nicht nach einer Seite gekippt) und aufrecht über das Sitzgurtzeug an der Hauptleine des Rettungsfallschirms. Die Hauptleine des Rettungsfallschirmes ist also etwa im oberen Rücken-bzw. Nackenbereich des Piloten mit dem Sitzgurtzeug verbunden. Dadurch ist sichergestellt, daß der Pilot aufrecht und vor allem ohne Rückenlage mit den Beinen voran zur Landung kommt. Außerdem besteht durch die Anbringung der Hauptleine des Rettungsfallschirmes über die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung an der Verbindungsstelle der Schultergurte im Rückenbereich kaum die Gefahr, daß die sich durch den Öffnungsstoß des Rettungsfallschirms plötzlich spannende Hauptleine bzw. Verbindungsvorrichtung den Körper des Piloten trifft (Peitschenschlageffeld) und diesen dabei verletzt
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Verbindungsvorrichtung ein -2-
AT 396 098 B
Gurt, eine Leine oder dgl. ist, welcher bzw. welche mit einem Ende mit dem bzw. den Schultergurt(en) des Sitzgurtzeuges in Verbindung steht und am bzw. mit dem anderen Ende lösbar mit der Hauptleine des Rettungsfallschirms verbindbar ist. Ein solcher Gurt oder dgl., läßt sich günstig verlegen und ist in der Lage, die beim Öffnungsstoß des Rettungsfallschirms auftretenden hohen Zugspannungen aufzunehmen. Eine derartige Verbindungsvorrichtung erlaubt die Anbringung des Rettungsfallschirmpaketes an einer vom Piloten leicht erfaßbaren Stelle (beispielsweise wie bisher seitlich am Sitzgurtzeug). Über das längliche Verbindungselement, beispielsweise über einen Gurt, ist trotz dieser seitlichen Anbringung des Rettungsfallschirmpaketes sichergestellt, daß die Hauptleine mit den Schultergurten in Verbindung steht, sodaß der Pilot nach Öffnung des Rettungsfallschirmes über die Hauptleine des Rettungsschirms und die an den Schultergurten angreifende Verbindungsvorrichtung aufrecht und mit den Beinen nach unten im Sitzgurtzeug hängt
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsvorrichtung an dem dem Rettungsfallschirm zugewandten Ende eine Schlaufe aufweist und die Hauptleine des Rettungsfallschirms ebenfalls eine Schlaufe aufweist, und daß die beiden Schlaufen zur Herstellung einer zugfesten Verbindung zwischen Hauptleine und Verbindungsvorrichtung durch Einschlaufen, vorzugsweise unter Bildung eines Weberknotens miteinander verbunden sind.
Durch ein solches Einschlaufen, bei dem beispielsweise das Rettungsfallschirm-Paket durch die Schlaufe der Verbindungsvorrichtung durchgeführt wird, läßt sich eine zugefeste Verbindung zwischen der Verbindungsvorrichtung und der Hauptleine des Rettungsfallschirmes ohne gesonderte Bauelemente hersteilen. Eine solche Verbindung ist besonders zugfest, und es besteht durch das Fehlen mechanischer Verbindungsteile (Karabiner) auch keine Gefahr des Bruches dieses Verbindungsteiles und der Verletzung des Piloten beim Öffnungsstoß des Fallschirmes.
Die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung zur lösbaren Verbindung der Hauptleine des Rettungsfallschirms mit den Schultergurten des Sitzgurtzeuges kann ständig mit dem Sitzgurtzeug verbunden sein und somit einen Teil des Sitzgurtzeuges darstellen. Es ist aber auch möglich, die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung als Teil des Rettungsfallschirmes oder als gesonderten Teil auszufuhren.
Die Erfindung betrifft weiters ein Sitzgurtzeug für eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Sicherung eines Gleitschirms bzw. dessen Piloten, wobei zumindest ein Teil der Verbindungsvorrichtung und vorzugsweise die gesamte Verbindungsvorrichtung ständig mit wenigstens einem der beiden Schultergurte des Sitzgurtzeuges in Verbindung steht.
Bei einer solchen Ausbildung, bei der die Verbindungsvorrichtung zum Rettungsfallschirm ein integrierender Bestandteil des Gleitschirm-Sitzgurtzeuges ist, hat man den Vorteil, daß ein Großteil der herkömmlichen Rettungsfallschirme bzw. Rettungsfallschirmpakete verwendet werden kann, mit dem Vorteil, daß durch die erfindungsgemäße Verbindungseinrichtung sichergestellt ist, daß der Pilot bei einer Öffnung des Rettungsfallschirms aufrecht und mit den Beinen nach unten im Sitzgurtzeug hängt
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzgurtzeuges besteht darin, daß die beiden Schultergurte im Rückenbereich des Piloten - wie an sich bekannt - über Kreuz geführt und an der Kreuzungsstelle miteinander verbunden, vorzugsweise vernäht sind, und daß die Verbindungsvomchtung im Bereich der Kreuzungsstelle der Schultergurten mit diesen in Verbindung steht. Durch die überkreuzte Führung der Schultergurten im Rückenbereich wird verhindert, daß der Pilot ungewollt aus den Schultergurten herausschlüpfen kann. Die Kreuzungsstelle der beiden Schultergurten im Rücken- bzw. Nackenbereich des Piloten bietet eine günstige Angriffstelle für die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung, wobei hier beide Schultergurte auf einmal erfaßt werden können, was für eine gerade Lage des Piloten nach Öffnung des Rettungsfallschirms von Vorteil ist. Die Verbindung der erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung mit den beiden Schultergurten kann beispielsweise durch Vernähen erfolgen. Günstiger ist es jedoch, wenn die vorzugsweise aus mindestens einem Gurt gebildete Verbindungsvorrichtung eine Schlaufe aufweist, die die beiden Schultergurte an der Kreuzungsstelle umfaßt.
Eine derartige Schlaufe bietet eine extrem zugfeste Verbindung, die auch den Belastungen beim Öffnungsstoß des Rettungsfallschirms ohne Probleme standhält. Außerdem läßt sich eine solche Schlaufe eines Gurtes leicht nachträglich um die Kreuzungsstelle der Schultergurte herumführen, womit eine Nachrüstung herkömmlicher Sitzgurtsysteme auf einfache Weise möglich ist. Die als Gurt ausgebildete Verbindungsvomchtung braucht am rettungsfallschirmseitigen Ende ebenfalls nur eine Schlaufe aufzuweisen, die dann durch Einschlaufen rasch und einfach mit einer Hauptleinen-Schlaufe eines ebenfalls herkömmlichen Rettungsfallschirm-Paketes rasch verbindbar ist.
Um die beim Öffnungsstoß des Rettungsfallschirms auftretenden Kräfte besser zu verteilen, ist es gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzgurtzeuges günstig, wenn von der Verbindungsstelle Schultergurt - Verbindungsvorrichtung ein zusätzliches Rücken-Verbindungselement zur Sitzfläche bzw. im wesentlichen zu dem unter der Sitzfläche geführten Hauptgurt führt. Dieses Rücken-Verbindungselement leitet einen Teil der beim Öffnungsstoß des Rettungsfallschirms auftretenden Kräfte direkt an den Hauptgurt bzw. die Sitzfläche, sodaß die Schultergurte und der Becken- bzw. Brustgurt entlastet sind. Das Rücken-Verbindungselement kann in einfacher Weise aus einem Gurt bestehen, der durchaus in der Lage ist, die auftretenden Zugspannungen zu übernehmen. Wiederum könnte dieser Gurt mit der Kreuzungsstelle der beiden Schultergurte im Rückenbereich vernäht sein. Eine günstigere, höher belastbare Verbindung wird jedoch dadurch -3-
AT 396 098 B erreicht, daß das Rücken-Verbindungselement eine Schlaufe aufweist, die die beiden Schultergurte an der Kreuzungsstelle umfaßt. Im unteren Bereich kann das als Gurt ausgebildete Rücken-Verbindungselement mit einer Öse oder Schlaufe verbunden sein, die durch Beinschlaufen und Hauptgurt unterhalb der Sitzflüche gebildet ist.
Zum Schutz der Gurte im Rückenbereich des Piloten und um diesem ein angenehmeres Tragen des Sitzgurtzeuges zu ermöglichen, weist dieses Sitzgurtzeug im Rückenbereich eine Stoffverkleidung auf, die im allgemeinen zweiteilig ausgeführt ist, wobei zwischen der dem Rücken des Piloten zugewandten Stofffläche und einer weiteren Stofffläche ein Teil der Gurten verläuft. Durch eine dritte Stofflage, die beispielsweise mit einem Reißverschluß versehen ist, erzielt man zwischen der genannten weiteren Stofffläche und der äußeren dritten Stofffläche auch noch einen zusätzlichen Stauraum. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform steht die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung zum Rettungsfallschirm innerhalb der Stoffverkleidung (beispielsweise ein Nylonstoff) mit den Schultergurten in Verbindung und ragt zur Verbindung mit dem Rettungsfallschirm seitlich aus der Stoffverkleidung heraus. Damit läßt sich die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung in nicht störender, optisch ansprechender Weise innerhalb des Sitzgurtzeuges unterbringen.
Damit man einerseits eine ziemlich geschlossene Stoffverkleidung hat und andererseits keinerlei Einbußen in funktioneller Hinsicht hinnehmen muß, ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß die Stoffvefkleidung einen seitlichen, durch einen Klettverschluß, Reißverschluß oder dergleichen schließbaren Öffnungsschlitz aufweist, durch den die Verbindungsvorrichtung aus der Stoffverkleidung herausgeführt ist. Der beispielsweise mit einem Klettverschluß verschlossene Öffnungsschlitz erstreckt sich vorzugsweise etwa vom Bereich des Beckengurtes an einer Seite der Stoffverkleidung bis etwa zum obersten Punkt der Stoffverkleidung zwischen der Austrittsstelle der beiden Schultergurte. Während des normalen Fluges ist der Öffnungsschlitz praktisch über seine gesamte Länge durch den Klettverschluß verschlossen, lediglich im untersten Bereich ragt die günstigerweise als Gurt ausgeführte Verbindungsvorrichtung zur Hauptleine des Rettungsfallschirmes aus der Stoffverkleidung heraus. Bei einer Benutzung des Rettungsfallschirmes bewegt sich dieser relativ zum Sitzgurtzeug nach oben, wobei die gespannte Verbindungsvorrichtung ohne Beschädigung des Sitzgurtzeuges einfach den Klettverschluß öffnet und entlang dem Öffnungsschlitz in den oberen Bereich der Stoffverkleidung des Sitzgurtzeuges bewegt wird. Die Verbindungsvorrichtung, die zunächst seitlich aus dem Sitzgurtzeug bzw. dessen Stoffverkleidung herausgeführt ist, kann also bei einer Öffnung des Rettungsfallschirmes praktisch ungehindert in die vertikal nach oben führende Position kommen.
Die Erfindung betrifft weiters einen Rettungsfallschirm zur Verwendung bei einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Sicherung eines Gleitschirmes. Wenngleich es momentan günstig erscheint, die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung mit dem Sitzgurtzeug ständig zu verbinden (die Verbindungsvorrichtung ist also im wesentlichen ein Teil des Sitzgurtzeuges), besteht grundsätzlich die Möglichkeit, daß die Verbindungsvorrichtung ein Teil des Rettungsfallschirmes ist. In diesem Fall ist der Rettungsfallschirm besonders ausgebildet, indem seine Hauptleine so weit aus dem den zusammengelegten Rettungsfallschirm enthaltenden Schirmpaket herausragt, daß sie bei einer seitlichen Befestigung des Schirmpaketes am Sitzgurtzeug bis zu den Schultergurten reicht. Bei einer solchen Ausbildung des Rettungsfallschirmes kann die verlängerte Hauptleine direkt mit den Schultergurten des Sitzgurtzeuges in Verbindung gebracht werden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden an Hand eines Ausführungsbeispieles in der folgenden Figurenbeschreibung näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung, die Fig. 2 zeigt ein Detail der Verbindung der erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung mit der Hauptleine des Rettungsfallschirmes und die Fig. 3 zeigt eine teilweise Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Sitzgurtzeug von hinten, wobei ein Teil der Stoffverkleidung aufgeklappt ist.
Das in Fig. 1 gezeigte Sitzgurtzeug weist einen Hauptgurt (1) auf, der oben mit Befestigungslaschen (2) ausgestattet ist und der mit seinem waagrechten Teil unterhalb der Sitzfläche verläuft In Fig. 1 sind im wesentlichen nur die Gurten selbst dargestellt Das auf dem waagrechten Bereich des Hauptgurtes (1) aufliegende Sitzbrett oder dergleichen ist nicht dargestellt Außerdem ist die Stoffverkleidung (3) im Rücken und Sitzbereich nur schematisch dargestellt Der Hauptgurt (1) wird über seine Befestigungslaschen (2) über einen dort eingehängten Karabiner mit den nicht dargestellten Tragleinen eines ebenfalls nicht dargestellten Gleitschirms verbunden. Der in Fig. 1 nicht näher sichtbare linke Bereich des Hauptgurtes weist ebenfalls eine Befestigungslasche auf und ist im wesentlichen gleich ausgebildet, wie der in Fig. 1 sichtbare rechte Bereich. Mit dem Hauptgurt ist durch Vernähen ein Becken- bzw. Rückengurt (4) verbunden.
Im vorderen Bereich ist ein vorne öffenbarer Brustgurt (5) vorgesehen, der ebenfalls mit dem Hauptgurt (1) verbunden (beispielsweise vernäht) ist. Die im angelegten Zustand über die Schultern des Piloten führenden Schultergurten (6) sind im Rückenbereich überkreuz geführt, wobei die Schultergurte (6) an ihrer Kreuzungsstelle (7) miteinander vernäht sind. Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, sind die Schultergurte (6) im hinteren Bereich mit dem Becken- bzw. Rückengurt (4) verbunden und im vorderen Bereich mit dem Brustgurt (5). Das den zusammengelegten Rettungsfallschirm enthaltende Rettungsschirm-Paket (8) läßt sich in an sich bekannter Weise am Sitzgurtzeug befestigen (beispielsweise in der Nähe des Hauptgurtes (1) am Beckengurt (4), also seitlich am Sitzgurtzeug). Die Hauptleine bzw. der Hauptgurt (9) des Rettungsfallschirmes im -4-
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Rettungsschirmpaket (8) ragt aus diesem Rettungsschirmpaket (8) heraus und weist an ihrem bzw. seinem Ende eine Schlaufe (10) auf. Diese Schlaufe (10) wurde bisher mit dem Karabiner verbunden, der in der Befestigungsschlaufe (2) des Hauptgurtes (1) zur Verbindung mit dem Gleitschirm eingehängt ist. Dabei hängt der Pilot nach Betätigung des Rettungsfallschirmes schräg im Sitzgurtzeug, womit die Gefahr einer Verletzung bei der Landung groß ist. Um diese Gefahr zu verringern und es dem Piloten nach Benutzung des Rettungsfallschirmes zu ermöglichen, in einer aufrechten Position mit den Beinen voraus zu landen, ist erfindungsgemäß eine Verbindungsvorrichtung (11) zur lösbaren Verbindung der Hauptleine (9) des Rettungsfallschirmes mit den beiden Schultergurten (6) des Sitzgurtzeuges vorgesehen. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht die Verbindungsvorrichtung aus einem Gurt (11), der über eine Schlaufe (12), welche die beiden Schultergurte (6) im Bereich der Kreuzungsstelle (7) umfaßt, ständig mit dem Sitzgurtzeug verbunden ist. Der Verbindungsgurt (11) ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel also ein Bestandteil des Sitzgurtzeuges. Der Verbindungsgurt (11) weist an seinem anderen Ende eine große Schlaufe (13) auf, die so groß ist, daß das gesamte Rettungsschirmpaket durch sie durchgeführt werden kann. Damit besteht die Möglichkeit, die Schlaufe (10) der Hauptleine (9) des Rettungsfallschirmes mit der Schlaufe (13) des Verbindungsgurtes (11) ohne weitere Hilfsmittel, wie beispielsweise Karabiner, allein durch Einschlaufen miteinander zu verbinden. Grundsätzlich bestehen mehrere Möglichkeiten, zwei Schlaufen unter Bildung eines Knotens miteinander zu verbinden. In Fig. 2 ist ein Beispiel einer solchen Verbindung der beiden Schlaufen (10) und (13) gezeigt, wobei sich ein sogenannter Weber- oder Kreuzknoten ausbildet. Diese Verbindung ist besonders zugfest und benötigt keine gesonderten Verbindungselemente, wie beispielsweise Karabiner, bei denen durch Materialfehler oder dergleichen die Gefahr besteht, daß sie die beim Öffnungsstoß auftretenden Belastungen nicht aushalten. Außerdem bestünde durch Karabiner eine erhöhte Gefahr der Verletzung des Piloten bei der Öffnung des Rettungsfallschirmes.
Wie bereits erwähnt, greift die als Verbindungsgurt (11) ausgebildete Verbindungsvorrichtung im Bereich der Verbindungs- bzw. Kreuzungsstelle der Schultergurte (6) an diesen Schultergurten an, in dem die Schlaufe (12) die Schultergurte in diesem Bereich umfaßt. Beim Auslösen des Rettungsfallschirms hängt der Pilot über die Verbindungsvorrichtung (11) und die Hauptleine (9) in einer aufrechten Position mit Beinen nach unten im Sitzgurtzeug und kann daher eine normale Landung ausführen. Die die Schultergurte (6) umfassende Schlaufe (12) stellt eine besonders zugfeste Verbindung zwischen dem Verbindungsgurt (11) und den Schultergurten her. Diese Verbindungsart hält auch den Öffnungsstoß beim Öffnen des Rettungsfallschirmes ohne Schwierigkeiten aus und ist relativ einfach auf bestehende Sitzgurtzeuge nachrüstbar.
Um die insbesondere beim Öffnen des Rettungsfallschirmes auftretenden hohen Zugbelastungen besser auf das Sitzgurtzeug zu verteilen, weist das in Fig. 1 aufgezeigte Sitzgurtzeug einen zusätzlichen Rücken-Verbindungsgurt zur Sitzfläche bzw. zu dem unter der Sitzfläche geführten Hauptgurt (1) auf. Der Rücken-Verbindungsgurt ist im Kreuzungsbereich (7) der beiden Schultergurte (6) mit einer Schlaufe (15) versehen, die die beiden Schultergurte (6) an der Kreuzungsstelle (7) umfaßt. Im Bereich der Sitzfläche weist das Sitzgurtzeug Beinschlaufen (16) auf, die im angelegten Zustand die Oberschenkel des Piloten umgeben. Die Beinschlaufen (16) sind, wie aus Fig. 1 ersichtlich, im Bereich des Hauptgurtes unter der Sitzfläche so geführt, daß sie eine Schlaufe (17) bilden. Diese Schlaufe bietet eine ideale Verbindungsstelle für die Schlaufe (18) des Rücken-Verbindungsgurtes (14).
In Fig. 1 ist bereits eine Stoffverkleidung (3) angedeutet. Diese Stoffverkleidung ist im allgemeinen zweilagig ausgebildet, wobei zwischen der dem Piloten zugewandten inneren Stofffläche (3a) und der äußeren Stofffläche (3b) ein Teil der Gurten im Rückenbereich des Sitzgurtzeuges geschützt und von außen unsichtbar verläuft Auch der erfmdungsgemäße Verbindungsgurt ist zum Großteil zwischen diesen beiden Stofflagen (3a) und (3b) untergebracht. Lediglich ein Teil seiner Schlaufe (13) ragt seitlich zwischen den beiden Stofflagen heraus und läßt sich mit der Schlaufe (10) des seitlich am Sitzgurtzeug befestigten Rettungsschirm-Paketes verbinden. Bei einer Öffnung des Rettungsfallschirmes bewegt sich der Verbindungsgurt (11) samt Schlaufe von der in Fig. 3 dargestellten seitlichen Position gemäß dem Pfeil (19) nach oben, sodaß das Sitzgurtzeug samt Piloten direkt unterhalb des geöffneten Rettungsfallschirmes liegt. Um eine solche Bewegung des Verbindungsgurtes (11) bei sonst geschlossener Stoffverkleidung zu ermöglichen, weist diese einen seitlichen Öffnungsschlitz auf, der durch einen Klettverschluß (20) verschließbar ist. Bei einer Betätigung des Rettungsfallschirmes wird dieser Klettverschluß (20) ohne Beschädigung des Sitzgurtzeuges aufgerissen und die Verbindungsvorrichtung (11) wandert entlang dem Pfeil (19) nach oben. In Fig. 3 ist zur besseren Darstellung ein Teil (3b') der äußeren Stoffverkleidungslage (3b) nach außen umgeklappt dargestellt, um die Klettverschlüsse (20) zu zeigen. Durch Verbindung der beiden Klettverschlüsse erhält man eine im wesentlichen geschlossene Stoffverkleidung.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise könnte die Verbindungsvorrichtung auch anders ausgebildet sein, als dies in den Figuren dargestellt ist. Auch der Angriffspunkt an den Schultergurten muß nicht notwendigerweise im dargestellten Kreuzungsbereich der Schultergurte liegen, wenngleich auch eine solche Anbringung am günstigsten erscheint Grundsätzlich kann die Verbindungsvorrichtung auch ein Teil des Rettungsfallschirmes oder ein gesonderter Teil sein. Auch weitere Ausgestaltungen im Rahmen der Patentansprüche sind durchaus denkbar und möglich. -5-
Claims (15)
- AT 396 098 B PATENTANSPRÜCHE 1. Einrichtung zur Sicherung eines Gleitschirms, mit einem Sitzgurtzeug und einem Rettungsfallschirm, dessen Hauptleine lösbar mit dem Sitzgurtzeug verbindbar ist, wobei das Sitzgurtzeug mindestens einen eine Sitzfläche für den Piloten tragenden oder bildenden Hauptgurt aufweist, der lösbar mit den Tragleinen des Gleitschirms verbindbar ist, und zwei mit diesem Hauptgurt direkt oder unter Zwischenschaltung weiterer Gurte verbundene Schultergurten aufweist, die bei angelegtem Sitzgurtzeug über die Schultern des Piloten führen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbindungsvorrichtung (11) zur lösbaren Verbindung der Hauptleine (9) des Rettungsfallschirmes mit mindestens einem der beiden Schultergurte (6) des Sitzgurtzeuges vorgesehen ist.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schultergurte (6) des Sitzgurtzeugs · wie an sich bekannt - im Rückenbereich des Piloten miteinander verbunden sind und die Verbindungsvorrichtung (11) im Bereich dieser Verbindungsstelle (7) der Schultergurte (6) an beiden Schultergurten (6) angreift.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsvorrichtung ein Gurt (11), eine Leine oder dergleichen ist, welcher bzw. welche mit einem Ende mit dem bzw. den Schultergurt(en) (6) des Sitzgurtzeuges in Verbindung steht und am bzw. mit dem anderen Ende lösbar mit der Hauptleine (9) des Rettungsfallschirmes verbindbar ist.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsvoirichtung (11) an dem dem Rettungsfallschirm zugewandten Ende eine Schlaufe (13) aufweist und die Hauptleine (9) des Rettungsfallschirmes ebenfalls eine Schlaufe (10) aufweist, und daß die beiden Schlaufen (10, 13) zur Herstellung einer zugfesten Verbindung zwischen Hauptleine (10) und Verbindungsvorrichtung (11) durch Einschlaufen, vorzugsweise unter Bildung eines Weberknotens miteinander veibunden sind.
- 5. Sitzgurtzeug für eine Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Verbindungsvorrichtung und vorzugsweise die gesamte Verbindungsvorrichtung (11) ständig mit wenigstens einem der beiden Schultergurte (6) des Sitzgurtzeuges in Verbindung steht.
- 6. Sitzgurtzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schultergurte (6) im Rückenbereich des Piloten - wie an sich bekannt - überkreuz geführt und an der Kreuzungsstelle (7) miteinander verbunden, vorzugsweise vernäht sind, und daß die Verbindungsvomchtung (11) im Bereich der Kreuzungsstelle (7) der Schultergurten (6) mit diesen in Verbindung steht.
- 7. Sitzgurtzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise aus mindestens einem Gurt (11) gebildete Verbindungsvorrichtung eine Schlaufe (13) aufweist, die die beiden Schultergurte (6) an der Kreuzungsstelle (7) umfaßt.
- 8. Sitzgurtzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß von der Verbindungsstelle (7) Schultergurt (6) - Verbindungsvorrichtung (11) ein zusätzliches Rücken-Verbindungselement (14) zur Sitzfläche bzw. im wesentlichen zu dem unter der Sitzfläche geführten Hauptgurt (1) führt.
- 9. Sitzgurtzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Rücken-Verbindungselement ein Gurt (14) ist.
- 10. Sitzgurtzeug nach Anspruch 6 und einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Rücken-Verbindungselement (14) eine Schlaufe (15) aufweist, die die beiden Schultergurte (6) an der Kreuzungsstelle (7) umfaßt.
- 11. Sitzgurtzeug nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß es an sich bekannte mit dem Hauptgurt (1) verbundene Beinschlaufen (16) aufweist, daß die Beinschlaufen (6) im Bereich der Verbindungsstelle mit dem Hauptgurt (1) eine Öse oder Schlaufe (17) bilden, durch die eine Schlaufe (18) des Rücken-Verbindungselementes (14) geführt ist. -6- AT 396 098 B
- 12. Sitzgurtzeug nach Anspruch 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es im Rückenbereich eine an sich bekannte Stoffverkleidung (3,3a, 3b) aufweist, innerhalb derer ein Teil der Gurten (4,6) verläuft, und daß die Verbindungsvorrichtung (11) zum Rettungsfallschirm innerhalb der Stoffverkleidung (3, 3a, 3b) mit den Schultergurten (6) in Verbindung steht und zur Verbindung mit dem Rettungsfallschirm vorzugsweise seitlich 5 aus der Stoffverkleidung (3, 3a, 3b) herausragt.
- 13. Sitzgurtzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffverkleidung (3,3a, 3b) einen seitlichen, durch einen Klettverschluß (20), Reißverschluß oder dergleichen schließbaren Öffnungsschlitz aufweist, durch den die Verbindungsvorrichtung (11) aus der Stoffverkleidung (3,3a, 3b) herausgeführt ist. 10
- 14. Rettungsfallschirm für eine Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß seine Hauptleine so weit aus dem den zusammengelegten Rettungsfallschirm enthaltenden Schirmpaket herausragt, daß sie bei einer seitlichen Befestigung des Schirmpaketes am Sitzgurtzeug bis zu den Schultergurten reicht.
- 15 Hiezu 1 Blatt Zeichnung 20 -7-
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AT291089A AT396098B (de) | 1989-12-21 | 1989-12-21 | Einrichtung zur sicherung eines gleitschirms, mit einem sitzgurtzeug und einem rettungsfallschirm |
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AT291089A AT396098B (de) | 1989-12-21 | 1989-12-21 | Einrichtung zur sicherung eines gleitschirms, mit einem sitzgurtzeug und einem rettungsfallschirm |
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1989
- 1989-12-21 AT AT291089A patent/AT396098B/de not_active IP Right Cessation
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ATA291089A (de) | 1992-10-15 |
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