-
Vorrichtung zum Aufhängen von Freileitungsseilen
-
an Abspannisolatorketten
Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Aufhängen von Freileitungsseilen an Zweifach-Abspannisolatorketten
mit einem Abstandhalter, der mit dem unteren Ende der beiden Isolatorketten gelenkig
verbindbar ist, mit wenigstens einem am Abstandhalter angelenkten Seilklemmenträger.
-
Bei den bekannten Vorrichtungen zum Aufhängen von Freileitungsseilen
an Zweifach-Abspannisolatorketten besteht, wenn eine der beiden Isolatorketten bricht,
die Gefahr, daß durch die dynamische Beanspruchung, welcher die andere Kette während
des Bewegungsvorganges des Abstandhalters, des Seillulemmenträges und der Seilklemme
oder Seilklemmen ausgesetzt ist, insbesondere in der Endphase dieses Bewegungsvorganges
die Tragfähigkeit der verbliebenen Isolatorkette überschritten wird.
-
Die Folge ist ein Bruch auch der zweiten Isolatorkette. Es ist zwar
bei Vorrichtungen zum Aufhängen von Freileitungsseilen an Dreifach-Abspannketten
bekannt, zur Stoßdämpfung beim Bruch einer Isolatorkette Dämpfungsglieder, beispielsweise
Federn oder hydraulische Stoßdämpfer, vorzusehen.Diese Dämpfungsglieder sind jedoch
nicht zufriedenstellend, da sie entweder die Beanspruchung der w¢bliebenen Ketten
nicht ausreichende vermindern oder aufwendig und wartungsbedürftig sind.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufhängen
von Freileitungen und Seilen an Zweifach- Abspannisolatorketten zu schaffen, bei
der mit geringem Aufwand die Gefahr beseitigt ist, daß beim Bruch der einen Isolatorkette
die andere Isolatorkette überlastet wird und ebenfalls bricht. Diese Aufgabe ist
mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß dem Seilklemmenträger wenigstens ein sich bei einer Schwenkbewegung des Abstandhalters
relativ zum Seilklemmenträger infolge eines Kettenbruches bleibend verforrnendes
Dämpfungsglied zugeordnet ist.
-
Der Aufwand für eine solche Ausbildung der Aufhängen vorrichtung ist
sehr gering, da das sich beim Kettenbruch bleibend deformierende Dämpfungsq.lied
ein einfaches und kostengünstiqes Bauteil ist und der Einbau eines solchen Dämpfunqsgliedes
höchstens qerinqfüqiqe konstruktive Xnderunqen beispielsweise gegenüber Sydraúlischen
Dämpfenertorderlich macht.Ein weiterer Vorteil ist/die Wartungsfreiheit.
-
Ferner ist es ohne Schwierigkeiten möglich, die Elastizität des Dämpfungsgliedes
so gering zu machen, daß durch sie kein nennenswertes Schwingen des Abstandhalters,
des Seilklommenträgers und der Seilklemme oder Seilklemmen hervSrg-rufen wird, wodurch
man zusammen mit der EnexqieabsorPtion im Dämnfungsdynamische glied eine minimale
zusätzliche/Beanspruchung der nicht gebrochenen Kette erreicht.
-
Einen großen Verformungsweg und eine sich mit zunehmender Verformung
nur wenig ändernde Widerstandskraft des Dämpfungsgliedes, was beides vorteilhafte
Merkmale sind, weist ein Dämpfungsglied in Form eines Knautschelementes auf, bei
dem es sich beisnielsweise um ein sich in seiner Längsrichtung Wehknautschendes/rohr
handeln kann. Ein großer Verformungsweg und eine vorteilhafte Kraft - Weg - Charakteristik
läßt sich aber auch mit einem bei der Schwenkbewegung des Abstandhalters auf Biegung
beanspruchten Stab oder dergleichen erreichen. Hinzu kommt bei einem derartigen
Dämpfungsglied noch der weitere Vorteil, daß es besonders einfache konstruktive
Lösungen ermöglicht und sehr kostengünstig ist.
-
Aber auch der Einbau von Knautschelementen läßt sich mit einfachen
Mitteln verwirklichen. Beispielsweise kann am Seilklemmenträger ein sich über die
Anlenkstelle hinauserstreckender Fortsatz vorgesehen werden, mit dem im Abstand
von der Anlenkstelle für jede Schwenkrichtung wenigstens ein Knautschelement verbunden
ist, das andererseits im Abstand von der Anlenkstelle mit dem Abstandhalter verbunden
ist.
-
Bei Verwendung eines auf Biegung beanspruchten Dampfungsgliedes weist
der Seilklemmenträger vorteilhafterweise wenigstens einen sich über die Anlenkstelle
hinaus erstreckenden und sich bei einer Schwenkbewegung des Abstand halters an diesem
im Abstand von der Anlenkstelle abstützenden, stabförmigen Fortsatz auf, der das
Dämpfungsglied bildet.
-
Ist, wie dies bei einer bervorzugten Ausführungsform der Fall ist,
der Fortsatz ein Abschnitt des stabförmig ausgebildeten Seilklemmenträgers, der
zwischen zwei im Abstand von der Anlenkstelle vorgesehene Anschläge des Abstandhalters
eingreift, dann erreicht der Aufwand ein Minimum. Eine konstruktiv einfache und
ebenfalls nur einen geringen Mehraufwand erfordernde Lösung erhält man aber auch
dann, wenn der Seilklemmenträger zwei in der Schwenkebene des Abstand halters liegende
und sich in unterschiedlichenRichtungen erstreckendes stabförmige Fortsätze aufweist,
von denen der eine bei einem Bruch der einen Isolatorkette und der andere bei einem
Bruch der anderen Isolatorkette in Anlage an den Abstandhalter kommt und dadurch
eine Biegebeanspruchung erfährt. Bei einer solchen Ausführungsform,hat der Abstandhalter
vorteilhafterweise im Bereich der Anlenkstelle die Form eines Dreiecks mit nach
unten weisender Spitze und der SilklenmentrSger eine Y-Form der V- -- - - - - -
-Form, wobei zwischen die beiden im Winkel zueinander stehenden Arme die Spitze
des Abstandhalters eingreift.
-
Im folgenden ist die Erfindung an Hand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert.
-
Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispielsvor
dem Bruch einer der beiden Ketten, Fig. 2 eine Seitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels
nach dem Bruch einer der beiden Ketten,
Fig. 3 eine Seitenansicht
eines zweiten Ausführungsbeispiels vor dem Bruch einer der beiden Ketten, Fig. 4
eine Seitenansicht des zweiten Ausführungsbeispiels nach dem Bruch der einen Kette,
Fig. 5 eine Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels vor dem Bruch einer
der beiden Ketten, Fig. 6 eine Seitenansicht des dritten Ausführungsbeispiels nach
dem Bruch der einen Kette.
-
Eine Vorrichtung zum Aufhängen eines Freileitungs - Zweier -bündels
an Zweifach-Abspannisolatorketten weist,wie die Fig. 1 und 2 zeigen, einen dreieckförmigen
, mit seiner Spitze nach unten weisenden Abstandhalter 1 auf, der in don beiden
oberen Eckbereichen gelenkig mit den am unteren Ende der beiden Isolatorketten vorhandenen
Armaturen verbindbar ist. Im Bereich der nach unten weisenden Spitze des Abstandhalters
1 ist ein Seilklemmenträger 2 angelenkt. Der Gelenkbolzen dieser Anlenkstelle liegt
parallel zu den beiden horizontal liegenden Bolzen, welche den Abstandhalter 1 mit
den Isolatorkettenarmaturen verbinden. Der Seilklemmenträger 2 hat einen stabförmigen
Mittelteil 2', dessen oberer Endabschnitt zum Zwecke der Verbindung mit dem Abstandhalter
1 zwischen dessen beide Rahmenteile eingreift, welche beide die in den Fig. 1 und
2 dargestellte Dreiecksform haben und durch Eolzen aufelnander ausgerichtet sind,
jedoch im Abstand vorneinander gehalten werden.
-
An dem Seilklemmenträger 2 ist auf beiden Seiten je ein Biegestab
3 bzw. 4 angeformt. Diese beiden Biegestäbe 3 und 4 erstrecken sich nach oben über
die Anlenkstelle hinaus und schließen einen Winkel miteinander ein, der gleich dem
Winkel des Abstandhalters 1 an seiner nach unten weisenden Spitze ist. Im Ausführungsbeispiel
erstrecken sich die Biegestäbe
3 und 4 etwa bis zur Mitte der beiden
von der Spitze aus nach oben verlaufenden Seiten des Abstandhalters 1. Die Anlageflächen
des Abstandhalters 1 für die beiden Biegestäbe 3 und 4 werden im Ausführungsbeispiel
durch Bolzen 5 gebildet, welche parallel zu den Gelenkbolzen den vorderen und hinteren
Rahmenteil des Abstandhalters ije an einer Stelle durchdrir.gen, auf die bei einer
Schwenkbewequng des abstandhalters der freie Endabschnitt der Biegestäbe auftrifft.
Es wäre aber natürlich auch möglich, die Abmessungen der Biegestäbe 3 und 4 so zu
wählen, daß sie am vorderen und hinteren Rahmenteil des Abstandhalters 1 Anschlag
finden. Ferner wäre es beispielsweise möglich, den Abstandhalter 1 aus Stäben zusammenzusetzen,
an denen die Biegestäbe 3 und 4 Anlage finden können.
-
Mit dem unteren Ende des Mittelteils 2' des Seilklemmenträgers 2 ist
eine dreieckförmige, mit ihrer Spitze nach oben weisende Brücke 6 gelenkig verbunden,an
deren beiden - anderen Eckbereichen die nicht dargestellten beiden Seilklemmen für
das Zweierbündel angehängt werden.
-
Normalerweise liegen die beiden Biegestäbe 3 und 4 des vorzugsweise
als Schmiedeteil ausgebildeten Seilklemmenträgers 2 in geringem Abstand unterhalb
der beiden schräg nach oben verlaufenden Seiten des Abstandhalters 1. Bricht eine
der beiden Ketten, beispielsweise die bei einer Blickrichtung gemäß Fig 1 rechte
Isolatorkette, dann schwenkt der Abstandhalter 1 um die ihn mit der linken Isolatorkette
verbindende Achse im Uhrzeigersinn unter der Last der beiden Freileitungsseile.
-
Da diese Last den Mittelteil 2' in Flucht zuaAufhängungepunkt an uer
traverse zu /halten sucht, kommt nach einer geringen anfänglichen Schwenkbewegung
des Abstandhalters 1 der rechte Biegestab 3 in Anlage an den ihm zugeordneten Bolzen
5 des Abstandhalters 1, wodurch auf den Biegestab 3 eine Biegebeanspruchung ausgeübt
wird, die, wie Fig. 2 zeigt, zu einer Verbiegung dieses Biegestabes führt. Dieser
Biegevorgang verzögert die Schwenkbewegung des Abstandhalters 1 soweit, daß auf
die verbliebene,linke
Isolatorkette keine unzulässig hohe Belastung
kommt. Entsprechend würde der andere Biegestah 4 bei einem Bruch der linken Isolatorkette
durch seine Verbiegung so viel Energie absorbieren, daß die Bewegung des Abstandhalters
1, des Seilklemmenträgers 2, der Brücke 6 und der von ihr getragenen Seile zu keiner
unzulässig hohen Belastung der rechten Isolatorkette führen würde.
-
Bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel hat
der Abstandhalter 11 ebenfalls die Form eines Dreiecks mit nach unten weisender
Spitze und ist ebenso wie der Abstandhalter 1 aus einem vorderen und einem im Abstand
von diesem liegenden hinteren Rahmenteil zusammengesetzt. Im Bereich der nach unten
weisenden Spitze ist mit dem Abstandhalter 11 ein Seilklemmenträger 12 gelenkig
verbunden. Der Seilklemmenträger 12 ist ein Stab, der zwischen den vorderen und
hinteren Rahmenteil des Abstandhalters 1 eingreift und sich über die Anlenkstelle
hinaus nach oben zwischen die beiden horizontalen Laschen erstreckt, welche den
oberen Rahmenteil bilden. Diese An beiden Laschen tragen zwei/sehlagbolzen 15,zwischen
denen der obere Endabschnitt der Verlängerung des Seilklemmenträgers 12 liegt, welche
einen Biegestab 13 bildet. Vorzugsweise ist der Abstand der beiden Bolzen 15 voneinander
höchstens wenig größer als die Abmessung des Biegestabes 13 in dieser Richtung im
Bereich zwischen den Bolzen 15.
-
An das untere Ende des Seilklemmenträgers 2 ist eine Brücke 16 gelenkt,
welche wie die Brücke 6 ausgebildet ist und zwei Seilklemmen trägt. Selbstverständlich
wäre es sowohl bei diesem Ausführungsbeispiel als auch bei demjenigen gemäß Fig.
1 und 2 möglich, unmittelbar an das untere Ende des Seilklemmenträgers eine Seilklemme
anzuhängen.
-
Bricht beispielsweise die rechte Isolatorkette, dann schwenkt der
Abstandhalter 11 um Uhrzeigersinn um die Verbindungsstelle mit der Endarmatur der
linken Isolatorkette. Da die am Ende des Seilklemmeryträgers 12 seifende Last den
Seilklesmentrciter in Flucht ZUT.
-
Aufhängepunt an der,Traverse zu halten sucht', wird der Biegestab
13 gebogen, was eine stoßdämpfende Wirkung hat und die Beanspruchung der linken
Isolatorkette nicht über deren Tragfähigkeit hinaus ansteigen läßt.
-
Eine weitere Ausführungsform zeigt die Fig. 5 und 6. Der Abstandhalter
21 unterscheidet sich vom Abstandhalter 11 nur dadurch, daß die Anschlagbolzen in
den oheren Laschen fehlen. Der Seilklemmenträger 22 ist ein gerader Stab, der sich
nach oben über die Anlenkstelle im Bereich der nach unten weisenden Spitze des Abstandhalters
21 hinaus erstreckt.
-
Diese Verlängerung endet im Ausführungsbeispiel in geringem Abstand
unterhalb der oberen, horizontal liegenden Laschen des Abstandhalters 21. An das
untere Ende des SeilkIemmenträgers 2 ist wie bei den vorstehend beschriebenen Ausführung
beispielen eine Brücke 26 für ein Zweierbündel angelenkt. Für die Erfindung ist
dies aber ohne Bedeutung, weil auch eine Brücke für andere Bündel leiter oder eine
Seilklemme für eine einzelne Freileitung angelenkt sein könnte.
-
An die Verlängerung 22' des Seilklemmenträgers 22 sind im Bereich
des oberen Endabschnittes zwei Dämpfungsglieder angelenkt, die je als Weilrohr 23
bzw. 24 ausgebildet sind. Diese beiden Knautschelemente sind andererseits mit den
von der nach unten weisenden Spitze zu den Verbindungsstellen mit den Isolatorketten
verlaufenden seitlichen Laschen gelenkig verbunden, und zwar im Ausführungsbeispiel
auf halber Länge dieser Laschen.
-
Bricht beispielsweise die bei einer Blickrichtung gemäß Fig. 6 rechte
Isolatorkette, dann schwenkt der Abstandhalter 21 unter der Last der angehängten
Seile im Uhrzeigersinn.
-
Die am Seilklemmenträger 22 angreifende Last sucht diesen aber in
Flucht zum Aufhängepunkt an der Traverse zu halten.Hierdurch wird, wie Fig. 6 zeigt,
das Knautschelement 23 gestaucht und das Knautschelement 24 gereckt. Beide Knautschelemente
absorbieren bei diesem Verformungsvorgang Energie, und zwar so viel, daß die Beanspruchung
der verbliebenen Isolatorkette nicht über die Tragfähigkeit dieser Kette hinaus
ansteigt.
-
Zur Erhöhung der Dämpfungswirkung können die Knautschelemente mit
einem fließfähigen Mittel, beispielsweise Fett oder Ol, gefüllt sein, daß bei einer
Stauchbeanspruchung durch eine Öffnung aus dem Knlutschelement hinausgepreßt wird.
Durch diese oeffnung kann bei einer Streckbeanspruchung Luft angesaugt werden.