DE660793C - Rettungs- und Lastenfallschraube mit unstarren Fluegeln - Google Patents

Rettungs- und Lastenfallschraube mit unstarren Fluegeln

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    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64DEQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENTS OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
    • B64D17/00Parachutes
    • B64D17/78Parachutes in association with other load-retarding apparatus

Description

Es ist bekannt, daß eine Schraube mit negativer Flügelstellung, die, wie beispielsweise der Ahornflugsamen, durch den Fall ihren Antrieb erhält, einen guten Falldämpfer darstellt, der kleinere Ausmaße und bessere Gleiteigenschaften besitzt als ein Fallschirm. Die Herstellung einer solchen falldämpfenden, vom Fallwind angetriebenen Schraube als ein leichtes und zusammenfaltbares Gerät für Rettungs- und Lastenabwurfzwecke war bisher nicht gelungen. Schraubenflügel mit teleskop- oder scherengitterartig ausziehbaren Holmen wären kompliziert, daher eine Quelle von Störungen und durch ihre Starrheit noch
iS Ursache von Verletzungen für abspringende und auch unbeteiligte Personen. Nun sind zwar unstarre Luftschrauben bekannt, deren Flügel, wie die der Antriebsschraube des Parsevalluftschiffes, aus Stoff mit metallisehen Einlagen u. dgl. bestehen und, in Drehung versetzt, in der aus den Luft- und Fliehkräften resultierenden Richtung ausladen. Aber solche Schraubenflügel würden, zu einer Fallschraube verwendet, natürlich nach dem Entfalten flattern, durcheinanderwirbeln und kaum in eine Umlaufbewegung übergehen.
Nach vorliegender Erfindung wird nun die Einleitung der Drehung einer Schraube mit unstarren Flügeln und damit die Möglichkeit deren Verwendung überhaupt dadurch erreicht, daß die Flügel z. B. bei einfachster Ausführung unmittelbar aufblasbare Säcke darstellen, die mit Luft bzw. einem anderen Gase gefüllt und prall gehalten werden, so daß sie, dadurch gestreckt. und steif, die der Drehungseinleitung weiter dienenden Anordnungen, z. B. Formgebung, Ansatz und Anstellung der Flügel oder andere Vorrichtungen, zur Wirkung bringen und die Schraube dadurch anläuft.
So lassen sich auch bei beliebig anders ausgeführten unstarren Flügeln, auch solchen mit einzelnen starren Teilstücken, durch eine Anbringung oder irgendeine Verbindung mit aufblasbaren Säcken, auch Gummisäcken bzw. Schläuchen, die der Umlaufseinleitung günstigen Flügeleigenschaften erzielen. Die Füllung der Säcke geschieht gewöhnlich natürlich durch Luft, und es genügt bei nicht übermäßig schlanker Sackausbildung die durch den Fall gegebene Luftpressung. Künstliche höhere Pressungen können da angewendet werden, wo besonders schwere oder besonders schmale Flügel angestrebt werden, z. B. für ganz große oder besonders gleit- und steuerfähige Geräte.
Im folgenden sei nun das Wesen der Erfindung an der Wirkungsweise einer beispielsweisen Ausführungsart erläutert. Die Abb. 1 bis 4 der Zeichnung zeigen eine zweiflügelige Fallschraube für Personen mit vom natürliehen Staudruck prall gehaltenen Sackflügeln bei zwangsläufiger Auslösung. In diesem Falle können die gleichen Verpackungs- und Auslösearten angewendet werden wie bei einem Fallschirme.
Abb. ι zeigt die Schraube 1 in dem Augenblicke, wo sie durch das Gewicht der an der Tragleine 2 hängenden Person bereits zum Teil aus einem, wie bekannt, durch eine Aufziehleine 3 mit dem Luftfahrzeuge verbundenen Verpackungssacke 4 gezogen ist. Zum Füllen der beiden Sackflügel ist ein Wind-
fang 5 vorhanden, der durch einen zusammenklappbaren, durch Federdruck aufspringenden Rahmen sofort seinen größten Einströmquerschnitt wirken läßt.
Abb. 2 zeigt die Schraube ganz aus dem Verpackungssacke gezogen, wobei noch jeder Flügel mit ersterem durch Reißschnüre 6, wie bekannt, verbunden ist. In diesem Augenblicke wäre ein gleichzeitig ausgelöster Schirm ίο höchstens halb herausgezogen, denn die gestreckte Länge der Fallschraube beträgt kaum die Hälfte der eines Fallschirmes, was sich natürlich auf die Gebrauchshöhe günstig auswirkt.
Im weiteren Verlauf, Abb. 3, bekommen die sich ja schon während des Ausziehens mit Luft füllenden Flügel 7 in kürzester Zeit ihre pralle Form. Die zweckmäßig aus einem Luft schwer durchlassenden Stoffe bestehenden Säcke sind in dieser Stellung zwischen den eingenähten Stahldrahtrippen 8 durch den Luftstaudruck ausgebaucht. Bei gekrümmten Flügelprofilen können die Rippen auch nur an der Oberseite angenäht sein, damit sich der Stoff an der Unterseite bei prallen Flügeln membranartig nach außen wölben kann zwecks größerer Flügeldicke. Die Flügel besitzen im prallen Zustand eine mit der Luftpressung und Flügeldicke wachsende Knick- und Dreh-Steifheit, die sie am Flattern hindert und so erst die Anordnungen zur Drehungseinleitung zur Geltung bringt. Diese bestehen bei der jetzt besprochenen Ausführung in der Flügelwurzel verbindung 9, wodurch die Flügel etwas nach außen gedruckt und gekrümmt werden, und der durch den Ansatz gegebenen negativen Anstellung 10. Weiter sind noch Düsen 11 an den Flügelenden vorhanden, um durch den Rückstoß der in bekannter Weise entgegen der Schraubendrehrichtung ausströmenden Luft das Anlaufen der Schraube zu beschleunigen. Der Düsenquerschnitt darf natürlich nur so groß sein, daß noch eine Luftstauung im Flügelsack stattfindet. Zum Einleiten der Drehung könnten auch beliebig andere Vorrichtungen Verwendung finden, z. B. stark negativ angestellte kurze Prallsäcke oder starre Flächen usw., die dann die steif gehaltenen Flügel andrehen. Die Zeit vom Aufreißen der Verpackung bis zum Erreichen der vollen Schraubendrehzahl ist, wie Versuche zeigten, nicht höher als die Entfaltungszeit eines Schirmes. Dabei beginnt aber die Fallverzögerung früher und sanfter. Denn während ein Schirm eine gewisse Zeit in einem schlauchartigen Zustande verbleibt und dann plötzlich aufknallt, beginnt die Schraube fast unmittelbar nach der völligen Streckung mit der Drehung, die dann ansteigend in knapp zwei Sekunden ihren vollen Wert erreicht. Das Lastvielfache erreicht
also nicht die Höhe wie bei einem Schirme, was bei den heutigen hohen und sich natürlich noch steigernden Fluggeschwindigkeiten besonders vorteilhaft ist.
Abb. 4 stellt das Ausführungsbeispiel in Drehung dar. Ein Prallhalten der Flügel 7 ist nun natürlich nicht mehr nötig, sondern im vorliegenden Falle sogar schädlich, weil dadurch der Stirnwiderstand der Flügel erhöht wird. Da aber infolge der Fliehkraft die Luft mit erhöhter Geschwindigkeit aus den Düsen 11 strömt, nimmt auch der Druck im Flügelsack ohnehin ab. Es könnte aber auch noch z. B. der Windeinlaß verschlossen oder das Luftausströmen durch Öffnen von Ventilen unterstützt werden, was selbsttätig durch die Fliehkraft, aber auch von Hand mit Zugleine erfolgen könnte. Die Drehsteifheit der durch die Fliehkraft in hohem Maß gestreckten rohrenförmigen Flügelsäcke steigt mit der Umlaufgeschwindigkeit und läßt sich durch Verwendung von Diagonalstoffen und ähnlichen noch erhöhen. Läßt man die Fadenrichtung eines Stoffes mit in Schuß und Kette ungleicher Fadenzahl oder in den Stoff eingewebten bzw. eingenähten Schnüren u. dgl. spiralig gewunden um den Sackflügel verlaufen, 12, so kann dieser dadurch schraubenflügelartig verzogen werden, oder es kann andererseits " einer Verdrehung des Flügels entgegengewirkt werden. Wie bekannt, kann auch jeder Flügel durch Belastung der Flügelnase oder Hinterkante angestellt und verwunden werden. Die Flügelnase ist außen, 13, durch besonders starken Stoff verstärkt. Die Flügel sind dadurch so unempfindlich, daß sie auch bei einem Aufschlagen mit voller Umlaufgeschwindigkeit auf Hindernisse, z. B. beim Landen, nicht beschädigt werden.
Je flacher die Flügel durch die Umdrehung ausladen, um so besser eignet sich die Schraube natürlich zum Gleiten. Bei äußerst kleinem Durchmesser ist daher die Umdrehung möglichst hoch zu treiben, da einem besonderen Beschweren der Flügel durch Schwunggewichte bei dieser Ausführung enge Grenzen gesetzt sind. Zwischen Schraube und Last ist das Lager 14 geschaltet, an dem das zum Windfangrahmen führende Geleine 15 einerseits und die Tragleinen 16 andererseits befestigt sind. Ein Mitdrehen der Person infolge der Lagerreibung wird hier auf einfache Weise durch ein Segel verhindert, das der Schraubendrehrichtung entsprechend hier links angeordnet ist und am Haltering 18 erfaßt durch Hinaushalten aufgespannt wird. Verpackt liegt das Segel in einem kleinen, am linken Tragseil angebrachten Säckchen.
Es ließen sich selbstverständlich auch Vor- iao richtungen anwenden, die ohne Zutun der abspringenden Person auch beim senkrechten
Niedergehen ein Verdrehen derselben verhinhindern, in Form von radial angeordneten Umlenkflächen, Segeln usw.
Durch die Ablenkung des Fallwindes am _ gekrümmten Segel wird die abspringende Person auch etwas nach hinten gedrückt, so daß die Schraube ins Gleiten kommt. Im Gleiten kann durch mehr oder weniger starkes Einziehen des Segels jede beliebige Drehung
to und damit auch eine Kursänderung erreicht werden. Die gute Flugstabilität von Schrauben ist bekannt. In der Luft ist das Gerät mit seiner gegen einen Fallschirm ungefähr 25mal kleineren Fläche sehr schwer sichtbar, was für ein Militärgerät Wert haben kann. Das Segel 17 unterdrückt jedes Pendeln und ermöglicht es, immer mit dem Gesicht nach vorn zu landen. Bekanntlich sinkt die Fallgeschwindigkeit bei einem Schirme knapp über dem
ao Erdboden um ungefähr 10 0J0. Eine Schraube kommt aber infolge der kurzen Tragleinen dem Boden viel näher, so daß eine stärkere Abbremsung angenommen werden muß.
Hat der Abspringende den Erdboden erreicht, so laden die Flügel infolge der plötzlichen Entlastung der Schraube übermäßig flach aus, wobei sie durch den für eine so flache Ausladung nicht passenden Zuschnitt des Ansatzes ihre Drehsteifheit verlieren, wodurch die Schraube schnell abgebremst wird. Aber auch ohne dies würde ihre Umdrehung . rasch abnehmen, so daß sie, besonders in Anbetracht ihrer unstarren Beschaffenheit, keine Gefahr mehr brächte. Außerdem kann die Bewegungsenergie der umlaufenden Flügel wirksam zu einer Verminderung der Aufsprunggeschwindigkeit ausgenützt werden, wenn man kurz vor dem Aufsprunge die Flügel weniger negativ bzw. positiv anstellt. Die Verstellung kann mittelbar durch an den Flügeln angebrachte Ruder erfolgen oder, wie das Beispiel zeigt, auch unmittelbar durch an der Flügelhinterkante angreifende Leinen 19, die mit der Zugleine 20 verbunden sind. Hier ist natürlich ein zweites kleines Lager, zweckmäßig im Hauptlager angeordnet, notwendig. Das gefährliche Schleifen nach der Landung ist unmöglich. Die Sinkgeschwindigkeit ließe sich verhältnismäßig hoch wählen durch die Möglichkeiten des Abfangens oder Gegenden-Wind-Gleitens U1SW.
Gegebenenfalls kann die Verwendung von Metallteilen weitgehend eingeschränkt werden. So kann der Windfang z. B. fallschirmartig sein und bei entsprechendem Durchmesser eine beliebige Anzahl Flügel angesetzt erhalten. Durch die Verwendung von Leinwand und Lederverstärkungen an den Flügeln lassen sich auch bei diesen die Metallrippen fast ganz entbehren. Eine flache Form der prallen Sackflügel kann durch Abstandhalteschnüre, die Flügelober- und Unterseite verbinden, oder durch eine Unterteilung der Flügelsäcke erreicht werden.
Durch die Zeichnung sind weiter noch veranschaulicht in Abb. 5 ein verpacktes Rettungsgerät für willkürliche und zwangsläufige Auslösung. Der zusammenklappbare Windfangrahmen 21 bildet hier mit einem Drahtnetze 22 versehen die Verpackung. Die Flügel mit den aufeinanderliegenden -Rippen sind durch Zungen 23 aus wasserdichtem Stoff vor Nässe geschützt. Die am Windfang befestigten vier Leinen 24 führen gespannt zu dem in einer Aussparung liegenden Lager 25. Die Haupttragleinen 26 laufen vom Lager in die Verpackung, wo sie in beiderseits angebrachten Säcken liegen und durch öffnungen wieder herausführen". Hier verhindert ein Knoten o. dgl. ein vorzeitiges Auslaufen. Beim Handabzug wird durch den in einem Schlauche geführten Abzugsdraht 27 ein Verschlußstift herausgezogen, der Rahmen 21 springt durch Federdruck auf, die Flügel werden durch Gummibänder 28 ausgeworfen und auch die Leinen freigegeben. Der Verschlußstift kann nun ebensogut durch die Aufziehleine herausgezogen werden, wobei auch Reißschnüre zum Strecken der Flügel Verwendung finden können.
Das Verpacken ist sehr einfach und kann in kleinsten Räumen ohne fremde Hilfe erfolgen, denn nur ungefähr der zehnte Teil des Stoffes und der Leinen eines Schirmes sind zusammenzulegen.
Die Abmessungen einer verpackten, mit dem natürlichen Staudruck arbeitenden Fallschraube und auch ihr Gewicht sind bedeutend kleiner als bei einem Fallschirme. Sie läßt sich daher auch, wenn nötig, auf andere Weise tragen, z. B als Seitenbeutel. Im allgemeinen geben solche kleinen Abmessungen größere Bewegungsfreiheit und eine oft sehr wertvolle Raumersparnis, was ebenso wie das geringe Gewicht oft ausschlaggebende Bedeutung haben kann.
Abb. 6 zeigt einen Flügelschnitt mit der schematischen Darstellung eines Spaltventils, dessen Zunge 29 bei prallen Flügelsäcken nach außen gedrückt den Spalt geschlossen hält, bei der in Umdrehung befindlichen Schraube aber durch die Fliehkraft von Belastungsgewichten abgehoben wird, 30. Durch solche in beliebiger Anzahl hinter- oder nebeneinander angeordnete Spaltventile kann zu hoher Druck in den in Umlauf befindlichen Säcken verringert werden, und zugleich wird auch einem Abreißen der Luftströmung an der Flügeloberseite, wie bekannt, vorgebeugt.
Die Verwendung von Preßluft bei einer besonders gleitfähigen Fallschraube für Personen zeigt Abb. 7. Durch die kräftigere Fül-
lung der drei schmalen Flügel 31 können diese etwas schwerer ausgeführt werden, wodurch sie besonders flach ausladen. Das äußerste Teilstück 32 der Flügel ist hier in der Größe der Verpackungsform starr ausgeführt, um diesem Flügelteile besonders schnittige Form gehen zu können. Zum Anlaufen werden die Flügel durch eine kuppelige Ausbauchung 33 des Mittelstückes auseinandergedrückt, was gestrichelt angedeutet ist. Um wenig Preßluft wirksam auszunützen, besitzt die auch ohne Preßluft noch anlaufende Schraube einen Windeinlaß 34 und daran eine in ihrer Wirkungsweise bekannte Strahlpumpe, bestehend aus der Preßluftdüse 35 und den aus Stoff mit Drahtringen ausgeführten Leitdüsen 36. Anstatt Preßluft kann natürlich jeder beliebige Gasstrahl benutzt werden, um Luft in den Windeinlaß oder die aufblasbaren Säcke zu reißen. Sogar die Verwendung von Raketentreibstoffen ist nicht unmöglich, wenn für eine gute Vermischung der heißen Gase mit kalter Luft in der dann feuerfest ausgeführten Strahlvorrichtung gesorgt wird und die Flügel womöglich unbrennbar gemacht sind.
Das Gleiten erfolgt hier durch Gewichtsverlegung. An einem durch Speichen mit dem Lager verbundenen Tragringe 37 sind außer den beiden Haupttragleinen mit Halteschlaufen noch Zugleinen mit Handgriffen befestigt, die es der Person ermöglichen, ihr Gewicht beliebig nach vorn zum Gleiten oder nach hinten zum Abfangen oder nach der Seite zum Kursändern zu verlegen. Einer Verdrehung der Person entgegen wirkt hier beispielsweise der seitlich herausstehende Deckel des Verpackungskastens. Letzterer enthält auch die Preßluftflasche, von der der Zuleitungsschlauch 38 zur Düse führt.
Treibt man eine Fallschraube zusätzlich bis zu einem bestimmten Grad an, so verringert sich die Sinkgeschwindigkeit. Mit genügend Preßluft oder Treibstoff kann man daher mit einer solchen Fallschraube durch zusätzlichen Antrieb mit Düsen die Aufsprungsgeschwindigkeit in hohem Maß verringern und durch eine Regelung der Sinkgeschwindigkeit in Verbindung mit der Steuerfähigkeit sehr genaue Ziellandungen ausführen. Darauf könnte sich auch der Aufgabenbereich von Geräten mit künstlicher Luftpressung erstrecken, da die Bauart für ein Sicherungsgerät üblicher Art wohl zu verwickelt wäre. Große Schrauben zur Flugzeugsicherung z. B. müßten wegen der Abnahme der Fliehkräfte entsprechend schwer ausgebildet werden. Abb. 8 zeigt ein Beispiel. Die vier Flügel besitzen in ihrem Innern schlauchartige Säcke 39 aus starkem, nötigenfalls gummiertemStoff, die ausschließlich durch Preßluft oder Preßgas gefüllt und durch hohen Druck möglichst gesteift werden. Der übrige Flügelhohlraum 40 wird vom Wind aufgeblasen, der durch öffnungen 41 eintreten kann. Die Preß-Iuftsäcke39 haben Überdruckventile, wobei die ausströmende Luft durch die Düsen der Windsäcke 40 abströmt. Die Drehsteifheit der Flügel kann durch in diesen angeordnete verdrehungsf este, aber zusammenlegbare Gliederketten u. dgl. erhöht werden. Eine gedachte kurze Aufhängung des Flugzeuges mit einem verspannten ausschiebbaren Turme, einer Zugleine zur Gewichtsverlegung, dem Zuleitungsschlauche 42 und eine gestrichelte Öffnungsstellung sind aus der Zeichnung ersichtlich.
Fallschrauben für Lastenabwurfzwecke brauchen in der Regel natürlich keine Steuersegel u. dgl. Bei Lasten, die einer Drehung nicht besonderen Widerstand entgegensetzen, kann auch ein Lager weggelassen werden. Auch gegenläufige gekuppelte Schrauben sind anwendbar. Ein sehr einfaches Lastengerät ist durch Abb. 9 veranschaulicht. Dieses besitzt nur einen Flügel, der, wie das Ahornblatt seinen Samen, so die Last trägt. Flügel und Last drehen sich um ihren gemeinsamen Schwerpunkt, der natürlich ganz bei der Last liegt. Ihre Umlaufgeschwindigkeit ist daher sehr gering. Ein länglichrunder Verpackungskasten 43 besitzt an der einen geschlossenen Seite Gurte 44 zum Anschnallen des Abwurfgutes. An der anderen Seite sitzt der Flügel mit Windfängen 45, einer Düse 46 und der Stabilisierungsfläche 47, die zugleich den Verpackungsdeckel darstellt. Die Einleitung der Drehung des vom Wind prall gehaltenen Flügels erfolgt durch die Wirkung der Düse, der Stabilisierungsfläche und einer Flügelkrümmung. Die Auswirkung der Verringerung der Sinkgeschwindigkeit in Bodennähe würde bei dieser Bauart ganz besonders ausgewertet. Man kann ein und dieselbe Fallschraube für verschieden schwere Lasten bei gleicher Fallgeschwindigkeit verwenden durch eine änderbare Flügellänge. Das einflügelige Ausführungsbeispiel besitzt innen gleich große Rippen, die zusammengekuppelt den Flügel am je einen Rippenabstand verkürzen. Die no Abbildung zeigt eine Verbindung von zwei Rippen 48.
Für Lastenabwürfe aus ganz geringen Höhen zwecks großer Zielsicherheit zeigt Abb. 10 ebenfalls eine Einflügelschraube vorwiegend für kleine Lasten. Der prall gezeichnete Schraubenflügel 49 mit einigen Rippen besteht aus Gummi und wird mit Preßluft durch einen an der Düse 50 angesetzten Füllschlauch stark aufgeblasen, daß er sich stark ausdehnt. Entfernt man den Schlauch bei gleichzeitiger Auslösung z. B. durch eineVer-

Claims (9)

wendung des Füllschlauches ähnlich einer Aufziehleine mit Abreißschlauchkupplung, so strömt die Luft mit großer Geschwindigkeit durch die Düse 50 wieder aus, wodurch der Schraubenflügel äußerst rasch in der von der Stabilisierungsfläche bestimmten Drehrichtung umzulaufen beginnt. Die Last wird hier einfach an einen Karabiner 51 gehängt. Die Herstellungskosten von Fallschrauben mit vom natürlichen Wind aufblasbaren Säcken sind niedriger als diejenigen eines Fallschirmes. Denn neben weniger benötigtem Werkstoff sind auch nicht so umfangreiche und zeitraubende Näharbeiten zu leisten. Außer den hier angeführten nach allen Richtungen gehenden Vorteilen besitzt die Erfindung noch eine wertvolle vielseitige Ausbaufähigkeit. ao Patentansprüche:
1. Rettungs- und Lastenfallschraube mit unstarren Flügeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel (7, 31, 49) aufblasbare Säcke bilden oder solche aufweisen (39), die zum Einleiten der Schraubendrehung mit Luft oder Gasen gefüllt und prall und steif gehalten werden.
2. Fallschraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufblasbaren Säcke (7, 40) einen oder mehrere Windfänge (5, 41, 45) besitzen.
3. Fallschraube nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Windeinlaß (34) eine Düse oder Strahlpumpe (35, 36) angeordnet ist, welche durch die Saugwirkung eines Preßluftstrahles Wind in die Flügelsäcke (31) reißen kann.
4. Fallschraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufblasbaren Säcke, vorwiegend solche, die ausschließlich durch künstlich gepreßte Luft gefüllt werden, dehnbar ausgebildet sind (49).
5. Fallschraube nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Verwendung mehrerer Luftsäcke je Flügel (39, 40), die auf voneinander verschiedene Art aufgeblasen werden.
6. Fallschraube nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aufblasbaren Säcke in der Gegend der Flügelenden Düsen (11, 46, 50) aufweisen, deren Öffnung nach hinten zeigt und deren von der ausströmenden Luft auf sie ausgeübter Rückstoß zum Antreiben der Schraube verwendet wird.
7. Fallschraube nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die aufblasbaren Säcke an der Oberseite Ventile besitzen, die in prallem Sackzustand durch Stoffzungenventile (29) geschlossen sind, aber sich beim Umlaufen der Säcke selbsttätig durch das durch die Fliehkraft bewirkte Abheben der womöglich belasteten Stoffzungen öffnen (30).
8. Fallschraube nach Anspruch 1 bis 3 und S bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenrichtung eines Stoffes mit in Schuß und Kette ungleicher Fadenzahl oder in einen Stoff eingewebte bzw. eingenähte Schnüre oder Zugmittel schraubenförmig gewunden um einen aufblasbaren Sack verlaufen (12), mit denen der durch die Fliehkraft gestreckte röhrenförmige Sackflügel schraubenflügelartig verwunden oder andererseits seiner Verdrehung entgegengewirkt werden kann.
9. Fallschraube nach Anspruch 1 bis 3 und 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Windeinlaß zu den Flügeln aufspreizender Rahmen zugleich als Verpackungsrahmen (21) dient.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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