DE622548C - Beizbad zum Beizen von Eisen und Stahl - Google Patents
Beizbad zum Beizen von Eisen und StahlInfo
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- C23G—CLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
- C23G1/00—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
- C23G1/02—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions
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Description
Um die lösende Wirkung von Säuren auf Metalle beim Beizen derselben zu verringern,
hat man den Beizsäuren bisher Stoffe verschiedenster Art, so z. B. Sulfonierungsprodukte
von Schlachthausabfällen, Säureschlämme, welche sich bei der Behandlung
von Kohlenteerölen bilden, Stärke, Hefe, schimmeliges Mehl, Leim, Carbazol, Pyridin,
Anilin, Diorthotolylthioharnstoff sowie
ίο schließlich Reaktionsprodukte eines Aldehyds
mit Schwefelwasserstoff oder einem Alkalimetallsulfid zugesetzt, doch haben alle diese
bekannten Sparzusätze nicht restlos befriedigt. Teils war ihre Schutzwirkung unzureichend,
teils sind dieselben in der verwendeten Beizsäure unbeständig, insbesondere wenn diese
in stärkerer Konzentration angewendet wjrd. Demgegenüber besteht die Erfindung in der
Verwendung von Sparzusätzen,· welche beim
ao Beizen von Eisen und Stahl das Metall kaum
angreifen und demgemäß eine Reinigung der Metalloberfläche mit einem sehr geringen
Metallverlust ermöglichen, außerdem in Beizsäuren von selbst hoher Konzentration vollständig
beständig sind, infolgedessen mit solchen Zusätzen versetzte Beizsäuren in konzentrierter
Form verschickt werden können und am Verbrauchsort nur mit Wasser entsprechend verdünnt zu werden brauchen, um
gebrauchsfertige Beizsäuren zu liefern.
Sparzusätze dieser Art werden erfindungsgemäß erhalten, indem man zunächst ein
Amin mit einem Aldehyd reagieren läßt und das dabei entstehende Reaktionsprodukt unter
Reaktionsbedingungen, die eine Schwefel-Wasserstoffentwicklung bzw. eine Bildung
von Thiazolen ausschließen, mit Schwefelkohlenstoff kondensiert.
Beispiel 1 *°
140,6 kg Butylaldehyd werden in einem geschlossenen,
doppelwandigen, mit Heiz- und Kühlschlange sowie einem Rührwerk ausgestatteten
Kessel langsam zu 45,4 kg Anilin zugesetzt, wobei die Temperatur unter 5°° C
gehalten wird. Hierauf erhitzt man das Gemisch langsam auf 1200C und hält es
ι Stunde auf dieser Temperatur, worauf man das gebildete Wasser abzieht und das Reaktionsprodukt
sich auf 300 C abkühlen läßt. Alsdann fügt man 36,3 kg Schwefelkohlenstoff
hinzu, steigert die Temperatur zweckmäßig auf etwa 800C und hält sie unter
atmosphärischem Druck I1Z2 Stunden lang auf
dieser. Hierauf kühlt man auf. 50 ° C ab und
destilliert bei dieser Temperatur die nicht in Reaktion gegangenen Bestandteile im Vakuum.
ab. Das zurückbleibende Kondensationsprodukt stellt einen ausgezeichneten Zusatz zu
Beizsäuren dar.
Beispiel 2 - .
129,3 kg Heptylaldehyd und 8.1,6 kg Butylaldehyd
werden mit 40,7 kg Anilin zur Reaktion gebracht. Nach Beendigung der Reaktion erhitzt man auf 1400 C, treibt das gebildete
Wasser ab, worauf man das Reaktionsprodükt auf 300 C abkühlt, dann mit 36,3 kg Schwefelkohlenstoff vermischt und das Gemisch unter
atmosphärischem Druck zweckmäßig einige. Zeit auf etwa 50 bis 80 ° erhitzt. Das nach
Entfernen der nicht in Reaktion gegangenen flüchtigen Bestandteile zurückbleibende Öl
stellt ebenfalls einen ausgezeichneten Zusatz zu Beizsäuren dar.
. Beispiel 3
42 kg Butylaldehyd werden mit 22,7 kg einer 40°/Oigen wäßrigen Lösung von "Methyl1
amin kondensiert. Nach Entfernen des Wassers läßt man in das Kondensationsprodukt
58,9 kg Schwefelkohlenstoff einfließen und vollendet die Kondensation durch gelindes
Erhitzen des Reaktionsge-miscb.es unter atmosphärischem Druck. Nach Entfernen der.
nicht in Reaktion gegangenen flüchtigen Verunreinigungen kann das Reaktionsprodukt als
Zusatz zu Beizsäuren Verwendung finden.
2 Mol. Anilin werden langsam zu 2 Mol. Acetaldehyd zugesetzt. Das Gemisch wird zuerst
während 30 Minuten auf 42 bis 430C
und dann 2 Stunden lang auf 6op C erhitzt,
worauf man es einer Wasserdampfdestillation unterwirft, um nicht in Reaktion" gegangenes
Anilin zu entfernen. Hierauf läßt n\an 2 Mol. Schwefelkohlenstoff zufließen und erhitzt das
■Reaktionsgemisch 10 Stunden bei 500 C am
Rückflußkühler. Das Reaktionsprodukt wird dann im Vakuum bei etwa 650C getrocknet,
worauf es einen ausgezeichneten Zusatz für Beizsäuren darstellt. Ein Produkt von ähnlichen
Eigenschaften erhält man aus 4 Mol.
Butylaldehyd, 1 Mol. Anilin und 1 Mol.
Schwefelkohlenstoff oder auch aus 2 Mol. Acetaldehyd, 2 Mol. Anilin und 3 Mol.
Schwefelkohlenstoff.
Die vorbeschriebenen Produkte sollen nur Ausführungsbeispiele für die Erfindung darstellen.
Für den gleichen Zweck können aber auch solche Produkte vorteilhaft Anwendung
finden, die durch Kondensation von sekundären Aminen, einem Aldehyd und Schwefelkohlenstoff
entstehen. Läßt man beispielsweise Pyridin,. auf einen Aldehyd, z. B. auf
Formaldehyd oder auf Paraformaldehyd, einwirken, so findet eine Reaktion statt, die
entweder in Gegenwart oder in Abwesenheit eines Lösungsmittels durchgeführt werden
kann. Die hierbei entstehende ölige Flüssigkeit wird dann weiter mit Schwefelkohlenstoff
kondensiert, wobei man ein öliges Reaktionsprodukt erhält, das aber auch in kristallinischer
Form gewonnen werden kann, indem man es z.-B. mit Kristallen impft. In
ähnlicher Weise können Kondensationsprodukte erhalten werden durch Einwirkung von
Aldehyden auf andere sekundäre Amine, z. B. auf ein Dialkylamin, wie Diäthylamin oder
Dibutylamin. Gleicherweise können auch aromatische sekundäre Amine, wie z. B. Dibenzylamin,
Diphenylamin, Phenylalphanaphthylamin oder Phenylbetanaphthylamin,
Verwendung finden.
Die genauen Bedingungen hinsichtlich der Mengenverhältnisse von Aldehyd, Amin und
Schwefelkohlenstoff können, wie schon die Beispiele zeigen, weitgehend variiert werden.
■' Auch können zur Herstellung derartiger Verbindungen
mehrere Aldehyde verwendet * 'werden.
Die hier beschriebenen Verbindungen sind Additions- oder, da bei ihrer Bildung eine
Wasserabspaltung stattfindet, richtiger gesagt, go Kondensationsprodukte von Schwefelkohlenstoff
mit den durch Wechselwirkung eines Aldehyds und eines Amins entstandenen Kondensationsprodukten.
Verbindungen dieser Art haben sich als besonders gute Schutzmittel für Metalle beim
Beizen derselben mittels Säuren erwiesen, « derart, daß ein Zusatz solcher Verbindungen
zu den Beizsäuren diese nur die oxydischen Salze und sonstigen Verunreinigungen der
metallischen Oberfläche lösen läßt, ohne gleichzeitig auch das Metall selbst anzugreifen.
Unter Beizsäuren sind hier nicht oxydierende Säuren und insbesondere nicht oxydierende
Mineralsäuren, wie z. B. Schwefelsäure, Salzsäure u. dgl., verstanden. Unter konzentrierten
Säuren sollen Säuren von solcher Konzentration verstanden sein, wie sie im Handel gewöhnlich gebraucht werden, beispielsweise
für Schwefelsäure eine über 75 oder über 9o°/0ige oder, in Be-Graden ausgedrückt,
eine von 60 bis 660Be (bei 20 ° C).
Für Salzsäure soll der Ausdruck konzentrierte Säure eine solche zwischen 18 und·
200Be bedeuten, entsprechend einem HCl-Gehalt von etwa 30 bis 32%,
Setzt man irgendeine der vorbeschriebenen ■ Verbindungen einer Beizsäure zu, die auf die
zum Abbeizen von Metallen geeignete Stärke verdünnt worden ist, so tritt bereits ein sehr
wirksamer Schutz gegen den Angriff der
G22548
Säure auf das Metall ein, wenn nur eine kleine Menge der Verbindung, z. B. 0,2 bis
10 Teile auf 100 Teile Säure, zugesetzt worden ist.
Die Schutzwirkung verschiedener Kondensationsprodukte der hier beschriebenen Art
ergibt sich aus Vergleichsversuchen, bei denen je eine gleich große gewogene Menge Stahlblech
einerseits in ein reines und andererseits in ein mit verschiedenen Mengen einer Schutzverbindung gemäß vorliegender Erfindung
versetztes Säurebad eingetaucht wurde, dessen Temperatur bei Verwendung einer 6°/0igen Schwefelsäure auf 900 und von 15-
bzw. 8,2°/oiger Salzsäure auf 470 gehalten wurde. Die Bleche wurden darin so lange
belassen, bis davon in der reinen Säure 100 Teile aufgelöst waren. Der in der gleichen
Zeit festgestellte Gewichtsverlust des Blechs
Verwendete Aldehyde |
Mol. | Menge des Zusatzes |
Temperatur | Menge und Stärke der verwendeten |
Art des Metalls | Schutz wirkung |
% | 0C | Säure | % | |||
25 Butylaldehyd... | 3,5 | 0,005 | 90 | 6 % H2SO4 | weicher Stahl | 54,0 |
Acetaldehyd.... | 4,o | 0,005 | 90 | 6 % H2SO4 | - · | 99,6 |
Acetaldehyd.... | 1,0 | 0,005 | 90 | 6 7o H2SO4 | - | 98,2 |
Acetaldehyd.... | 2,0 | 0,005 | 90 | 6 7o H2SO4 | - | 99,5 |
30 Acetaldehyd.... | 2,0 | 0,005 | 47 | 15 7o HCl | harter | 97,2 |
Acetaldehyd.... | 2,0 | 0,01 | 47 | i5 7oHCl | - | 98,9 |
Acetaldehyd.... | 2,0 | 0,01 - | 47 | 8,2 °/0 HCl | - | 97,8 |
Crotonaldehyd.. | 3,5 | 0,005 | 90 | 6 % H2 S O4 | weicher | 99,i |
35 Heptylaldehyd . | 2,0 | 0,005 | 90 | 6 % H2SO4 | - | 89,0 |
Furfuraldehyd.. | 4,o | 0,01 | 90 | 6 % H2SO4 | - | 71,6 |
Formaldehyd... | 0,2 | 0,01 | 90 | 60Z0H4SO4.- | - | 95,2 |
Claims (4)
1. Beizbad zum Beizen von Eisen und Stahl mit Säuren unter Anwendung von
Zusatzmitteln, welche den Angriff der Säure auf das Metall hemmen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel aus einem Kondensationsprodukt besteht, das
erhalten wird, indem man zunächst ein Amin mit einem Aldehyd reagieren läßt
und das dabei entstehende Reaktionsprodukt unter atmosphärischem Druck bei zweckmäßig erhöhten, vorzugsweise bis
etwa 80 ° steigenden Temperaturen mit Schwefelkohlenstoff kondensiert.
2. Beizbad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensationsprodukt durch Wechselwirkung von
in der mit der Schutzverbindung versetzten Beizsäure zeigt dann die Höhe der Schutzwirkung
in Prozenten an. Dieselbe ergibt sich im einzelnen aus nachstehender Tabelle.
Wurden beispielsweise in der gleichen Zeit, in der ein mit reiner 6°/0iger Schwefelsäure
bei 900 behandeltes Stahlblech 100 Gewichtsteile verlor, von einer mit 0,005 °/o eines Kondensationsproduktes
aus Anilin, Schwefelkohlenstoff und Acetaldehyd versetzten Beizsäure gleicher Art nur 0,4 Gewichtsteile des
Metalls gelöst, so" beträgt die Schutzwirkung des Zusatzes 99,6 0Zo-
Bei den in der Tabelle angegebenen Versuchen
wurde die Schutzverbindung in allen Fällen durch Kondensation von 1 Mol. Anilin
mit I1I2 Mol. Schwefelkohlenstoff sowie der
jeweils angegebenen Menge des angegebenen Aldehyds hergestellt.
I Mol. eines primären oder sekundären, aliphatischen oder aromatischen Amins,
ι bis 5 Mol. eines aliphatischen oder aromatischen
Aldehyds und 0,5 bis 3 Mol. Schwefelkohlenstoff entstanden ist.
3. Beizbad nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensationsprodukt
durch Wechselwirkung von ι Mol. Anilin, 1 Mol. Acetaldehyd und
ι Mol. Schwefelkohlenstoff hergestellt worden ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Beizbades nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kondensationsprodukt in konzentrierter Schwefel- oder
Salzsäure aufgelöst wird, bevor es dem Beizbad zugesetzt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US372793A US1957488A (en) | 1929-06-21 | 1929-06-21 | Acid inhibitor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE622548C true DE622548C (de) | 1935-11-30 |
Family
ID=23469659
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP61717D Expired DE622548C (de) | 1929-06-21 | 1929-11-20 | Beizbad zum Beizen von Eisen und Stahl |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1957488A (de) |
BE (1) | BE365752A (de) |
DE (1) | DE622548C (de) |
FR (1) | FR685525A (de) |
GB (1) | GB344419A (de) |
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- BE BE365752D patent/BE365752A/xx unknown
-
1929
- 1929-06-21 US US372793A patent/US1957488A/en not_active Expired - Lifetime
- 1929-11-20 DE DEP61717D patent/DE622548C/de not_active Expired
- 1929-11-25 FR FR685525D patent/FR685525A/fr not_active Expired
- 1929-11-28 GB GB36464/29A patent/GB344419A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1957488A (en) | 1934-05-08 |
FR685525A (fr) | 1930-07-11 |
BE365752A (de) | |
GB344419A (en) | 1931-03-02 |
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