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Die Erfindung betrifft eine Abzugsvorrichtung für die wahlweise Zufuhr von Kopiermaterial von Vorratsrollen zu einer Schneidvorrichtung.
Es sind elektrofotografische Rückvergrösserungsgeräte bekannt, bei denen der Kopiermaterialvorrat in Rollen oder Blattstapeln vorliegt. Bei diesen Geräten ist im allgemeinen nur eine Vorratsrolle vorhanden, die die Verwendbarkeit dieser Geräte in einer für die Praxis unerwünschten Weise einengt, da höchstens auf zwei Formate rückvergrössert werden kann. Der Übergang zu einem Kopiermaterial, das nicht auf der Vorratsrolle enthalten ist, erfordert einen zeitraubenden und umständlichen Rollenwechsel. Aus diesem Grunde kann in derartigen Geräten von einer Rückvergrösserung auf Formate kleiner als die Ausgangsformate praktisch kein Gebrauch gemacht werden, so dass eine Einsparung an Kopiermaterial nicht erzielt wird.
Es ist auch ein Rückvergrösserungsgerät mit zwei Vorratsrollen bekannt, das eine Fotoleiterschicht als Zwischenbildträger auf einer drehbaren Trommel aufweist. Die vergrösserte Abbildung des Filmnegativs auf die sich drehende Trommel erfordert das Vorbeibewegen des Negativs an einem Belichtungsspalt mit einer vom einzustellenden Vergrösserungsfaktor abhängigen Geschwindigkeit. Abgesehen von dem hohen mechanischen und elektrischen Aufwand für die optische Abbildung bringt dieses Verfahren den Nachteil möglicher Bewegungsunschärfen mit sich.
Bei bekannten Rückvergrösserungsgeräten ist der Raumbedarf für die Unterbringung von Blattstapeln unterschiedlicher Formate bzw. von zwei Vorratsrollen mit verschieden breiten Kopiermaterialien gross, da für jedes Kopiermaterialformat eine Anzahl von Rollen als Abzugseinrichtungen vorgesehen sind. Die Umschaltmechanik von der einen Formatbreite auf die andere Formatbreite ist dabei erfahrungsgemäss störanfällig, da stets mehrere Rollen in Bewegung gesetzt werden müssen. Dabei ergibt sich noch der Nachteil, dass das Material ruckartig transportiert wird, wodurch es leicht zu Beschädigungen kommen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Abzugsvorrichtung zu schaffen, die bei kompakter Bauweise wahlweise Kopiermaterial unterschiedlicher Formatbreite einer Schneidvorrichtung ruckfrei und materialschonend bei jedem Abzug zuführt und mit der eine gegenseitige Behinderung der verschieden breiten Kopiermaterialien beim Einlauf in Einführschlitzen vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass zumindest zwei Vorratsrollen mit unterschiedlichen Breiten des Kopiermaterials zu beiden Seiten und im Abstand von Einführschlitzen für die Schneidvorrichtung gelagert sind, dass längs der oberen und der unteren Kopiermaterialbahn je ein Rückholelement und eine Transportrolle angeordnet sind und dass eine zwischen den Kopiermaterialbahnen vorgesehene Schwenkwalze, entsprechend dem gewählten Format der Kopie gegen eine der beiden Kopiermaterialbahnen bis zum Anliegen an der zugehörigen Transportrolle schwenkbar ist.
Die weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist den Patentansprüchen zu entnehmen.
Mit der Aufgabe wird der Vorteil erzielt, dass jeder Abzug von jeder der Vorratsrollen selbst bei grosser Geschwindigkeit ohne Ruck und schonend erfolgt, wodurch insbesondere jede Beschädigung der empfindlichen Fotoleitersehieht, mit der das Kopiermaterial in Berührung kommt, vermieden wird. Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass das lose Kopiermaterial durch die Rückholelemente nach erfolgtem Schnitt von der Schneidvorrichtung zurückgezogen wird, ohne dass es dabei aus dem Niederhalter herausrutscht.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der einzigen Figur näher erläutert.
Die Mikrofilm-Rückvergrösserungen werden auf elektrofotografischem Kopiermaterial, insbesondere Zinkoxydpapier, erzeugt, das als Materialvorrat in Form von zwei Rollen --1, 2-- mit unterschiedlichen Breiten gelagert ist. Die Rollen --1, 2-- sind beispielsweise symmetrisch zu der Mittellinie eines Keilblechs - -17-- auf Achsen --7-- angeordnet, die nicht näher dargestellte Friktionseinrichtungen zum Abbremsen der Rollen aufweisen. Das Kopiermaterial --12-- kann in mindestens drei verschiedenen Formaten, vorzugsweise DIN-Formaten, geschnitten werden.
Die Vorderkanten --12a-- des Kopiermaterials --12-sind in eine gemeinsame Abzugsvorrichtung --3-- eingefädelt, die aus Transportrollen --4--, zwei Einführschitzen --5--, einer Sehwenkwalze-11-sowie Rüekholelementen wie einer Andruckwalze --6a-- und einem Tisch --6b-- besteht.
Die zwei Einführschlitze --5-- münden in zwei Kanäle --8-- eines Niederhalters, mit dem sie zu einem gemeinsamen Bauteil zusammengefasst sind.
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Die Einführschlitze --5-- sind beispielsweise zur Horizontalen geneigte konische Schächte mit einem Öffnungswinkel zwischen etwa 10 und 30 und bestehen aus dem spitzwinkeligen Keilblech --17-- und zu beiden Seiten desselben befindlichen schräg verlaufenden Deckblechen --10--. Von der Spitze des
Keilblechs-17-- erstreckt sich horizontal ein Ansatz --9-- in Richtung einer nicht dargestellten
Schneidvorrichtung des Mikrofilm-Rückvergrösserungsgeräts. Die Deckbleche --10-- gehen mit einem Knick in horizontal ausgerichtete Niederhaltebleche --8a-- über, die zusammen mit dem Ansatz --9-- die beiden Kanäle --8-- jeder der Höhe --h-- bilden. Der Niederhalter erfüllt auf einfache Weise den Zweck,
das
Kopiermaterial --12-- der Schneidvorrichtung störungsfrei zuzuführen und für den Schneidvorgang zu stabilisieren. Zur Stabilisierung von Kopiermaterial grösserer Breite können in die Deckbleche bzw. in das
Keilblech im Bereich des Niederhalters noch Sicken oder Noppen angebracht werden. Deren Verlauf kann über die gesamte Materialbahnbreite oder auch nur über einen Teil derselben sich erstrecken.
Die Spalthöhe --h-- der Kanäle --8-- wird zum Erzielen einer möglichst exakten Führung und
Stabilisierung des Kopiermaterials --12-- während des Transports möglichst klein gehalten. Die untere
Grenze der Spalthöhe hängt von verschiedenen Materialeigenschaften des Kopiermaterials --12-- und der gewählten Vorschubgeschwindigkeit ab. Die Spalthöhe reicht in praktischen Fällen von der doppelten
Dicke des Kopiermaterials 12 bis etwa 3 mm.
In einer Geräteausführung, bei der das 75 bis 100p dicke und 297 oder 420 mm breite Kopiermaterial mit einer Geschwindigkeit von etwa 10 m/min einläuft, hat sich ein Niederhalter mit einer Spalthöhe von
0, 5 mm bewährt.
Der Einlauf des Kopiermaterials erfolgt mit Hilfe eines Walzensystems, das aus den zwei Transportwalzen --4-- und der Schwenkwalze --11-- besteht. Alle drei Walzen sind zur Verbesserung ihrer
Griffigkeit beim Abziehen des Kopiermaterials --12-- mit Gummi oder Kunststoff beschichtet.
Die Transportwalzen --4-- sind nahe den Einführungsschlitzen --5-- angeordnet. Die Winkelhalbierende --w-- des Öffnungswinkels jedes der Einführungsschlitze --5-- tangiert bevorzugt die Umfangsfläche der zugehörigen Transportwalze --4--. Für beide Transportwalzen ist eine gemeinsame Schwenkwalze --11-- vorgesehen, die wahlweise gegen eine der beiden Transportwalzen --4-- angedrückt wird. Im Ruhezustand befindet sich die Schwenkwalze --11-- etwa auf Höhe der Symmetrielinie der beiden Transportwalzen --4--.
Die. ortsfesten Transportwalzen --4-- sind durch nicht gezeigte elektromagnetische Kupplungen mit einem während des Betriebes stetig umlaufenden Kettenantrieb des Geräts verbunden. Die Schwenkwalze - wird bei Bahnbreiten des Kopiermaterials --12-- unter 500 mm nicht angetrieben, erst ab darüber liegenden Bahnbreiten ist es zweckmässig, einen eigenen Antrieb vorzusehen. Das Andrücken der Schwenkwalze --11-- gegen eine der Transportwalzen --4-- wird beispielsweise von einem elektromagnetischen Doppelhubmagnet vorgenommen. Die Schwenkwalze ist an einem Ende eines um einen Drehpunkt gelagerten Hebels --13-- angeordnet, an dessen anderem Ende der Doppelhubmagnet - angreift.
Statt des Doppelhubmagneten --14-- können auch andere Vorrichtungen wie Kurbelgestänge, die kurzzeitig von einem Elektromotor betätigt werden, das Verschwenken der Walze --11-- übernehmen.
Vor und nach jedem Kopiermaterialeinlauf sind die Transportwalzen --4-- in Ruhe, die Schwenkwalze --11-- in ihrer Mittel- oder Ruhestellung und das Kopiermaterial --12-- läuft in losen Bahnen über die Rückholelemente, nämlich die obere Bahn über eine Walze --6a-- und die untere Bahn über einen Tisch --6b--, an dem eine Zugfeder-18-- angreift. Die Walze --6a-- ist an einem Schwenkarm --15-- befestigt, der um eine obere ortsfeste Achse schwenkbar ist.
Ein elektrischer Impuls erregt gleichzeitig eine oder beide elektromagnetischen Kupplungen, die die Verbindung der Transportwalzen --4-- mit dem Kettenantrieb herstellen und den Doppelhubmagnet --14--, der die Schwenkwalze --11-- in die durch die Wahl des Rückvergrösserungsformats bestimmte Schwenkrichtung bewegt, so dass die Schwenkwalze über das Kopiermaterial an der betreffenden Transportwalze --4-- anliegt. Das zwischen diesen beiden Walzen liegende Kopiermaterial wird somit von seiner Vorratsrolle abgezogen. Das Rückholelement, beispielsweise die Walze --6a--, wird durch das sich ruckfrei straffende Kopiermaterial --12-- aus seiner Ruhestellung in die Arbeitsstellung gedrückt. Die Arbeitsstellung der Schwenkwalze --11-- und der Walze --6a-- sind in der Zeichnung gestrichelt dargestellt.
Die Kupplungen der Transportwalzen --4-- und der Doppelhubmagnet --14-- bleiben bis zur Auslösung des Schnitts erregt. Die Schwenkwalze --11-- springt nach erfolgtem Schnitt in ihre Mittelstellung zurück, so dass das betreffende Rückholelement das Kopiermaterial --12-- in seine Ruhestellung zurückführen kann.
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Die Ausführung der Rückholelemente ist, wie schon erwähnt, für die obere und die untere Rolle --1, 2--verschieden. Die mit weichem Material, bevorzugt Gummi oder Kunststoff überzogene, drehbare, schwach gebremste Walze --6a-- läuft auf der Schichtseite des oberen Kopiermaterials --12-- ab. Die Rückseite des unteren Kopiermaterials --12-- wird über den Tisch --6b-- transportiert, der mit einer Sperre --16-- versehen ist. Beide Rückholelemente sind pendelnd aufgehängt, und ihr Pendelweg ist durch verstellbare Anschlagsehrauben in an sich bekannter Weise begrenzbar.
Als Sperre können auch Walzen mit Freilauf oder auch Schaumstoffstege oder Bürsten mit Hebellagerung verwendet werden.
Die Rückholelemente, die von der beim Einlauf in die Einführschlitze --5-- sich straffenden Materialbahn aus ihrer Ruhestellung gedrückt werden, glätten während des Materialbahnvorschubs durch ihr Eigengewicht oder die Federvorspannung die Materialbahn. Nach erfolgtem Schnitt, wenn gleichzeitig die Kopiermaterialzufuhr, wie oben beschrieben, unterbrochen wird, ziehen die Rückholelemente durch ihr Eigengewicht bzw. ihre Federspannung die Materialbahn von den Messern der Schneidevorrichtung in den jeweiligen Einführschlitz --5-- bzw. Niederhalter zurück. So wird vermieden, dass sich die beiden Kopiermaterialbahnen berühren und beim erneuten Materialeinlauf gegenseitig behindern und dass die nicht angesteuerte von der angesteuerten Materialbahn bis zu den Messern der Schneidvorrichtung mitgenommen wird.
In der Ruhelage bildet die obere Kopiermaterialbahn eine Schlaufe über der Walze --6a-- bzw. wird die untere Kopiermaterialbahn von der Sperre --16-- festgehalten. Dadurch wird vermieden, dass die lose Kopiermaterialbahn aus dem Niederhalter herausrutscht und ein neuerliches Einfädeln erforderlich macht.
Die Rückholelemente ermöglichen es, dass jeder weitere Abzug von jeder der Vorratsrollen selbst bei grosser Geschwindigkeit ohne Ruck und schonend erfolgt, wodurch insbesondere jede Beschädigung der empfindlichen Fotoleiterschicht vermieden wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Abzugsvorrichtung für die wahlweise Zufuhr von Kopiermaterial von Vorratsrollen zu einer Schneidvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Vorratsrollen (1, 2) mit unterschiedlichen Breiten des Kopiermaterials (12) zu beiden Seiten und im Abstand von Einführschlitzen (5) für die Schneidvorrichtung gelagert sind, dass längs der oberen und der unteren Kopiermaterialbahn je ein Rückholelement (6a, 6b) und eine Transportrolle (4) angeordnet sind und dass eine zwischen den Kopiermaterialbahnen vorgesehene Schwenkwalze (11), entsprechend dem gewählten Format der Kopie, gegen eine der beiden Kopiermaterialbahnen bis zum Anliegen an der zugehörigen Transportrolle (4) schwenkbar ist.