DE2050012C3 - Mikrofilmrückvergrößerungsgerät - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Mikrofilmrückvergrößerungsgerät mit einer Halterung für den Mikrofilm, einer Einrichtung für die Projektion des Mikrofilmbilds in eine gerätefeste Ebene, mit mehreren in den Strahlengang einführbaren Objektiven für verschiedene Vergrößerungsmaßstäbe, mit einer Lichtquelle zur Beleuchtung des Mikrofilms sowie einer zur Einstellung der Bildweite verschiebbaren Einrichtung.

Bei bekannten Rückvergrößerungsgeräten wird der für die universelle Verwendbarkeit erforderliche Wechsel des Vergrößerungsmaßstabs durch Abstandsänderungen eines Objektivs oder durch Austauschen des gesamten Projektionsteils vorgenommen. Das Einstellen des jeweiligen Veigrößerungsfaktors durch die Änderung des Abstandes des Objektivs gegenüber dem Filmnegativ erfordert die gleichzeitige, voneinander abhängige Veränderung von Bild- und Gegenstandsweite, wozu der gesamte Projektionskopf und in diesem das Objektiv relativ zur Ebene des Filmnegativs verstellt werden müssen. Dieser Vorgang ist zeitraubend und erfordert zur Erzielung einer ausreichenden Genauigkeit einen erheblichen technischen Aufwand und eine intensive Unterweisung des Bedienungspersonals. Als weiterer Nachteil ergibt sich bei Geräten, in denen der Projektionskopf bei Änderung des Vergrößerungsfaktors ausgetauscht werden muß, kein zügiges und rationelles Arbeiten, wenn Papierformat und Vergrößerungsfaktor häufig zu ändern sind, weil der Projektionskopf unhandlich und schwer ist und darüber hinaus jeweils neu justiert werden muß.

Die aus der DE-AS 12 06 299 bekannte Vergrößerungsvorrichtung besitzt ein Vergrößerungsobjektiv, daß in Richtung seiner optischen Achse verschiebbar ausgebildet ist und des weiteren einen Kopplungsmechanismus zwischen einem Reflektor und dem Objektiv, der die Bewegung des Objektivs in Abhängigkeit von der Verstellung des Reflektors derart steuert, daß die Gegenstandsweite und die Bildweite des Objektivs immer die Schärfenbedingung erfüllen. Hierfür ist ein Schwenkkopf mit mehreren Objektiven vorgesehen, die sich wahlweise in den Strahlengang einschalten lassen. Der Kopplungsmechanismus weist eine der Anzahl der Objektive entsprechende Anzahl von Kopplungselementen auf, wobei eine Einstelleinrichtung vorgesehen ist, die die Vorrichtung zum Verstellen eines bestimmten Objektivs jeweils mit einem bestimmten Kupplungselement in Eingriff bringt. Sowohl die Vergrößerungsobjektive als auch der Reflektor für die Umlenkung des Strahlengangs sind geführt. Es ist ersichtlich, daß der Kopplungsmechanismus zwischen dem Reflektor und dem Objektiv aufwendig ist und somit auch störanfällig. Das Einstellen des Vergrößerungsmaßstabs mittels der Abstandsänderung erfordert die gleichzeitige, voneinander abhängige Veränderung von Bild- und Gegenstandsweite, wozu in erster Linie der Kopplungsmechanismus zwischen dem Vergrößerungsobjektiv und dem Reflektor dient.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mikrofilmrückvergrößerungsgerät der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß eine Veränderung des Vergrößerungsmaßstabs bei feststehender Bildebene und feststehendem Objektiv ohne gleichzeitige, voneinander abhängige Veränderung von Bild- und Gegenstandsweite ermöglicht wird.

Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gegeben, daß in an sich bekannter Weise die auf einem Objektivrevolver angeordneten Objektive unterschiedlicher Brennweite zwischen der ortsfesten Mikrofilmebene und der optischen Umlenkeinrichtung einzeln in den Strahlengang einschwenkbar sind, daß in Anpassung an die Brennweite des jeweils eingeschwenkten Objektivs ein erster Umlenkspiegel parallel zu sich selbst längs der optischen Achse des Objektivs verstellbar ist, und daß ein zweiter Umlenkspiegel, der die Abbildungsstrahlen auf die Bildebene umlenkt, gerätefest angeordnet ist.

Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus den Patentansprüchen 2 bis 4.

Mit der Erfindung wird der Vorteil erzielt, daß eine mechanische Kopplungseinrichtung zwischen der optisehen Umlenkeinrichtung und dem Objektiv nicht erforderlich ist, wodurch der Aufbau der Projektionseinrichtung des Gerätes wesentlich einfacher und kompakter, somit kostengünstiger und weniger störanfällig wird. Mit der Erfindung wird in einfacher Weise und mit einfachen Mitteln eine Veränderung des Vergrößerungsmaßstabs mit entsprechender Schärfeneinstellung erhalten, indem vorab Objektive mit Brennweiten verwendet werden, die in etwa den

erwünschten Vergrößerungsmaßstäben entsprechen, wobei die Schärfenbedingung für die Bild- und Gegenstandsweite dadurch erfüllt wird, daß ein einzelner Umlenkspiegel der optischen Umlenkeinrichtung verstellbar ausgebildet ist. Es gibt somit vorteilhafterweise nur ein verschiebbares Teil in der Projektionseinrichtung, wodurch die Störanfälligkeit des Geräts herabgesetzt und eine einfache Bedienung desselben erreicht wird.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Figur zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher eriäutert.

Zur Projektion wird ein Bildnegativ 15, beispielsweise einer Filmlochkarte, mit einer Punktlichtquelle i6 durch einen Doppelkondensor 17 derart ausgeleuchtet, daß die Punktlichtquelle in der Eintrittspupille des Objektivs abgebildet wird, wobei die Lichtquelle beim Objektivwechsel automatisch in richtiger Entfernung zu dem Bildnegativ eingestellt wird. Die Punktlichtquelle 16 wird bevorzugt mit Niederspannung betrieben.

Zum Schutz des Bildnegativs 15 ist ein Wärmefilter 18 vorgesehen. Die Filmbühne, auf der das Bildnegativ 15 aufliegt, ist schwenkbar angeordnet. Für die Projektoren des Bildnegativs auf ein elektrofotografisches Kopiermaterial sind Objektive 19 mit unterschiedlichen Brennweiten vorhanden, die sich in einem Objektivrevolver 20 befinden. Die Brennweiten der Objektive 19 sind vorteilhafterweise so gewählt, daß die Projektion des gerätefesten Bildnegativs 15 auf eine gerätefeste Bildebene 9 mit annähernd gleichen Projektionsabständen erfolgt. Da im allgemeinen die Brennweiten der im Handel befindlichen Objektive nicht genau im Verhältnis der gewünschten Vergrößerungsfaktoren aufeinander abgestimmt sind, wird der exakte Vergrößerungsfaktor durch Parallelverschieben des ersten Spiegels 21 der beiden um 90° ablenkenden Spiegel 21, 22 in Richtung ν der optischen Achse des abbildenden Objektivs 19 vorgenommen. Der Spiegel 22 ist gerätefest angeordnet. Durch die Verschiebung des ersten Spiegels 21 wird das projizierte Bild innerhalb der gerätefesten Bildebene 9 verlagert, die horizontal angeordnet ist. In bevorzugter Weise werden beispielsweise die Brennweiten der Objektive 19 und der Projektionsabstand im Zusammenwirken mit den Spiegeln 21,22 so gewählt, daß Vergrößerungsfaktoren 7,4; 10,5 und 14,8 einstellbar sind.

Die Belichtungszeit wird entsprechend dem Verhältnis der bei den gewählten Vergrößerungsfaktoren belichteten Flächen der Bildebene mit der Wahl des gewünschten Vergrößerungsfaktors automatisch eingestellt. Beträgt das Verhältnis der Vergrößerungsfaktoren a : b : c = 1 : )fl: 2, so muß das Verhältnis der Belichtungszeiten sich so wie die Quadrate der Vergrößerungsfaktoren zueinander verhalten, d. h. im vorliegenden Fall a² : & : c² = 1 : 2 :4.

ίο Durch diese automatische Einstellung der Belichtungszeit bei der Wahl des einzelnen Vergrößerungsfaktors wird eine wesentliche Vereinfachung erreicht, da bei einem Wechsel des Vergrößerungsfaktors bei Vergrößerung von Bildnegativen annähernd gleicher Dichte keine manuelle Verstellung des Belichtungszeitgebers des Gerätes notwendig ist. Außerdem bleibt die relative Einstellempfindlichkeit bei einem Wechsel des Vergrößerungsfaktors erhalten, so daß die Verstellung für den Belichtungszeitgeber zum Ausgleich eines bestimmten Dichteunterschieds bei allen Vergrößerungsfaktoren die gleiche ist.

Für die wahlweise Kontrolle des Bildnegativs in bezug auf seinen Bildinhalt und seine Lage im Bildfenster ist eine Mattscheibenprojektion vorgesehen.

die mit einem Objektiv 23 und einem festen Vergrößerungsfaktor von etwa 6 vorgenommen wird. Die Justierung erfolgt mit Hilfe von drei Einstellknöpfen 24, durch die die Filmbühne gedreht und in der Höhe und nach der Seite hin verschoben werden kann. Die richtige Lage des Bildnegativs kann mit Hilfe von auf der Mattscheibe 25 angebrachten Formatmarkierungen festgestellt werden.

Beim Einschalten der Mattscheibenprojektion wird die Punktlichtquelle 16 in die festgelegte Entfernung zum abbildenden Objektiv 23 verfahren, der erste Spiegel 26 des Mattscheibenprojektionssystems von der Seite her in den Strahlengang eingefahren, die Blende 27 hinter der Mattscheibe, die beim Kopiervorgang das Eindringen von Fremdlicht verhindert, zurückgezogen und die Punktlichtquelle 16 eingeschaltet. Dem Objektiv 23 sind ein Kantenprisma 28 und zwei Oberflächenspiegel 29, 30 nachgeschaltet. Beim Ausschalten der Mattscheibenprojektion von Hand oder automatisch laufen die vorhin beschriebenen Vorgänge in umgekehrter Richtung ab.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Mikrofilmrückvergrößerungsgerät mit einer Halterung für den Mikrofilm, einer Einrichtung für die Projektion des Mikrofilmbilds in eine gerätefeste Ebene, mit mehreren in den Strahlengang einführbaren Objektiven für verschiedene Vergrößerungsmaßstäbe, mit einer Lichtquelle zur Beleuchtung des Mikrofilms sowie einer zur Einstellung der Bildweite verschiebbaren Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise die auf einem Objektivrevolver (20) angeordneten Objektive (19) unterschiedlicher Brennweiten zwischen der ortsfesten Mikrofilmebene (15) und der optischen Umlenkeinrichtung (21, 22) einzeln in den Strahlengang einschwenkbar sind, daß in Anpassung an die Brennweite des jeweils eingeschwenkten Objektivs ein erster Umlenkspiegel (21) parallel zu sich längs der optischen Achse des Objektivs verstellbar ist, und daß ein zweiter Umlenkspiegel (22), der die Abbildungsstrahlen auf die Bildebene (9) umlenkt, gerätefest angeordnet ist.

2. Mikrofilmrückvergrößerungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung des ersten Umlenkspiegels (21) zur Einstellung des gewählten Vergrößerungsmaßstabes das projizierte Bild innerhalb der horizontal und gerätefest angeordneten Bildebene (9) verlagert.

3. Mikrofilmrückvergrößerungsgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennweiten der in den Strahlengang eingeschwenkten Objektive (19) derart gewählt sind, daß durch Veränderung des Projektionsabstandes des ersten Umlenkspiegels (22) Vergrößerungsmaßstäbe der Größe 7,4; 10,5 und 14,8 einstellbar sind.

4. Mikrofilmrückvergrößerungsgerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bestimmung der Zeitdauer der Belichtung des in die Bildebene (9) projizierten Mikrofümbildes ein Belichtungszeitgeber vorgesehen ist, der von einer ersten auf eine zweite Belichtungszeit derart umschaltet, daß sich die beiden Belichtungszeiten wie die Quadrate der zugehörigen Vergrößerungsmaßstäbe verhalten.