DE2735297A1 - Verfahren zur hydrolyse von casein - Google Patents
Verfahren zur hydrolyse von caseinInfo
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Description
Sandmoorweg 34a
2000 Hrmburg 56 Hambürg,d.3.August 1977
Verfahren zur Hydrolyse von Casein
Die vorliegende Erfindung betrifft die Hydrolyse von Casein in flüssiger Phase mittels nicht oxydierender Mineralsäuren und ist
gekennzeichnet durch die gemeinsame Verwendung von säureaktiviertem Montmorillonit und orthophosphoriger Säure als Verfärbungsinhibitoren.
Im Verlauf der Herstellung von Proteinhydrolysaten durch Einwirkung
von Mineralsäuren auf Casein werden lösliche und unlösliche Dunkelstoffe gebildet, die nicht nur die Reinheit und Qualität,
sondern auch die Ausbeute an Proteinhydrolysat beeinträchtigen.
Die Herabsetzung der Betriebstemperatur während der Hydrolyse des Caseins ist eines der Verfahren zur Verhinderung der Bildung von
Dunkelstoffen, jedoch wird durch diese Maßnahme die Reaktionsdauer auf unzulässig hohe Werte erhöht.
Zur Herstellung ungefärbter oder nur wenig gefärbter Produkte wurde ferner versucht, die Reaktion zwischen Casein und der Mineralsäure
in Gegenwart von Schwefeldioxyd oder Harnstoff vorzunehmen, jedoch sind diese Verfahren zur Verhinderung der Bildung von Dunkelstoffen
unzureichend. Darüberhinaus bilden sich bei der letztgenannten Arbeitsweise erhebliche Mengen an neuen Fremdstoffen, wie
beispielsweise Ammoniumsulfat, wodurch die Verwertungsqualität
des Proteinhydrolysates auf dem Ernährungs- oder Futtermittelsektor erhelbich gemindert wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ungiftige
Verbindungen zur Behandlung des Systems wässrige Mineral-
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3735237 -jt-
säure - Casein zur Verhütung der Verfärbung der Reaktionslösung
vorzus chlagen.
Es wurde nun gefunden, daß man die Bildung von Dunkelstoffen bei der mineralsauren Hydrolyse von Casein fast vollständig vermeiden
kann, wenn man in der nachstehend beschriebenen Weise arbeitet. Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß der Casein enthaltenden
wässrigen Mineralsäure orthophosphorige Säure H3PO3 in
einer Konzentration von 0,1 bis 10 Gew.%, bezogen auf den Mineralsäuregehalt,
zugesetzt werden.
Gewünschtenfalls können anstelle der freien orthophosphorigen
Säure auch die entsprechenden löslichen Salze, insbesondere Kalium-, Natrium- oder Ammoniumsalze verwendet werden. Vorzugsweise wird
jedoch die freie orthophosphorige Säure angewendet. Das neue Verfahren ist weiterhin dadurc hgekennzeichnet, daß der
Casein enthaltenden wässrigen Mineralsäure neben orthophosphoriger Säure noch zusätzlich säureaktivierter Montmorillonit zugesetzt
wird. Unter der Bezeichnung Montmorillonit wird ein als Mineral vorkommendes Aluminiumhydrosilikat mit der Näherungsformel
Al2O^ . Ij SiO2 . H2O . χ H2O verstanden. Darüberhinaus zeichnet
sich das in dem neuen Verfahren eingesetzte Mineral durch eine kryptokristalline Dreischicbt-nstruktur aus, die aus zweidimensional
unendlichen Makro-Anionen besteht, welche über die Kationen einer Zwischenschicht elektrostatisch vernetzt sind.
Die Herstellung von säureaktiviertem Montmorillonit ist dem Fachmann
bekannt und beispielsweise in DBP 1211 6M3 beschrieben. Erfindungsgemäß
zu verwendender säureaktivierter Montmorillonit ist
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jedoch auch industriell erhältlich, beispielsweise unter der Bezeichnung "K-Katalysatoren" von der Gindler-Südchemie Katalysator
GmbH.
Demgemäß ist das neue Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß der Casein enthaltenden wässrigen Mineralsäure neben orthophosphoriger
Säure als weiterer Zusatz säureaktivierter Montmorillonit in einer Konzentration von 0,1 bis 10 Gew.iS bezogen auf den Mineralsäuregehalt,
zugesetzt wird.
Das Verhältnis von Mineralsäure zu Aminstickstoff im Casein liegt bei dem neuen Verfahren im Bereich der üblicherweise bei der
Proteinhydrolyse verwendeten Mengenverhältnissen. Soll die Hydrolyse unter möglichst schonenden Bedingungen durchgeführt
werden, so kommen etwa 1,5 bis 2 Grammäquivalente Mineralsäure pro Grammatom Caseinstickstof zum Einsatz und die Reaktionstemperatur liegt zwischen 60° bis 100° C. Daneben können jedoch,
vor allem zur Verkürzung der Reaktionsdauer, 2,5 bis H Grammäquivalente Mineralsäure Pro Grammatom Caseinstickstoff eingesetzt
werden.
üblicherweise wire bei der Caseinhydrolyse Mineralsäure in Form
von Salz- und/oder Schwefelsäure in einer Konzentration bis zu etwa 20 Gew.% verwendet.
Ein für das einfindungsgemäß neue Verfahren typischer Reaktionsansatz weist dementsprechend folgende Zusammensetzung auf:
1 Grammatom Stickstoff enthaltende Menge Casein 1,5 bis H Grammäquivalente Mineralsäure in Form einer wässrigen
Lösung
0,1 bis 10 Gew.Teile orthophosphorige Säure und/oder deren Salze
0,1 bis 10 Gew.Teile orthophosphorige Säure und/oder deren Salze
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pro Gew.Teile eingesetzte Mineralsäure
0,1 bis 10 Gew.Teile säureaktivierter Montmorillonit pro 100
Gew.Teile eingesetzter Mineralsäure.
Der vorstehende Reaktionsansatζ wird durch mehrstündiges Erwärmen
bis zu einem bestimmten Hydrolysengrad des Casein umgesetzt und nach dem Erkalten mit Hilfe von Aktivkohle gefiltert. Die nachstehend
aufgeführten Beispiele dienen zur Erläuterung des neuen Verfahrens.
Es werden mehrere Reaktionsansätze bestehend aus handelsüblichem
Casein mit einem Trockenstoffgehalt von 3^,6 Gewi? mit 20 Gew.%iger
Salzsäure bei 95° C zu 90 % hydrolysiert. Es kommen jeweils 2,5
Grammäquivalente Salzsäure pro Grammatom Caseinstickstoff zum Einsatz.
Bis auf einen Blindversuch enthalten die Reaktionsansätze die nachstehend in Tabelle I aufgeführten Mengen an orthophosphoriger
Säure und "Katalysator KSF", einem handelsüblichen säureaktivierten Montnorillonit. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch jeweils
mit 0,i| Gew.i Aktivkohle verrührt und filtriert. Die Restfarbe des
filtrierten Reaktionsgemisches, bezogen auf den zusatzfreien Blindversuch,
wird als Kennzahl der Dunkelstoffmenge, die sich unter den Hydrolysebedingungen bildet, gewertet.
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Casein, wie im Beispiel 1 verwendet, wird mit 20 Gew.% Schwefelsäure
bei 80° C zu 90 % hydrolisiert. Es kommen jeweils 2,5 Grammäquivalente
Schwefelsäure pro Grammatom Caseinstickstoff zur Anwendung. Die Reaktionsansätze enthalten die in nachstehender
Tabelle II aufgeführten Mengen an orthophosphoriger Säure und säureaktiviertem Montmorillonit. Die Reaktionsansätze werden nach
dem Erkalten mit 0,3 Gew.% Aktivkohle verrührt und filtriert und
die Restfarbe wie im Beispiel 1 bewertet.
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Willi Ellenberger
S^ndmoorweg 54a
2000 Hamburg 56
S^ndmoorweg 54a
2000 Hamburg 56
Hamburg,d.2.August 1977
Reaktions | Gew | .Teile H3PO3 | Gew.Teile | Hydrolysen- | Rest- |
ansatz Nr. | pro | 100 Gew.Teile | "KSF-Kat." | prad | farbe % |
HCl | pro 100 Gew | ||||
Teile HCl | |||||
1 | 0 | 0 | 90 | 100 | |
2 | 3 | 0 | 90 | 95 | |
3 | 0 | 3 | 90 | 80 | |
1» | 1 | 2 | 90 | 50 | |
5 | 2 | 1 | 90 | 15 | |
6 | 0,5 | 3 | 90 | HO |
Reaktionsansatz Nr.
Gew.Teile H3PO3
pro 100 Gew.Teile H„SO„
Gew-Teile Hydrolysen "KSF-Kat." grad
per 100 Gew.
Teile H^SO11
per 100 Gew.
Teile H^SO11
Restfarbe %
7 | 0 | 0 | 90 | 100 |
8 | 3 | 0 | 90 | 91 |
9 | 0 | 3 | 90 | 88 |
10 | 1 | 2 | 90 | 35 |
11 | 2 | 1 | 90 | 30 |
12 | 0,2 | 1,5 | 90 | HO |
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Claims (1)
- PATENTANSPRUCHVerfahren zur Hydrolyse von Casein mit nichtoxydierenden Mineralsäuren bei Temperaturen von 6O0C bis 100°C, gekennzeichnet durch die gemeinsame Verwendung von orthophosphoriger Säure und/oder deren Salze sowie säureaktiviertem Montmorillonit als Verfärbungsinhibitoren.Ö09808/0071
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