DE880137C - Verfahren zur Herstellung von Bleiphthalaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von BleiphthalatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bleisalzen der Phthalsäure.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines neuen und wirtschaftlichen Verfahrens zur Herstellung von
Bleiphthalaten, welche entweder allein oder in Verbindung mit anderen Pigmenten, besonders zur Herstellung
von Pigmentfarben, brauchbar sind. Ein weiteres Ziel ist die Herstellung von zwei neuen, bisher
unbekannten basischen Bleiphthalaten.
Die erfindungsgemäß hergestellten Bleiphthalate umfassen normales, einbasisches und zweibasisches
Bleiphthalat. Von diesen Verbindungen war bisher nur das normale Bleiphthalat beschrieben worden,
jedoch wurde dieses bisher nach Verfahren hergestellt, welche von dem hier beschriebenen völlig verschieden
sind. Eines dieser bekannten Verfahren zur Herstellung von normalem Bleiphthalat bestand darin, daß
man Phthalsäure und Bleicarbonat oder -acetat miteinander mischte. Dieses Verfahren war kostspielig,
und das daraus hergestellte Produkt enthielt -unvermeidlich Verunreinigungen an nicht umgesetzten Produkten,
welche sich durch Waschen schwer entfernen ließen. Ein anderes Verfahren zur Herstellung von
normalem Bleiphthalat bestand in der Umsetzung einer Lösung aus Bleinitrat und Alkaliphthalat.
Es wurde nun gefunden, daß zusätzlich zum normalen Salz zwei bisher unbekannte wohldefinierte
basische Bleiphthalate erhalten werden können. Diese Verbindungen sind:
i. Zweibasisches Bleiphthalat, welches 2 Mol Bleimonoxyd
und ι Mol Bleiphthalat enthält und bei der Analyse einen Gehalt von 81,00% PbO, 17,91%
Phthalsäureanhydrid und 1,09 % Wasser, entsprechend der Formel 2 PbO ■ PbC6H4(COO)2 · \.2 H2O,
aufweist. Diese Verbindung ist eine weiße Substanz mit einem spezifischen Gewicht von 4,60 und einem
Brechungsindex von 1,99.
2. Einbasisches Bleiphthalat, das 1 Mol Bleimonoxyd und 1 Mol Bleiphthalat enthält und bei der
Analyse einen Gehalt von 75,10 °/0 Pb O und 24,90 °/0
Phthalsäureanhydrid, entsprechend der Formel PbO-PbC6H4(COO)2, aufweist. Diese Verbindung
ist ebenfalls eine weiße Substanz, hat jedoch ein spezifisches Gewicht von 3,87 und einen Brechungsindex
von 1,99.
Beide Verbindungen sind wasserunlösliche, undurchsichtige Substanzen von nadeiförmiger kristalliner
Struktur und für Pigmentzwecke brauchbar.
Allgemein umfaßt die Erfindung die Umsetzung von Phthalsäureanhydrid oder Phthalsäufe mit einem
Bleioxyd in Gegenwart von Wasser. Das Verfahren der Erfindung kann vorzugsweise in der Form ausgeführt
werden, daß man eine wäßrige Phthalsäureanhydrid- oder Phthalsäurelösung zu einer heißen
wäßrigen Aufschlämmung von Bleimonoxyd mit konstanter Geschwindigkeit zugibt. Diese Geschwindigkeit
ist etwas niedriger als die Geschwindigkeit, mit der die flüssige Phase des Bleimonoxyds oder basischen
Phthalate weiterreagiert. Diese wird durch pp- oder
Leitfähigkeitsmessung in der Reaktionsmischung bestimmt. Es wurde gefunden, daß ein solches Verfahren
zur Bildung von Verbindungen einheitlicher chemischer Zusammensetzung von hoher Reinheit und mit
guten physikalischen Eigenschaften geeignet ist.
Obwohl das Verfahren in heißer Lösung ohne Zuhilfenahme eines katalytisch wirkenden Stoffs, wie
Salpetersäure oder Ameisensäure, glatt verläuft, so kann die Anwesenheit einer kleinen Menge derartiger
Mittel in allen Fällen erwünscht sein, wo das Bleimonoxyd viel grobes Material enthält oder wenn es
erwünscht ist, die Umsetzungszeit zu verkürzen. Die Menge der verwendeten katalytischen Substanz kann
wechseln. Üblicherweise beträgt sie von 0,10 bis 0,15 kg je 100 kg Bleimonoxyd. Das Verfahren kann
bei Temperaturen von etwa 15 bis 100° durchgeführt werden, es wird jedoch bevorzugt, bei Temperaturen
zwischen 75 und 95° zu arbeiten.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. Es sei erwähnt, daß das zweibasische, einbasische
und normale Bleiphthalat nacheinander gebildet werden können, indem man steigende Mengen
von Phthalsäure- oder Phthalsäureanhydridlösung verwendet.
Zweibasisches Bleiphthalat,
2 PbO · PbC6H4(COO)2 · ' s H2O
2 PbO · PbC6H4(COO)2 · ' s H2O
Eine Lösung von 13,607 kg Phthalsäureanhydrid, das bei einer Temperatur von 95 bis 990 in 286,25 1
Wasser gelöst wurde, wurde langsam und kontinuierlieh zu einer kräftig gerührten Suspension von 61,69 kg
Bleimonoxyd in 736,06 1 Wasser, d. h. Phthalsäureanhydrid zu PbO im Verhältnis 1 : 3 Mol, gegeben
und die Aufschlämmung bei einer Temperatur von 85 bis 900 gehalten. Die Zugabegeschwindigkeit der
Phthalsäure wurde so geregelt, daß die Umsetzung in etwa 6 Stunden beendet war. Zugleich mit dem Ende
der Umsetzung fand ein scharfer Abfall des ρκ-Wertes
der flüssigen Phase statt, wobei der bisher konstante Wert von 9,3 auf 8,5 bei 25° absank. Das Produkt
wurde filtriert und getrocknet und war reines zweibasisches Bleiphthalat-Hemihydrat. Die Ausbeute betrug
im wesentlichen 100 %.
Einbasisches Bleiphthalat, PbO · PbC6H4(COO).
Eine heiße Lösung von 17,009 kg Phthalsäureanhydrid in 286,25 1 Wasser wurde langsam und kontinuierlich
zu einer kräftig gerührten Aufschlämmung von 51,3 kg Bleimonoxyd in 681,54 1 Wasser, d. h.
Phthalsäureanhydrid zu PbO im Verhältnis von 1: 2 Mol, gegeben und bei einer Temperatur von 85 bis 900
gehalten. Die Zugabegeschwindigkeit der Säure wurde derart geregelt, daß die Umsetzung in etwa 6 Stunden
beendet war. Während der Umsetzung wurde zweibasisches Bleiphthalat als Zwischenprodukt gebildet
und durch die fortgesetzte Zugabe der Phthalsäure weiter umgesetzt. Die Bildung des einbasischen Bleiphthalats
wurde durch ein plötzliches Absinken des Ph-Wertes der flüssigen Phase von 8,5 auf 6,5 (250) gekennzeichnet.
Das Produkt war weißes einbasisches Bleiphthalat. Die Ausbeute betrug im wesentlichen
100 %.
Normales Bleiphthalat, PbC6H4(COO)2
Eine heiße Lösung von 27,17 kg Phthalsäureanhydrid in 385,9 1 Wasser wurde langsam und kontinuierlich
zu einer kräftig gerührten Suspension von 40,97 kg Bleimonoxyd in 567,95 1 Wasser, Phthalsäureanhydrid
zu PbO im Verhältnis von 1 : 1 Mol, gegeben und bei einer Temperatur von 85 bis 900 gehalten. Die Zugabegeschwindigkeit
der Säure wurde so geregelt, daß die Umsetzung in etwa 6 Stunden beendet war. Im
Verlaufe der Umsetzung wurden nacheinander das zweibasische und einbasische Bleiphthalat als Zwischenprodukte
gebildet und durch die fortgesetzte Zugabe der Phthalsäure weiter umgesetzt. Die Bildung
des normalen Bleiphthalats wurde durch cm plötzliches Absinken des pji-Wertes der flüssigen
Phase von 6,5 auf 5,1 (25°) angezeigt. Das Reaktionsprodukt war reines, weißes, normales Bleiphthalat
PbC6H4(COO)2. Die Ausbeute betrug im wesentlichen
100 °/0.
Aus dem Vorstehenden kann angenommen werden, daß der chemische Verlauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens nach folgendem Formelschema verläuft:
3 PbO + C6H4(COOH), = 2 [PbO · PbC6H4(COO)2-1J
H2O]+ \H20 (i)
2[2PbO-PbC6H4(COO)2-1 ,H2OH-C6H1(COOH)2
= 3 [PbO-PbC6H4(COO)2"]+ 2 H2O (2)
PbO · PbC6H4(COO)2 + C6H4(COOH)2
= 2 PbC6H4(COO)2 + H2O (3)
So verursacht die fortgesetzte Zugabe von Phthal-
säure zu einer wäßrigen Suspension von Bleimonoxyd
der Reihe nach die Bildung von zweibasischem, einbasischem und normalem Bleiphthalat. Es ist hieraus
ersichtlich, daß Mischungen in einem weiten Bereich gewünschter Basizität oder Zusammensetzung erhalten
werden können, indem das Verfahren an irgendeinem gewünschten Punkt abgebrochen wird. Die
Eigenschaften dieser Verbindungen als Pigmente wurden bestimmt. Die folgende Tabelle dieser Eigenschaften
zeigt die höhere Färbekraft der basischen Salze.
zweibasisch einbasisch normal
PbO
Spezifisches Gewicht
Brechungsindex
Färbekraft
Kristalline Struktur.
Ölabsorption
Farbe
Farbe
81 %■
4.6
4.6
i,99
140
nadel-
förmig
i8,8
weiß
7%
3,86
3,86
i,99
120
nadeiförmig
nadeiförmig
28,5
weiß
60,13%
3,o
1,80 50—60 blättrig
24,4 weiß
Die in der obigen Tabelle angegebenen Werte für die Färbekraft wurden nach der Methode bestimmt, wie
sie von Gardner in seinem Werk ^-Examination of Paints, Varnishes and Lacquers*, 9. Ausg., 1939, S. 35,
beschrieben ist.
Obwohl normales Bleiphthalat keine neue Verbindung ist, kann sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
in wirtschaftlicher Weise hergestellt werden. Die hier beschriebenen basischen Produkte jedoch
sind neu und als Pigmente bei der Herstellung von Farben, Emaillen, Firnissen, Lacken und anderen
pigmentierten Zusammensetzungen äußerst nützlich.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von zweibasischem, einbasischem und normalem Bleiphthalat und deren Mischungen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Aufschlämmung von Bleimonoxyd unter Rühren und Aufrechterhaltung einer Temperatur zwischen etwa 15 und ioo°, vorzugsweise 75 bis 950, langsam mit einer wäßrigen Lösung von Phthalsäureanhydrid oder Phthalsäure in solcher Menge umsetzt, daß je nach dem herzustellenden Produkt auf jedes Mol Phthalsäure wenigstens 1 und nicht mehr als 3 Mol Bleimon-0X3'd treffen.5204 6.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE880137C true DE880137C (de) | 1953-05-07 |
Family
ID=580638
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT880137D Expired DE880137C (de) | Verfahren zur Herstellung von Bleiphthalaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE880137C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1300925B (de) * | 1966-03-29 | 1969-08-14 | Nat Lead Co | Gegebenenfalls hydratisiertes tribasiches Bleiisophthalat und Verfahren zu seiner Herstellung |
-
0
- DE DENDAT880137D patent/DE880137C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1300925B (de) * | 1966-03-29 | 1969-08-14 | Nat Lead Co | Gegebenenfalls hydratisiertes tribasiches Bleiisophthalat und Verfahren zu seiner Herstellung |
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