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Möbelscharnier
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Die Erfindung bezieht sich auf ein flöbelscharnier, dessen bewegbares
Teil am feststehenden Teil derart angeo lenkt ist, daß es um etwa 180 verschwenkbar
ist.
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Derartige Möbelscbarniere werden beispielsweise bei Kücheneckschränken
oder bei mit Schubladen bestückten Schranken verwendet, um einen besseren Zugang
zu dem betreffenden Bchrank zu ermöglichen. Bei den bisher bekannten Möbelscharnieren,
seien es sogenannte Topfscharniere oder andere, besteht der Nachteil der 1800-Yerschwenkung
darin,
daß stets die Gefahr besteht, daß mit der Tär bzw. dem Türgriff
die benachbarte Schrankfront beschädigt wird, da die Tür dort anschlagen kann.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Möbelscharnier
der eingangs genannten Art zu schaffen, das diese Nachteile vermeidet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Möbelscharnier erfindungsgemäß mit
einer Vorrichtung versehen, die Schwenkbewegung auf einen Winkel von kleiner 1800,
vorzugsweise von etwa 1600 - 1700 begrenzt.
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Das erfindungsgemäße Möbelscharnier öffnet also nach wie vor weit
genug, um einen bequemen Zugriff aii Schrankinneren zu erhalten, vermeidet gleichzeitig
jedoch, daß die Tür an die Außenfront des benachbarten Schrankteils anschlagen und
diese beschädigen kann.
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Die Begrenzungsvorrichtung für die Schwenkbewegung der mit dem erfindungsgemäßen
Möbelscharnier ausgestatteten Tür, Klappe od. dgl. kann je nach dem verwendeten
Scharnier in verschiedenen busführungsformen ausgebildet sein.
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Bei einem Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung ist die Begrenzungsvorrichtung
durch eine Ausnehmung und einen in diese eingreifenden Nocken ausgebildet, wobei
jeweils eines
dieser Elemente an einem der Scharnierteile befestigt
ist.
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Dabei besitzt die Ausnehmung zumindest einseitig eine Begrenzungswand,
an die der Nocken in der maximalen Öffnungsstellung anschlägt. Diese beiden Elemente,
d. h. der Nocken und die Ausnehmung sind vorteilhaft an bzw. in Jeweils einem die
Schwenkachse konzentrisch umgebenden Ring vorgesehen, wobei die Ringe nebeneinander
angeordnet sind und mit dem jeweiligen Scharnierteil vorzugsweise formschlüssig
drehfesterbunden sind. Dies ist eine sehr einfache, ohne wesentliche zusätzliche
Kosten herzustellende Konstruktion. Außerdem benötigt diese Konstruktion keinen
zusätzlichen Platz, wenn die Ringe in Ausnehmungen der betreffenden ßcharnierteilbereiche
eingepaßt sind.
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Bei einem anderen Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung ist ebenfalls
ein parallel zur ßchwenkachsë angeordneter Zapfen an einem Scharnierteil vorgesehen,
der jedoch einen größeren radialen Abstand von der Schwenkachse besitzt, so daß
er suBerhalb des Überdeckungsbereiches der betreffenden ineinandergreifenden Scharnierteilbereiche
bzw.
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-finger liegt. Dieser Zapfen greift in einen Führungsschlitz einer
Lasche, die am anderen ficharnierteil schwenkbar angelenkt ist. Durch die besondere
Inlenkung der Lasche und die besondere Ausbildung des Fuhrungssch1itzes ist gewährleistet,
daß die Lasche in der Geschlossenstellung des ßcharniers durch das betreffende Scharnierteil
verdeckt ist, so daß die Lasche auch optisch nicht stört.
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Boi einer w iteron Ausführungsform vorliegender Erfindung
ist
die Begrenzungsvorrichtung als elastisches vorzugsweise schmales Band ausgebildet,
das vorzugsweise mit einem Ende am einen Scharnierteil befestigt ist und an seinem
anderen Endbereich in einer iMhrung am anderen Scharnierteil verschiebbar gehalten
ist, wobei die Führung für das andere verdickte oder verbreitete Ende des Bandes
einen Anschlag bildet, so daß dadurch die Otfnungsbegrenzung erreicht ist.
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Auch dies ist eine sehr einfache Maßnahme, die darüber hinaus gegebenenfalls
auch an bestehenden bzw. eingebauten Scharnieren vorgenommen werden kann. Ein weiterer
Vorteil dieses Ausführungsbeispieles besteht darin, daß das flexible Band, das ein
Stahlband sein kann, bei beispielsweise Kleiderschränken verhindert, daß Teile der
im Schrank hängenden Kleidungsstücke, beispielsweise Ärmel, in die Tür bzw. zwischen
die Scharnierteile eingeklemmt werden können.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert wird.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Scharnier in geschlossener
Stellung gemaß einem ersten Aus-führungsbeispiel vorliegender Erfindung, Fig. 2
einen Längsschnitt ähnlich Fig. 1, jedoch in vollkommener Offenstellung des Scharniers,
Fig.
3 eine Innenansicht des Scharniers nach den Fig. 1 und 2 in einer gegenüber Fig.
1 um 90° verschwenkten Zwischenstellung, Fig. 4 eine längs der llittellinie abgebrochene
Innenansicht gemäß Pfeil IV der Fig. 2, jedoch bei einem zweiten Ausführungsbeispiel
vorliegender Erfindung, Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 4, Fig.
6 eine längs der Mittellinie abgebrochene Innenansicht gemäß Pfeil VI der Fig. 2,
jedoch bei einem dritten gusführungsbeispiel vorliegender Erfindung, Fig. 7a einen
Schnitt längs der Linie Vil-Vil der Fig. 6 und Fig. 7b einen Schnitt ähnlich dem
der Fig. 7a, Jedoch in Geschlossenstellung des Scharniers.
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Das in der Zeichnung in drei Ausführungsbeispielen dargestellte erfindungsgemäße
Möbelscharnier 11, 11' bzw. 11" besitzt ein ortsfestes Scharnierteil 12, das an
einer strichpunktiert angedeuteten Nöbelseitenwand 13 mittels Schrauben befestigt
ist, und ein bewegbares Scharnierteil 14, das an einer strichpunktiert angedeuteten
Tur 15, Klappe od. dgl. befestigt ist. Das ortsfeste Bcharnierteil ist ein
Armteil
12, das im wesentlichen aus einer in Draufsicht trapezähnlichen Platte 16 besteht,
die an der Seitenwand 13 festgeschraubt ist und an die sich nach einer einen Teil
der Dicke der Seitenwand ausmachenen Abkröpfung 17 drei in einem Abstand angeordnete
parallele Finger 18 einstückig anschließen. Das bewegbare Teil ist als sogenanntes
Topfteil 14 ausgebildet, das ebenfalls eine in Draufsicht trapezähnliche Platte
21 besitzt, die an der Tür 15 festgeschraubt ist und die mit einem etwa zylindrischen
Vorsprung 22 versehen ist und diesen etwa zur Hälfte überdeckt. In Richtung der
Längsmittelebene des Topfteils 14 besitzt der zylindrische Vorsprung 22 zwei parallel
zueinander angeordnete Nuten, in die zwei den langen Teil eines Rechteckwinkels
bildende Finger 23 eingesteckt und mittels senkrecht dazu verlaufender, die Platte
21 durchdringender Schrauben 24 festgehalten sind. Die kürzeren Schenkel 26 der
Rechteckwinkel greifen zwischen die Finger 18 des Armteiles 12, beide sind an ihren
überlappenden freien Enden über eine Schwenkachse 27 miteinander verbunden.
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Auf diese Weise sind die beiden Scharnierteile 12 und 14 aus der in
Fig. 1 dargestellten Geschlossenstellung, in der sich die Finger 18 und die Stirn
der Tür 15 gegenüberliegen und in der die Abkröpfung 17 des Armteils 12 über dem
von der Platte 21 nicht überdeckten Bereich des Zylinirs 22 liegt, gemäß Pfeil A
in die vollkommene Offenstellung der Fig. 2 verschweflbar, wobei das Topfteil 14
mit der Tür 15 verschwenkt wird.
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Die Konstruktion des Nöbelscharniers 11, 11' bzw. 11" ist derart,
daß an sich eine 1800-Verschwennung des Topfteils 14
möglich wäre.
Um jedoch die Schwenkbewegung des Topftejis 14 gemäß Pfeil A aus der Geschlossenstellung
in die Offenstellung vor Erreichen eines 1800-Schwenkwinkels abzufangen, ist jedes
der Möbelscharniere mit einer Begrenzungsvorrichtung 31, 31' bzw. 31 n versehen,
die die mögliche Verschwenkung des Topfteils 14 aus der Geschlossenstellung des
Nöbelscharniers heraus auf einen Winkel von kleiner 1800, vorzugsweise auf einen
Winkel von etwa 160 - 1700 begrenzt.
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Beim in den Fig. 1 - 3 dargestellten ersten kusführungsbeispiel vorliegender
Erfindung besitzt die Begrenzungsvorrichtung 31 des Möbelscharniers 11 ein elastisches,
dünnes, streifenartiges Kunststoff- oder Stahlband 32, das wie insbesondere Fig.
3 zeigt, in der I4;smittelebene des Möbelscharniers angeordnet ist. Das eine Ende
33 des Bandes 32 ist an der Platte 21 des Topfteils 14, beispielsweise an der Befestigungsschraube
34 befestigt. An dem diesem Ende 33 abgewandten Bereich 36 ist das Band 32 im Schlitz
37 eines an der Platte 16 des limteils 12 befestigten brückenartigen Elementes 38
längsverschiebbar gehalten. Der Querschnitt des Schlitzes 37 entspricht dabei etwa
dem Querschnitt des Bandes 32. Das freie Ende des Bandes 32 ist mit einer Verdeckung
39 versehen, das nicht durch den Schlitz 37 gezogen werden kann.
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Wie in Fig. 1 dargestellt, ist das Band 32 im Bereich der Möbel- bzw.
Schrankinnenseite arm Möbelacharnier 11 gehalten.
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In der Geschlossenstellung gemäß Fig. 1 überbrückt das Band 32 etwa
viertelkreisförmig die durch die beiden Scharnierteile 12 und 14 gebildete Ecke.
Dadurch ist u. a. verhindert, daß sich beim Schließen der Schranktür kleidungsstückteile
zwischen Seitenwand 13 und Tür 15 klemmen können. Wird die Tür 15 gemäß Pfeil A
geöffnet, so wird das Band 32 durch das brückenartige Element 38 hindurch gezogen,
bis seine Endverdickung 39 am Element 38 zur Anlage kommt, wodurch, wie in Fig.
2 dargestellt ist, die Offnungsbewegung begrenzt wird. Je nach der Ringe des Bandes
32 können verschiedene maximale Öffnungswinkel erreicht werden.
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Gemäß den Fig. 4 und 5 besitzt die Begrenzungsvorrichtung 31' des
Möbelscharniers 11' einen Nocken 41, der beispielsweise am bewegbaren Topfteil 14
vorgesehen ist, und einen einen Ringteil bildenden Anschlagkamm 42, der mit dem
anderen, also dem ortsfesten Armteil 12 verbunden ist. Der Nocken 41 ist an einem
ringförmigen Teil 43 und der Kamm 42 an einem ringförmigen Teil 44 angeordnet, die
beide axial nebeneinander angeordnet und über die Schwenkachse 27 drehbar gesteckt
sind.
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Beide ringförmige Teile 43 und 44 besitzen an einer Seite einen geraden
Rand 46 bzw. 47, der in Richtung der Dicke leicht angeschrägt ist und hinter den
hinterschnittenen Rand 48 einer Aussparung 49, 50 im betreffenden Scharnierteil
12 bzw. 14 greift. Dabei ist die Tiefe der Aussparung 49, 50 gleich der Dicke des
Teiles 43 bzw. 44, so daß die Breite des betreffenden Scharnierteils nicht vergrößert
wird.
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Die beiden nebeneinanderliegenden Teile 43 und 44 sind derart angeordnet,
daß der parallel zur Schwenkachse 27 verlaufende
Nocken 41 knapp
über der Oberfläche des ringförmigen Teils 44 endet und, wie in Fig. 5 dargestellt
ist, in der Offenstellung am einen Ende des Kammes 42 anschlägt. Der Nocken 41 bewegt
sich also in einer von dem Kamm 42, dem betreffenden Bereich der Schwenkachse 27
und dem Rand 48 begrenzten Nut 52.
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Diese Stellung ist in Fig. 5 in ausgezogenen Linien dargestellt, während
die Geschlossenstellung mit Hilfe des punktierten Nockens 41 dargestellt ist. Die
ringförmigen Teile 43 und 44 sind durch die oben beschriebene formschlüssige Einlagerung
in die Ausnehmung 49 bzw. 50 jeweils eines Fingers 18 bzw. 23 drehfest mit dem betreffenden
Scharnierteil 12, 14 verbunden. Beim dargestellten Beispiel kann spiegelbildlich
zur Längsmittelachse ein zweites Nockenkammpaar vorgesehen sein.
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GemäB den Fig. 6 und 7 ist beim dritten Ausführungsbeispiel der Bogrenzungsvorrichtung
31" des Möbelscharniers 11 ein Zapfen 56, der beispielsweise mit dem bewegbaren
Topfteil 14 fest verbunden ist, und eine mit einem Siihrungsschlitz 58 versehene
schwenkbare Lasche 57 vorgesehen. Der Zapfen 56 ist parallel zur Schwenkachse 27
und in einem radialen Abstand von dieser am kurzen Schenkel 26 des Rechteckwinkels
des Topfteils 14 befestigt. Die Lasche 57 ist ein dünnes rechteckförmiges Plättchen,
das über eine buchse 59 im Bereich ihrer einen Ecke an einem Finger 18 des ortsfesten
Armteils 12 schwenkbar angelenkt ist. Dieser Finger 18 ist um die Dicke der Lasche
57 schmäler gemacht, wie sich insbesondere aus Fig. 6 ergibt. Der Bührmngsschlite
58 ist L-förmig ausgebildet, in welchen der Zapfen 56 eingreift. Gemäß Fig. 7b liegt
in
der Geschlossenstellung des Möbelscharniers 11t' der Zapfen
56 am Ende des kurzen Schenkels des L-Schlitzes 58, wobei die Lasche 57 vollständig
vom betreffenden Finger 18 überdeckt ist.
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Aus ?iß. 7b ergibt sich auch, daß die Schwenkachse 59 für die Lasche
57 der Ecke des L-Schlitzes 58 benachbart ist.
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Wird die Tür 15 gemäß Pfeil A in ihre Offenstellung verschwenkt, so
wandert der Zapfen 56 innerhalb des L-förmigen iMhrungsschlitzes 58 zum anderen
freien Ende 60, wobei die Lasche 57 entsprechend der Schwenkbewegung des Topfteils
14 bzw. des fingers 23 mitgenommen wird, wie dies Fig. 7a zeigt. Aufgrund der konstruktiven
Ausbildung der Lasche 57 und des Schlitzes 58 und der Anlenkung mittels des Zapfens
56 ist in der Offenstellung die Lasche 57 derart angeordnet, daß ihre rückwärtige
Kante noch einen gewissen Abstand von der Schwenkachse 27 besitzt. Das freie Ende
60 des langen Schenkel des Eiförmigen Führungsschlitzes 58 bildet den Anschlag für
in Zapfen 56, wodurch die Begrenzung der Offnungsbewegung der Ti 15 bzw.
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des Topfteils 14 erreicht wird.
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Wenn auch die Begrenzungsvorrichtung an einem 1800 - Topfscharnier
dargestellt ist, versteht sich, daß sie auch an anderen 1800 -Scharnieren verwirklicht
sein kann.
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