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Photographische Aufnahmevorrichtung zur Wiedergabe von Dokumenten
auf Mikrofilmen Die l?rfindung hat eine photographische Aufnahmevorrichtung zur
Wiedergabe von Dokumenten auf Mikrofilmen zum Gegenstand.
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Um ein auf einem Mikrofilm photographisch aufzunehmendes Dokument
zu beleuchten, benutzt man in der Regel besondere, mit Reflektoren versehene Lampen.
Dieses Beleuchtungsgerät, das in der Nähe der Kamera angeordnet ist, stört den Photographen
vor allem durch die erhebliche Raumbeanspruchung und dann auch durch die-Blendwirkung,
die eine starke Ermüdung der Augen beim Photographen erzeugt, der während seiner
Arbeit die Strahlen einer sehr kräftigen Lichtquelle auszuhalten hat. Außerdem ist
diese durch mehrere Lampen bewirkte Beleuchtung schwer auf eine gleichförmige Belichtung
des Dokuments einzustellen, und mit der Zeit hat auch die ungleiche Abnutzung der
Lampen eine gewisse Unregelmäßigkeit des Lichtstromes zur Folge, die auf den Negativen
sichtbar ist.
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Ein weiterer Übelstand besteht darin, daß die Mikrofilme, um sie nach
ihrer Entwicklung leicht nach Klassen oder Gruppen unterteilen und einordnen sowie
auch bequem wieder heraussuchen zu können, bei der Aufnahme mit einem mit bloßem
Auge lesbaren Titel versehen werden müssen und die meisten für die Erzeugung von
Mikrofilmen gebräuchlichen photographischen Apparate keine Einrichtung zur gleichzeitigen
Aufnahme eines solchen normal lesbaren Titels und des dem wiederzugebenden Dokument
entsprechenden Mikronegativs enthalten.
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Erfindungsgemäß gelingt nun die Behebung dieser
Mängel
und Schwierigkeiten bei einer zur Wiedergabe von Dokumenten auf Mikrofilmen dienenden
photographischen Aufnahmevorrichtung in einfacher Weise dadurch, daß an einem hohl
ausgestalteten Träger, in dessen Inneres die Lichtquelle für die Aufnahmebeleuchtung
des abzubildenden Dokuments eingebaut ist, eine insbesondere die Aufnahme- und Einstellvorrichtungen
enthaltende photographische Kamera, mit der ein kleines Brett zum Auflegen des geschriebenen
Mikrofilmtitels oder zu dessen unmittelbarem Auftragen verbunden ist, vorzugsweise
unter Gewichtsausgleich, verschiebbar geführt und gehalten ist und eine einzige
Lichtquelle sowohl zur Beleuchtung des Mikrofilmtitels für dessen Aufnahme als auch
zur Abgabe eines nach einer Skaleneinteilung gerichteten und dort das Verkleinerungsverhältnis
der jeweiligen Aufnahme durch einen Lichtfleck anzeigenden Lichtstrahlenbündels
und ferner zur Beleuchtung des Dokuments für die Bildeinstellung dient.
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Der hohle Träger der verschiebbaren Kamera kann erfindungsgemäß in
seinen Seitenwänden in der Nähe der in seinem Innern vorgesehenen, das Dokument
bei der Aufnahme beleuchtenden Lichtquelle Fenster für den Lichtdurchlaß aufweisen
und zur Hinlenkung der austretenden Lichtstrahlen nach dem wiederzugebenden Dokument
können verschwenkbare Spiegel seitlich vom Kameraträger angeordnet sein. Die Kamera
kann im einzelnen nach der Erfindung so ausgebildet sein, daß außer dem Aufnahmeobjekt
für das Dokument noch ein zweites Objektiv vorhanden ist, das den auf dem kleinen
Brett vorgesehenen Mikrofilmtitel in normal lesbarer Größe auf dem Längsstreifen
zwischen den Filmbildern und der einen Filmaußenkante wiedergibt, während eine weitere
Optik, die mit einem in seiner Durchtrittsöffnung regelbaren Fenster versehen ist,
die Beleuchtung des Dokuments für die Bildeinstellung mit Hilfe eines nach diesem
das Licht lenkenden Spiegels vermittelt, der für die Aufnahme des Dokuments ausschaltbar
ist.
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Erfindungsgemäß kann ferner die Anordnung so getroffen sein, daß eine
parallel zur optischen Achse des Aufnahmeobjektivs gerichtete und in dieser Richtung
von Hand, z. B. mittels eines Bedienungsknopfes, verschiebbare Einstelleiste bei
ihrer Be--,vegung eine das Verkleinerungsverhältnis der Aufnahme anzeigende'Skalenleiste
mitnimmt und außerdem einen Steuerdaumen für die selbsttätige Einregelung der Lage
des Objektivs sowie einen auf dem Dokument oder in dessen Ebene zum Aufruhen zu
bringenden Finger trägt. Der Steuerdaumen für die Objektiveinstellung kann nach
der Erfindung aus mehreren aneinandergelenkten Stücken bestehen, die mit ihren profilierten
Kanten gegeneinander verschiebbar und dadurch in ihre für ein gegebenes Objektiv
geltende Lage unter Berücksichtigung der bei den einzelnen Objektiven einer Reihenfertigung
vorhandenen Brennweitenunterschiede im voraus einstellbar sind. Der Träger der Kamera
kann schließlich noch durch einen für die Hand in Greifweite befindlichen Behälter
ergänzt sein, in welchem die verschiedenen Steuermittel für die :lnslösttttg und
Durchführung der bei der Aufnahme notwendigen Arbeitsvorgänge untergebracht sind.
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Die Zeichnung veranschaulicht die photographische Aufnahmevorrichtung
nach der Erfindung beispielsweise in einer Ausführungsform.
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Abb. i gibt die Stirnansicht, Abb. 2 die Seitenansicht und Abb. 3
die Draufsicht wieder.
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Abb. 4 zeigt einen Querschnitt durch die Kamera, und Abb. 5 gibt in
schaubildlicher, teilweise gebrochener Darstellung die Gesamtheit der Kamera und
ihres Trägers wieder.
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Gemäß Abb. i bis 3 besteht die photographische Aufnahmevorrichtung
im ganzen aus einem Träger i und einer an diesem verschiebbar geführten und gehaltenen
Kamera 2. Der Träger i kann beispielsweise an einer -Mauer .Il des Raumes befestigt
sein, in welchem die photographische Aufnahmevorrichtung i, 2 anzuordnen ist. Die
Kamera 2, welche die Aufnahmegeräte enthält, kann parallel zu ihrer optischen :'lchse
an (lern Träger i mit Hilfe von Rollen entlangbew -egt werden und ist durch ein
Gegengewicht 40 (vgl. Abb. 5) ausgeglichen sowie mit einem ihre Verstellung von
Hand erleichternden Greifbügel 3 (vgl. Abb. i und 2) versehen. Mit der Unterseite
der Kamera 2 ist (vgl. :1bb. i) mittels starrer Anschlußglieder, z. B. zweier Streben
5 und 51, ein kleines Brett verbunden, auf dem in geeigneter Weise der Text des
Titels des Mikrofilms vorgesehen wird, der z. B. einfach in Schreibmaschinenschrift
auf einem Blatt weißen Papiers aufgezeichnet sein kann, (las auf das Brett 4 aufgelegt
wird.
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Das zu photographierende Dokument wird (vgl. Abb. i) auf einer passenden
Unterlage 6 angeordnet, die in ihrer einfachsten Form aus einem Tisch bestehen,
aber auch durch alle etwa erforderlichen zusätzlichen Vorrichtungen, insbesondere
durch Haltemittel für das betreffende Dokument, vor allem bei Büchern, ergänzt sein
kann. Zur Beleuchtung des auf der Unterlage 6 befindlichen Dokuments dient eine
einzige fest stehende Lampe 21, die ,an dem oberen Teil des Trägers i in dessen
hohl ausgebildetem Innern angebracht ist. Diese Lampe 21 sendet (vgl. Abb. i) mit
Hilfe von optischen Kondensoren zwei Lichtstrahlen 61, 6_, aus, die durch zwei in
der Wandung des hohlen Trägers i ausgesparte Fenster 8, 81 geeigneter Formgeltung
hindurchgehen und durch die beiden seitlich vorn Träger i angeordneten Spiegel 7,
71 nach dem zti beleuchtenden Dokument auf der Unterlage 6 hingelenkt werden. Da
das Licht der Latnpe 21 nur durch die seitlichen Fenster 8, 81 des hohlen Trägers
i aus diesem austreten kann, ergibt sich der wesentliche Vorteil, daß es keinerlei
Blendwirkung auf den Photographen ausüben kann.
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Die verschiedenen für die Durchführung der Aufnahme notwendigen Bewegungen,
wie Fortschaltung des Films, Öffnung und Schließung der Blende und die weiteren,
den Photographiervorgang vervollständigenden Maßnahmen, werden durch elektrische
Vorrichtungen
hervorgerufen, die im Innern der Kamera 2 vorgesehen sind und durch elektrische
Leitungen mit Strom gespeist werden, während ihre Auslösung durch eine in einem
Behälter 9 untergebrachte Steuereinrichtung erfolgt, die an die Kamera 2 durch ein
biegsames Vielfachkabel io und zwei Vielfachstecker i i und 12 angeschlossen ist.
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Wie aus Abb. 4 ersichtlich, ist der noch unverbrauchte Film in einem
lichtdichtenLiefergehäuse 13
aufgewickelt, das in den in Abb. 5 weggeschnitten
gedachten und in Abb. 4 links dargestellten Teil der Kamera 2 eingebaut ist. Der
aus diesem lichtdicht abgeschlossenen Gehäuse 13 austretende Film geht zwischen
einer Rolle und einem Filmablaufanzeiger 14 hindurch, um dann über eine Bühne 15
zu laufen, wo die Aufnahme des auf dem Film wiederzugebenden Titels parallel zur
Filmlängsachse auf dem nicht gelochten Randstreifen des Films stattfindet.
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Beim Verlassen der Bühne 15 wird der Film von einem Zahnrad 16 mitgenommen,
das durch einen nicht dargestellten elektrischen Motor über einen Geschwindigkeitsminderer
oder durch sonst einen Antrieb in Umdrehung versetzt wird. Hierauf durchquert der
Film senkrecht die optische Aufnahmeachse oo',. mit der die Achsen des Aufnahmeol>jel<tivs
und der Bildeinstellvorrichtung zusammenfallen. Nach Belichtung tritt der Film in
die :Magazinkammer 18 durch einen Spalt 17 ein, der in der Kammerwandung ausgespart
und gegen Lichteintritt abgedichtet ist. In der Kammer 18 wird der Film auf eine
Aufnahmerolle i9 aufgewickelt, die durch irgendeinen geeigneten, nicht veranschaulichter
Antrieb in Umdrehung versetzt wird und in einem Gehäuse mit einem lichtdichten Filmdurchgangsschlitz
2o eingeschlossen ist.
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In der Kamera 2 ist eine elektrische Lampe 22 angeordnet, aus deren
Lichtstrom drei Strahlenbündel 23, 24 und 25 für die Zwecke der Erfindung besonders
ausgewählt sind. Das erste Strahlenbündel 23 ist durch eine Optik 231 auf den festgelegten,
auf dem Brett 4 vorgesehenen und gehaltenen Titel des NIikrofilrils konzentriert,
der durch ein in die Kamera 2 eingebautes Objektiv 232 auf dem nicht gelochten Randstreifen
des Films bei dessen Hinweggang über die Bühne 15 abgebildet wird.
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Das zweite Strahlenbündel 24, das für die Bildeinstellung nutzbar
gemacht wird, ist durch eine Optik 241 auf einen Spiegel 242 gelenkt, der um eine
Achse 243 schwenkbar ist und das Strahlenbündel 24 nach dem zu photographierenden
Dokument auf dein Tisch 6 leitet. Ein in der Optik 241 angeordnetes, nicht veranschaulichtes
Fenster, das in seiner 1)urchtrittsöffnuiig regelbar ist, begrenzt den auf (lern
Dokument entstehenden Lichtfleck. Durch Verschwenken des Spiegels 2q2 kann dieser
Lichtfleck bei der Aufnahme zum Verschwinden gebracht werden, damit das Aufnahmeobjektiv
26 in unmittelbare optische Verbindung mit dem Dokument treten kann, das durch die
in den hohlen Träger i der Kamera 2 eingebaute Lampe 21 beleuchtet wird. Eine nicht
dargestellte besondere Vorrichtung ermöglicht die Ausschaltung des Spiegels 242
und erteilt ihm dabei zur Vermeidung von Schwingungen schrittweise zu- oder abnehmende
Beschleunigungen.
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Das dritte Strahlenbündel 25 wird durch eine Optik 251 auf
eine mit einer Gradeinteilung versehene Leiste 27 gelenkt, die am Träger i der Kamera
2 verschließbar geführt ist, und erzeugt dort einen Lichtfleck 252. Durch Ablesung
der von diesem auf der Skalenleiste 27 beleuchteten Gradeinteilung erhält man in
einfacher Weise das Verkleinerungsverhältnis der photographischen Aufnahme unter
Vermeidung jeder Parallaxe.
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Im Innern des hohlen Trägers der Kamera 2 ist parallel zur optischen
Achse oö gemäß Abb. 5 eine Einstelleiste 28 verschiebbar geführt, die in ihrer Höhenlage
der Dicke des abzubildenden Dokuments angepaßt wird und von der Außenseite des Trägers
i aus mittels eines aus Abb. i ersichtlichen Bedienungsknopfes 281 auf und ab bewegt
werden kann. An der Leiste 28 ist der Daumen 29 für die selbsttätige Lageneinstellung
des Aufnahmeobjektivs 26 angebracht.
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Dieser Daumen 29 besteht aus mehreren, z. B. zwei Teilen 291 und 292.
Die im Handel erhältlichen Objektive einer Reihenfertigung weisen nämlich in ihren
Brennweiten Unterschiede in der Größenordnung von einigen Prozenten des nominellen
Wertes auf, so daß theoretisch jedes dieser Objektive seinen eigenen Steuerdaumen
verlangt, was praktisch eine unerfüllbare Forderung ist. Erfindungsgemäß wird nun,
um diesen Brennweitenunterschieden Rechnung zu tragen, von einem Steuerdaumen mit
einem Profil, das einem Objektiv mit einer genau dem nominellen Wert gleichen Brennweite
entspricht, ausgegangen und dieser Daumen zwecks weitgehender Annäherung an das
theoretische Profil, das zu dem jeweils in Betracht kommenden, einen gewissen Brennweitenunterschied
gegenüber dem nominellen Wert aufweisenden Objektiv gehört, in mehrere Stücke zerlegt,
die sich gegeneinander, in der Art der einer Kurve eingeschriebenen Seiten eines
Vielecks, etwas verschieben können.
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Die gemäß Abb. 5 vorgesehene Unterteilung des Steuerdaumens 29 in
zwei Stücke 291 und 292 führt zu einer hinreichenden technischen Genauigkeit der
Einstellwirkung. Wenn man aber der dem betreffenden Objektiv entsprechenden theoretischen
Profilkurve noch näher kommen will, kann man den Steuerdaumen auch aus beispielsweise
drei oder aus noch mehr Stücken zusammensetzen. Zur gegenseitigen Verschiebung der
verschiedenen Teile des Steuerdaumens, z. B. der in Abb. 5 veranschaulichten beiden
Teile 291 und 292, kann man sie an der Einstelleiste 28 mit Hilfe von Rändelknöpfen
30, 301, 3o, befestigen, deren Achsen etwas waagerecht von links nach rechts
oder umgekehrt in entsprechenden, an der Leiste 28 ausgesparten, waagerechten Nuten
verschoben werden können.
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Die an sich bekannte Vorrichtung zur selbsttätigen Lageneinstellung
des Aufnahmeobjektivs kann einen federbelasteten Stößel aufweisen, der bei der Verschiebung
der Kamera 2 dauernd an das Profil des Daumens 29 angedrückt wird. Die waagerechte
Bewegung
dieses Stößels wird durch irgendeinen geeigneten Mechanismus so umgeformt, daß sich
eine Verschiebung des Objektivs gegenüber dem Film ergibt, welche die richtige Einstellung
für jede Vergrößerung nach der Lage der Kamera 2 gewährleistet.
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Die verschiebbare Einstelleiste 28 kann (vgl. Abb. 5) auch die Skalenleiste
271 tragen, deren Einteilung das Verkleinerungsverhältnis angibt, und weiterhin
geht von der Leiste 28 (vgl. Abb. i und 2) ein Finger 31 aus, der zur Einstellung
der Höhenlage der Leiste 28 dient, indem er auf dem zu photographierenden Dokument
oder gesondert davon in dessen Ebene abgestützt wird. Je nach der Dicke und Lage
des Dokuments wird der Finger 31 so weit gehoben oder gesenkt, daß
sein freies Ende höhengleich mit der zu photographierenden Fläche ist, und dadurch
wird ohne weiteres zwangsläufig die selbsttätige Einregelung des Aufnahmeobjektivs
entsprechend dem gewünschten Verkleinerungsverhältnis erreicht. Man braucht hierbei
nur dafür Sorge zu tragen, daß die zu photographierende Fläche senkrecht zur optischen
Achse oö liegt.
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Die gemeinsame Verschiebung der Einstelleiste 28 und der Skalenleiste
27 kann, statt durch den aus Abb. i ersichtlichen Knopf 28', auch durch irgendein
anderes von Hand bedienbares Stell- oder Antriebsmittel bewirkt werden. Auch sonst
kann die Vorrichtung nach der Erfindung im einzelnen in einer vom Beispiel der Zeichnung
abweichenden Ausführung verwirklicht werden.