DE4243352C2 - Scharnier für um eine horizontale Achse verschwenkbare Klappen - Google Patents

Scharnier für um eine horizontale Achse verschwenkbare Klappen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Scharnier für um eine horizontale Achse verschwenkbare Klappen o. dgl., nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 27 53 522 C ist ein möbelinnenseitig zu befestigendes Scharnier bekannt, das ein aus einem streifenartigen, biege­ elastischen Band bestehendes Winkelbegrenzungsteil aufweist. Die­ ses wird von einem Führungselement brückenartig übergriffen und ist mit einer Verdickung als Gegenanschlag am freien Bandende verse­ hen.
Um einem gattungsgemäßen Scharnier weiterhin die Möglichkeit auch einer vollständigen Türöffnung zu geben, besteht eine Be­ grenzungseinrichtung gemäß der DE 32 23 590 A aus einem federbe­ lasteten, an einem Scharnierteil angelenkten Arretierarm, der gegen das andere Scharnierteil gedrückt wird und eine Rastein­ richtung trägt, die beim Öffnen und Schließen des Scharnieres am anderen Scharnierteil entlanggleitet und in der begrenzten Offen­ stellung mit einem Anschlag einsinnig in Öffnungsrichtung in Eingriff gelangt. Um die Tür um den maximalen Winkel öffnen zu können, braucht man den Arretierarm nur von Hand entgegen der Federkraft zu verschwenken, so daß dieser den Anschlag über­ schreitet.
Die zuvor erläuterten Winkelbegrenzungsteile sind mit Scharnier­ teilen fest bzw. schwenkbar, jedenfalls aber unlösbar verbunden, decken die Scharniere nicht vollständig ab und bieten keinen Schutz gegen ein mögliches Einklemmen von Gegenständen. Ihre Funktionsfähigkeit ist auf einen bestimmten Öffnungswinkel be­ grenzt, obwohl die vollständige Türöffnung gegebenenfalls noch erreichbar ist.
Aus der DE 28 23 090 A ist ein Viergelenkscharnier für um eine horizontale Achse verschwenkbare Klappen bekannt, das eine von den Traghebeln unabhängige Arretiereinrichtung aufweist, die das bewegbare Scharnierteil in den Endlagen sicher fixiert. Dieses Scharnier weist aber dieselben Nachteile der vorbeschriebenen Eingelenkscharniere auf.
Aus der DE 87 07 024 U ist weiterhin eine Abdeckung für Möbel­ scharniere bekannt, die an ihren Enden je einen lösbar mit dem Korpus-Anschlagteil oder der diesen haltenden Montageplatte bzw. dem Tür-Anschlagteil verbindbaren Befestigungsflansch aufweist und die auch das Einklemmen von Kleidungsstücken verhindert. Die­ se Abdeckeinrichtung ist in Längsrichtung elastisch verlängerbar und um die Scharnier-Schwenkachse verbiegbar ausgebildet, so daß sie kein Winkelbegrenzungsteil bildet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein gattungsgemäßes Möbelscharnier derart weitzubilden, daß die Arretierein­ richtung zugleich eine optisch befriedigende Abdeckung des Scharniers und eine Sicherheit gegen Einklemmen oder Anstoßen von Gegenständen bietet.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem gattungsgemäßen Scharnier erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach besteht die Arretiereinrichtung aus einem außermittig um eine Achse schwenkbaren, im wesentlichen topfför­ migen Beschlagteil mit teilweise umlaufenden Rand, dessen Boden senkrecht zur Schwenkachse angeordnet ist. Ein Abschnitt des um­ laufenden Randes wird zur Bildung einer Durchgangsausnehmung für das Scharnier ausgespart. Der Rand bildet gleichzeitig eine An­ schlagfläche zum den Öffnungswinkel begrenzenden Abstützen gegen einen aus einer Kante, einem Rand o. dgl. des Scharnierarmes oder der Tragplatte bestehenden Gegenanschlag.
Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Un­ teransprüchen 2-7.
So kann das Gelenksystem aus zwei Lenkern mit ein Viergelenk­ system bildenden Gelenkbolzen bestehen.
Der verschwenkbare Scharnierteil kann einen zur Scharnierachse parallelen Lagerbolzen aufweisen, an dem die Arretiereinrichtung einhängbar ist.
Die Arretiereinrichtung kann aus einem starren Material beste­ hen. Sie kann auch aus einem Kunststoff bestehen, der geringe elastische Eigenschaften aufweist.
Die Arretiervorrichtung kann zum Eingängen an dem scharnier­ achs-parallelen Lagerbolzen eine schlitzförmige Ausnehmung in ihrem Boden aufweisen, die derart ausgerichtet sein kann, daß diese auf den Lagerbolzen nur im umgestürzten Zustand der Arre­ tiereinrichtung eingehängt werden kann.
Schließlich kann die Arretiereinrichtung im Bereich ihrer schlitzförmigen Ausnehmung einen U-förmigen Querschnitt aufwei­ sen, wobei in jedem der durch diese U-Form gebildeten Schenkel eine schlitzförmige Ausnehmung vorgesehen ist, durch welche Haken gebildet werden, deren frei auslaufendes Ende jeweils in auf dem schwenkbaren Scharnierteil montierter und verschwenkter Lage der Arretiereinrichtung auswärts zur Innenfläche der Klappe gerichtet ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläu­ tert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Möbel mit nicht horizontal gerichteten Zwi­ schenböden in schematischer Schnittdarstellung, in welchem eine Ausführungsform der erfindungsge­ mäßen Scharniere in verschiedenen Stellungen dar­ gestellt ist,
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht eines Details gemäß Fig. 1, mit der Arretiereinrichtung, wobei diese in ihrer die Montage erlaubenden Stellung gezeigt ist,
Fig. 3 eine Unteransicht der Arretiereinrichtung eines er­ findungsgemäßen Scharniers,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Arretiereinrichtung eines erfindungsgemäßen Scharniers,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch das verschwenkbare Schar­ nierteil,
Fig. 6 eine Draufsicht des in Fig. 5 dargestellten ver­ schwenkbaren Scharnierteils mit zusätzlichem La­ gerstift und
Fig. 7 eine Vorderansicht einer Tragplatte zur Aufnahme des am Möbelkorpus zu befestigenden Scharnier­ teils.
In Fig. 1 ist beispielsweise ein Möbel mit nicht horizontal aus­ gerichteten Zwischenböden 8 dargestellt, an dem vier Klappen 15 durch mit einer Arretiereinrichtung 17 versehene Scharniere mon­ tiert sind.
Der Scharnierarm 1 ist durch eine Schraube 5 auf einem Schenkel 3 einer aus Fig. 7 in Vorderansicht am besten ersichtlichen L-förmig abgewinkelten Tragplatte 2 befestigt, deren anderer Schenkel 4 durch Befestigungsschrauben 6 an der Seitenwand 7 des Möbelkorpus befestigt ist. Die verwendeten Scharniere sind übli­ che Scharniere, wobei nur das übliche topfförmige Scharnierteil durch das U-förmige Scharnierteil 9 (vgl. Fig. 5 und 6) ersetzt ist. An den Schenkeln des Scharnierteils 9 sind Bohrungen 10 für die Gelenkbolzen und eine Bohrung 11 für einen zusätzlichen Stift 12 angeordnet. Weitere Bohrungen 13, 14 für nicht gezeigte Befestigungsschrauben zur Befestigung auf der Klappe 15 sind am Steg dieses Scharnierteils 9 vorgesehen.
Auf den über die Schenkel des verschwenkbaren Scharnierteils 9 hinausragenden Endbereiche des querverlaufenden Stiftes 12 wird die Arretiereinrichtung 17 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Art und Weise eingehängt. Die Arretiereinrichtung 17 ist topfförmig ausgebildet und ist in Seitenansicht (Fig. 4) nahezu dreieckig ausgebildet. Die Arretiereinrichtung weist einen umlaufenden Rand 20 auf, der allerdings entlang der in Fig. 4 mit 19 bezeich­ neten Seite ausgespart ist. In einem Eckbereich weist die Arre­ tiereinrichtung 17 eine U-Form auf, wobei Schenkel 22 gebildet werden, wie aus einem Vergleich der Fig. 3 und 4 leicht ersicht­ lich ist. In den abgewinkelten Schenkeln 22 der Arretiereinrich­ tung 17 sind Ausnehmungen 18 ausgespart, die dadurch Haken 16 definieren (vgl. Fig. 4). Die die Haken 16 begrenzenden Ausneh­ mungen 18 sind so gerichtet, daß die Arretiereinrichtung 17 nur im umgestürzten Zustand auf dem Lagerstift 12 montiert werden kann, wie dies aus Fig. 2 hervorgeht. Dann wird die Arretierein­ richtung 17 in Richtung des Pfeiles A verschwenkt, so daß das Scharnier durch die Durchgangsausnehmung 19 eintreten kann, die - wie zuvor schon ausgeführt - durch Weglassung des umlaufenden Randes 20 gebildet ist.
Das dem Haken 16 entgegengesetzte Teil des Randes 20 stützt sich gegen einen z. B. aus der Kante 21 der Tragplatte 2 bestehenden Gegenanschlag ab, wenn die Klappe 15 geöffnet wird. Der Rand 20 kann jedoch auch so ausgebildet werden, daß er sich gegen einen Rand des Scharnierarms abstützt. Es können nun wahlweise verschiedene Öffnungswinkel begrenzt werden. Der entsprechende Öffnungswinkel kann dadurch einfach verändert werden, daß die Arretiereinrichtung aus­ getauscht wird. Je nach Länge der eingesetzten Arretiereinrich­ tung wird ein unterschiedlicher Öffnungswinkel definiert.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, kann der maximale Öffnungswinkel der Klappe 15 gegebenenfalls durch Weglassung der Arretierein­ richtung 17 (vgl. 1. Scharnier von oben) erreicht werden. Ein kleiner Öffnungswinkel von in diesem Ausführungsbeispiel bei­ spielsweise 45° (vgl. 2. Scharnier von oben) kann durch die Ar­ retiereinrichtung 17 erreicht werden. Die Stellung der Arretier­ einrichtung 17 bei geschlossener Klappe 15 und verschiedener An­ ordnung der Zwischenböden 8 ist bei dem 3. und 4. Scharnier von oben dargestellt, wobei es ersichtlich ist, daß die Zwischenbo­ denanordnung ohne Einfluß auf die Begrenzungsfunktion des Schar­ niers ist, da die Arretiereinrichtung 17 nur einsinnig in Öff­ nungsrichtung in Eingriff mit dem Scharnierteil geht.

Claims (7)

1. Scharnier für um eine horizontale Achse verschwenkbare Klap­ pen (15) o. dgl., mit einem an der Klappe (15) o. dgl. be­ festigbaren, verschwenkbaren Scharnierteil (9), der durch ein Gelenksystem mit einem über eine Tragplatte (2) am Möbelkor­ pus befestigbaren Scharnierarm (1) verbunden ist, wobei eine an einem der Scharnierteile (dem verschwenkbaren Scharnier­ teil oder dem Scharnierarm) verschwenkbar angelenkte Arre­ tiervorrichtung zur Begrenzung des Öffnungswinkels der Klap­ pe (15) o. dgl. an Anschlägen des anderen Scharnierteils an­ greift, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiereinrichtung (17) aus einem außermittig um eine Achse schwenkbaren, im wesentlichen topfförmigen Be­ schlagteil, dessen Boden senkrecht zur Schwenkachse angeord­ net ist, mit teilweise umlaufendem Rand (20) besteht, bei dem ein Abschnitt des teilweise umlaufenden Randes (20) zur Bildung einer Durchgangsausnehmung (19) für das Scharnier ausgespart ist, und bei dem der Rand (20) gleichzeitig eine Anschlagfläche zum den Öffnungswinkel begrenzenden Abstützen gegen einen aus einer Kante (21), einem Rand o. dgl. des Scharnierarmes (1) oder der Tragplatte (2) bestehenden Gegen­ anschlag bildet.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenksystem aus zwei Lenkern mit ein Viergelenksystem bil­ denden Gelenkbolzen besteht.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der verschwenkbare Scharnierteil (9) einen zur Scharnier­ achse parallelen Lagerbolzen (12) aufweist, an dem die Ar­ retiereinrichtung einhängbar ist.
4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeich­ net, daß die Arretiereinrichtung (17) aus starrem Material besteht.
5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeich­ net, daß die Arretiereinrichtung (17) aus einem Kunststoff besteht, der geringe elastische Eigenschaften aufweist.
6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeich­ net, daß die Arretiereinrichtung (17) zum Einhängen an dem scharnierachs-parallelen Lagerbolzen (12) eine schlitzförmi­ ge Ausnehmung (18) in ihrem Boden aufweist, die derart ausge­ richtet ist, daß diese auf den Lagerbolzen (12) nur im umge­ stürzten Zustand der Arretiereinrichtung (17) eingehängt wer­ den kann.
7. Scharnier nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeich­ net, daß die Arretiereinrichtung (17) im Bereich ihrer schlitzförmigen Ausnehmung (18) einen U-förmigen Querschnitt aufweist, wobei in jedem der durch diese U-Form gebildeten Schenkel (22) eine schlitzförmige Ausnehmung (18) vorgesehen ist, durch welche Haken (16) gebildet werden, deren frei aus­ laufendes Ende jeweils in auf dem verschwenkbaren Scharnier­ teil (9) montierter und verschwenkter Lage der Arretierein­ richtung (17) auswärts zur Innenfläche der Klappe (15) ge­ richtet ist.
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