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Verfahren und Vorrichtung zum Vergrößern und Verkleinern
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von Schnittmustern Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Vergrößern und Verkleinern von Schnittmustern wie sie in der Bekleidungs-,
Leder-, Polster-, Pelz- und Kunststoffindustrie verwendet werden. Das Vergrößern
und Verkleinern von Schnittmustern, das zur Festlegung verschiedener Größen notwendig
ist, wird bisher manuell und unter Zuhilfenahme eines Computers ausgeführt.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, das Vergrößern und Verkleinere von
Schnittmustern wesentlich zu rationalisieren.
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Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß ein vorgegebenes
Schnittmuster zunächst fotografiert und das daraus gewonnene Diapositiv in gewünschter
Weise projiziert und in ein neues Schnittmuster umgesetzt wird. Mit dieser Methode
wird es in sehr einfacher Weise möglich, Schnittmuster in die verschiedenen Größen
umzuwandeln,
ohne daß aufwendige Rechenvorgänge oder manuelle Arbeiten
notwendig sind. Zur Durchführung des Verfahrens hat sich eine Vorrichtung als besonders
vorteilhaft erwiesen, die durch einen ortsfesten Rahmen mit einer Aufnahme- und
Projektionsfläche sowie durch ein Stativ o.dgl. mit einer darauf angeordneten, mindestens
in Richtung zur Aufnahme-und Projektionsfläche verschiebbaren Kamera und durch einen
Projektor mit mindestens einer Lichtquelle gekennzeichnet ist. Diese Vorrichtung
ermöglicht in sehr einfacher Weise das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen.
Zweckmäßig ist es, wenn Projektor und Kamera mit dem gleichen Objektiv ausgestattet
sind, weil dann Verzerrungen des fotografierten und wieder projizierten Schnittmusters
ausgeschlossen sind und eine Nachkontrolle der Schnittmuster überflüssig wird.
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Vorteilhaft ist außerdem, daß die einzelnen Schnitte nicht aufbewahrt
zu werden brauchen, sondern daß ausschließlich cie angefertigten Diapositive geordnet
und aufbewahrt werden müssen. Der Projektor kann dabei mit einer optischen Einrichtung
versehen sein, die eine beliebige Verlängerung oder Verkürzung des proportional
vergrößerten oder verkleinerten Schnittmusterbildes erlaubt, wobei daran gedacht
ist beispielsweise das Schnittmusterbild nur in einer Richtung zu verlängern, während
es beispielsweise in der Breite unverändert bleibt.
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Vorteil ist, daß die Sprungweiten in den verschiedenen Schnitteilen
nicht errechnet zu werden brauchen und daß sämtliche Schnitte gradiert, d.h. vergrößert
oder verkleinert werden können, gleich welchen Grundschnitt sie haben. Das Gradieren
selbst erfolgt fehlerlos, so daß eine enorme Zeiteinsparung gegenüber den bisher
bekannten Methoden erreicht werden kann.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn die Aufnahme-
und Projektionsfläche aus einer dem Rahmen zugeordneten
Mattscheibe
und einer vor diese klappbaren Platte zum Anbringen der Schnittmusterteile besteht,
weil dann zur fotografischen Aufnahme zunächst die Platte vor den Rahmen geschwenkt
wird, auf der die Schnittmusterteile angeordnet sind.
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Nach Wegschwenken der Platte können dann die inzwischen entwickelten
Diapositive auf die Mattscheibe projiziert werden und ggf. durch geeignete Mittel,
beispielsweise durch Einwirkung von W-Strahlen auf entsprechendes Papier unmittelbar
in neue Schnittmuster umgesetzt werden.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen 6 bis 12. Die
Erfindung ist in der Zeichnung anhand von einem Ausführungsbeispiel dargestellt
und wird in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
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In der Zeichnung ist ein Rahmen 9 mit eingesetzter Mattscheibe 4 und
einem gegenüberstehenden Stativ 3 vorgesehen, auf dem eine Kamera 1 und ein Projektor
2 längs verschiebbar aufgebaut sind. Die Schnittmuster werden auf eine nicht näher
dargestellte Metallplatte 10 aufgeheftet und mit Magneten an dieser Metallplatte
10 befestigt und die Metallplatte 10 wird vor den Rahmen 9 geschwenkt. Die Kamera
1 wurde extra für die erfindungsgemäße Vorrichtung gebaut.
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Sie ist so ausgelegt, daß sie genau die Fläche der Metallplatte 10
fotografiert, die im Rahmen 9 vorgesehen ist. Die Schnittmuster 12 werden, wie bereits
angedeutet, mit Magneten auf der Metallplatte 10 befestigt und mit der Kamera 1
aufgenommen. Nach der Entwicklung des Negativs und der Herstellung eines Diapositives
wird dieses mit dem Projektor 2 auf die Mattscheibe 4 geworfen, die nach Wegschwenken
der Metallplatte 10 freigegeben ist. Da Projektor 2 und Kamera 1 mit dem gleichen
Objektiv versehen sind, entspricht das projizierte Bild genau dem aufgenommenen
Bild des vorher auf der Metallplatte 10 angeordneten Schnittmusters. Das projizierte
Bild kann mit Hilfe einer speziellen Vorrichtung zum Verlängern und Verkürzen, die
im Projektor eingebaut ist, in jeder gewünschten Größe auf die Mattscheibe 4 projiziert
werden. Die verwendeten Bezugszeichen bedeuten:
1 Die Kamera, 2
Projektor 2 mit eingebauter Vorrichtung zum Verlängern und Verkürzen der Schnitteile
12, die an die Mattscheibe 4 projiziert werden, 3 Stativ, auf dem die Kamera 1 undder
Projektor 2 nach Bedarf vorwärts und rückwärts gefahren werden können, 4 Mattscheibe,
auf die der fotografierte Schnitt projiziert wird und auf deren Rückseite noch einmal
kontrolliert werden kann, 5 Bedienungspult für die Projektion. Von hier aus wird
die gewünschte Größe eingestellt, sowie Längen der Schnitteile 12, wie Schrittlänge,
Ärmellänge, Kleiderlänge usw., c Fußpedal zur Bedienung des Projektors, 7 Papierkasten,
in dem lichtempfindliches Papier angeordnet ist, 8 Bedienungspult zur Aufnahme und
Belichtung sowohl der Kamera als auch des Projektors 2, 9 Leichtmetallrahmen zur
Halterung der Mattscheibe 4 und der schwenkbaren Metallplatte 10, 10 Metallplatte
zum Wegschwenken, auf der die Schnittmuster 12 zum Fotografieren befestigt werden,
11 Ausgangspunkt 1, der im Zentrum der Metallplatte 10 liegt und durch den die senkrecht
auf der Mattscheibe und der Metallplatte stehende Achse X verläuft, auf der die
Lichtquelle des Projektors und eine Zerstreuungslinse angeordnet sind, 12 Schnittmuster
Als
Lichtquelle dient eine elektrische Projektorglühlampe, der eine Zerstreuungslinse
(Hohllinse) zugeordnet ist. Glühlampe und Linse befinden sich auf der Achse X, welche
durch den Mittelpunkt der Mattscheibe 4 geht. Zusätzlich ist im Projektor noch eine
Lichtquelle für ultraviolettes Licht eingebaut, das wahlweise eingeschaltet werden
kann, wenn das im Papierkasten 7 befindliche und vor die Mattscheibe ziehbare lichtempfindliche
Papier belichtet werden soll. Die Arbeitsweise ist folgende: Der bandreife Schnitt
12 wird zum Fotografieren geordnet an die schwarze Metallplatte 10 mit Magnetklötzchen
-nicht dargesX llt - geheftet. In die Kamera 1 wird ein Film eingelegt und die Kamera
wird auf den Punkt x 11 gestellt, wonach der aufgeheftete Schnitt 12 bei vorgeschwenkter
Metallplatte 10 fotografiert wird. Der belichtete Film wird herausgenommen und die
Dias werden entwickelt. Dann wird die Metallplatte 10 mit dem Schnittmuster 12 vom
Rahmen 9 weggeschwenkt.
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Das Diapositiv oder Negativ wird in ein Rähmchen geklemmt und in den
Projektor 2 gesteckt. Der Projektor 2 wird auf dem Punkt X 11 eingestellt und am
Bedienungspult 8 eingeschaltet. Die Originalgröße des Schnittes 12 kann noch einmal
auf der Rückseite der Mattscheibe 4 nachkontrolliert werden. Nun kann vom Bedienungspult
5 aus für die Projektion jede gewünschte Schnittmustergröße eingestellt werden,
was durch Verschieben des Projektors 2 auf dem Stativ 3 geschieht.
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Dadurch vergrößert sich das Schnittmuster 12 bzw. es verkleinert sich.
Ist das geschehen, so kann vom Bedienungspult 5 aus die spezielle Optik betätigt
werden, mit der die Schnitteile an jeder gewünschten Stelle verlängert oder verkürzt
werden können.
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Anschließend kann lichtempfindliches Papier aus dem Papier kasten
7 herausgezogen und vor die Mattscheibe 4 gelegt werden. Das ultraviolette Licht
ja Projektor 2 wird eingeschaltet
und das lichtempfindliche Papier
nach Vorschrift belichtet. Das projizierte Schnittbild 12 wird entfernt und entwickelt,
so daß das vergrößerte oder verkleinerte Schnittmuster 12 zur Weiterverarbeitung
verwendet werden kann.
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Die beschriebene Vorrichtung und das Verfahren zum Vergrößern und
Verkleinern von Schnittmustern eignet sich für die Bekleidungs-, Leder-, Polster-,
Pelz- und Kunststoffindustrie. Die Mattscheibe kann eine Größe von etwa 120 cm in
der Höhe und 200 cm in der Breite besitzen. Sie bietet genügend Platz zur Aufnahme
sämtlicher Schnittmusterteile eines Mantels oder eines anderen Artikels.
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