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Vorrichtung zum Dekorieren von Pralinen, Gebäck u. dgl. Gegenstand
der Erfindung ist eine Vorrichtung zum teilautomatischen oder vollautomatischen
Dekorieren von Pralinen, Gebäck u. dgl. mit einer im Verarbeitungszustand flüssigen
oder breiigen, später selbständig oder durch einen entsprechenden Prozeß erhärtenden
Masse, die in Form von Punkten oder einfachen oder auch kunstvoll verschlungenen
Streifen auf die zu dekorierenden Gegenstände aufgetragen wird, wobei die Dekoriermasse
von einem feststehend angeordneten Vorratsbehälter zu einem über den zu dekorierenden
Gegenständen horizontal beweglich angeordneten Rohr und von dort auf die zu dekorierenden
Gegenstände gefördert wird.
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Neben dem bisher üblichen Dekorieren von Pralinen u. dgl. von Hand
mittels Spritztüten sind auch Vorrichtungen bekannt, die diese Dekorierung maschinell
vornehmen. So ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein beweglich aufgehängter Vorratsbehälter
für die Dekoriermasse an seiner Unterseite mit Düsen versehen ist, aus denen die
Dekoriermasse unter Druck auf die unter dem Vorratsbehälter hindurchgeführten Gegenstände
gespritzt wird. Diese bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß beim Dekoriervorgang
die gesamte Masse des Vorratsbehälters bewegt wird, was einen schwerfälligen und
komplizierten Bewegungsmechanismus erforderlich macht. Darüber hinaus ist die Bewegungsmöglichkeit
des Vorratsbehälters auf die beiden Hauptrichtungen senkrecht und parallel zur Bewegungsrichtung
der zu dekorierenden Gegenstände und auf die aus diesen beiden Richtungen kombinierte
diagonale Bewegungsrichtung beschränkt, so daß nur wenige Arten von Dekorierungen
mit dieser Vorrichtung ausführbar sind.
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Bei einer anderen bekannten Vorrichtung ist zwar der Vorratsbehälter
ortsfest angeordnet, und die Dekorierung erfolgt mittels eines mit Öffnungen versehenen,
über den zu dekorierenden Gegenständen bewegbaren Rohres. Die Bewegungsmöglichkeiten
dieses Rohres sind jedoch so wie bei der erstgenannten, bekannten Vorrichtung auf
zwei Hauptrichtungen beschränkt. Die Dekoriermasse steht im Dekorierrohr nicht unter
Druck und läuft aus diesem durch einfache Öffnungen aus. Diese Öffnungen verstopfen
sich allerdings im Gebrauch sehr schnell, und es ist dann zur Reinigung erforderlich,
das Rohr auszubauen. Die Stärke des Dekoriermaterialstromes, der aus diesen Öffnungen
austritt, ist nicht einstellbar.
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Bei der erstgenannten, bekannten Vorrichtung ist die Stärke des austretenden
Dekoriermaterialstromes zwar durch die Höheneinstellung der in den Düsen vorhandenen
Düsennadeln regulierbar, eine Veränderung der Stärke dieses Stromes ist jedoch nur
bei stillgesetzter Vorrichtung möglich.
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Es ist schließlich noch eine Vorrichtung bekannt, bei der an der Unterseite
eines starr befestigten Vorratsbehälters mehrere flexible Schläuche angeschlossen
sind, die am Ende jeweils mit einer Düse versehen sind. Die einzelnen Schläuche
sind jeder für sich mit einem Bewegungsmechanismus derart versehen, daß mit dieser
Vorrichtung nebeneinander mehrere unterschiedliche Dekorierungen hergestellt werden
können. Diese Vorrichtung ist durch die Vielzahl von einzelnen Bewegungsmechanismen
sehr kompliziert und damit störanfällig. Darüber hinaus ist sie aber zur Verarbeitung
von beispielsweise leicht gerinnenden Dekoriermassen unbrauchbar, da die Schläuche
sich schnell mit geronnener Dekoriermasse verstopfen und dann zur Reinigung ausgebaut
werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum teilautomatischen
oder vollautomatischen Dekorieren von Pralinen od. dgl. anzugeben, bei der die erwähnten
Nachteile vermieden werden und mit der es möglich ist, eine außerordentliche Vielfalt
von Dekorationen bei wählbar weitgehender Automation des, Vorganges herzustellen,
wobei die Vorrichtung zugleich durch einfache Bauweise robust und leicht zu bedienen
sein soll. Darüber hinaus soll der Bewegungsmechanismus der Vorrichtung ebenso wie
die Öffnungsweite der Düsen ohne Unterbrechung des Dekoriervorganges verstellbar
sein. Auch soll es möglich sein, durch einfache Auswechslung des Düsenrohres der
Vorrichtung die Vorrichtung in schnellem Wechsel zum Dekorieren mit verschiedenen
Dekoriermassen zu benutzen.
Zur Lösung dieser Aufgaben ist die Vorrichtung
gemäß der Erfindung zunächst dadurch gekennzeichnet, daß in die Unterseite des Düsenrohres
nebeneinander mehrere durch jeweils eine Düsennadel während des Dekoriervorganges
wählbar weit zu öffnende und verschließbare Düsen eingesetzt sind, daß die Dekoriermasse
im Düsenrohr unter Druck gehalten wird, und schließlich dadurch gekennzeichnet,
daß das Düsenrohr über den zu dekorierenden Gegenständen beispielsweise mittels
Pendelstäben in jeder Richtung horizontal beweglich aufgehäng ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung, insbesondere der Ausgestaltung
der Düsen und des Bewegungsmechanismus für die Düsennadeln und das Düsenrohr gehen
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung hervor, das in den. Zeichnungen dargestellt ist. Darin zeigt Fig. 1
einen Schnitt durch das Düsenrohr mit einer geschnittenen Düse und der darin befindlichen
Düsennadel, Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 mit der aufgeschnittenem
Düse und dem unteren Teil der Düsennadel, Fig. 3 eine Längsansicht - teilweise geschnitten
-des Düsenrohres gemäß der Erfindung, Fig. 4 einen Schnitt gemäß Fig.1 von einer
anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 5 einen vergrößerten
Ausschnitt gemäß Fig.2 der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform, Fig.6 eine Längsansicht
gemäß Fig.3 der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform; Fig. 7 ist eine Draufsicht
auf das Düsenrohr mit einer Darstellung der Aufhänge- und Bewegungsvorrichtung;
Fig.8 ist eine Schnittansicht nach der Linie VIII-VIII in Fig. 7, und Fig.9 ist
eine Längsansicht entsprechend Fig.3 und 6 mit Darstellung der Aufhänge- und Bewegungsvorrichtung
für das Düsenrohr.
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In den Fig. 1 und 2 ist ein Düsenrohr 1 dargestellt, an dessen Unterseite
sich eine Düse 2 befindet. Die Düse 2 trägt an ihrem oberen Ende ein Gewinde 11,
mit dem die Düse wählbar tief in das Düsenrohr eingeschraubt werden kann. Die Düse
selbst läuft in bekannter Weise vom Düsenrohr weg konisch zu und endet in einem
Düsenmund 12. In der Düse 2 sitzt eine Düsennadel 3, die das Düsenrohr 1 durchquert
und durch eine Öffnung im Düsenrohr 1 gegenüber der Düse 2 aus dem Düsenrohr
1 etwas herausragt. In diese Öffnung ist eine Führungskappe 4 eingeschraubt,
die die Öffnung des Düsenrohres 1 dicht abschließt und in deren hohlzylindrischem
Innenraum die Düsennadel 3 geführt wird. Die zylindrische Düsennadel 3 läuft an
ihrem unteren, in der Düse 2 liegenden Ende konisch zu und verschließt im abgesenkten
Zustand den Düsenmund 12. Dabei ragt das untere Ende 10 der Düsennadel etwas aus
dem Düsenmund 12 heraus. Innerhalb des Düsenrohres 1 ist die Düsennadel 3 mit einer
Tellerscheibe 5 versehen. Zwischen der Tellerscheibe 5 und der in das Innere des
Düsenrohres 1 reichenden Unterkante der Führungskappe 4 ist die Düsennadel 3 von
einer Rückstellschraubenfeder 6 umspannt. Ein Gabelhebel 7 umgreift mit seinen Gabelzinken
die Tellerscheibe 5 und ist auf einer Welle 13 befestigt. Die Welle 13 durchläuft
das Düsenrohr 1 in Längsrichtung, durchstößt an einem Ende die Abschlußplatte des
Düsenrohres 1 und trägt außerhalb des Düsenrohres einen Hebel 8, welcher
vermittels eines Bowdenzuges 9 oder eines entsprechenden Gestänges oder sonstiger
geeigneter Vorrichtungen verschwenkt werden kann und dadurch über die Welle 13 dem
darauf befestigten Gabelhebel 7 eine Schwenkbewegung erteilt.
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Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung mehrerer nebeneinanderliegender
Düsen in einem Düsenrohr 1 und die Anordnung- der Welle 13 mit den darauf befestigten
Gabelhebeln 7 und dem Hebel 8 mit dem Bowdenzug 9. Ein elastischer Schlauch 14 mündet
in die Kopfplatte des Düsenrohres 1 zur Einspeisung des durch die Düsen auszuteilenden
Dekoriermaterials in das Düsenrohr.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Das von einer Temperiermaschine
oder einem Vorratsbehälter od. dgl. kommende Dekoriermaterial wird unter Überdruck
durch den Schlauch 14 in das Düsenrohr l gefördert. Dabei ist es von Vorteil, wenn
die Stärke des Überdruckes zur Anpassung an die Viskosität der Dekoriermasse und
zur Regelung der Menge der aus den Düsen austretenden Masse und der Stärke des Dekorierstranges
regelbar ist. Es kann. zweckmäßig sein, am gegenüberliegenden Ende des Düsenrohres
einen weiteren Schlauch 15 (Fig. 9) zur Abnahme der überschüssigen Dekoriermasse
anzuordnen.
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Im Ruhezustand, d. h. solange kein Dekoriermaterial aus den Düsen
austritt, drücken die Rückstellfedern 6 die Düsennadeln 3 so weit in den Düsenmund
12 hinein, daß die Düsennadeln 3 durch ihre konische Form die Düsen 2 dicht verschließen.
Soll dekoriert werden, d. h. soll Dekoriermaterial aus den Düsen austreten, dann
wird durch Zug am Bowdenzug 9 der Hebel 8 angehoben. Dadurch dreht sich die Welle
13 im gleichen Maße nach oben, und mit ihr werden die Gabelhebel ? nach oben verschwenkt.
Die Zinken der Gabelhebel ?, welche die Tellerscheiben 5 der Düsennadeln 3 umgreifen,
schieben bei ihrer Verschwenkung durch die Tellerscheiben 5 und gegen die Wirkung
der Rückstellfedern 6 die Düsennadeln 3 nach oben, wodurch sich die Düsen öffnen,
so daß das unter Druck stehende Dekoriermaterial aus den Düsen austreten kann. Bei
ihrer Aufwärtsbewegung schiebt sich das obere Ende der Düsennadeln 3 tiefer in die
Führungskappen 4 hinein, wobei diese Führungskappen zugleich die vertikale Führung
der Nadeln sicherstellen. Die Stärke des austretenden Dekoriermaterialstranges ist
natürlich außer von der Größe des Überdruckes im Düsenrohr noch von der Größe der
Aufwärtsbewegung der Düsennadel 3, d. h. also von der willkürlichen Anhebung des
Hebels 8 durch den Seilzug 9; abhängig.
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Wird der Bowdenzug 9 wieder losgelassen, so senken sich die Düsennadeln
3 durch die Rückstellfedern 6 ab und verschließen die Düsen 2. Dabei reinigen die
Düsennadeln durch ihre entsprechende Einpassung in die Düsen und durch die vorstehenden
Enden 10 der Düsennadeln die Düsenhöhlungen von etwa dort angesetzter, geronnener
Dekoriermasse und stoßen in den Düsen hängende Krümel oder Dekoriermaterialklümpchen
aus.
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Beim Dekorieren werden die zu dekorierenden Gegenstände unter den
Düsen vorzugsweise auf einem Transportband hindurchgeführt. Der Austritt aus den
Düsen kann dabei kontinuierlich erfolgen, geschieht jedoch vorzugsweise durch rhythmisches
Öffnen
und Schließen der Düsen, wobei außer der Unterbrechung des Dekoriervorganges noch
die sehr wichtige Reinigung der Düsenöffnungen automatisch erfolgt. Die Unterbrechung
des Dekoriermassenstromes kann einmal erfolgen, um nur dann Dekoriermaterial auszustoßen,
wenn auch tatsächlich ein zu dekorierender Gegenstand unter den Düsen ist. Andererseits
kann aber die Unterbrechung des Dekoriermassenstromes auch dann erfolgen, wenn sich
zu dekorierendes Material unter den Düsen befindet, um durch unterbrochene Dekorierungslinien
besondere Effekte zu erzielen. In jedem Fall kann jedoch die Steuerung des Auslösevorganges
sowohl von Hand als auch durch periodische Zeitgeber, elektrische oder mechanische
Abtastung od. dgl. erfolgen, wobei es bei derartiger automatischer Steuerung des
Auslösevorganges durch Abtastung jedenfalls vorteilhaft ist, auch die Öffnungsdauer
der Düsen regelbar zu gestalten, so daß es möglich ist, außer dem vorherbestimmbaren
Zeitpunkt des Öffnungsbeginns auch die Schreibdauer der Düsen zu bestimmen.
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Es bleibt noch zu erwähnen, daß die Düsenmünder 12 je nach Bedarf
bestimmte Größe und Formen haben können, um entsprechend geformte Dekorierstreifen
zu erzeugen. Durch die Gewinde 11 ist eine schnelle und leichte Auswechselbarkeit
der Düsen gewährleistet. Desgleichen ist es leicht möglich, zur Erzielung anderer
Dekoriereffekte und zur Anpassung an die Dekorieraufgaben einzelne der im Düsenrohr
l nebeneinander angeordneten Düsen durch Einsetzen von Blinddüsen oder durch andere
geeignete Mittel außer Betrieb zu setzen.
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Die bisher beschriebene Ausführungsform des Düsenrohres 1 gewährleistet
durch die strenge Führung der Nadeln 3 in den Führungskappen 4 bei gleichzeitiger
Anordnung einer Rückstellfeder 6 an jeder Düsennadel ein einwandfreies Funktionieren
der Vorrichtung selbst bei sehr zähflüssiger und leicht gerinnender Dekoriermasse.
In den Fig. 4 bis 6 ist eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Düsenrohres
dargestellt, deren besonderer Vorteil darin besteht, daß das Düsenrohr zu einer
eventuell notwendigen Reinigung mit wenigen Handgriffen auseinandergenommen werden
kann. Die Abwandlung gegenüber der bisher beschriebenen Ausführungsform besteht
darin, daß die Düsennadel 3 das Düsenrohr 1 nicht mehr durchquert, sondern innerhalb
des Düsenrohres in einem kugeligen Kopf 45 endet. Eine längs durch das Düsenrohr
verlaufende Welle 47 ist mit einer Leiste 49 versehen, die über den Düsen 2 pfannenartige
Vertiefungen 46 trägt. In der Mitte dieser Vertiefungen 46 befindet sich eine Bohrung
52. Die Düsennadeln 3 stecken derart in diesen Bohrungen 52, daß die kugeligen Köpfe
45 jeweils in den Vertiefungen 46 zu liegen kommen, wobei die Bohrungen 52 den Düsennadeln
3 einerseits genügend Spiel für ihre Beweglichkeit lassen, ihnen aber andererseits
eine Führung geben und die Köpfe 45 sicher festhalten. Von oben werden die Vertiefungen
46 durch eine Deckleiste 48 verschlossen. Die Welle 47 tritt an einer Seite aus
dem Düsenrohr heraus und trägt dort einen Hebel 8 mit einem Bowdenzug 9 oder einer
entsprechenden anderen Bewegungsvorrichtung, wie oben bereits an Hand des ersten
Ausführungsbeispiels beschrieben wurde. An einem Hebel 51, welcher starr
mit dem Düsenrohr verbunden ist, ist eine einzelne Rückstellfeder 50 befestigt,
die am Hebel 8 angreift. Die Vorrichtung arbeitet entsprechend der Vorrichtung nach
den Fig. 1 bis 3 folgendermaßen: Im Ruhezustand, d. h. solange keine Dekoriermasse
austritt, zieht die Rückstellfeder 50 den Hebel 8 nach unten. Dadurch wird die Welle
47 nach unten verschwenkt, und zwar so, daß die Düsennadeln 3 nach unten in den
Düsenmund gedrückt werden und so die Düsen 2 dicht verschließen. Soll dekoriert
werden, d. h. soll Dekoriermaterial aus den Düsen austreten, dann wird durch Zug
am Bowdenzug 9 der Hebel 8 gegen die Wirkung der Feder 50 angehoben. Dadurch dreht
sich die Welle 47 im gleichen Maße nach oben, und mit ihr heben sich die Leiste
49 und die in der Leiste 49 gehaltenen Düsennadeln 3, so daß die Düsenöffnungen
frei werden und Dekoriermaterial ausströmt. Die Stärke des austretenden Dekoriermaterialstranges
ist auch hier durch die Größe der Bewegung des Hebels 8 regelbar. Durch nicht dargestellte
Anschläge am Hebel 8 wird dabei verhindert, daß die Düsennadeln 3 beim Anheben aus
dem oberen Rand der Düsen 2 heraustreten, so daß eine sichere Führung der Nadeln
in der Vertiefung 46 und den Düsen 2 gewährleistet ist.
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Es ist zu erkennen, daß diese Anordnung zur Reinigung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine leichte Zerlegung und einen schnellen Wiederzusammenbau ermöglicht.
Nach Entfernung des genannten Anschlages wird die Welle 47 mit der Leiste 49 ganz
nach oben geklappt, so daß die Düsennadeln 3 aus den Düsen 2 heraustreten. Sodann
kann die Welle 47 mit den daran hängenden Düsennadeln 3 seitlich aus dem Düsenrohr
1 herausgezogen und gereinigt werden. Dar Wiederzusammenbau erfolgt sinngemäß.
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Die bisher beschriebene willkürliche Steuerung des Öffnungs- und Schließungsvorganges
bei gleichzeitiger Bewegung der zu dekorierenden Gegenstände unter der Düse auf
einem Transportband ergibt bereits zahlreiche Variationsmöglichkeiten für erzielbare
Dekoriereffekte bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Diese Möglichkeiten werden
jedoch noch vervielfacht durch die in den Fig. 7 bis 9 dargestellten und im folgenden
beschriebenen Aufhängungs-und Bewegungsvorrichtungen des Düsenrohres.
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Die Fig. 7 bis 9 zeigen die Aufhängung des Düsenrohres 1 mittels zweier
Rändelschrauben 43 an einer Stange 44, welche wiederum an vier Pendelstangen 21,
22, 23, 24 über zwei Laschen 25 und 26 befestigt ist. Die durch die Pendelstangen
freie Beweglichkeit der Stange 44 und damit des Düsenrohres 1 wird durch ein Parallelführungsgestänge
27 eingeengt, und zwar derart, daß das Düsenrohr 1 immer parallel zu sich selbst
bleibt. Ein regelbarer Motor 28 treibt über Riemenscheiben 29 und 30 einen Exzenter
31 an, der über eine in den drei sphärischen Lagern 33, 34 und 35 geführte Pleuelstange
32, einen Hebel 38 und ein an der Stange 44 angebrachtes Segment 39 seine Bewegung
auf die Stange 44 und das starr mit ihr verbundene Düsenrohr 1 überträgt. Das mittlere
der sphärischen Lager 34 ist auf einer Gewindebüchse 37 montiert, die in die Richtungen
des Pfeiles A (Fig. 9) über die Gewindebüchse 36 geschraubt werden kann. Die Gewindebüchse
36 ist starr an einem Auflager über dem Düsenrohr befestigt. Beim Auf- und Abschrauben
der Gewindebüchse 37 auf die Gewindebüchse 36 verschiebt sich das Lager 34, das
gleitend die Pleuelstange 32 umgreift, in der in Fig. 9 in gestrichelten Linien
dargestellten
Weise, wodurch der Ausschlag des unteren Endes der
Pleuelstange 32 entsprechend variiert wird. Mit einer Feststellschraube 40, welche
auf der Stange 44 angebracht ist, kann das Lager 35 am unteren Ende der Pleuelstange
32 festgehalten werden.
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Die beschriebene Aufhängungs- und Bewegungsvorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Wird durch den Motor 28 über die Riemenscheiben 29 und 30 der Exzenter 31
in Drehung versetzt, dann bewegt sich die an ihm gelenkig angebrachte Pleuelstange
32 auf einer Bahn, die der Mantelfläche eines Doppelkegels mit aufeinanderstehenden
Spitzen entspricht. Die Spitzen dieser Kegel liegen im Mittellager 34 der Pleuelstange
32. Die Größe des Ausschlages des Lagers 35 ist dabei von der Höhenlage des Mittellagers
34 abhängig, dessen Höhe durch Auf- und Abschrauben der Büchse 37 bestimmt wird.
Ist das Lager 34 in seiner höchsten Stellung, dann ist der Anschlag des Lagers 35
am größten. Ist das Lager 35 durch die Feststellschraube 40 festgehalten, dann folgt
die Stange 44 mit dem Düsenrohr 1 der Kreisbewegung des unteren Endes der Pleuelstange
32 und beschreibt eine Kreisbewegung, bleibt dabei allerdings dank des Gestänges
27 immer parallel zu sich selbst. Wird dagegen die Feststellschraube 40 gelöst und
somit das Lager 35 freigegeben, dann wird aus der Kreisbewegung der Stange 44 eine
hin- und hergehende Bewegung, wobei die Lager 35 und 41 mit dem Hebel 38 die entsprechende
Kreisbewegungskomponente durch eine Schwenkbewegung aufnehmen. In diesem letzteren
Fall geschieht die Übertrageng der Bewegung des unteren Pleuelstangenendes auf die
Stange 44 über den Hebel 38 und das Segment 39. Das eine Ende des Hebels 38 läßt
sich in dem Segment 39 verschieben und an beliebiger Stelle fixieren. Dadurch ist
es möglich, die Schwingungsebene der Stange 44 und damit des Düsenrohres 1 um bis
zu 90° zu verändern, d. h. also, daß durch die Bewegungseinrichtung ein Hin- und
Herschwingen des Düsenrohres 1 sowohl in der Zeichenebene der Fig. 9 als auch in
der Zeichenebene der Fig.8 und in sämtlichen Zwischenebenen bewirkt werden kann,
wobei das Rohr jedoch immer parallel zu sich selbst bleibt.
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Es ist zu erkennen, daß durch die beschriebene Bewegungs- und Aufhängevorrichtung
dem Düsenrohr 1. jede Art von horizontaler Bewegung erteilt werden kann, wobei diese
Bewegungen sowohl kreisförmig mit verschiedenen Radien als auch oszillierend mit
wechselnder Amplitude und Geschwindigkeit sein können. Die Regelbarkeit des Motors
28 erlaubt neben einer Regelung der Geschwindigkeit selbstverständlich auch eine
periodische Unterbrechung der Bewegung.
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Wenn es die Art der Verzierung erfordert, kann die gesamte Vorrichtung
auch auf Rollen gelagert werden, um sich zum Zeitpunkt des Dekorierungsvorganges
in Richtung des Förderbandes der zu dekorierenden Gegenstände und mit der Geschwindigkeit
desselben zu bewegen und anschließend wieder in die Ruhestellung zurückzukehren,
bis sich der Vorgang wiederholt.
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Mit den Rändelschrauben 43 kann das Düsenrohr schnell und leicht von
der Bewegungsvorrichtung gelöst und durch ein anderes Düsenrohr ersetzt werden,
falls andere Düsen oder eine andere Düsenanordnung zur Erzeugung eines neuen Dekoriereffektes
benötigt werden. Es bedarf keiner weiteren Erklärung, daß dank der Bewegungs- und
Aufhängevorrichtung in Verbindung mit der oben beschriebenen Steuerung der Düsennadeln
und der Auswechselbarkeit der Düsen und des Düsenrohres nahezu jede Art von Dekorierung
möglich ist und durch vollständige Automation rationell gestaltet werden kann.