DE635943C - Fallschirmausruestung - Google Patents

Fallschirmausruestung

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DE635943C
DE635943C DEI49464D DEI0049464D DE635943C DE 635943 C DE635943 C DE 635943C DE I49464 D DEI49464 D DE I49464D DE I0049464 D DEI0049464 D DE I0049464D DE 635943 C DE635943 C DE 635943C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64DEQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
    • B64D17/00Parachutes
    • B64D17/22Load suspension
    • B64D17/30Harnesses

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Emergency Lowering Means (AREA)

Description

Fallschirmausrüstungen, bei denen die Haupttraggurte des Geschirres eine schaukelartige, das Gesäß des Benutzers umfassende Schlinge bilden, an welcher zusätzliche Sicherheitsgurte angeordnet sind, sind an sich bekannt. Sie waren aber im wesentlichen nur für die Benutzung durch erfahrene Fachleute bestimmt und geeignet, sollten also ausschließlich von Berufsfliegern oder auch von Artisten gehandhabt werden.
Die sich entwickelnde Benutzung der Flugzeuge als normale Verkehrsmittel bringt aber die Aufgabe mit sich, zum Sichern der Fahrgäste bei Flugzeugunfällen diesen als Rettungsmittel Fallschirme zur Verfügung zu stellen, ähnlich wie die Personendampfer für ihre Fahrgäste Schwimmwesten bereithalten. Es war aber von vornherein einleuchtend, daß die bis dahin üblichen Fallschirmeinrichtungen, so vorgeschritten ihr Aufbau bereits war, keineswegs geeignet waren, um von ungeübten, meistens aufgeregten und ungeschickten Personen gehandhabt zu werden.
Demgemäß besteht die der Erfindung zugründe liegende Aufgabestellung in der Bereitstellung von Fallschirmausrüstungen für Flugzeugfahrgäste derart, daß auch vollkommen unvorbereitete und unerfahrene Personen sich im Notfall dieser Einrichtungen bedienen können. Dieses Problem ist an sich nicht neu, vielmehr ist seine Lösung bereits mehrfach versucht worden. Bisher ist aber, wie das Vorhandene zeigt, eine einwandfreie Lösung der gestellten Aufgabe noch nicht gelungen.
Demgegenüber stellt der Erfindungsgegenstand einen Lösungsversuch unter Zugrundelegung eines neuen Lösungsprinzips dar, durch das ermöglicht werden soll, die gestellte Aufgabe in besonders glücklicher Weise zu losen, und zwar in der Richtung, daß die Flugzeugausrüstungen für die Fahrgäste so bereitgestellt werden, daß mit einem · Mindestmaß an Handhabungen und Einstellungen das Geschirr von jedem beliebigen Fahrgast ohne fremde Hilfe angelegt werden kann und, was das Wesentliche ist, dann auch" wirklich so paßt, daß ein Versagen ausgeschlossen ist.
Wesentlich für diese Bereitstellung ist natürlich auch die Anordnung der bereitgestellten Ausrüstung in der Weise, daß sie sich ohne zusätzliche Maßnahmen im Griffbereich des Benutzers befindet und in dem engen zur Verfügung stehenden Raum so an-. geordnet ist, daß ein Mindestmaß von Platzbedarf erreicht wird, ohne daß die Einzelteile in die Gefahr geraten, verwirrt oder beschädigt zu werden.
Grundsätzlich wird diese Wirkung nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das Geschirr so eingerichtet ist, daß es sich nach
dem Befestigen an dem Körper des Benutzers unter Last selbsttätig der Körpergröße und den Körperformen des Benutzers anpaßt. Es wird hierdurch der wesentliche Vorteil e'j| reicht, daß die Bereitstellung der gebrauchl^ fertigen Ausrüstung gelingt, ohne daß i| irgend etwas anderes nötig wäre, als daß Fahrgast seinen Sitzplatz einnimmt
Nach der Erfindung wird die praktische ίο Durchführung dieser neuen Aufgabelösung durch eine Gleitverbindung erreicht, die zwischen den vorderen und hinteren Haupttraggurten so eingeschaltet ist, daß sich bei der Belastung des Geschirres die von den Traggurten gebildeten Schulterschleifen selbsttätig verengen, bis sie die Schultern des Benutzers unabhängig von seiner Körperbeschaffenheit satt umspannen. Durch besondere zusätzliche Maßnahmen wird dann dafür gesorgt,. daß das Gewicht des am geöffneten Fallschirm hängenden Benutzers in der richtigen Weise verteilt wird, und daß er sicher auf der Sitzschlinge gehalten wird. Ferner ist die Gleitverbindung mit einer gewissen Selbsthemmung versehen, die ein unangenehmes Einschnüren ■ des Fahrgastes verhindert. Nicht unwichtig sind auch weitere Maßnahmen, durch die eine besonders günstige . Anbringung der Ausrüstung an dem Flugzeugsitz ermöglicht wird, wobei die durch Aufhaken zu vereinigenden wenigen Strippen in griffbereiter Lage gehalten werden, ohne indes durch aufdringliche Zurschaustellung den Fahrgast zu beunruhigen. Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt; es zeigen
Fig. ι das eigentliche Geschirr in schaubildlicher Darstellung von vorn gesehen, Fig. 2 einen Sitz für einen Flugzeugfahrgast mit bereitgestellter Flugzeugausrüstung, Fig. 3 und 4 die aufeinanderfolgenden Vorgänge beim Anlegen des Geschirres, Fig. 5 den stehenden Fahrgast mit angelegter FaIlschirmausrüstung, Fig. 6 eine Einzelheit der Gleitverbindung zwischen Vorder- und Hintergurten, Fig. 7 den Karabinerhaken des Sicherheitsgurtes.
Gemäß. Fig. 1, 6 und 7 weist das Geschirr zwei Haupttraggurte 1 und 2 auf, die eine Schlinge bilden, in der der Benutzer wie in einer Schaukel sitzt. Die Sitzteile 3, 4 dieser Gurte sind vorzugsweise aufeinandergenäht, während die aufwärts gehenden Gurtteile, an den Schulter teilen des Geschirres gleitend, miteinander verbunden sind. Diese Gurte 1 und 2 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel jeder aus zwei aufeinandergelegten, vorzugsweise vernähten Lagen gebildet, mit Ausnahme der oberen Enden des Haupttraggurtes i. Die vier getrennten Enden des Gurtes ι tragen D-förmige Ringe oder Ösen 5, an denen die Tragleinen des Fallschirmes befestigt werden können.
^h1 Die aufwärts gerichteten Teile des Gurtes 1 *?|fiflaufen vor der Brustseite des Benutzers; 'Iff!?-' der Hüftgegend sind an ihnen Ouer-'"•ttrippen 6 und 7 befestigt. Die Strippe 6 läuft durch den Befestigungsbügel eines Karabinerhakens 7, während die Strippe 7 durch den Befestigungsbügel der D-förmigen öse 9 gezogen ist. Diese Haken- und Ösenverbindung kann miteinander so verhakt werden, daß eine Brustversteifung des Geschirres entsteht, und um die Verhakung zu erleichtern, ist die D-förmige Öse 9 vorzugsweise mit einer nach hinten vorstehenden Zunge 10 ausgerüstet, die die beiden aufeinandergenähten Lagen der Strippe 7 zwischen sich fassen. Auf diese Weise wird ein Verdrehen der öse 9 gegenüber der Strippe 7 verhindert. Die aufwärts gerichteten Teile des Doppelgurtes 2 laufen über den Rücken des Benutzers und sind an der Stelle 11 gekreuzt, wo sie, wie in Fig. 1 dargestellt, miteinander vernäht sind. Ringe 12 sind an den Enden der aufwärts gerichteten Teile des Gurtes 2 befestigt, und da diese Ringe einen wesentlichen Teil der Belastung aufzunehmen haben, ist es nötig, sie besonders gut zu befestigen. Dies wird bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, daß die Enden jedes Gurtes durch die Ringe gezogen und die durchgezogenen Gurtenden an den darunter befindlichen Gurtteilen festgenäht werden, wie in Fig. 6 gezeigt.
Die oberen Teile des Doppelgurtes 1 werden ebenfalls durch diese Ringe 12 gezogen und können darin gleitend verschoben werden, zum Zweck, das Geschirr verschiedenen Größen der Benutzer anzupassen. Es ist natürlich wünschenswert, eine unabhängige freie Gleitbewegung zwischen den Gurten 1 und 2 zu verhindern, weil sonst ein Lockern des Geschirres eintreten kann, wenn der Benutzer sich bewegt, ehe der Fallschirm geöffnet wird. Um eine derartige unzulässige Gleitbewegung zu verhindern und doch die erforderlichen Einstellungen der Geschirrgröße zuzulassen, ist eine Lasche 13 an jedem der beiden Endteile des Gurtes 2 festgenäht; das obere Ende jeder Lasche 13 ist an einer Schlaufe 14 aus Gewebe oder anderem geeignetem Werkstoff festgenäht, die die Hauptteile des Gurtes 1 eng umschließt. Hieraus ergibt sich, daß, wenn Gleitbewegungen zwischen den Gurten 1 und 2 auftreten, die Teile des Gurtes 1 nicht nur durch die Ringe 12, sondern auch durch die Schlaufen 14 hindurchgezogen werden müssen, und da diese verhältnismäßig breit sind und dicht anschließen, setzen sie ungewollten Gleit-
bewegungen einen erheblichen Widerstand entgegen. Zwei weitere Strippen 15 und 16 sind zwischen, die Sitzteile 3 und 4 der Gurte ι und 2 eingenäht, wobei die Befestigungsstellen so gewählt sind, daß sie innerhalb der Grenzen desjenigen Geschirrteiles liegen, auf dem der Benutzer bei angelegtem Geschirr sitzt.
Das freie Ende der Strippe 16 ist durch den Befestigungsbügel einer D-förmigen Öse 17 gezogen und dann auf dem Hauptteil der Strippe festgenäht. Auf diese Weise ist die D-förmige Öse unverrückbar an der Strippe befestigt, und wie bei der Öse 19 ist eine nach rückwärts vorstehende Zunge 18 zweckmäßig vorgesehen, um die Öse unter einem konstanten Winkel an der Strippe vorstehen zu lassen.
Das freie Ende der Strippe 15 ist durch den Befestigungsbügel eines Karabinerhakens 19 und über eine gleitbare Ouerstange 20 desselben gezogen. An dieser Ouerstange ist ein Bügel 21 befestigt, derart, daß er mit der Stange eine weitere Öse bildet, durch die die Strippe 15 ebenfalls hindurchgezogen wird und hierdurch die Ouerstange in ihrer Stellung hält. Das freie Ende der Strippe 15 läuft, nachdem sie durch die Befestigungsöse des Karabinerhakens 19 hindurchgezogen ist, noch durch eine Schlaufe 22, die an dem Hauptteil der Strippe befestigt ist. Der Karabinerhaken 9 und die D-förmige Öse 17 können miteinander verhakt werden und bilden dann in Verbindung mit dem Sitzteil des Geschirres und den Strippen 15 und 16 eine Schleife, die über den Schoß des Benutzers verläuft. Die Art der Befestigung des Karabinerhakens 19 an der Strippe 15 ermöglicht, den Schoßgurt so fest auszuziehen wie nötig ist, um den Benutzer in dem Geschirr zu halten, ohne daß die Gefahr eines Xachlassens der Gurtung entsteht. Dies ergibt sich daraus, daß jedes Bestreben der Strippen 15 und 16, sich voneinander zu trennen, die Stange 20, über die die Strippe 15 läuft, veranlaßt, den unteren Teil dieser Strippe stärker gegen die Befestigungsöse des Karabinerhakens festzukeilen. Gewünschtenfalls kann die Oberfläche der Ouerstange 20 geriffelt oder gerauht sein, um einem Durchgleiten der Strippe 15 erhöhten Widerstand entgegenzusetzen.
Es ist zu bemerken, daß zum Zweck des Anlegens des oben beschriebenen Geschirres es nur nötig ist, den Sitzteil des Geschirres unter dem Gesäß des Benutzers in die richtige Stellung zu bringen, den Schoßgurt zu verbinden und anzuziehen und dann die Arme unter den Schulterstücken des Geschirres hindurchzustecken und schließlich die Hüftverbindung zwischen dem Karabinerhaken S und der Öse 9 zu schließen. Es braucht also eine Verbindung nur an zwei Stellen gemacht zu werden, und infolge der Gleitverbindung zwischen den Gurten 1 und 2 paßt sich das Geschirr den Abmessungen der verschiedenen Benutzer selbsttätig an. Im allgemeinen bewirkt man eine Voreinstellung des Geschirres auf Abmessungen, die etwas geringer sind als die des Benutzers, so daß beim Anlegen des Geschirres sich die aus den Gurten ι und 2 gebildeten Schulterschleifen selbsttätig etwas aufweiten und dabei gleichzeitig eine stramme Anlage an den Körper des Benutzers bewirken. Wenn ein Fallschirmsprung ausgeführt wird und die Last an den Enden des Gurtes 1 angreift, besteht eine Neigung der Schulterschleifen, sich zu verengen, so daß ein etwaiges Nachlassen der Gurtung hierdurch selbsttätig ausgeglichen wird.
Es ist von größter Wichtigkeit, daß der Sitzteil des Geschirres in genauer Lage unter dem Gesäß des Benutzers eingestellt wird, wenn das Geschirr angelegt wird, und dies kann zweckmäßig dadurch erreicht werden, daß: man ein Sitzkissen für den Benutzer vorsieht und den Sitzteil des Traggurtes durch Schlitze in diesem Kissen zieht oder in anderer Weise diese Teile miteinander verbindet, beispielsweise durch Vernähen. Es ist ferner von erheblicher Wichtigkeit, die Sicherheit zu bieten, daß der Sitzteil des Geschirres nach der richtigen Einstellung in dieser Stellung gehalten wird, und dies erfolgt durch den Schoßgurt 15, 16.
In Fig. 2 bis 5 ist eine besonders vorteilhafte Art der Bereitstellung der Fallschirmausrüstung an einem Flugzeugsitz gezeigt, woraus sich auch die große Einfachheit des 10a Anlegens eines solchen Geschirres im Bedarfsfall ergibt.
Der in Fig. 2 gezeigte Stuhl ist von der bei Flugzeugsitzen üblichen Art und weist eine eingebaute Fallschirmausrüstung auf. Das Gestell 23 des Stuhles besteht zweckmäßig aus Metallröhren und weist außer gepolsterten Armstützen 24 eine Mulde 25 unter dem Sitz auf, die geeignet ist, einen entsprechend ausgebildeten Fallschirmpack aufzunehmen. Ein Rückenkissen 26 bildet die Rückenpolsterung des Stuhles, wird jedoch mit dem Geschirr von dem Stuhl abgehoben, wenn der Benutzer des Geschirres von dem Stuhl aufsteht.
Wie in Fig. 5 gezeigt, sind die Rückengurte 2 des Geschirres unter einem Quergurt 27 hindurchgezogen, der auf der Rückseite des Kissens 26 befestigt ist, und jeder der aufwärts gerichteten Teile des Rückengurtes läuft ferner durch eine Schlaufe 28, die an der Oberkante des Kissens befestigt ist. Diese
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Schlaufen 28 sind in Fig. 6 der Zeichnung im einzelnen dargestellt; sie bestehen vorzugsweise aus federnd nachgebendem Werkstoff. Dadurch, daß die Schulterteile des Geschirres an dem Rückenkissen 26 ,festgelegt - sind, ist die Sicherheit geboten, daß diese Teile nicht von den Schultern des Benutzers während seiner Bewegungen nach dem Anlegen des Geschirres abrutschen. Wenn der Benutzer an dem Fallschirm hängt, besteht offensichtlich wenig oder gar keine Neigung der Schulterschleifen, abzugleiten, so daß die Befestigungsstellen an dem Rückenkissen zur Aufnahme von Last nicht mit herangezogen werden.
Das Sitzkissen 29 des Stuhles ist ebenfalls an dem Fallschirmgeschirr befestigt, und zwar geschieht dies bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch, daß der Sitzteil 3 des Geschirres unter dem Oberteil des Kissenbezuges hindurchgezogen ist, wobei die aufwärts verlaufenden Teile des Traggurtes 1, 2 durch Schlitze an den Seiten des Kissenbezuges hindurchgehen, wie aus der Zeichnung ersichtlich.-
Das Fallschirmpaket 30 ist unter dem Sitzkissen 29 angeordnet und an dem Sitzteil 3 des Geschirres mit Gurtstücken befestigt, die von dem Pack aus durch den Bodenteil des . 30 Kissens hindurchgehen. Diese Befestigung dient ausschließlich dem Zweck, den noch ungeöffneten Fallschirmpack zu tragen, während nach Öffnung des Fallschirmes die Last von den oberen Enden des Träggurtes 1 aufgenommen wird, an denen, wie oben gezeigt, die Tragleinen des Fallschirmes befestigt sind.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel dient zum Auslösen des Fallschirmes der übliche Zugring 31, der in einer an dem Geschirr festgenähten Tasche 32 untergebracht und durch eine Zugleine 33 mit den Befestigungsmitteln verbunden ist, die die Klappen des Packs 30 zusammenhalten. An den unteren Seitenteilen des Rückenkissens 26 sind vorstehende Seitenlappen oder Klappen 34, 34 befestigt, die im Ruhezustand beispielsweise durch Druckknöpfe über Ausnehmungen befestigt sind, die in den Armstützen 24, 24 des Stuhles ausgebildet sind. Diese Ausnehmungen dienen zu dem Zweck, die Hüftriemen 6, 7 und die zugehörigen Verbindungsmittel aufzunehmen; wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind in der Ruhestellung diese Teile der Sicht vollkommen entzogen.
Seitentaschen 35, 35, von denen in der Zeichnung nur eine sichtbar ist, sind auf beiden Seiten der Mulde 25 des Stuhles angeordnet, um die Enden der Strippen 15 und 16 mit ihren Verbindungsmitteln aufzunehmen. ■
Die aufwärts verlaufenden Teile des ■Haupttraggurtes 1 sind auf der Vorderseite des Rückenkissens 26 und über dessen Oberkante gezogen; ihr oberer Teil wird Vorzugsweise durch den Randteil eines Kopfkissens 36 überdeckt, das an dem Stuhl 23 befestigt ist.
Wie sich aus Fig. 2 der Zeichnung ergibt, sind im Ruhezustand von dem auf dem Stuhl bereitgestellten Geschirr nur zwei Stücke des Haupttraggurtes 1 zwischen den Seitenklappen 34 und der Kopfstütze 36 des Stuhles sowie kurze Stücke der Strippen 15 und 16 zwischen dem Sitzkissen und den Seitentaschen 35 zu sehen.
Wenn der Benutzer auf dem Stuhl sitzt, besteht die Sicherheit, daß der Sitzteil des Geschirres in der richtigen Stellung zu dem Körper des Benutzers bereitgestellt ist, da seine Stellung durch das Sitzkissen 29 festgelegt ist.
Wenn die Notwendigkeit auftritt, das Geschirr anzulegen, wird in folgender Weise vorgegangen:
Der Benutzer zieht die Strippen 15, 16 aus den Taschen 35, verbindet sie durch den Karabinerhaken 19 und zugehörige Öse 17 und zieht dann das freie Ende der Strippe 15 in der in Fig. 3 gezeigten Weise fest. Der Sitzteil des Geschirres ist dann in der geeigneten Stellung unter dem Gesäß des Benutzers befestigt und wird dadurch festgehalten, daß der Schoßgurt 15, 16 in geeigneter Weise angezogen ist.
Der nächste Vorgang besteht darin, daß die entsprechenden Teile des Gurtes 1, wie sie in Fig. 2 sichtbar sind, über die Schultern gezogen werden, worauf die von den Teilen 1 und 2 gebildeten Schulterschlingen die Schultern des Benutzers umfassen. Wenn, wie wünschenswert, diese Teile so angestellt sind, daß sie ein wenig zu stramm auf den Schultern des Benutzers liegen, dehnen sie sich durch das Einschieben der Schultern etwas 10g aus und liegen auf diese Weise genau an. Dadurch, daß die Schultern in die Schulterschlingen des Geschirres eingeschoben werden, wird das Rückenkissen 26 nach vorn gezogen, und die unteren Teile der aufwärts gehenden Enden des Gurtes 1 bewegen sich so weit nach vorn, daß sie selbsttätig die Klappen 34 öffnen und die Hüftstrippen 6 und 7 mit ihren Verbindungsmitteln aus den Ausnehmungen der Armlehnen 24 herausziehen. Diese Verbindungsmittel werden dann, wie in Fig. 4 gezeigt, verhakt. Hierauf ist das Geschirr an dem Körper des Benutzers befestigt, und wenn sich die Notwendigkeit eines Absprunges ergibt, steht der Benutzer von dem Stuhl auf Und nimmt hierbei sowohl das Geschirr wie auch das Rückenkissen 36,
das Sitzkissen 39 und den Fallschirmpack 30 mit, wie in Fig. 5 der Zeichnung gezeigt. Der Benutzer springt dann von dem Flugzeug ab, und nach einer geeigneten Zeitspanne zieht er an dem Zugring 31, wodurch der" Pack 30 geöffnet wird und dem Fallschirm den Austritt ermöglicht, so daß dieser über den Kopf des Fallschirmspringers gelangt. Die Last wird dann von den Enden der Haupttraggurte 1 aufgenommen, aber infolge ihrer Verbindung mit den Gurten 2 bei 12 nehmen auch diese Rückengurte einen Teil der Last auf. Im allgemeinen wird die Hauptlast durch die Vordergurte 1 aufgenommen; aber um eine geeignete Verteilung der Last auf die beiden Gurte ι und 2 zu bewirken und eine selbsttätige Einstellung des Geschirres zu ermöglichen, durch die es sich an verschiedene Größen der Benutzer anpaßt, sind die Verbindungsteile zwischen den Gurten 1 und 2 unmittelbar hinter den Schultern des Benutzers angeordnet, und es ist offensichtlich, daß, je weiter das Geschirr eingestellt wird, desto mehr die Verbindungsstelle hinter die Schultern des Benutzers gelangt mit dem Ergebnis, daß, je größer der Benutzer ist, desto mehr die Last nach hinten wandert, während bei einem kleineren Benutzer die Last immer mehr von dem vorderen Gurt aufgenommen wird. Wenn nach dem Einstellen des Geschirres die Verbindungsstellen unmittelbar vor die Schultern zu liegen kommen, wird natürlich die gesamte Last von den Vordergurten aufgenommen, so daß die Hintergurte allein als Rückenverbindung dienen. In allen Fällen aber wird der Fallschirmspringer sicher von dem Sitzteil des Geschirres getragen; seine Beine haben das Bestreben, sich aufwärts zu bewegen, so daß der Fallschirmspringer tatsächlich in sitzender Stellung wie in einer Schaukel getragen wird.
Bei dem Aufbau eines Geschirres der oben aufgezeigten Art ist es von Wichtigkeit, an dem Sitzteil des Geschirres die Stellen auszuwählen, an denen die Strippen 15, 16 des Schoßgurtes befestigt werden; ferner ist von Wichtigkeit, daß diese Strippen von dem Sitzteil des Geschirres unter einem solchen Winkel ausgehen, daß sie in gestreckter Lage um die Schenkel laufen, wodurch sowohl die Sicherheit des Sitzes wie auch die Bequemlichkeit des Trägers begünstigt werden.
Bei abgeänderten Ausführungsformen des oben beschriebenen Geschirres kann auch nur eine einzige Schlinge verwendet werden, in der der Benutzer sitzt, und in diesem Fall können die aufwärts verlaufenden Teile des Geschirres vor der Brust des Benutzers hindurchgehen, wobei beliebige Einrichtungen verwendet werden, um ein Herausfallen des Benutzers nach hinten zu verhindern. Auch kann die Einrichtung zum Tragen des Zugringes gleitbar an dem Geschirr angebracht werden, um diesen Ring in der handlichsten Stellung für verschiedene Benutzer einzustellen. Der Ring kann auch durch eine zusätzliche Einrichtung getragen werden, wie sie beispielsweise in der britischen Patentschrift 8539/33 beschrieben ist.
Das gezeigte Ausführungsbeispiel soll den Erfindungsgegenstand nicht auf die dort gezeigten Einzelheiten beschränken; beispielsweise könnte statt eines zweiteiligen Schoßgurtes ein ungeteilter Gurt verwendet werden, der unter dem Gesäß des Benutzers hindurch um seine Schenkel herumläuft. Ferner können statt zweier zusammenhängender Gurtteile zur Bildung des Rückengurtes zwei voneinander unabhängige Gurte verwendet werden. Der Schirmpack kann auch von beliebiger anderer Anordnung und Ausbildung gewählt werden und an verschiedenen Stellen des Geschirres befestigt werden; er kann abnehmbar sein oder nicht. Zum Herstellen der Gurte können beliebige Werkstoffe üblicher und geeigneter Art, z. B. auch Gewebe verwendet werden.

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Fallschirmausrüstung, bei der das Geschirr außer Haupttraggurten, die eine schaukelartig das Gesäß des Benutzers umfassende Schlinge bilden, zusätzliche Gurte aufweist, die den Benutzer in der Sitzschlinge halten, dadurch gekennzeichnet, daß die aufwärts verlaufenden Teile (1, 1) der Haupttraggurte mit Rückengurten (2, ""2) so gleitend verbunden sind, daß bei der Belastung des Geschirres die von den Traggurten (1, 2) gebildeten Schleifen sich selbsttätig verengen, bis sie die Schultern des Benutzers unabhängig von seiner Körperbeschaffenheit satt umspannen.
2. Fallschirmausrüstung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die aufwärts gehenden Teile des vorderen Haupttraggurtes (1) vor der Brust des Benutzers und über seine Schultern verlaufen, wobei die gleitende Verbindungs- no stelle zwischen Vorder- und Rückengurten hinter den Schultern des Benutzers angeordnet ist.
3. Fallschirmausrüstung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzschlinge (3) unter dem Gesäß des Benutzers durch Gurtstrippen (i5> 16) gehalten ist, die schleifenartig um die Außenseiten der Schenkel und quer über den Schoß des Benutzers, verlaufen. "
4. Fallschirmausrüstung nach Anspruch ι bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden des Vordergurtes (i, i) durch an den freien Enden des Rückengurtes (2, 2) befestigte Ringe (12, 12) laufen und zusätzlich durch gleichfalls an den Enden des Rückengurtes befestigte Schlaufen (14, 14) gezogen sind, um unerwünschtes Durchgleiten zwischen den Gurten (1, 2) zu verhindern.
5. Fallschirmausrüstung· nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückengurte ('2, 2) zu einer unter dem Gesäß des Benutzers durchgehenden Schlinge (3) vereinigt sind.
6. Fallschirmausrüstung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der von den Strippen (15, 16) gebildete Schoßgurt der Weite nach einstellbar ist, um die für die Aufrechterhaltung der richtigen Lage des Sitzgurtes erforderliche Gurtspannung zu regeln.
7. Fallschirmausrüstung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß von den den Schoßgurt bildenden beiden Strippen die eine (15) am freien Ende eine D-förmige Öse (17), die andere (16) so verstellbar einen Karabinerhaken (19) trägt, daß nach dem Aufhaken der Schoßgurt verengt, aber nicht erweitert werden kann.
8. Fallschirmausrüstung nach Anspruch ι bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Teile in einen Flugzeugsitz (23) so eingebaut sind, daß sie der auf dem Sitz befindliche Fahrgast jederzeit anlegen kann, wobei die Sitzschlinge (3) an dem Sitzkissen (29) und die Rückengurte (2, 2) an dem Rückenpolster (26) befestigt sind.
9. Fallschirmausrüstung nach- Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in den Armstützen (24) des Sitzes Taschen für die Seitenteile des Geschirres und zusätzliche Taschen (35)' für die Schoßgurtstrippen (15, 16) angeordnet sind, um die Geschirrteile zum Anlegen durch ungeübte Benutzer ohne Hilfe bereitzustellen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEI49464D 1933-06-28 1934-04-11 Fallschirmausruestung Expired DE635943C (de)

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