DE2740429C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Trockenpökeln von Fleisch oder Fisch - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Trockenpökeln von Fleisch oder FischInfo
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Description
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in a) die Hohlnadel an ihrem Ende
verschlossen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasüberdruck in c) etwa
latü befcgjgt.
4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das pulverige Pökelhflfsmittel mittels Rütteln in die Hohlnadel vor oder während 2s
des Herausziehens dieser eingeführt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4. gekennzeichnet
durch eine an eine Druckgasquelle und einen Pulverbehälter (18) für das Pökelhilfsmittel angeschlossene (16; 17) Hohlnadel (12), die über einer
Auflage (1) für den Körper heb- und senkbar ist
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein, vqrzugsw'^se spitzer, Kolben (24)
mittels einer Kolbenstange (23) vom unteren Ende der Hohlnadel (12) nach ob<=jj bis über seitliche
Einmündungen des Druckgasanschlusses (16) und des Pulverbehälteranschlusses (17) verschiebbar ist,
die in einer Halterung (11) für die Nadel (12), vorzugsweise die Einmündung des Druckgasen-Schlusses (16) etwas über der Einmündung des
Pulveranschlusses (17), angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem, vorzugsweise '.im
Pulverbehälter (18) angeordneten, Rüttler (22) versehen ist
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Hohlnadel
mehrfach aufweist und die Hohlnadeln die Druckgasquelle, mindestens teilweise den Pulverbehälter, so
die Führung für ihre Heb- und Senkbewegung, den Antrieb für ihre Heb- und Senkbewegung und/oder
den Heb- und Senkantrieb der Kolbenstange gemeinsam haben.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trockenpökeln von Fleisch oder Fisch durch Einführen von
pulverigen Pökelhilfsstoffen unter Druck mittels mindestens einer Injektionsnadel. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Nach üblicher Praxis wird Fleisch oder Fisch zum Pökeln in kristallines Salz oder in eine hochkonzentrierte Salzlösung eingelegt. Daraus diffundiert Salz in das
Fleisch. Zugleich wird aus diesem Wasser heraus und in
das Salz oder die Salzlösung hinein gezogen.
Um den Diffusionsweg und damit die Diffusionszeit des Salzes im Fleisch zu verkürzen, kann man außerdem
Salzlösung in das Fleisch injizieren. Das verkürzt die Pökelzeit, obwohl dabei Wasser in das Fleisch
hineingebracht wird, das zusätzlich zu dem ohnehin beim Pökeln aus dem Fleisch herauszuziehenden
Wasser wieder entfernt werden muß.
Diese Beschleunigung des Pökeins wird jedoch mit verschiedenen Nachteilen erkauft
Mit dem Wasser der Salzlösung können schädliche Mikroorganismen in das Fleisch hineingetragen werden.
Die Salzlösung weitet die Kanäle des Fleisches, in die
sie eindringt auf und schafft hier unnatürlich voluminöse Räume und Wasseransammlungen, die trotz des in dem
Wasser gelösten Salzes Bakterienherde bilden, da sie günstigste Bedingungen für das Wachstum eingeschleppter wie auch im Fleisch vorhandener Mikroorganismen bieten.
Die Aufweitungen lockern überdies das Gewebe und verschlechtern damit die Konsistenz des Fleisches.
Schließlich neigt das injizierte Fleisch stärker zu der
sogenannten Leimigkdt, die !eicht zam Verderb der
Ware führen kann.
Da alle diese Nachteile auf die Wasserkomponente der Salzlösung zurückzuführen sind, besteht das
dringende Bedürfnis nach Injizierung des Salzes in fester Form. Trotz vielfacher BemühiL«gen konnte dafür
bislan jedoch keine Lösung gefunden werden.
Aus der DE-AS 1492688 ist zwar ein Versuch
bekannt, in dem ein pulverförmiger Stoff in eine Fleischmasse eingebracht worden ist Bei diesem Stoff
handelte es sich jedoch um eine, nur kleine. Menge eines
Farbstoffs, die in das vorher durch Druckluft aufgeschlossene und porös gemachte Fleischgewebe eingeblasen worden ist analog zur Einblasung eines
Flüssigkeitsnebels, womit sich die DE-AS sonst ausschließlich und im einzelnen befaßt Diese Einblasung des Feststoffs setzt die vorherige Aufweitung der
Fleischstruktur voraus, die nach dem vorstehenden gerade vermieden werden sollen und sie funktioniert
vollends nicht mit praktisch relevanten, größeren Feststoffmengen, wie sie z. B. zum Pökeln in das Fleisch
eingebracht werden müssen. Pökeln durch Injektion kennt man in der Praxis nur mit Salzlösungen, wie es
z. B. die AT-PS 3 82 324 und die CH-PS 5 81 439 widerspiegeln.
Die einzige bekannte Möglichkeit beim Trockenpökeln auch in das Fleisch hineinzukommen, bieten
Einschnitte und Hohlstellen, die beispielsweise bei der Entfernung von Knochen zurückbleiben und mit dem
Pökelpulver gestopft werden, siehe z. B. »Die Fleischwirtschaft« 1975, S. 795-799,
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, pulverförmige Pökelhilfsstoffe, die der Haltbarmachung und/oder
Geschmacksverbesserung dienen, demgegenüber unter Druck mittels mindestens einer Injektionsnadel in
Fleisch oder Fisch einzuführen.
Gemäß der Erfindung wird zu diesem Zweck, insoweit übereinstimmend mit den aus der DE-AS
14 92 688 bekannten, eingangs genannten Verfahrensmerkmalen,
a) mindestens eine Hohlnadel in das zu behandelnde Stück eingeführt,
b) die Hohlnadel geöffnet und
c) unter einem solchen Gasüberdruck gesetzt, der ausreicht um das in die Nadel eingeführte pulverige
Pökelhilfsmittel heim Herausziehen der Hohlnadel ohne Aufweitung des Stichkanals in diesem
ablagern.
Dabei wird nicht in dem bekannten eigentlichen Sinne injiziert, d. b. in die Räume des Körpers hineingedrückt
Es wird nicht das Fleischgewebe unter Ausbildung bzw. Vergrößerung von Porenräumen aufgeweitet und das
Pulver in diese hineingeblasen, um es auszuarbeiten und zu verteilen. Es wird vielmehr einfach nur in dem von
der Hohlnadel gestochenen Raum eine Säule des Pulvers in Form einer Schüttung abgelagert. Das
Austreten des Pulvers aus der Hohlnadel wird ermöglicht durch den in dieser in der Pulverablagerung
vorhandenen Gasüberdruck, ohne den das Pulver beim Herausziehen der Hohlnadel darin hängenbleiben
würde. Dieser Gasüberdruck braucht nicht unbedingt schon vor dem Einfüllen des Pulvers in die Hohlnadel
vorhanden zu sein. Er kann im Prinzip auch nach dem Füllen aufgebaut werden, jedoch so langsam, daß keine
solchen Druckdifferenzen in der Pulverschüttung entstehen, die sie stärker komprimieren. Die obige
Aufzählung der erfindungsgernäßen Maßnahmen bedeutet
also keine zeitliche Reihenfolge.
Häufig wird noch die gemäß weiterer Erfindung vorgeschlagene Maßnahme notwendig sein, die Hohlnadel
mit verschlossenem Ende in den Körper zu stechen und dann zu öffnen, etwa mittels eines spitzen Kolbens.
Sonst kann eventuell, was sich aber auch anders regulieren ließe, beim Einstechen vorne in der
Hohlnadel ein Pfropfen entstehen, der sich durch den Gasdruck und das Pulver nicht austreiben läßt.
Der nach der Erfindung anzuwendende Gasüberdruck liegt beispielsweise oberhalb 0,5 atü, vorzugsweise
in der Größenordnung von 1 atü. Um ihn aufrechtzuerhalten, wird man in der Regel ständig in die
Hohlnadel einblasen müssen.
Als weitere Ausgestaltung der Erfindung empfiehlt sich die Anwendung von Rüttelung, um das Pulver in die
Hohlnadel einrieseln zu lassen.
Das Herausziehen der Hohlnadel kann nach dem Füllen mit Fulver erfolgen, aber auch schon währenddessen.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist eine an eine Druckgasquelle
und einen Behälter für das Pulver angeschlossene Hohlnadel auf, die über einer Auflage für den Körper,
vorzugsweise mittels einer Führung und eines Antriebs, heb- und senkbar ist.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist ein spitzer Kolben mittels einer Kolbenstange
vom unteren Ende der Hohlnadel nach oben bis über seitliche Einmündungen des Druckgasanschlusses und
des Pulverbehältsranschlusses verschiebbar, die in einer Halterung für die Nadel, die Einmündung des Druckgasanschlusses
etwas über der Einmündung des Pulveranschlusses, angeordnet sind.
Die Halterung kann ferner oben eine Führung und einen Heb- und Senkantrieb für die Kolbenstange
aufweisen.
Für die gewerbliche Anwendung wird die erfindungsgemäße Vorrichtung die Hohlnadel mehrfach aufweisen.
Die Hohlnadeln können in diesem Falle die Druckgasquelle, mindestens teilweise den Pulverbchälter
— in Betracht kommen z. B. auch mehrere Gruppen von jeweils an einen Pulvcrbchäher angeschlossenen
Hohlnadeln —. die Führung für ihre Heb- und Senkbewegung, den Antrieb für ihre lieb- und
Senkbewegung und/oder den Heb- und Senkantrieb der Kolbenstangen gemeinsam haben.
Im folgenden sei die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
Die Zeichnung zeigt eine Versuchsvorrichtung in Seitenansicht und teilweise in senkrechtem Schnitt
Auf eine Grundplatte 1, die zugleich die Auflage für das Fleisch o, a, bildet ist ein Stativ 2 mit einer Säule 3
aufgeschraubt Auf der Säule 3 ist eine Gleilmuffe 4 verschiebbar mittels eines Zylinderantriebs; der Zylinder
5 ist bei 6 an einer auf der Grundplatte 1 angeschraubten Konsole 7 angelenkt die Kolbenstange
8 greift bei 9 an der Gleitmuffe 4 an.
Die Gleitmuffe 4 trägt mit einem Arm 10 eine Halterung 11 für eine Hohlnadel IZ Die Hohlnadel ist
am unteren Ende der Halterung mit einem Flansch 13 angesetzt und mit einer diesen übergreifenden Schraubkappe
14 angeschraubt
In der Verlängerung des Kanals der Hohlnadel 12 weist die Halterung ti eine Bohrung 15 auf. In diese
münden schräg von oben her zwei weitere Bohrungen kurz übereinander ein, von dener; die obere einen
Druckluftar.schluß 16 und die untere üiren Saizpulveranschluß
17 darstellt der die Bohrung 15 mit einem ebenfalls an der Halterung 11 befestigten Salzbehälter
18 verbindet Beide Anschlüsse sind mit einem Ventil versehen; das Ventil 19 des Salzpulveranschlusses 17 ist
gezeichnet das Ventil 20 des Druckluftanschlusses 16 nur angedeutet An dem Salzbehälter 18 sitzt ein aus
einer Pneumatikleitung 21 gespeister pneumatischer Vibrator 22.
In der Hohlnadel 12 und der Bohrung 15 ist ein an einer langen Kolbenstange 23 sitzender kurzer Kolben
24 verschiebbar. In seiner unteren Endstellung verschließt er das Ende der Hohlnadel 12 und gibt dieser
zugleich eine Spitze, indem er mit einem kegelförmigen Abschnitt aus ihr herausragt Mittels eines von der
Kolbenstange 23 abstehenden Handgriff 25 läßt sich der Kolben 24 nach oben verschieben, wobei der Handgriff
in einem Schlitz 26 eines auf der Halterimg 11 angeordneten langen Zylinders 27 gleitet, an dessen
oberem Ende die Kolbenstange 23 durch eine Buchse 28 gef-ihrt ist.
Um den Kolben 24 in hochgezogener Stellung festzuhalten, kann der Handgriff 25 von dein Schlitz 26
aus in einen seitlichen Einschnitt 29 hineingeschwenkt und hier aufgelegt werden. Der Kolben 24 befindet sich
dann oberhalb der Einmündung des Druckluftanschlusses 16 in der Bohrung 15.
Die Vorrichtung wird wie folgt gehandhabt:
Ein zu pökelndes Stück Fleisch (worunter hier auch Fisch verstanden sei) wird auf die Grundplatte 1 gelegt.
Durch Betätigen des Zylinders 5 wird die Hohlnadel 12 hineingestochen. Der Handgriff 25 liegt dabei auf dem
Grunrf des Schlitzes 26, so daß der Kolben 24 seine untere Endstellung einnimmt, in der er die Hohlnadel 12
unten verschließt und ihr eine Spitze gibt. Anschließend wird durch Anheben des Handgriffs 25 und Einhängen
in dem seitlichen Einschnitt 29 der Kolben 24 in seine obere Endstellung gebracht.
Jetzt wird durch Öffnen des Ventils 20 Druckluft und durch Öffnen des Ventils 19 mit Unterstützung des
Vibrators 22 Salzpulver eingelassen. Das Sakpulver rieselt durch die Bohrung 15 in die Hohlnadel 12 und
füllt sie auf. Ist das geschehen, so wird das Ventil 19
wieder geschlossen.
Währci.u das Ventil 20 weiter geöffnet bleibt, wird
nun durch Betätigen des /.vlindcvs 5 in der Gcgenrich-
Hing die Hohlnadel 12 wieder herausgezogen. Dabei Zur Erklärung des Austrctens der l'tilvcrsehiittting
triii das Salzpulver aus ihr heraus und bleibt in dein aus der Hohlnadel mag man sich vorstellen, daß ein
Nadelstich im Fleisch eingelagert. Auch dies kann durch Luftstrom mit ständig leichtem Druckabfall durch die
Betätigen des Vibrators 22 unterstützt werden. Das Pulverschültung nach unten fließt und mit einer
Ventil 20 wird geschlossen, nachdem die Hohlnadel 12 , gewissen Entspannung aus der Nadel austritt, so daß in
herausgezogen ist. jeder Höhe der Schüttiing der Druck zu jedem
Eine Vorrichtung für gewerbliche Verwendung wird Zeilpunkt von oben etwas stärker ist als von unten und
man mit selbsttätigen Steuerungen und Antrieben für eine Treibwirkung ausübt, nicht aber so viel, daß die
die vorstehenden Arbeitsschritte ausrüsten und, wie Schültiing dadurch, vor allem beim Einfüllen, z.usam-
schon gesagt, mit einer Vielzahl von Hohlnadeln. :u mengedrückt wird.
Claims (1)
1. Verfahren zum TrockenpökeJn von Fleisch oder
Fisch durch Einführen von pulverigen Pökeihilfsstoffen unter Druck mittels mindestens einer Injektions-
nadel, dadurch gekennzeichnet, daß
a) mindestens eine Hohlnadel in das zu behandelnde Stück eingeführt,
b) die Hohlnadel geöffnet und W
c) unter einein solchen Gasüberdruck gesetzt wird, der ausreicht um das in die Nadel
eingeführte pulverige Pökefliflfsmittel beim
Herausziehen der Hohlnadel ohne Aufweitung des Stichkanals in diesem abzulagern.
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