DE278110C - - Google Patents

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DE278110C
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lime
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acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue
    • C09H1/04Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue of hides, hoofs, or leather scrap

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■- M 278110 KLASSE 221 GRUPPE
MORIZ FISCHEL in WIEN.
für die Leimgewinnung.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Mai 1912 ab.
Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom ao. März 1883
14. Dezember 1900 auf Grund der Anmeldung in Österreich vom 22. Mai 1911 anerkannt.
die Priorität
( Um das Leimleder (Hautmaterial) für die
Gelatine- oder Leimfabrikation vorzubereiten, behandelt man dasselbe schon seit altersher in der Weise, daß es entweder gewaschen oder ungewaschen in eine Kalkbrühe gelegt (geäschert) wird, worin es acht bis zehn Wochen verbleibt, worauf der Kalk wieder ausge- ! waschen und das Material zur Kocherei befördert wird. Andererseits, wird auch KaIkmilch verwendet, um Häute zu enthaaren, bevor sie für irgendwelche Zwecke weiterverarbeitet werden. Soll nun Leimleder, welches von Häuten stammt, die zunächst zwecks Enthaarung kurze Zeit in Kalkmilch gelegen haben, also ungegerbtes Leimleder, sei dasselbe in frischem (nassem) oder getrocknetem
. Zustande, in der üblichen Weise, d. h. durch .Äscherung mittels Kalkmilch, zur Aufschließung gelangen bzw. für die Verarbeitung auf
ao Leim oder Gelatine vorbereitet werden, . so zeigt es sich, wenn das Material in der eingangs geschilderten Weise in die Kalkbrühe zur Äscherung gelangt, daß es in der heißen Jahreszeit schon nach kurzer Zeit stark verhärtet. Durch diese Verhärtung geht die Ausbeute an Leim aus solchem Material bei ungegerbtem, frischem Leimleder von ungefähr 14 Prozent auf 6 Prozent und bei ungegerbtem, trockenem Leimleder von ungefähr 45 j Prozent bis auf etwa 25 Prozent zurück, weleher außerordentliche Verlust der Verhärtung zuzuschreiben ist.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun die Behandlung von ungegerbtem Leimleder, das von Häuten stammt, die zwecks Entfernung der Haare einer kurzen Vorbehandlung mit Kalkmilch unterworfen werden unter Beibehaltung der Äscherung, aber unter Vermeidung der Verhärtung, in der Weise, daß das zu verarbeitende, zwecks Enthaarung mit Kalkmilch vorbehandelte Material in sehr verdünnte Salzsäure eingebracht wird, bevor die Äscherung mit der Kalkbrühe erfolgt.
Das Verfahren gründet sich auf die Beobachtung, daß an der folgenschweren Verhärtung, welche bei einem zwecks Entfernung der Haare mit Kalkmilch behandelten Hautmaterial in der Sommerszeit auftritt, der Umstand Schuld trägt, daß die an dem Leimleder haftende Kalkmilch in der warmen Jahreszeit durch die in der Luft vorhandene Kohlensäure in kohlensauren Kalk umgewandelt wird; letzterer ist aber im Wasser unlöslich und kann daher durch noch soviel Waschen mit Wasser nicht aus den Häuten entfernt werden. Die Poren der Häute bleiben verschlossen, und . die für die Äscherung des Leimleders be-
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stimmte Kalkbrühe kann in dieses nicht eindringen. Hierdurch wird die erstrebte vollkommene Vorbereitung für die Leimfabrikation verhindert.
Um nun diese so großen Schaden bringende Verhärtung zu verhüten, müssen vor allem die bereits von kohlensaurem Kalk verschlossenen Poren der Haut noch vor der Behandlung mit der für die Äscherung bestimmten Kalkbrühe
ίο geöffnet werden. Dies wird erreicht, indem man das Leimleder (Hautmaterial) in eine schwache Lösung von Salzsäure einbringt, und zwar bis zur Übersättigung bzw. Umsetzung des vorhandenen Kalkes. !Dadurch wird der kohlensaure Kalk wasserlöslicher in Chlorkalzium umgewandelt, wobei die Poren
- der Haut wieder vollständig geöffnet werden und gleichzeitig eine gute Auf Schwellung der PTaut erreicht wird. Die für die Äscherung bestimmte Kalkmilch kann nun in die Haut leicht eindringen und bewirkt, daß die Äscherung des Materiales schon in 14 bis .20 Tagen besser erreicht wird, als ohne Öffnung der Poren in acht Wochen.
Um die Verhärtung zu verhindern, kann im Sinne der oben beschriebenen Behandlungsweise an Stelle der Salzsäure auch Phosphorsäure oder auch Ameisensäure oder irgendeine Avasserlösliche Verbindungen des Kalkes zurücklassende Säure verwendet werden. Man kann auch sehr verdünnte Schwefelsäure anwenden, trotzdem sie keine ganz wasserlöslichen Salze zurückläßt, doch gebührt wohl der Salzsäure der Vorrang.
In der Lederfabrikation werden unter den Beizen, die dazu dienen, den bei der Enthaarung mittels Kalkmilch zurückgebliebenen Kalk entfernen, d. h. vor dem Gerben auswaschen zu können, bereits auch Säuren, darunter auch Salzsäuren verwendet. Weiter ist es auch schon vorgeschlagen .worden, gegerbtes mineral- und besonders chromgares Leder für die Leimfabrikation durch Entgerben vorzubereiten bzw. das an die Gerbsäure gebundene Leimgut zu befreien, indem ein Kalken mit nachfolgender Säurebehandlung vorgenommen wird, wobei das Verfahren mit der Säurebehandlung bereits abgeschlossen ist. Das Verarbeiten ungegerbten Hautmaterials auf Leim durch Äschern mit Kalkbrühe ist nun ein von der Lederfabrikation und von der vorerwähnten Entgerbung von Lederabfällen außerordentlich verschiedenes Arbeitsgebiet, was schon daraus hervorgeht, daß in der Lederfabrikation die Säurebehandlung nur als das Auswaschen des Kalkes ermöglichende Vorbehandlung vor dem Gerben angewandt wird, und daß bei dem weiter erwähnten Verfahren des Entgerbens dasselbe mit der Säurebehandlung abschließt, während es sich bei vorliegender Erfindung um eine Säurebehandlung handelt, die auf das zwecks Enthaarens der Häute vorgenommene Kalken folgt und _>; dem Äschern mit Kalkbrühe ohne Auswaschen vorangeht. Eine derartige Säurebehandlung schon einmal mit Kalkmilch behandelten ungegerbten Hautmaterials vor einer weiteren Behandlung mit Kalkbrühe erscheint zunächst geradezu zweckwidrig bzw. überflüssig und selbst Fachleuten unfaßbar, da ja anscheinend für die Äscherung mit Ätzkalk bei der Verarbeitung auf Leim eine vorhergegangene Kalkbehandlung nicht schädlich, sondern vorbereitend sein sollte. Hierin bzw. in dem Mangel einer richtigen Erkenntnis der Wirkung der einzelnen Behandlungen liegt die Ursache, daß man sich bei der Erzeugung, von Gelatine aus Hautmaterial, welches vorher zwecks Enthaarung mit Kalkmilch behandelt wurde, und in welchem sich, insbesondere zur Sommerszeit, kohlensaurer Kalk gebildet f hatte, bisher vergeblich bemüht hat, die un- j. erwartet und unerklärlich niedrige Ausbeute an Leim zu erhöhen, so daß man sich trotz kostspieliger Versuche und der großen Verkiste mit der vorerwähnten geringen Ausbeute >" begnügen mußte.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Behandlung von ungegerbtem Leimleder (Hautmaterial) für die Leimgewinnung unter Benutzung von f Häuten, die zwecks Entfernung der Haare * einer Vorbehandlung mit Kalkmilch unter- 9^ worfen wurden, dadurch gekennzeichnet, daß das Leimleder in frischem (nassem) oder auch bereits getrocknetem, jedoch stets ungegerbtem Zustande vor der Äscherung mit Kalkmilch (Kalkbrühe) mit einer wasserlösliche Salze bildenden, entsprechend verdünnten Säure, vorzugsweise Salzsäure oder auch verdünnter Schwefelsäure behandelt wird, um die sonst unausbleibliche Verhärtung zu verhindern.
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