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Fallschirm mit im Grundriß ringförmiger Fläche Die Erfindung bezieht
sich auf einen Fallschirm mit im Grundriß ringförmiger Fläche, deren Größe durch
eine mit dem Innenrand der Hülle durch Leinen verbundene Feder selbsttätig verändert
werden kann.
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Es ist bereits ein Fallschirm bekannt geworden, bei dem ein bewegbarer
Teil des Fallschirmstoffs mit der Last durch eine Vorrichtung, wie beispielsweise
durch'eine Feder. verbunden ist, die ermöglicht, daß sich der erwähnte Teil bewegen
kann, wodurch selbsttätig der von dem Fallschirm gebildeteWiderstand verringert
wird, wenn ein bestimmter Widerstand überschritten wird. Bei dieser bekannten Einrichtung
hat sich herausgestellt, daß gewisse Störungen unter besonderen Umständen eintreten
können. Wenn der Fallschirm das Bestreben hat, sich zu öffnen, während er mit hoher
Geschwindigkeit von etwa 6o m in der Sekunde oder mehr sich durch die Luft bewegt,
so hat im Augenblick des Offnens der Fallschirm den größten Formwiderstand, und
die steuernde Feder ist in diesem Augenblick entspannt. Ist die Geschwindigkeit
durch die Luft in diesem Augenblick nicht zu hoch, so streckt sich die Feder plötzlich
infolge des Druckes, der auf den inneren Umfang des Fallschirms ausgeübt wird, und
bewirkt dadurch, daß der Fallschirm zusammenklappt und sein Widerstand plötzlich
verringert wird. überschreitet aber die Geschwindigkeit des Fallschirms einen bestimmten
kritischen Wert, so reicht die Trägheit der Feder aus, um ein plötzliches Nachlässen
zu verhindern, und der Stoß kann in diesem Augenblick übermäßig groß werden.
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Gemäß der Erfindung kann diese Schwierigkeit dadurch behoben werden,
daß ein kleiner Hilfsfallschirm am Hauptfallschirm in Verbindung mit der Vorrichtung
zur Verringerung des Widerstandes angebracht wird. Die Verbindung mit dem Hilfsfallschirm
hat ausreichende Länge, um sicherzustellen, daß der Fallschirm frei von. dem Hauptfallschirm
in die Luft tritt, so daß ein Zug auf die Verbindung ausgeübt wird, die bewirkt,
daß die Vorrichtung zur Verringerung des Widerstandes in Tätigkeit tritt, bevor
die Last vom Hauptfallschirm ganz aufgenommen worden ist. Bei einem Fallschirm der
bekannten Art würde der Hilfsfallschirm am oberen Verbindungspunkt der steuernden
Feder angeschlossen sein, so daß dieSpannung, die durch das erste Aufklappen des
Hilfsfallschirms und seinen dadurch erzeugten Widerstand gegen
ein
Herabfallen hervorgerufen wird, bewirkt, daß die Feder sich plötzlich ausdehnt und
der Hauptfallschirm eine mehr zylindrische Form annimmt und sich zeitweise in einer
i Lage stark verminderten Widerstandes befindet.
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Eine Ausführung der Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen
schematisch beispielsweise dargestellt.
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Abb. i ist die Ansicht des Fallschirms mit nachgiebig sich verringernden
Flächen, die sich ganz in axialer Richtung erstrecken, während Abb. 2 den Fallschirm
in der Lage zeigt, die er beim gleichmäßigen Fallen einnimmt. Der kleine Hilfsfallschirm
ist in aufgeklappter Lage dargestellt.
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A ist der Körper des Hauptfallschirms, der gewöhnlich in der Form
eines endlosen Bandes hergestellt wird, wie Abb. i zeigt. Das Band erstreckt sich
ganz in der Form eines Zylinders. Die untere äußere Kante a dieses Bandes (untere
Kante in Abb. 1 und äußere Kante in Abb.2), in geeigneter Weise verstärkt, wie dargestellt,
wird durch eine Anzahl Leinen B, die durch Augen al im Gewebe an der Kante a durchgeschoren
sind, mit einem Punkt b kurz oberhalb der Last C verbunden. Die letztere kann ein
Licht- oder Rauchsignal oder irgendein anderer Gegen--stand sein, der fallen gelassen
wird; oder die Last kann eine Person sein, falls der Fallschirm als Rettungsfallschirm
gebaut ist. D ist eine Feder, die als ein Gummiband dargestellt ist, welches die
Last C mit dem inneren Rand a2 des Fallschirmbandes A verbindet. Abb. 2 zeigt die
Stellung, die während des Fallens .eingenommen wird. Das obere Ende der Feder ist
durch den Ring d mit den Leinen Bl- verbunden, die an dem inneren Rand a2 des Fallschirms
befestigt sind. Die unteren Enden der Leinen BI werden im Ring d zusammengefaßt,
und die Feder D ist an ihrem unteren Ende mit der Last C durch einen ähnlichen
Ring d- verbunden, durch den eine Leine c läuft, die durch Augen cl- geschoren ist,
welche an der oberen Kante des mit seinem Inhalt die Last C bildenden Behälters
befestigt sind. Das Gewicht lastet daher auf der inneren Kante a2 des Fallschirms
durch die nachgiebige Vorrichtung oder die Feder D, während es in einer verhältnismäßig
unnachgiebigen Weise mit dem äußeren Rand a durch die Leinen B verbunden
ist, die durch Verknoten oder auf andere Weise mit der auf Talje gesetzten Leine
c oder unmittelbar mit dem Ring dl verbunden sind.
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E ist der kleine Hilfsfallschirm, welcher das besondere Merkmal der
Erfindung bildet. Er ist an dem Hauptfallschirm durch die Leinen e befestigt, die
durch den Spreiz-' ring e' aus Sperrholz treten und mit ihren unteren doppelten
Enden, die bei e2 zusammengefaßt sind, am oberen Ring d der Fecler D befestigt sind.
Eine Sicherheitsleine F verbindet die beiden Ringe d, d', und die Leine begrenzt
die Länge, bis zu der die Feder D sich ausdehnen kann und bezeichnet infolgedessen
das Maß, wie weit sich der innere Rand a2 des Hauptfallschirms erheben kann.
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Da der Hilfsfallschirm sehr klein und leicht im Verhältnis zum Hauptfallschirm
ist, wenn der letztere in unaufgeklappter Stellung mit der Last anfängt zu fallen,
so nimmt die Geschwindigkeit schnell zu, und bevor der Hauptfallschirm Zeit gehabt
hat, aufzuklappen und seinen ganzen Widerstand gegen ein weiteres Fallen zur Wirkung
zu bringen, ist der kleine Fallschirm E bereits aufgeklappt und übt einen Zug auf
die Leinen e mit dem Erfolg aus, daß die Feder D sich ausdehnt und, wenn die Hauptlast
von dem aufgeklappten Fallschirm A aufgenommen wird, dieser bereits veranlaßt worden
ist, die Stellung seines größten Widerstandes zu überschrei-; ten. Infolgedessen
wird der Fall allmählicher aufgehalten, als .es ohne den kleinen schnell arbeitenden
Fallschirm E,der Fall sein würde, und der Zug auf das Gewebe des Fallschirms A beim
Aufnehmen der Last entsprechend verringert.
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Im folgenden werden beispielsweise geeignete Abmessungen für den Haupt-
und Hilfsfallschirm gegeben, aber diese Werte können natürlich nach den besonderen
Erfordernissen und Zwecken, für die der ganze Fallschirm bestimmt ist, beträchtlich
verändert werden. Für einen Hauptfallschirm A mit einem Durchmesser von 18 Fuß (5,q.
m) kann der Hilf sfallschirmE eine quadratische Fläche mit 16 Zoll (q.oo mm) Seitenlänge
aus geeignetem Stoff mit vier doppelt geschorenen Leinen e haben, zwei Leinen diagonal
und zwei Leinen quer zum Viereck, so daß acht Enden gebildet werden. Die Länge der
Leine, die sich vom Viereck nach unten erstreckt, kann etwa 18 Fuß (5,q. m) betragen.
Die acht Leinen können an einem Ringe' von etwa 7 Zoll (z75 mm) Durchmesser
12 Fuß (3,6 m) unterhalb des Fallschirms E befestigt und nach weiteren 6 Fuß (1,8
m) am oberen Verbindungspunkt der Feder D angeschlossen sein.
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Die dargestellte Verbindung zwischen der Last und der Vorrichtung
zur Verringerung des Widerstandes gilt nur als Beispiel und bildet, abgesehen von
dem Hilfsfallschirm, keinen Teil der vorliegenden Erfindung, kann vielmehr beliebig
hergestellt sein, wenn sie i nur das nachgiebige Arbeiten des Hauptfallschirms herbeiführt.