DE2719297C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Öl-in-Wasser-Emulsion gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zu
ihrer Herstellung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
3.
Es ist bekannt, daß die Konsistenz von Speisenzubereitungen
bzw. Dressings und Mayonnaisen mit ihrem Öl- und/oder Verdickungsmittelgehalt
in Beziehung steht. Die Viskosität
dieser Produkte kann durch Erhöhung ihres Öl- und/oder Verdickungsmittelgehalts
gesteigert werden.
Aus der DE-OS 25 52 663 sind Öl-in-Wasser-Emulsionen aus
Öl und einem mit Phospholipase A behandelten Phospholipoprotein
bekannt, die jedoch entweder keine Verdickungsmittel
enthalten oder bei denen der Ölgehalt über 70 Gew.-% liegt.
In der Zeitschrift "Food Engineering", August 1963, Seite 111,
wird die Verwendung einer Wachsmaisstärkemischung in
Salatsoßen in geringeren Mengen als üblich vorgeschlagen.
Über die Zusammensetzung der Mischung werden keine Angaben
gemacht.
In der US-PS 29 44 906 werden eine Mayonnaise und ein Verfahren
zu ihrer Herstellung beschrieben, bei der zur Konsistenzeinstellung
ein Versteifungsmittel in einer Menge
von 0,25 bis 3 Gew.-% und ein Weichmachungsmittel in einer
Menge von 0 bis 4 Gew.-% verwendet werden.
Die DE-OS 16 92 535 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von Speisefettemulsionen mit Fettgehalten von 3 bis 85%,
in denen jedoch keine Verdickungsmittel eingesetzt werden.
Als Verdickungsmittel werden üblicherweise in heißem und
kaltem Wasser lösliche, gegebenenfalls modifizierte, Stärken
und Gummen angewandt, wie wachsartige Maisstärke, sonstige
Maisstärke, Carboxymethylcellulose oder Carrageenan.
Ein mit der Anwendung derartiger Substanzen verbundener Nachteil
liegt darin, daß die erhaltenen Emulsionen klebrig sind,
insbesondere bei einem höheren Gehalt des Verdickungsmittels.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß in bestimmten Ländern
die Anwendung modifizierter Stärken stark beschränkt
ist.
Die Anwendung eines höheren Ölgehalts zur Viskositätsanhebung
ist wegen der allgemeinen Tendenz zum Verbrauch von
Produkten mit niedrigem physiologischen Brennwert von geringem
Interesse.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Öl-in-Wasser-Emulsionen,
insbesondere Speisenzubereitungen bzw. Dressings
und Mayonnaisen anzugeben, die eine relativ hohe Viskosität
aufweisen, nicht klebrig sind und sich hinsichtlich ihres
physiologischen Brennwerts von den handelsüblichen vergleichbaren
Produkten positiv unterscheiden. Ferner soll ein Verfahren
zur Herstellung der Emulsionen genannt werden. Erfindungsgemäß
werden diese Aufgaben durch die Merkmale der
Patentansprüche 1 bis 3 gelöst.
Die erfindungsgemäß hergestellten Öl-in-Wasser-Emulsionen
enthalten als Emulgiermittel das mit Phospholipase A behandelte
Phospholipoprotein. Phospholipase A ist ein Enzym,
welches die Bindung zwischen einem Fettsäurerest und der
Glycerinkomponente des Phospholipidmoleküls spaltet. Beispiele
für Phospholipoproteine enthaltende Materialien sind Hefe,
Casein, Magermilchpulver, Blutserum, Eidotter und Gesamtei.
Bevorzugt werden Eidotter und Gesamtei.
Um die Viskosität der Öl-in-Wasser-Emulsionen deutlich zu
erhöhen, muß ein modifiziertes Phospholipoprotein eingesetzt
werden, welches mit Phospholipase A behandelt wurde und
einen hohen Umwandlungsgrad aufweist.
Unter einem "hohen Umwandlungsgrad" des Phospholipoproteins
wird im Rahmen der Erfindung eine Umwandlung von 55 bis
100%, vorzugsweise 60 bis 80%, verstanden.
Unter "Umwandlungsgrad" wird im Rahmen der Erfindung der
Prozentsatz an hydrolysiertem Phosphatidylcholin plus Phosphatidylethanolamin,
bezogen auf die Gesamtmenge an Phosphatidylcholin
plus Phosphatidylethanolamin vor der Umwandlung,
verstanden. Dieser Prozentsatz kann durch Dünnschichtchromatographie
bestimmt werden. Ein weiteres einfaches Verfahren
zur Feststellung des Umwandlungsgrades ist das modifizierte
titrimetrische Verfahren von Dole zur Bestimmung der freigesetzten
Fettsäuren, veröffentlicht in J. Biol. Chem.,
Band 235 (1960), Seite 2595.
Hohe Umwandlungsgrade werden durch Behandlung von beispielsweise
Eidotter oder Gesamtei bei einem relativ hohen Verhältnis
von Phospholipase A/Eidotter oder Gesamtei oder bei
einem gegebenen Enzym/Eidotter- oder Gesamtei-Verhältnis
während eines relativ langen Zeitraumes oder bei erhöhter
Inkubationstemperatur erhalten.
Unter einem "relativ hohen Verhältnis von Enzym/Eidotter
oder Gesamttei" wird eine Menge von vorzugsweise 12,5 bis
20 mg Phospholipase A mit einer spezifischen Aktivität von
70 Einheiten je 100 g Phospholipoprotein oder, falls Eidotter
verwendet wird, von 50 bis 100 mg Phospholipase A je kg Eidotter
verstanden. Unter "1 Einheit" wird die Freisetzung
von 1 Mikroäquivalent Fettsäure je min verstanden.
Der normale Inkubationszeitraum umfaßt die Umsetzung während
4 bis 6 h bei 55°C oder während mindestens 3 Tagen, vorzugsweise
5 bis 7 Tagen, bei 20°C. Unter einem "relativ langen
Zeitraum" wird eine Reaktionszeit von 6 bis 24 h bei 55°C
oder von 1 bis 7 Tagen bei 20°C verstanden.
Unter "erhöhter Inkubationstemperatur" wird eine Temperatur
oberhalb 20°C, vorzugsweise zwischen 50 und 60°C, verstanden.
Im allgemeinen liegt die Menge des einzusetzenden modifizierten
Phospholipoproteins zwischen 0,05 und 5 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 5 Gew.-%, bezogen auf das Öl.
Wenn modifiziertes Gesamtteil eingesetzt wird, beträgt die
geeignete Menge 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
der gesamten Masse.
Die Öl-in-Wasser-Emulsion gemäß der Erfindung enthalten
neben Öl, Wasser und modifiziertem Phospholipoprotein mindestens
ein Verdickungsmittel in einer Menge, die geringer
ist als sie für eine Emulsion benötigt wird, welche die gleiche
Zusammensetzung und Viskosität aufweist, jedoch unmodifiziertes
oder unzureichend modifiziertes Phospholipoprotein
enthält.
Als Verdickungsmittel können übliche Verdickungsmittel, z. B.
die vorgenannten Mittel, verwendet werden. Vorzugsweise benutzt
man wachsartige Maisstärke und/oder Carboxymethylcellulose.
Das geeignete Verhältnis des einzusetzenden Verdickungsmittels
kann leicht ermittelt werden und hängt von den gewünschten
Gieß- oder Schöpfungseigenschaften der Emulsion ab.
Es werden 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-%,
des Verdickungsmittels, bezogen auf die Gesamtmasse, eingesetzt.
Die Wirkung eines stark modifizierten Eidotters oder Gesamteis
wurde gleichfalls in Öl-in-Wasser-Emulsionen mit unterschiedlichen
Ölgehalten, jedoch mit einem konstanten Anteil
des Verdickungsmittels, untersucht.
Hierfür wurden Öl-in-Wasser-Emulsionen mit einem Gehalt an
stark modifiziertem Eidotter oder Gesamtei mit einem Ölgehalt
von 15 bis 70 Gew.-% hergestellt. Bei sämtlichen
Emulsionen wurde eine Viskositätserhöhung im Vergleich zu
Proben beobachtet, die unmodifiziertes oder unzureichend
modifiziertes Phospholipoprotein enthielten, d. h., ein
Phospholipoprotein mit einem Umwandlungsgrad von weniger
als 55%. Die Viskositätserhöhung ist bei einem Ölgehalt
von 15 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise von 30 bis 70 Gew.-%,
sehr ausgeprägt.
In der Praxis wird die Viskositätserhöhung hauptsächlich
bei der Herstellung von ölhaltigen Emulsionen mit einem
Gehalt von 30 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-%,
Öl ausgenutzt. Bei Öl-in-Wasser-Emulsionen mit einem niedrigeren
Ölgehalt, beispielsweise Ölgehalten von 5 bis 30 Gew.-%,
wird die Viskositätserhöhung verbessert, wenn die Emulsion
mit einem Gehalt an einem modifizierten Eidotter einer
Wärmebehandlung zwischen 60 und 90°C, vorzugsweise etwa 80°C,
während 1 bis 10 min unterworfen werden.
Fünf Öl-in-Wasser-Emulsionen wurden gemäß der Erfindung aus
folgenden Komponenten hergestellt:
- a) 5% modifizierter Eidotter (Umwandlungsgrad 70%), hergestellt durch Erhitzen von 1 kg Eidotter in Gegenwart von 100 mg Phospholipase A während 4 h bei 55°C und während 2 Tagen bei 20°C,
- b) 1,5% wachsartige Maisstärke,
- c) 8% Zucker,
- d) 2,7% Salz,
- e) 0,02% Ethylendiamintetraessigsäure (39%ige Lösung),
- f) 9,0% Essigsäure (10%ige Lösung),
- g) 0,03% Gewürze,
- h) x% Öl (x=40%, 45%, 50%, 55% und 60%),
- i) 0,1% Sorbinsäure, und
- j) y% Wasser (y=Rest bis 100%).
Die dabei erhaltenen Emulsionen wurde mit fünf Emulsionen
der gleichen Zusammensetzung, welche jedoch unmodifizierten
Eidotter anstelle des modifizierten Eidotters enthielten,
verglichen.
Die Viskosität (Bostwick-Werte, angegeben in cm/30 s) der
verschiedenen Emulsionen wurden nach 3wöchiger Lagerung
bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle I zusammengefaßt.
Drei Öl-in-Wasser-Emulsionen wurden gemäß den Beispielen
1 bis 5 hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, daß der Ölgehalt
auf 50% eingestellt und daß der Gehalt an wachsartiger
Maisstärke von 1 bis 2% variiert wurde.
Die Viskositäten der verschiedenen Emulsionen wurden mit
den Viskositäten von fünf Öl-in-Wasser-Emulsionen der gleichen
Zusammensetzung, die jedoch mit unmodifiziertem Eidotter
hergestellt worden waren, verglichen.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle II zusammengefaßt.
Zwei Öl-in-Wasser-Emulsionen wurden mit folgenden Zusammensetzungen hergestellt:
Emulsion A | |||
Gew.--% | |||
Sojabohnenöl | |||
50,00 | |||
Modifiziertes Gesamtei mit einem Umwandlungsgrad von 85% | 14,00| | Sorbit | 1,40 |
Salz | 1,36 | ||
1 mol/l Salzsäure | 1,64 | ||
Essigsäure (10%ig) | 4,90 | ||
Wachsartige Maisstärke | 2,00 | ||
Carboxymethylcellulose | 0,20 | ||
Gewürze | 0,03 | ||
Wasser | 24,47 |
Die Emulsion B hatte die gleiche Zusammensetzung wie die
Emulsion A, wobei jedoch anstelle des modifizierten Gesamteis
unmodifiziertes Gesamtei eingesetzt wurde.
Die Emulsion A hatte einen Bostwick-Wert von 0 cm/30 s,
während die Emulsion B einen Bostwick-Wert von 1,75 cm/30 s
hatte.
Claims (3)
1. Öl-in-Wasser-Emulsion mit einem Gehalt von 15 bis 70 Gew.-%
Öl und 0,05 bis 5 Gew.-% eines mit Phospholipase A behandelten
Phospholipoproteins, bezogen auf das Öl, mit einem Umwandlungsgrad
von mindestens 55%, dadurch gekennzeichnet, daß
sie zusätzlich 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens eines in heißem
Wasser und/oder kaltem Wasser löslichen Verdickungsmittels
enthält.
2. Öl-in-Wasser-Emulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verdickungsmittel Maisstärke, wachsartige Maisstärke,
Carboxymethylcellulose oder Carrageenan ist.
3. Verfahren zur Herstellung einer Öl-in-Wasser-Emulsion
mit einem Ölgehalt von 15 bis 70 Gew.-%, wobei ein
Phospholipoprotein mit Phospholipase A bis zu einem Umwandlungsgrad
von mindestens 55% behandelt und dann
in die Öl-in-Wasser-Emulsion einverleibt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Öl-in-Wasser-Emulsion zusätzlich
0,1 bis 10 Gew.-% mindestens eines in heißem
und/oder kaltem Wasser löslichen Verdickungsmittels
eingearbeitet werden und die erhaltene Emulsion während
1 bis 10 min auf eine Temperatur zwischen 60 und 90°C
erhitzt wird.
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