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Rollfilmtransporteinrichtung für Projektions- und Reproduktionskameras
Die Erfindung betrifft eine Rollfilmtransporteinrichtung für Projektions-und Reproduktionskameras
im Vertikal- oder Horizontalbauweise, mit einem feststehsden Kamerakasten, der für
die Aufnahme von Blatt- oder Rollfilm geeignet ist, wobei wahlweise aus einer von
mehreren, nebeneinander angeordneten Rollfilmmagazinen das lichtempfindliche Material
solange in vertikaler Richtung transportiert wird, bis es ein vorgegebenes Format
der Aufnahmeebene überdeckt und nach erfolgter Belichtung solange zurücktransportiert
wird bis das belichtete Format abgetrennt und durch Verschwenken der Trennstelle
der belichtete Filmabschnitt aus der Kamera heraustransportiert werden kann.
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Wegen ihrer guten Bedienbarkeit und platzsparenden Bauweise werden
Reproduktionskameras seit einiger Zeit bevorzugt in sogenannter Vertikal-Bauart
hergestellt. Eine kleinere Variante dieser Kameras wird mit Vertikalkompakt-Reprokamera
bezeichnet, die durch eine feststehende Aufnahmeebene und in vertikaler Richtung
verändernde Objektive und Vorlagenhalter gekennzeichnet sind.
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Die Aufnahmeebene, und damit Bauhöhe dieser Kameras bestimmt wegen
ihrer Zugänglichkeit des Bedienens das maximale Aufnahmeformat bei entsprechender
Vergrößerung der Vorlage.
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Größere Vorlagenformate bei maximaler VergröRerung führten zu bereits
oben angedeuteten Vertikalreproduktionskameras. Diese Kameras haben bekanntermaßen
eine geknickte optische Achse, unter Verwendung eines feststehenden optischen Abbildungs-
und Umlenksystems, eines vertikal veränderbaren Vorlagenhalters und eines senkrecht
angeordneten und in waagrechter Richtung verschiebbaren Kamerakastens (Aufnahmeebene).
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Zwischen Vorlagenhalter und Aufnahmeebene findet demnach entsprechend
der gewünschten Vergrößerung oder Verkleinerung eine translatonische Bewegung statt.
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Für die Projektion von Vorlagen bzw. für die Reproduktion von großformatigen
Vorlagen sind diese Kameras durch Aufstellung eines rollbaren Ständers mit einer
senkrechten Saugwand auch für Horizontalarbeiten geeignet.
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Vertikalkameras dieser Bauart sind beispielsweise durch die DE-AS
1935385 und DE-AS 2713413 bekannt.
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Das lichtempfindliche Aufnahmematerial wird zweckmäßigerweise mittels
einer Saugplatte in der Aufnahmeebene gehalten. Dabei wird entsprechend dem vorgegebenen
Abbildungsmaßstab ein bestimmtes Aufnahmeformat in Blattform verwendet. Bei bekannten
Vertikalreproduktions-Kameras, und wie auch durch die DE-AS 2713413 bekannt, verwendet
man an Stelle von einzelnen Blättern Rollfilmmaterial, welches oberhalb der Aufnahmeebene
angeordnet ist. Das lichtempfindliche Material wird senkrecht abwärts bis in eine
bestimmte Formatstellung gebracht, belichtet, abgetrennt und als Filmabschnitt beispielsweise
in einer Auffangwanne gesammelt, oder über variable Transportbänder einer Entwicklungsmaschine
zugeführt (DE-hbm 7730982, 773098).
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Der gesamte Kamerakasten einschließlich Saugplatte; Mattscheibe und
Rollfilmvorschubeinheit mit Magazin wird demnach ständig entsprechend der Vergrößerungs-oder
Verkleinerungsstellung bewegt. Es werden hier große Anforderungen an die Transport-
und Führungselemente hinsichtlich des Gewichtes des Kamerakastens gestellt und zwecks
Reproduzierbarkeit ein hohes Maß an Qualität gefordert.
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Ein Anschluß an eine Entwicklungsmaschine ist nur über bewegliche
Zwischenträger möglich. So ist auch das Bereithalten von mehreren Rollfilmmagazinen
mit unterschiedlichen Filmmaterial in der Kamera nicht möglich.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Vertikalkamera
so zu verbessern, daß für die Verwendung im Rollfilmmaterial mehrere Magazine bereitgehalten
werden und eine Filmvorschubeinrichtung für einfaches und schnelles transportieren
zur Aufnahmeebene und Ausgeben in eine direkt erschließbare Entwicklungsmaschine
aufgezeigt wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
unter Verwendung eines stationären Kamerakasten, dem unterhalb der Filmansaugplatte
mehrere Rollfilnirnagazine beigeordnet sind, aus denen das lichtempfindliche Material
über eine Transporteinrichtung vertikal in die Aufnahmeebene transportiert
wird
bis es ein vorgegebenes Format überdeckt und nach erfolgter Belichtung abgetrennt,
von der gleichen Vorschubeinrichtung durch Verschwenken der Trennstelle direkt an
eine Entwicklungsmaschine übergeben werden kann.
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In vorteilhafter Ausgestaltung dieser Kamera werden mindestens 2 Rollfilmmagazine
nebeneinander angeordnet, in denen unterschiedliches Filmmaterial für beispielsweise
Strich-Halbton -Raster- oder Farbauszugsarbeiten aufbewahrt wird. Im Gegensatz zu
herkömmlichen Kameras, wo das Rollfilmmaterial oberhalb der Aufnahmeebene in einer
Überkopfstellurg angeordnet ist, werden erfindungsgemäß Rollfilmmagazine unterhalb
der Aufnahmeebene und parallel zu dieser, nebeneinander verschiebbar in einer bedienungsfreundlichen
Position angeordnet.
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Vorteilhaft ist weiterhin, daß die Rollfilmvorschubeinrichtung nicht
nur das unbelichtete Filmmaterial aus dem Magazin entnimmt, sondern auch gleichzeitig
an eine direkt anschließbare Entwicklungsmaschine den belichteten Filmabschnitt
übergibt. Dabei kann es natürlich auch so ausgestaltet sein, daß mehrere Entwicklungsmaschinen
für unterschiedliche Filmmaterialien über ein dazwischen positioniertes Filmtransport-
und Verteilersystem beschickt werden.
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Vertikalkameras der hier relevanten Bauweise arbeiten häufig als sogenannte
Zweiraumkameras, d.h., daß der Kamerakasten mit Aufnahmeebene und lichtempfindlichem
Material in einer Dunkelkammer stehen und auch von dort die Kamera bedienbar ist.
Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn Kamarakasten und Bedienungsteil stationär angeordnet
sind, so daß der Bediener in dem abgedunkelten Raum örtlich gleichbleibende Geräteanordnungen
vorfindet und bedienen kann. Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Erfindung mit zeichnerischer Darstellung dieses Ausführungsbeispiels.
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Es zeigt: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Vertikalkamera
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Rollfilmeinrichtung mit Magazin.
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In Fig. 1 ist eine Vertikal-Reproduktionskamera dargestellt, mit welcher
die üblichen Repro-Arbeiten, wie Halbtonfarbauszüge, Aufrasterungen, Direktaufnahmen
auf Druckträger und auch Horizontalarbeiten möglich sind. Die Kamera besteht aus
einem Ständer 1 auf dem stationär der Kamerakasten 2 befestigt ist. Im Kamerakasten
2 befindet sich die das lichtempfindliche Material ansaugende
Aufnahmeebene,
bestehend aus der Filmsaugplatte,wie sie noch näher unter Fig. 2 beschrieben wird.
Über eine im Kameraständerteil 3 untergebrachte Vakuumpumpe wird über Schlauchleitung
4 das benötigte Ansaugvakuum erzeugt.
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Eine auf dem Originalhalter 5 befindliche Vorlag 6 wird über ein nicht
näher dargestelltes optisches Abbildungs- und Umkehrsystem im Balgen 7 auf das lichtempfindliche
Material im Kamerakasten 2 projiziert. Zwecks Abbildungsänderung für Vergrößerungen
oder Verkleinerungen der Vorlage, kann der Originalhalter 5 senkrecht verfahren,
während das filmtragende Fahrgestell 8 entsprechend waagerecht bewegt werden kann.
Lampen 9 dienen der Auflichtbeleuchtung der Vorlage.
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Das lichtempfindliche Rollfilmmaterial befindet sich in Magazinen
11, welche unterhalb des Kamerakastens angeordnet sind. Im gezeigten Beispiel sind
zwei Magazine nebeneinander angeordnet und können wie in Fig. 2 näher gezeigt, parallel
zur Aufnahmeebene verschoben werden. Mit 12 ist der Auslaßsdilitzdes belichteten
Materials bezeichnet und 13 kann eine direkt angeschlossene Entwicklungsmaschine
sein. Die Kamera ist über Kabel 14 mit einem nicht dargestellten Steuerpult verbunden,
welches bei Zweiraumbenutzung der Kamera, sowohl auf der Seite des Originalhalters
5 als auch in der Dunkelraumseite aufgestellt sein kann. Die Kamera kann selbstverständlich
auch mit Blattfilmen unterschiedlichster Formate durch aufklappen des Kamerakastens
2 beschickt werden.
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Fig. 2 ist ein Schnitt durch die Rollfilmtransporteinrichtung und
zeigt zunächst ein Rollfilmmagazin 11. Der lichtempfindliche Rollfilm 21 ist auf
einem Kern 22 aufgespult und wird in einer Dunkelkammer in das Magazin 11 eingelegt.
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Das Magazin 11 wird auf ein Rahmengestell 23 mit Aufnahmestiften 24
fixiert.
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Beim Aufsetzen eines Magazins wird zunächst der Handhebel 25 in eine
zweite Stellung geschwenkts wodurch das Rahmengestell 23 über einen Drehpunkt 26
um einen geringen Bereich nach unten schwenkbar ist. In dieser Stellung läßt sich
das Rahmengestell mittels bekannter Kugelführung 27 parallel zur Aufnahmeebene 28
verschieben und ggf. das zweite Magazin in Arbeitsposition zu bringen. Im Magazin
11 befindet sich ein erstes Transportrollenpaar 28, 29.
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Die Transportrolle 29 wird von einem Antriebselement 30 beispielsweise
eines Zahnrades angetrieben. Dieses Zahnrad kann mit einem Zahnrad seitlich auf
der Transportrolle 29 im Eingriff stehen. In der oben beschriebenen Verschiebestellung
des
Magazinrahmengestells 23 würde dann das Zahnrad 30 nicht in das Magazin 11 hineinragen
und somit keine Getriebeverbindung mit der Transportrolle 29 bestehen.
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Die Antriebsrolle 30 wird über nicht näher gezeigte Mittel von der
Haupttransportrolle 35 angetrieben, die mit einem Impulsmotor 40 verbunden ist.
Mit der Haupttransportrolle 35 stehen ebenfalls ein zweites Transportrollenpaar
31, 32 über Bänder 33, 34 in Verbindung, sowie die Andrucksrolle 36.
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Eine Schneidevorrichtung 42 wird entlang der Führungsachse 43 zum
Abtrennen des Rollfilmmaterials verschoben. Die Ansaugplatte 45 erzeugt zum Ansaugen
und Festhalten des Rollfilms mittels Schlauchleitung 4 einen Unterdruck in der Aufnahmeebene
28, wozu Bohrungen 46 in der Ansaugplatte vorgesehen sind.
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Eine die gesamte Breite der Ansaugplatte überdeckende Blende 47 kann
mittels Riementrieb 48 in eine bestimmte Position entlang der Saugplatte gebracht
werden. Der Blende 47 kommt außerdem die Funktion eines Filmstützbleches zu, wie
weiter unten noch näher erläutert wird. Ein Abbildungsobjektiv 50 kann entlang seiner
optischen Achse OA entsprechend der Pfeilrichtungen zwecks Maßstabsänderung verschoben
werden.
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Nachstehend soll nun die Arbeitsweise der Rollfilmeinrichtung näher
beschrieben werden.
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Das Rollfilmmaterial 21 wird so in das Magazin 11 eingelegt, daß sein
Anfang zwischen dem ersten Transportrollerpaar 28, 29 geklemmt wird. Nach dem Aufsetzen
des Magazins und Einschwenken des Rahmengestells 23 über Handkabel 25, ergibt sich
die in Fig. 2 gezeigte Situation. Der Bediener läßt nun den Film in die Kamera einlaufen,
wobei von einem nicht dargestellten Steuerpult beaufschlagt, der Impulsmotor 40
in eine erste Richtung zu drehen beginnt, und zwar so lange, bis der Filmanfang
die gleiche Höhe wie die Blende 47 erreicht hat.
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Diese Stellung entspricht der Stellung LA1, einer Bohrung 46 der Saugplatte
45. Diese Bohrungen 46 stellen sinngemäß die Formatgrößen der gewünschten und benötigten
Aufnahmegrößen dar, und sind zentrisch von der optischen Achse OA ausgehend mit
Al bis A4 bezeichnet. Mit LA1/HA1 soll demnach das größtmöglichste Format bezeichnet
werden.
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Hat die Filmanfangskante die obere Blendenkante 47 erreicht, erfolgt
zunächst eine Rückmeldung an das Steuerpult mittels bekannter Mittel wie Mikroschalter
oder Fotozellen.
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Die Blende 47 fährt nun abwärts bis ihre Oberkante die Position LA2
erreicht hat. Nach erfolgter Belichtung fährt die Blende wieder aufwärts zum Filmanfang
und beide werden gemeinsam zurückgefahren bis die Blende 47 die Position LA1 erreicht
hat. Der Impulsmotor hat die PositionBA2 gemerkt bzw. an die Steuereinheit gemeldet.
Der Steuereinheit ist ebenso die Strecke zwischen Schnedevorrichtung 42 und Position
LA1 als Konstante bekannt. Von der Position HA2 transportiert der Impulsmotor 40
nun um den Betrag "Konstante + Strecke LA1/ LA2" zurück, so daß die Formatgröße
A2 abgetrennt werden kann. Nach dem Abschneiden wird die gesamte Filmtransporteinheit
über die Haupttransportrolle 35 als Drehpunkt in eine Stellung 55 verschwenkt. In
dieser Stellung wird der Filmabschnitt einer Entwicklungsmaschine 60 übergeben.
Anstelle der Entwicklungsmaschine kann natürlich auch zunächst ein Sammelbehälter
sein.