DE2728850A1 - Tierfuttermischung - Google Patents
TierfuttermischungInfo
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Description
Henkel KGaA
Blatt zur Patentanmeldung ε 5«'17 Patente und Literatur
Hochleistungstierfutter, wie sie heute üblicherweise in der Intensiv-Tierhaltung verwendet werden, enthalten eine Reihe
von Zusatzstoffen mit prophylaktischer und/oder nutritiver Wirkung. Hierzu zählen u. a. Antibiotika und Enzyme. Während
sich die Verwendung von Antibiotika bereits in Mischfuttern aller Typen durchgesetzt hat, werden Enzyme in der Praxis noch
nicht in größerem Umfange verwendet.
Die in der modernen Intensiv-Tierhaltung verwendeten Futtermischungen
sind im allgemeinen in allen Nährstoffkomponenten so weit optimiert, das eine weitere Verbesserung nicht ohne
weiteres möglich erscheint, überraschenderweise wurde jedoch
gefunden, daß auch optimal zusammengesetzte Hochleistungsfutter hinsichtlich der Futterverwertung und/oder des damit erzielbaren
Gewichtszuwachses noch verbessert werden können, wenn man diesen Futtern bestimmte Antibiotika zusammen mit proteolytischen
Enzymen zusetzt.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend eine Tierfuttermischung
auf der Basis von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fetten und gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an 5 - 5o ppm des Antibiotikums Tylosin und einer solchen Menge an proteolytischen Enzymen, daß eine enzymatische Aktivität
von o,o5 - 2,5 mTU/g vorliegt.
Das Antibiotikum Tylosin gehört zur Gruppe der Makrolid-Antibiotika
und wird in bekannter Weise durch Fermentation von Streptomyces fradiae gewonnen. Die empirische Summenformel
lautet: C^H77NO17.
Geeignete proteolytische Enzyme werden vor allem durch Züchten von Mikroorganismen und Abtrennen aus den Nährlösungen erhalten.
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Henkel KGaA
»a« zurpatentanmädungn 5017 Patente und Literatur
Die Verfahren hierzu sind bekannt. Beispielsweise weraen
proteolytische Enzyme aus Bacillus licheniformis, Bacillus natta, Bacillus subtilis usw. verwendet. Besonders bevorzugt
werden saure Proteasen, ζ. B. aus Aspergillus niger oder aus Rhizopus rhizopodiformis entsprechend Patentanmeldung P 25 28
*»9o.6. Derartige Proteasen haben ein besonders breites Wirkungsspektrum im schwach sauren Bereich zwischen pH 2.5 - 6.5·
Handelsübliche Futtermischungen sind für die speziellen Bedürfnisse der einzelnen Tierarten möglichst optimal zusammengestellt. Die Grundlage bilden Kohlenhydrate vor allem aus
Getreidekomponenten, Mais oder dgl.. Als Eiweißträger dienen in erster Linie Sojaschrot, Fischmehl, Tierkörpermehl, Kleie
und dergl..Fehlende Aminosäuren, z. B. Methionin oder Lysin,
können zusätzlich zugegeben werden. Fette werden in Form von pflanzlichen oder tierischen Fetten oder Abfallfetten beigefügt. Zum Körperaufbau werden ferner Salze, wie Dikalziumphosphat
Kalziumkarbonat, Kochsalz zugesetzt. Gegebenenfalls wird die Futtermischung durch Zugabe von Spurenelementen, Vitaminen,
Ballaststoffen usw. abgerundet. Auch fermentativ hergestellte
Substanzen wie Einzellerproteine aus Erdölfraktionen oder Alkoholen, diverse Hefen, Algeneiweiß oder sonstige, eventuell
auch aus Abfallstoffen gewonnene Substanzen können z. T. in erheblichem Maße Bestandteil der Futterrezeptur sein.
Die erfindungsgemäßen Tierfuttermischungen enthalten neben den üblichen jeweils für eine bestimmte Tierart abgestimmten Bestandteilertzusätzlich 5 ~ 5o ppm, vorzugsweise Io - Ίο ppm
des genannten Antibiotikums, je nach Alter des Tieres und der Art der Futtermischung/,und proteolytische Enzyme in einer
solchen Menge, daß die enzymatische Aktivität o,o5 - 2,5 mTÜ/g vorzugsweise o,2 - o,5 mTU/g beträgt.
Die genannten Additiv-Konzentrationen beziehen sich auf den Gehalt im Gesamtfutter. Bei Konzentraten oder Ergänzungsfuttern
liegen die Konzentrationen entsprechend höher. Insbesondere wird eine Kombination aus Tylosin und einer sauren PiIz-Protease bzw. Proteasenmischung eingesetzt. Der damit erzielte
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Henkel KGaA
Blatt zur Patentanmeldung D 5^17 Patente Und
Zuwachs bzw. die Verbesserung der Futterverwertung beträgt bis zu 6 % im Vergleich zu entsprechenden, lediglich Antibiotikum
enthaltenden Kontrollmischungen.
Die beanspruchte Kombination aus Tylosin und Enzymen bewährt sich vor allem in Futter, für die Ferkelaufzucht und Schweinemast.
Das Antibiotikum wird zweckmäßig in Form einer Vormischung dem Futter zugesetzt, z. B. gebunden an Sojaextrationsschrot.
Bei Verwendung von mehlförmigen Futterzusammensetzungen wird
auch die Enzymkomponente als Vormischung appliziert. Als Trägersübstanζ fungiert eine beliebige Futterkomponente,
z. B. ebenfalls Sojaschrot. Bei Verwendung dampfpelletierten Futters muß die Zumischung der Enzyme in geeignet stabilisierter
Form erfolgen, um eine Desaktivierung durch Feuchtigkeit und Hitze während des Pelletierens zu verhindern. Ein
derartiges Verfahren ist z. B. Gegenstand des Patentes
(Patentanmeldung P 26 o2 260.6).
Zur Bestimmung der Enzymeinheit (TU) wird die proteolytische Aktivität der Protease nach dem bekannten Prinzip von Anson
ermittelt: eine geeignet verdünnte Menge Enzymlösung wird bei ko C 2o Minuten mit einem gleichen Volumen einer 1,2 Xigen
Caseinlüsung inkubiert, wobei diese 0,6 % Milchsäure, 6 Mol
Harnstoff und o,l Mol Zitronen- oder Essigsäure enthält. Der pH-Wert der Caseinlösung wird durch Zusatz von 2 N Natronlauge
auf Ί,5 eingestellt. Nach der Inkubation wird im Volumenverhältnis
1 : 1 mit o,4 N Trichloressigsäure versetzt, der sich bildende Niederschlag von unverdautem Casein abfiltriert und
im Filtrat die beim Abbau entstandenen Protein-Spaltstücke nach einer beliebigen Eiweißbestimmungsmethode ermittelt. Geeignet
hierfür ist z. B. das von Layne in Methode of Enzymologie Jl_(1957) Seiten M8 gg. beschriebene Verfahren.
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Henkel KGaA
Blatt zur Patentanmeldung D 5C 17 Pctente Und
Für jede Meßprobe muß ein Blindwert angefertigt werden, bei dem zuerst Trichloressigsäure und dann Caseinlösung zugesetzt
wird. Dieser Blindwert gibt neben dem Reagenzien-Leerwert den Anteil an niedermolekularen Peptiden an, der bereits vor
der Verdauung in der Enzymlösung vorhanden ist. Die Differenz zwischen Haupt- und Blindwert wird bei der angegebenen Methode
dann mit der Extinktion verglichen, die eine bestimmte Menge Tyrosin bei dieser Bestimmung liefert. Diese Menge Tyrosin
ist dann ein Maß für die proteolytische Aktivität des vorliegenden Enzyms: eine Enzymeinheit (TU) ist diejenige Menge
Enzym, die aus einer Caseinlösung in einer Minute Spaltprodukte freisetzt, die die gleiche Extinktion besitzen, wie eine 1 M
Tyrosinlösung. üblich ist die Angabe in mTU = lo"*·5 TU.
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Henke! KGaA
Blatt zur Patentanmeldung D 5b 17 ζ Patente lind
An 259 Ferkel wurde im Gewichtsabschnitt von 0 7,2*1 kg bis
0 23,31I kg ein identisch zusammengesetztes Aufzuchtfutter
verfüttert, das jedoch
a) ohne Zusatz von Antibiotikum oder Enzym war
b) einen Zusatz von Ίο ppm Tylosin bzw.
c) einen Zusatz von 1Jo ppm Tylosin und o,'l5 mTU/g
saure Proteasen aus Rhizopus rhiopodiformis und Aspergillus
niger aufwies.
Die Tiere waren in Flachkäfigen zu 7 oder 8 Tieren aufgestellt. Die Fütterung erfolgte ad libidum. Zur Eingewöhnung wurde
allen Gruppen ein identisch zusammengesetztes Starterfutter bei einem 0-Gewicht von. etwa 6,92 kg verabreicht. Anschließend
erhielten die Tiere die eigentlichen Versuchsniischunf.;en (s.o.).
Über regelmäßige Wägungen wurde der Wachstumsverlauf und die
Futterverwertung bestimmt. Unter "Futterverwertung" v/ird dabei das Verhältnis Futterverbrauch : Zuwachs verstanden.
Eiweißfutter bestehend aus:
62,5 % Sojaschrot (M % Rohprotein) 1ft *
25 * Fischmehl ' lö *
12,5 % Mineralstoff u.Vitaminprä'mix
Hafer Weizenkleie Gerste Weizen Mais
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η Blatt zur Patentanmeldung C Γ·6ΐ7
Henkel KGaA Patente und Literatur
27288S0
Ergebnis | a) o. Zusatz |
b) mit Tylosin |
c) mit Tylosin Enzym |
Tägl. Zunahme | |||
insgesamt (g) | 375,3 | 38o,8 | |
Futterverwertung | 1,98 | 1,99 | 1,87 |
809883/QU1
Claims (2)
1. Tierfuttermischung auf der Basis von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fetten und gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an 5 - 5o ppm des Antibiotikums Tylosin und einer solchen Menge an proteolytischen Enzymen, daß eine enzymatische
Aktivität von o,o5 - 2,5 mTU/g vorliegt.
2. Tierfuttermischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die proteolytischen Enzyme saure Proteasen mit einem Wirkungsspektrum zwischen pH 2,5 - 6,5 sind.
809883/0U1
ORIGINAL INSPECTED
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