DE2735297C3 - Verfahren zur Hydrolyse von Casein - Google Patents
Verfahren zur Hydrolyse von CaseinInfo
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- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
- A23J3/00—Working-up of proteins for foodstuffs
- A23J3/30—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis
- A23J3/32—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis using chemical agents
- A23J3/325—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis using chemical agents of casein
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydrolyse von Casein mit nichl-oxidierenden Mineralsäuren bei
Temperaturen von 60 bis 100° C.
Bei der Hydrolyse von Casein bei erhöhter Temperatur unter Verwendung nicht-oxidierender Mineralsäuren
entstehen neben den gewünschten Proteinhydrolysaten noch lösliche und unlösliche Dunkelstoffe
als Nebenprodukte, die nicht nur die Reinheit und Qualität, sondern auch die Ausbeute an Proteinhydrolysat
beeinträchtigen. Zwar ist es möglich, durch Herabsetzung der Reaktionstemperatur bei der Hydrolyse
von Casein die Bildung der unerwünschten Dunkelstoffe teilweise oder vollständig zu verhindern,
dadurch wird jedoch die Reaktionsdauer auf nicht mehr akzeptable Werte erhöht.
Man hat auch bereits versucht, ungefärbte oder nur schwach gefärbte Proteinhydrolysate dadurch herzustellen,
daß man die Hydrolyse von Casein bei erhöhter Temperatur mit einer nicht-oxidierenden Mineralsäure
in Gegenwart von Schwefeldioxid oder Harnstoff durchführte. Aber auch diese Maßnahmen haben
sich als unzureichend zur vollständigen Verhinderung der Bildung von unerwünschten Dunkelstoffen erwiesen.
Darüber hinaus entstehen dabei erhebliche Mengen an neuen Fremdstoffen, wie z. B. Ammoniumsulfat,
die ihrerseits die Qualität des Proteinhydrolysats auf dem Ernährungs- oder Futtermittelsektor erheblich
vermindern.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Hydrolyse von Casein zu entwickeln, mit dessen
Hilfe es möglich ist, auf technisch einfache und dennoch wirksame Weise Casein mit nicht-oxidierenden
Mineralsäuren bei Temperaturen von 60 bis 100° C zu hydrolysieren, daß dabei keine unerwünschten Nebenprodukte
entstehen, insbesondere keine Verfärbungen auftreten.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe bei einem Verfahren zur Hydrolyse von Casein mit nichtoxidicrenden
Mineralsäuren bei Temperaturen von 60 bis 100° C erfindungsgemäß dadurch gelöst werden
kann, daß 0,09 bis 9,09 Gew.-% der Mineralsäure aus Orthophosphoriger Säure und/oder deren Salzen bestehen
und säureaktivierter Montmorillonit in einer Menge von 0,09 bis 9,09 Gew.-% der Mineralsäure
anwesend ist.
Das Verfahren der Erfindung läßt sich auf technisch einfache und wirtschaftliche Weise durchführen und
> es liefert die gewünschten Proteinhydrolysate in hoher Ausbeute, ohne daß unerwünschte Nebenprodukte,
insbesondere unerwünschte Dunkelstoffe entstehen, die zu einer unerwünschten Verfärbung des Endproduktes
führen.
in Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
werden als Salze der Orthophosphorigen Säure die Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze
verwendet.
Als nicht-oxidierende Mineralsäuren werden in ι ΐ dem erfindungsgemäßen Verfahren die üblicherweise
für die Hydrolyse von Casein eingesetzten wäßrigen Mineralsäuren, insbesondere Salzsäure und/oder
Schwefelsäure, in beliebiger Konzentration, vorzugsweise in einer Konzentration bis zu etwa 20 Gew.-%,
verwendet.
Die Hydrolyse wird erfindungsgemäß bei einer Temperatur von 60 bis 100° C durchgeführt.
Die erfindungsgemäß als Zusatz zu nicht-oxidierenden Mineralsäuren verwendete Orthophosphorige
Säure H3PO3 wird in einer Menge von 0,09 bis
9,09 Gew.-%, bezogen auf den Gehalt an nichtoxidierender
Mineralsäure, verwendet.
Die erfindungsgemäß verwendete freie Orthophosphorige Säure kann'teilweise oder vollständig ersetzt
jo werden durch eines oder mehrere ihrer Salze, insbesondere ihrer löslichen Salze, speziell ihrer Kalium-,
Natrium- oder Ammoniumsalze. Vorzugsweise wird jedoch die freie Orthophosphorige Säure verwendet.
Neben der Orthophosphorigen Säure wird in dem r, erfindungsgemäßen Verfahren als weiterer Zusatz ein
säureaktivierter Montmorillonit in einer Menge von 0,09 bis 9,09 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der
Mineralsäure, verwendet. Unter Montmorillonit ist hier ein als Mineral vorkommendes Aluminiumhy-4Ii
drosilikat mit der Näherungsformel
Al2O3 · 4SiO2 · H2O + XH2O
zu verstehen, das sich durch eine kryptokristalline Dreischichtenstruktur auszeichnet, die aus zweidimensional
unendlichen Makroanionen besteht, die ι ■ über die Kationen einer Zwischenschicht elektrostatisch
vernetzt wird. Ein solcher säureaktivierter Montmorillonit kann auch künstlich hergestellt werden,
beispielsweise wie in der deutschen Patentschrift 1211643 beschrieben. Der erfindungsgemäß verwen-
><> dete säureaktivierte Montmorilkvnit ist im Handel erhältlich.
Das Verhältnis von nicht-oxidierender Mineralsäure zu Ar.iinstickstoff im Casein wird bei der Durchführung
des erfindungsgemäßer. Verfahrens inne.-halb
v, des Bereichs gehalten, wie er üblicherweise bei der Proteinhydrolyse eingehalten wird. Das üblicherweise
angewendete Mengenverhältnis beträgt etwa ! bis etwa 4 Grammäquivalente Mineralsäure pro
Grammatom Aminstickstoff im Casein. Soll die Hy-M)
drolyse unter möglichst schonenden Bedingungen durchgeführt werden, so kommen etwa 1,5 bis etwa
2 Grammäquivalente Mineralsäure pro Grammatom Aminstickstoff im Casein zum Einsatz, und die Reaktionstemperatur
liegt zwischen 60 und 100° C. Zur >,-> Verkürzung der Reaktionsdauer können aber auch
2,5 bis 4 Grammäquivalente Mineralsäure pro Grammatom Stickstoff im Casein eingesetzt werden.
Ein für die Durchführungdes erfindungsgemäßen Ver-
fahrens typischer Reaktionsansatz hat die folgende Zusammensetzung:
Casein in einer Menge, die 1 Grammatom Aminstickstoff enthält,
1,5 bis 4 Grammäquivalente nicht-oxidierende Mineralsäure in Form einer wäßrigen Lösung,
0,1 bis 10 Gew.-Teile Orthophosphorige Säure und/oder deren Salze auf 100 Gew.-Teile der eingesetzten
nicht-oxidierenden Mineralsäure,
0,1 bis 10 Gew.-Teile säureaktivierter Montmorillonit
auf 100 Gew.-Teile der eingesetzten nichtoxidierenden Mineralsäure.
Der vorstehend angegebene Reaktionsansatz oder ein Bruchteil oder ein Vielfaches davon wird durch
mehrstündiges Erwärmen bis zu einem vorgegebenen Hydrolysegrad des Caseins reagieren gelassen und
nach dem Abkühlen unter Verwendung von Aktivkohle filtriert, wobei man das gewünschte Produkt erhält.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläute/t.
Es werden mehrere Reaktionsansätze, bestehend aus handelsüblichem Casein mit einem Trockenfeststoffgehalt
von 34,6 Gew.-% und 20 Gew.-% Salzsäure, bei 95° C bis zu einem Hydrolysegrad von 90%
hydrolysiert. Pro Grammatom Aminstickstoff des Caseins werden jeweils 2,5 Grammäquivalente Salzsäure
verwendet.
Bis auf eintn Blindversuch enthalten die Reaktionsansätze
die in der reichste!'enden Tabelle I angegebenen Mengen anOrthnphosphoriger Säure und einem
handelsüblichen säureaktiv :crten Montmorillonit.
Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsgemisch jeweils mit 0,4 Gew.-% Aktivkohle verrührt und filtriert.
Dann wird die Restfarbe des nach dem Filtrieren erhaltenen Reaktionsgemisches, bezogen auf den von
Zusatzstoffen freien Blindversuch, als Kennzahl der Menge der darin enthaltenen Dunkelstoffe, die sich
unter den Hydrolysebedingungen gebildet haben, bestimmt.
Reak- Gew.- Gew.-Teile Hydro- Resttions- Teile säureaktivier- lysegrad farbe
ansatz H3PO3 auf ter Montmoril- (%) (%)
Nr. 100 Gew.- lonit auf 100
Teile HCI Gew.-Teile HCl
1 | 0 | 0 | 90 | 100 |
2 | 3 | 0 | 90 | 95 |
3 | 0 | 3 | 90 | 80 |
4 | 1 | 2 | 90 | 50 |
5 | 2 | 1 | 90 | 45 |
6 | 0,5 | 3 | 90 | 40 |
Das gleiche handelsübliche Casein wie in Beispiel 1 wird mit 20 Gew.-% Schwefelsäure bei 80° C bis zu
einem Hydrolysegrad von 90% hydrolysiert. Pro Grammatom Aminstickstoff im Casein werden jeweils
2,5 Grammäquivalente Schwefelsäure verwendet. Die Reaktionsansätze enthalten die in der nachstehenden
Tabelle II angegebenen Mengen an Orthophosphoriger Säure und säureaktiviertem Montmorillonit.
Die Reaktionsansätze werden nach dem Abkühlen mit 0,3 Gew.-% Aktivkohle verrührt und filtriert, und
die Restfarbe des dabei erhaltenen Reaktionsproduktes wird wie in Beispiel 1 bestimmt.
Reaktionsansatz
r. Nr.
Gew.-Teile Gew.-Teile Hydro- Rest-H3PO3
auf säreaktivier- lysegrad farbe 100 ter Montmoril- (%) (%)
Gew.- lonit auf 100
Teile Gew.-Teile
Teile Gew.-Teile
H2SO4 H2SO4
7 | 0 | 0 | 90 | 100 |
8 | 3 | 0 | 90 | 91 |
9 | 0 | 3 | 90 | 88 |
10 | 1 | 2 | 90 | 35 |
11 | 2 | 1 | 90 | 30 |
12 | 0,2 | 1,5 | 90 | . 40 |
Claims (2)
1. Verfahren zur Hydrolyse von Casein mit nicht-oxidierenden Mineralsäuren bei Temperaturen
von 60 bis 100° C, dadurch gekennzeichnet, daß G-,09 bis 9,09 Gew.-% der Mineralsäure
aus Orthophosphoriger Säure und/oder deren Salzen bestehen und säureaktivierter Montmorillonit
in einer Menge von 0,09 bis 9,09 Gew.-% der Mineralsäure anwesend ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Salze der Orthophosphorigen
Säure die Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze verwendet werden.
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