DE880137C - Verfahren zur Herstellung von Bleiphthalaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bleiphthalaten

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DE880137C
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DE
Germany
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lead
phthalate
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Expired
Application number
DENDAT880137D
Other languages
English (en)
Inventor
Mountain Lakes N. J. Adrian R. Pitrot Hempstead L. L N. Y. und Leonard M. Kebrich Brooklyn N. Y. Alexander Stewart (V. St. A.)
Original Assignee
National Lead Company, New York, N. Y. (V. St. A.)
Publication date
Application granted granted Critical
Publication of DE880137C publication Critical patent/DE880137C/de
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bleisalzen der Phthalsäure.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines neuen und wirtschaftlichen Verfahrens zur Herstellung von Bleiphthalaten, welche entweder allein oder in Verbindung mit anderen Pigmenten, besonders zur Herstellung von Pigmentfarben, brauchbar sind. Ein weiteres Ziel ist die Herstellung von zwei neuen, bisher unbekannten basischen Bleiphthalaten.
Die erfindungsgemäß hergestellten Bleiphthalate umfassen normales, einbasisches und zweibasisches Bleiphthalat. Von diesen Verbindungen war bisher nur das normale Bleiphthalat beschrieben worden, jedoch wurde dieses bisher nach Verfahren hergestellt, welche von dem hier beschriebenen völlig verschieden sind. Eines dieser bekannten Verfahren zur Herstellung von normalem Bleiphthalat bestand darin, daß man Phthalsäure und Bleicarbonat oder -acetat miteinander mischte. Dieses Verfahren war kostspielig, und das daraus hergestellte Produkt enthielt -unvermeidlich Verunreinigungen an nicht umgesetzten Produkten, welche sich durch Waschen schwer entfernen ließen. Ein anderes Verfahren zur Herstellung von normalem Bleiphthalat bestand in der Umsetzung einer Lösung aus Bleinitrat und Alkaliphthalat.
Es wurde nun gefunden, daß zusätzlich zum normalen Salz zwei bisher unbekannte wohldefinierte basische Bleiphthalate erhalten werden können. Diese Verbindungen sind:
i. Zweibasisches Bleiphthalat, welches 2 Mol Bleimonoxyd und ι Mol Bleiphthalat enthält und bei der Analyse einen Gehalt von 81,00% PbO, 17,91%
Phthalsäureanhydrid und 1,09 % Wasser, entsprechend der Formel 2 PbO ■ PbC6H4(COO)2 · \.2 H2O, aufweist. Diese Verbindung ist eine weiße Substanz mit einem spezifischen Gewicht von 4,60 und einem Brechungsindex von 1,99.
2. Einbasisches Bleiphthalat, das 1 Mol Bleimonoxyd und 1 Mol Bleiphthalat enthält und bei der Analyse einen Gehalt von 75,10 °/0 Pb O und 24,90 °/0 Phthalsäureanhydrid, entsprechend der Formel PbO-PbC6H4(COO)2, aufweist. Diese Verbindung ist ebenfalls eine weiße Substanz, hat jedoch ein spezifisches Gewicht von 3,87 und einen Brechungsindex von 1,99.
Beide Verbindungen sind wasserunlösliche, undurchsichtige Substanzen von nadeiförmiger kristalliner Struktur und für Pigmentzwecke brauchbar.
Allgemein umfaßt die Erfindung die Umsetzung von Phthalsäureanhydrid oder Phthalsäufe mit einem Bleioxyd in Gegenwart von Wasser. Das Verfahren der Erfindung kann vorzugsweise in der Form ausgeführt werden, daß man eine wäßrige Phthalsäureanhydrid- oder Phthalsäurelösung zu einer heißen wäßrigen Aufschlämmung von Bleimonoxyd mit konstanter Geschwindigkeit zugibt. Diese Geschwindigkeit ist etwas niedriger als die Geschwindigkeit, mit der die flüssige Phase des Bleimonoxyds oder basischen Phthalate weiterreagiert. Diese wird durch pp- oder Leitfähigkeitsmessung in der Reaktionsmischung bestimmt. Es wurde gefunden, daß ein solches Verfahren zur Bildung von Verbindungen einheitlicher chemischer Zusammensetzung von hoher Reinheit und mit guten physikalischen Eigenschaften geeignet ist.
Obwohl das Verfahren in heißer Lösung ohne Zuhilfenahme eines katalytisch wirkenden Stoffs, wie Salpetersäure oder Ameisensäure, glatt verläuft, so kann die Anwesenheit einer kleinen Menge derartiger Mittel in allen Fällen erwünscht sein, wo das Bleimonoxyd viel grobes Material enthält oder wenn es erwünscht ist, die Umsetzungszeit zu verkürzen. Die Menge der verwendeten katalytischen Substanz kann wechseln. Üblicherweise beträgt sie von 0,10 bis 0,15 kg je 100 kg Bleimonoxyd. Das Verfahren kann bei Temperaturen von etwa 15 bis 100° durchgeführt werden, es wird jedoch bevorzugt, bei Temperaturen zwischen 75 und 95° zu arbeiten.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. Es sei erwähnt, daß das zweibasische, einbasische und normale Bleiphthalat nacheinander gebildet werden können, indem man steigende Mengen von Phthalsäure- oder Phthalsäureanhydridlösung verwendet.
Beispiel 1
Zweibasisches Bleiphthalat,
2 PbO · PbC6H4(COO)2 · ' s H2O
Eine Lösung von 13,607 kg Phthalsäureanhydrid, das bei einer Temperatur von 95 bis 990 in 286,25 1 Wasser gelöst wurde, wurde langsam und kontinuierlieh zu einer kräftig gerührten Suspension von 61,69 kg Bleimonoxyd in 736,06 1 Wasser, d. h. Phthalsäureanhydrid zu PbO im Verhältnis 1 : 3 Mol, gegeben und die Aufschlämmung bei einer Temperatur von 85 bis 900 gehalten. Die Zugabegeschwindigkeit der Phthalsäure wurde so geregelt, daß die Umsetzung in etwa 6 Stunden beendet war. Zugleich mit dem Ende der Umsetzung fand ein scharfer Abfall des ρκ-Wertes der flüssigen Phase statt, wobei der bisher konstante Wert von 9,3 auf 8,5 bei 25° absank. Das Produkt wurde filtriert und getrocknet und war reines zweibasisches Bleiphthalat-Hemihydrat. Die Ausbeute betrug im wesentlichen 100 %.
Beispiel 2
Einbasisches Bleiphthalat, PbO · PbC6H4(COO).
Eine heiße Lösung von 17,009 kg Phthalsäureanhydrid in 286,25 1 Wasser wurde langsam und kontinuierlich zu einer kräftig gerührten Aufschlämmung von 51,3 kg Bleimonoxyd in 681,54 1 Wasser, d. h. Phthalsäureanhydrid zu PbO im Verhältnis von 1: 2 Mol, gegeben und bei einer Temperatur von 85 bis 900 gehalten. Die Zugabegeschwindigkeit der Säure wurde derart geregelt, daß die Umsetzung in etwa 6 Stunden beendet war. Während der Umsetzung wurde zweibasisches Bleiphthalat als Zwischenprodukt gebildet und durch die fortgesetzte Zugabe der Phthalsäure weiter umgesetzt. Die Bildung des einbasischen Bleiphthalats wurde durch ein plötzliches Absinken des Ph-Wertes der flüssigen Phase von 8,5 auf 6,5 (250) gekennzeichnet. Das Produkt war weißes einbasisches Bleiphthalat. Die Ausbeute betrug im wesentlichen 100 %.
Beispiel 3
Normales Bleiphthalat, PbC6H4(COO)2
Eine heiße Lösung von 27,17 kg Phthalsäureanhydrid in 385,9 1 Wasser wurde langsam und kontinuierlich zu einer kräftig gerührten Suspension von 40,97 kg Bleimonoxyd in 567,95 1 Wasser, Phthalsäureanhydrid zu PbO im Verhältnis von 1 : 1 Mol, gegeben und bei einer Temperatur von 85 bis 900 gehalten. Die Zugabegeschwindigkeit der Säure wurde so geregelt, daß die Umsetzung in etwa 6 Stunden beendet war. Im Verlaufe der Umsetzung wurden nacheinander das zweibasische und einbasische Bleiphthalat als Zwischenprodukte gebildet und durch die fortgesetzte Zugabe der Phthalsäure weiter umgesetzt. Die Bildung des normalen Bleiphthalats wurde durch cm plötzliches Absinken des pji-Wertes der flüssigen Phase von 6,5 auf 5,1 (25°) angezeigt. Das Reaktionsprodukt war reines, weißes, normales Bleiphthalat PbC6H4(COO)2. Die Ausbeute betrug im wesentlichen 100 °/0.
Aus dem Vorstehenden kann angenommen werden, daß der chemische Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens nach folgendem Formelschema verläuft:
3 PbO + C6H4(COOH), = 2 [PbO · PbC6H4(COO)2-1J H2O]+ \H20 (i)
2[2PbO-PbC6H4(COO)2-1 ,H2OH-C6H1(COOH)2 = 3 [PbO-PbC6H4(COO)2"]+ 2 H2O (2)
PbO · PbC6H4(COO)2 + C6H4(COOH)2
= 2 PbC6H4(COO)2 + H2O (3)
So verursacht die fortgesetzte Zugabe von Phthal-
säure zu einer wäßrigen Suspension von Bleimonoxyd
der Reihe nach die Bildung von zweibasischem, einbasischem und normalem Bleiphthalat. Es ist hieraus ersichtlich, daß Mischungen in einem weiten Bereich gewünschter Basizität oder Zusammensetzung erhalten werden können, indem das Verfahren an irgendeinem gewünschten Punkt abgebrochen wird. Die Eigenschaften dieser Verbindungen als Pigmente wurden bestimmt. Die folgende Tabelle dieser Eigenschaften zeigt die höhere Färbekraft der basischen Salze.
zweibasisch einbasisch normal
PbO
Spezifisches Gewicht
Brechungsindex
Färbekraft
Kristalline Struktur.
Ölabsorption
Farbe
81 %■
4.6
i,99
140
nadel-
förmig
i8,8
weiß
7%
3,86
i,99
120
nadeiförmig
28,5
weiß
60,13%
3,o
1,80 50—60 blättrig
24,4 weiß
Die in der obigen Tabelle angegebenen Werte für die Färbekraft wurden nach der Methode bestimmt, wie sie von Gardner in seinem Werk ^-Examination of Paints, Varnishes and Lacquers*, 9. Ausg., 1939, S. 35, beschrieben ist.
Obwohl normales Bleiphthalat keine neue Verbindung ist, kann sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in wirtschaftlicher Weise hergestellt werden. Die hier beschriebenen basischen Produkte jedoch sind neu und als Pigmente bei der Herstellung von Farben, Emaillen, Firnissen, Lacken und anderen pigmentierten Zusammensetzungen äußerst nützlich.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von zweibasischem, einbasischem und normalem Bleiphthalat und deren Mischungen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Aufschlämmung von Bleimonoxyd unter Rühren und Aufrechterhaltung einer Temperatur zwischen etwa 15 und ioo°, vorzugsweise 75 bis 950, langsam mit einer wäßrigen Lösung von Phthalsäureanhydrid oder Phthalsäure in solcher Menge umsetzt, daß je nach dem herzustellenden Produkt auf jedes Mol Phthalsäure wenigstens 1 und nicht mehr als 3 Mol Bleimon-0X3'd treffen.
    5204 6.
DENDAT880137D Verfahren zur Herstellung von Bleiphthalaten Expired DE880137C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1300925B (de) * 1966-03-29 1969-08-14 Nat Lead Co Gegebenenfalls hydratisiertes tribasiches Bleiisophthalat und Verfahren zu seiner Herstellung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1300925B (de) * 1966-03-29 1969-08-14 Nat Lead Co Gegebenenfalls hydratisiertes tribasiches Bleiisophthalat und Verfahren zu seiner Herstellung

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