DE660793C - Rettungs- und Lastenfallschraube mit unstarren Fluegeln - Google Patents
Rettungs- und Lastenfallschraube mit unstarren FluegelnInfo
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- DE660793C DE660793C DESCH106825D DESC106825D DE660793C DE 660793 C DE660793 C DE 660793C DE SCH106825 D DESCH106825 D DE SCH106825D DE SC106825 D DESC106825 D DE SC106825D DE 660793 C DE660793 C DE 660793C
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- B64D17/00—Parachutes
- B64D17/78—Parachutes in association with other load-retarding apparatus
Description
Es ist bekannt, daß eine Schraube mit negativer Flügelstellung, die, wie beispielsweise
der Ahornflugsamen, durch den Fall ihren Antrieb erhält, einen guten Falldämpfer darstellt,
der kleinere Ausmaße und bessere Gleiteigenschaften besitzt als ein Fallschirm. Die
Herstellung einer solchen falldämpfenden, vom Fallwind angetriebenen Schraube als ein
leichtes und zusammenfaltbares Gerät für Rettungs- und Lastenabwurfzwecke war bisher
nicht gelungen. Schraubenflügel mit teleskop- oder scherengitterartig ausziehbaren
Holmen wären kompliziert, daher eine Quelle von Störungen und durch ihre Starrheit noch
iS Ursache von Verletzungen für abspringende
und auch unbeteiligte Personen. Nun sind zwar unstarre Luftschrauben bekannt, deren
Flügel, wie die der Antriebsschraube des Parsevalluftschiffes, aus Stoff mit metallisehen
Einlagen u. dgl. bestehen und, in Drehung versetzt, in der aus den Luft- und Fliehkräften
resultierenden Richtung ausladen. Aber solche Schraubenflügel würden, zu einer Fallschraube verwendet, natürlich nach dem
Entfalten flattern, durcheinanderwirbeln und kaum in eine Umlaufbewegung übergehen.
Nach vorliegender Erfindung wird nun die Einleitung der Drehung einer Schraube mit
unstarren Flügeln und damit die Möglichkeit deren Verwendung überhaupt dadurch erreicht,
daß die Flügel z. B. bei einfachster Ausführung unmittelbar aufblasbare Säcke darstellen, die mit Luft bzw. einem anderen
Gase gefüllt und prall gehalten werden, so daß sie, dadurch gestreckt. und steif, die der
Drehungseinleitung weiter dienenden Anordnungen, z. B. Formgebung, Ansatz und Anstellung
der Flügel oder andere Vorrichtungen, zur Wirkung bringen und die Schraube
dadurch anläuft.
So lassen sich auch bei beliebig anders ausgeführten unstarren Flügeln, auch solchen mit
einzelnen starren Teilstücken, durch eine Anbringung oder irgendeine Verbindung mit
aufblasbaren Säcken, auch Gummisäcken bzw. Schläuchen, die der Umlaufseinleitung günstigen
Flügeleigenschaften erzielen. Die Füllung der Säcke geschieht gewöhnlich natürlich
durch Luft, und es genügt bei nicht übermäßig schlanker Sackausbildung die durch den Fall
gegebene Luftpressung. Künstliche höhere Pressungen können da angewendet werden, wo
besonders schwere oder besonders schmale Flügel angestrebt werden, z. B. für ganz große
oder besonders gleit- und steuerfähige Geräte.
Im folgenden sei nun das Wesen der Erfindung an der Wirkungsweise einer beispielsweisen
Ausführungsart erläutert. Die Abb. 1 bis 4 der Zeichnung zeigen eine zweiflügelige
Fallschraube für Personen mit vom natürliehen Staudruck prall gehaltenen Sackflügeln
bei zwangsläufiger Auslösung. In diesem Falle können die gleichen Verpackungs- und
Auslösearten angewendet werden wie bei einem Fallschirme.
Abb. ι zeigt die Schraube 1 in dem Augenblicke,
wo sie durch das Gewicht der an der Tragleine 2 hängenden Person bereits zum
Teil aus einem, wie bekannt, durch eine Aufziehleine 3 mit dem Luftfahrzeuge verbundenen
Verpackungssacke 4 gezogen ist. Zum Füllen der beiden Sackflügel ist ein Wind-
fang 5 vorhanden, der durch einen zusammenklappbaren,
durch Federdruck aufspringenden Rahmen sofort seinen größten Einströmquerschnitt
wirken läßt.
Abb. 2 zeigt die Schraube ganz aus dem Verpackungssacke gezogen, wobei noch jeder Flügel mit ersterem durch Reißschnüre 6, wie bekannt, verbunden ist. In diesem Augenblicke wäre ein gleichzeitig ausgelöster Schirm ίο höchstens halb herausgezogen, denn die gestreckte Länge der Fallschraube beträgt kaum die Hälfte der eines Fallschirmes, was sich natürlich auf die Gebrauchshöhe günstig auswirkt.
Abb. 2 zeigt die Schraube ganz aus dem Verpackungssacke gezogen, wobei noch jeder Flügel mit ersterem durch Reißschnüre 6, wie bekannt, verbunden ist. In diesem Augenblicke wäre ein gleichzeitig ausgelöster Schirm ίο höchstens halb herausgezogen, denn die gestreckte Länge der Fallschraube beträgt kaum die Hälfte der eines Fallschirmes, was sich natürlich auf die Gebrauchshöhe günstig auswirkt.
Im weiteren Verlauf, Abb. 3, bekommen die sich ja schon während des Ausziehens mit
Luft füllenden Flügel 7 in kürzester Zeit ihre pralle Form. Die zweckmäßig aus einem Luft
schwer durchlassenden Stoffe bestehenden Säcke sind in dieser Stellung zwischen den
eingenähten Stahldrahtrippen 8 durch den Luftstaudruck
ausgebaucht. Bei gekrümmten Flügelprofilen können die Rippen auch nur an
der Oberseite angenäht sein, damit sich der Stoff an der Unterseite bei prallen Flügeln
membranartig nach außen wölben kann zwecks größerer Flügeldicke. Die Flügel besitzen im
prallen Zustand eine mit der Luftpressung und Flügeldicke wachsende Knick- und Dreh-Steifheit,
die sie am Flattern hindert und so erst die Anordnungen zur Drehungseinleitung
zur Geltung bringt. Diese bestehen bei der jetzt besprochenen Ausführung in der Flügelwurzel
verbindung 9, wodurch die Flügel etwas nach außen gedruckt und gekrümmt werden,
und der durch den Ansatz gegebenen negativen Anstellung 10. Weiter sind noch Düsen
11 an den Flügelenden vorhanden, um durch
den Rückstoß der in bekannter Weise entgegen der Schraubendrehrichtung ausströmenden Luft das Anlaufen der Schraube zu beschleunigen.
Der Düsenquerschnitt darf natürlich nur so groß sein, daß noch eine Luftstauung
im Flügelsack stattfindet. Zum Einleiten der Drehung könnten auch beliebig
andere Vorrichtungen Verwendung finden, z. B. stark negativ angestellte kurze Prallsäcke
oder starre Flächen usw., die dann die steif gehaltenen Flügel andrehen.
Die Zeit vom Aufreißen der Verpackung bis zum Erreichen der vollen Schraubendrehzahl
ist, wie Versuche zeigten, nicht höher als die Entfaltungszeit eines Schirmes. Dabei beginnt
aber die Fallverzögerung früher und sanfter. Denn während ein Schirm eine gewisse
Zeit in einem schlauchartigen Zustande verbleibt und dann plötzlich aufknallt, beginnt
die Schraube fast unmittelbar nach der völligen Streckung mit der Drehung, die dann ansteigend
in knapp zwei Sekunden ihren vollen Wert erreicht. Das Lastvielfache erreicht
also nicht die Höhe wie bei einem Schirme, was bei den heutigen hohen und sich natürlich
noch steigernden Fluggeschwindigkeiten besonders vorteilhaft ist.
Abb. 4 stellt das Ausführungsbeispiel in Drehung dar. Ein Prallhalten der Flügel 7 ist
nun natürlich nicht mehr nötig, sondern im vorliegenden Falle sogar schädlich, weil dadurch
der Stirnwiderstand der Flügel erhöht wird. Da aber infolge der Fliehkraft die Luft
mit erhöhter Geschwindigkeit aus den Düsen 11 strömt, nimmt auch der Druck im Flügelsack ohnehin ab. Es könnte aber auch noch
z. B. der Windeinlaß verschlossen oder das Luftausströmen durch Öffnen von Ventilen
unterstützt werden, was selbsttätig durch die Fliehkraft, aber auch von Hand mit Zugleine
erfolgen könnte. Die Drehsteifheit der durch
die Fliehkraft in hohem Maß gestreckten rohrenförmigen Flügelsäcke steigt mit der Umlaufgeschwindigkeit
und läßt sich durch Verwendung von Diagonalstoffen und ähnlichen noch erhöhen. Läßt man die Fadenrichtung
eines Stoffes mit in Schuß und Kette ungleicher Fadenzahl oder in den Stoff eingewebten
bzw. eingenähten Schnüren u. dgl. spiralig gewunden um den Sackflügel verlaufen,
12, so kann dieser dadurch schraubenflügelartig verzogen werden, oder es kann
andererseits " einer Verdrehung des Flügels entgegengewirkt werden. Wie bekannt, kann
auch jeder Flügel durch Belastung der Flügelnase oder Hinterkante angestellt und verwunden
werden. Die Flügelnase ist außen, 13, durch besonders starken Stoff verstärkt. Die
Flügel sind dadurch so unempfindlich, daß sie auch bei einem Aufschlagen mit voller Umlaufgeschwindigkeit
auf Hindernisse, z. B. beim Landen, nicht beschädigt werden.
Je flacher die Flügel durch die Umdrehung ausladen, um so besser eignet sich die Schraube
natürlich zum Gleiten. Bei äußerst kleinem Durchmesser ist daher die Umdrehung möglichst
hoch zu treiben, da einem besonderen Beschweren der Flügel durch Schwunggewichte
bei dieser Ausführung enge Grenzen gesetzt sind. Zwischen Schraube und Last ist
das Lager 14 geschaltet, an dem das zum Windfangrahmen führende Geleine 15 einerseits
und die Tragleinen 16 andererseits befestigt sind. Ein Mitdrehen der Person infolge
der Lagerreibung wird hier auf einfache Weise durch ein Segel verhindert, das der Schraubendrehrichtung entsprechend hier
links angeordnet ist und am Haltering 18 erfaßt durch Hinaushalten aufgespannt wird.
Verpackt liegt das Segel in einem kleinen, am linken Tragseil angebrachten Säckchen.
Es ließen sich selbstverständlich auch Vor- iao
richtungen anwenden, die ohne Zutun der abspringenden Person auch beim senkrechten
Niedergehen ein Verdrehen derselben verhinhindern, in Form von radial angeordneten
Umlenkflächen, Segeln usw.
Durch die Ablenkung des Fallwindes am _ gekrümmten Segel wird die abspringende
Person auch etwas nach hinten gedrückt, so daß die Schraube ins Gleiten kommt. Im
Gleiten kann durch mehr oder weniger starkes Einziehen des Segels jede beliebige Drehung
to und damit auch eine Kursänderung erreicht werden. Die gute Flugstabilität von Schrauben
ist bekannt. In der Luft ist das Gerät mit seiner gegen einen Fallschirm ungefähr 25mal
kleineren Fläche sehr schwer sichtbar, was für ein Militärgerät Wert haben kann. Das
Segel 17 unterdrückt jedes Pendeln und ermöglicht es, immer mit dem Gesicht nach vorn
zu landen. Bekanntlich sinkt die Fallgeschwindigkeit bei einem Schirme knapp über dem
ao Erdboden um ungefähr 10 0J0. Eine Schraube
kommt aber infolge der kurzen Tragleinen dem Boden viel näher, so daß eine stärkere
Abbremsung angenommen werden muß.
Hat der Abspringende den Erdboden erreicht, so laden die Flügel infolge der plötzlichen
Entlastung der Schraube übermäßig flach aus, wobei sie durch den für eine so flache Ausladung nicht passenden Zuschnitt
des Ansatzes ihre Drehsteifheit verlieren, wodurch die Schraube schnell abgebremst wird.
Aber auch ohne dies würde ihre Umdrehung . rasch abnehmen, so daß sie, besonders in Anbetracht
ihrer unstarren Beschaffenheit, keine Gefahr mehr brächte. Außerdem kann die Bewegungsenergie
der umlaufenden Flügel wirksam zu einer Verminderung der Aufsprunggeschwindigkeit
ausgenützt werden, wenn man kurz vor dem Aufsprunge die Flügel weniger
negativ bzw. positiv anstellt. Die Verstellung kann mittelbar durch an den Flügeln angebrachte
Ruder erfolgen oder, wie das Beispiel zeigt, auch unmittelbar durch an der Flügelhinterkante
angreifende Leinen 19, die mit der Zugleine 20 verbunden sind. Hier ist natürlich
ein zweites kleines Lager, zweckmäßig im Hauptlager angeordnet, notwendig. Das gefährliche Schleifen nach der Landung ist
unmöglich. Die Sinkgeschwindigkeit ließe sich verhältnismäßig hoch wählen durch die
Möglichkeiten des Abfangens oder Gegenden-Wind-Gleitens
U1SW.
Gegebenenfalls kann die Verwendung von Metallteilen weitgehend eingeschränkt werden.
So kann der Windfang z. B. fallschirmartig sein und bei entsprechendem Durchmesser
eine beliebige Anzahl Flügel angesetzt erhalten. Durch die Verwendung von Leinwand
und Lederverstärkungen an den Flügeln lassen sich auch bei diesen die Metallrippen
fast ganz entbehren. Eine flache Form der prallen Sackflügel kann durch Abstandhalteschnüre,
die Flügelober- und Unterseite verbinden, oder durch eine Unterteilung der Flügelsäcke
erreicht werden.
Durch die Zeichnung sind weiter noch veranschaulicht in Abb. 5 ein verpacktes Rettungsgerät
für willkürliche und zwangsläufige Auslösung. Der zusammenklappbare Windfangrahmen
21 bildet hier mit einem Drahtnetze 22 versehen die Verpackung. Die Flügel
mit den aufeinanderliegenden -Rippen sind durch Zungen 23 aus wasserdichtem Stoff vor
Nässe geschützt. Die am Windfang befestigten vier Leinen 24 führen gespannt zu dem in
einer Aussparung liegenden Lager 25. Die Haupttragleinen 26 laufen vom Lager in die
Verpackung, wo sie in beiderseits angebrachten Säcken liegen und durch öffnungen wieder
herausführen". Hier verhindert ein Knoten o. dgl. ein vorzeitiges Auslaufen. Beim Handabzug
wird durch den in einem Schlauche geführten Abzugsdraht 27 ein Verschlußstift
herausgezogen, der Rahmen 21 springt durch Federdruck auf, die Flügel werden durch
Gummibänder 28 ausgeworfen und auch die Leinen freigegeben. Der Verschlußstift kann
nun ebensogut durch die Aufziehleine herausgezogen werden, wobei auch Reißschnüre zum
Strecken der Flügel Verwendung finden können.
Das Verpacken ist sehr einfach und kann in kleinsten Räumen ohne fremde Hilfe erfolgen,
denn nur ungefähr der zehnte Teil des Stoffes und der Leinen eines Schirmes sind
zusammenzulegen.
Die Abmessungen einer verpackten, mit dem natürlichen Staudruck arbeitenden Fallschraube
und auch ihr Gewicht sind bedeutend kleiner als bei einem Fallschirme. Sie läßt sich daher auch, wenn nötig, auf andere Weise
tragen, z. B als Seitenbeutel. Im allgemeinen geben solche kleinen Abmessungen größere
Bewegungsfreiheit und eine oft sehr wertvolle Raumersparnis, was ebenso wie das geringe
Gewicht oft ausschlaggebende Bedeutung haben kann.
Abb. 6 zeigt einen Flügelschnitt mit der schematischen Darstellung eines Spaltventils,
dessen Zunge 29 bei prallen Flügelsäcken nach außen gedrückt den Spalt geschlossen hält, bei
der in Umdrehung befindlichen Schraube aber durch die Fliehkraft von Belastungsgewichten
abgehoben wird, 30. Durch solche in beliebiger Anzahl hinter- oder nebeneinander angeordnete
Spaltventile kann zu hoher Druck in den in Umlauf befindlichen Säcken verringert
werden, und zugleich wird auch einem Abreißen der Luftströmung an der Flügeloberseite,
wie bekannt, vorgebeugt.
Die Verwendung von Preßluft bei einer besonders gleitfähigen Fallschraube für Personen
zeigt Abb. 7. Durch die kräftigere Fül-
lung der drei schmalen Flügel 31 können diese
etwas schwerer ausgeführt werden, wodurch sie besonders flach ausladen. Das äußerste
Teilstück 32 der Flügel ist hier in der Größe der Verpackungsform starr ausgeführt, um
diesem Flügelteile besonders schnittige Form gehen zu können. Zum Anlaufen werden die
Flügel durch eine kuppelige Ausbauchung 33 des Mittelstückes auseinandergedrückt, was
gestrichelt angedeutet ist. Um wenig Preßluft wirksam auszunützen, besitzt die auch ohne
Preßluft noch anlaufende Schraube einen Windeinlaß 34 und daran eine in ihrer Wirkungsweise
bekannte Strahlpumpe, bestehend aus der Preßluftdüse 35 und den aus Stoff
mit Drahtringen ausgeführten Leitdüsen 36. Anstatt Preßluft kann natürlich jeder beliebige
Gasstrahl benutzt werden, um Luft in den Windeinlaß oder die aufblasbaren Säcke
zu reißen. Sogar die Verwendung von Raketentreibstoffen ist nicht unmöglich, wenn
für eine gute Vermischung der heißen Gase mit kalter Luft in der dann feuerfest ausgeführten
Strahlvorrichtung gesorgt wird und die Flügel womöglich unbrennbar gemacht sind.
Das Gleiten erfolgt hier durch Gewichtsverlegung. An einem durch Speichen mit dem
Lager verbundenen Tragringe 37 sind außer den beiden Haupttragleinen mit Halteschlaufen
noch Zugleinen mit Handgriffen befestigt, die es der Person ermöglichen, ihr Gewicht
beliebig nach vorn zum Gleiten oder nach hinten zum Abfangen oder nach der Seite zum
Kursändern zu verlegen. Einer Verdrehung der Person entgegen wirkt hier beispielsweise
der seitlich herausstehende Deckel des Verpackungskastens.
Letzterer enthält auch die Preßluftflasche, von der der Zuleitungsschlauch
38 zur Düse führt.
Treibt man eine Fallschraube zusätzlich bis zu einem bestimmten Grad an, so verringert
sich die Sinkgeschwindigkeit. Mit genügend Preßluft oder Treibstoff kann man daher mit
einer solchen Fallschraube durch zusätzlichen Antrieb mit Düsen die Aufsprungsgeschwindigkeit
in hohem Maß verringern und durch eine Regelung der Sinkgeschwindigkeit in
Verbindung mit der Steuerfähigkeit sehr genaue Ziellandungen ausführen. Darauf könnte
sich auch der Aufgabenbereich von Geräten mit künstlicher Luftpressung erstrecken, da
die Bauart für ein Sicherungsgerät üblicher Art wohl zu verwickelt wäre.
Große Schrauben zur Flugzeugsicherung z. B. müßten wegen der Abnahme der Fliehkräfte
entsprechend schwer ausgebildet werden. Abb. 8 zeigt ein Beispiel. Die vier Flügel
besitzen in ihrem Innern schlauchartige Säcke 39 aus starkem, nötigenfalls gummiertemStoff,
die ausschließlich durch Preßluft oder Preßgas gefüllt und durch hohen Druck möglichst
gesteift werden. Der übrige Flügelhohlraum 40 wird vom Wind aufgeblasen, der
durch öffnungen 41 eintreten kann. Die Preß-Iuftsäcke39
haben Überdruckventile, wobei die ausströmende Luft durch die Düsen der Windsäcke 40 abströmt. Die Drehsteifheit
der Flügel kann durch in diesen angeordnete verdrehungsf este, aber zusammenlegbare Gliederketten
u. dgl. erhöht werden. Eine gedachte kurze Aufhängung des Flugzeuges mit
einem verspannten ausschiebbaren Turme, einer Zugleine zur Gewichtsverlegung, dem
Zuleitungsschlauche 42 und eine gestrichelte Öffnungsstellung sind aus der Zeichnung ersichtlich.
Fallschrauben für Lastenabwurfzwecke brauchen in der Regel natürlich keine Steuersegel
u. dgl. Bei Lasten, die einer Drehung nicht besonderen Widerstand entgegensetzen,
kann auch ein Lager weggelassen werden. Auch gegenläufige gekuppelte Schrauben sind
anwendbar. Ein sehr einfaches Lastengerät ist durch Abb. 9 veranschaulicht. Dieses besitzt
nur einen Flügel, der, wie das Ahornblatt seinen Samen, so die Last trägt. Flügel
und Last drehen sich um ihren gemeinsamen Schwerpunkt, der natürlich ganz bei der Last
liegt. Ihre Umlaufgeschwindigkeit ist daher sehr gering. Ein länglichrunder Verpackungskasten
43 besitzt an der einen geschlossenen Seite Gurte 44 zum Anschnallen
des Abwurfgutes. An der anderen Seite sitzt der Flügel mit Windfängen 45, einer Düse 46
und der Stabilisierungsfläche 47, die zugleich den Verpackungsdeckel darstellt. Die Einleitung
der Drehung des vom Wind prall gehaltenen Flügels erfolgt durch die Wirkung der Düse, der Stabilisierungsfläche und einer
Flügelkrümmung. Die Auswirkung der Verringerung der Sinkgeschwindigkeit in Bodennähe
würde bei dieser Bauart ganz besonders ausgewertet. Man kann ein und dieselbe Fallschraube
für verschieden schwere Lasten bei gleicher Fallgeschwindigkeit verwenden durch eine änderbare Flügellänge. Das einflügelige
Ausführungsbeispiel besitzt innen gleich große Rippen, die zusammengekuppelt den Flügel
am je einen Rippenabstand verkürzen. Die no Abbildung zeigt eine Verbindung von zwei
Rippen 48.
Für Lastenabwürfe aus ganz geringen Höhen zwecks großer Zielsicherheit zeigt
Abb. 10 ebenfalls eine Einflügelschraube vorwiegend für kleine Lasten. Der prall gezeichnete
Schraubenflügel 49 mit einigen Rippen besteht aus Gummi und wird mit Preßluft
durch einen an der Düse 50 angesetzten Füllschlauch stark aufgeblasen, daß er sich stark
ausdehnt. Entfernt man den Schlauch bei gleichzeitiger Auslösung z. B. durch eineVer-
Claims (9)
1. Rettungs- und Lastenfallschraube mit
unstarren Flügeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel (7, 31, 49) aufblasbare
Säcke bilden oder solche aufweisen (39), die zum Einleiten der Schraubendrehung mit Luft oder Gasen gefüllt und
prall und steif gehalten werden.
2. Fallschraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufblasbaren
Säcke (7, 40) einen oder mehrere Windfänge (5, 41, 45) besitzen.
3. Fallschraube nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Windeinlaß
(34) eine Düse oder Strahlpumpe (35, 36) angeordnet ist, welche durch die Saugwirkung
eines Preßluftstrahles Wind in die Flügelsäcke (31) reißen kann.
4. Fallschraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufblasbaren
Säcke, vorwiegend solche, die ausschließlich durch künstlich gepreßte Luft gefüllt
werden, dehnbar ausgebildet sind (49).
5. Fallschraube nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Verwendung
mehrerer Luftsäcke je Flügel (39, 40), die auf voneinander verschiedene Art aufgeblasen
werden.
6. Fallschraube nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aufblasbaren
Säcke in der Gegend der Flügelenden Düsen (11, 46, 50) aufweisen, deren
Öffnung nach hinten zeigt und deren von der ausströmenden Luft auf sie ausgeübter
Rückstoß zum Antreiben der Schraube verwendet wird.
7. Fallschraube nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die aufblasbaren
Säcke an der Oberseite Ventile besitzen, die in prallem Sackzustand durch Stoffzungenventile (29) geschlossen sind,
aber sich beim Umlaufen der Säcke selbsttätig durch das durch die Fliehkraft bewirkte
Abheben der womöglich belasteten Stoffzungen öffnen (30).
8. Fallschraube nach Anspruch 1 bis 3 und S bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fadenrichtung eines Stoffes mit in Schuß und Kette ungleicher Fadenzahl oder in einen Stoff eingewebte bzw. eingenähte
Schnüre oder Zugmittel schraubenförmig gewunden um einen aufblasbaren Sack verlaufen (12), mit denen der
durch die Fliehkraft gestreckte röhrenförmige Sackflügel schraubenflügelartig verwunden oder andererseits seiner Verdrehung
entgegengewirkt werden kann.
9. Fallschraube nach Anspruch 1 bis 3 und 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
ein den Windeinlaß zu den Flügeln aufspreizender Rahmen zugleich als Verpackungsrahmen
(21) dient.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH106825D DE660793C (de) | 1935-04-16 | 1935-04-16 | Rettungs- und Lastenfallschraube mit unstarren Fluegeln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH106825D DE660793C (de) | 1935-04-16 | 1935-04-16 | Rettungs- und Lastenfallschraube mit unstarren Fluegeln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE660793C true DE660793C (de) | 1938-06-02 |
Family
ID=7448252
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH106825D Expired DE660793C (de) | 1935-04-16 | 1935-04-16 | Rettungs- und Lastenfallschraube mit unstarren Fluegeln |
Country Status (1)
Country | Link |
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