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Anordnung zum Aufhängen oder Abspannen von Bündelleitern
Die bekannten Einrichtungen zum Aufhängen oder Abspannen von Hochspannungsfreileitungen, ins- besondere Bündelleitern, an drei in einer Ebene angeordneten Isolatorenketten sind aus Sicherheitsgrün- den derart ausgebildet, dass sich die Zugbelastung auf alle Isolatorenketten, auch bei geringfügigen Län- genunterschieden derselben, gleichmässig verteilt und dass bei Bruch einer Isolatorenkette die beiden uni versehrt gebliebenen Isolatorenketten die gesamte Zugbelastung zu gleichen Teilen aufnehmen.
Zu die- sem Zweck sind die Enden der Isolatorenketten durch zwei Abstandhalter, Ausgleichshebel mit Anschlä- gen oder Tragscheite miteinander verbunden, an welchen je ein Zugglied angelenkt ist oder zwei parallel zueinander angeordnete lyraförmig gebogene Profileisen mittels jeweils zwei von vier vorgesehenen Ver- bindungsbolzen angreifen. Die lyraförmigen Profileisen sind dabei mit einem den Bündelleiter aufneh- ) menden Quersteg verbunden. Die beiden Zuglaschen sind mit Bündelleitern im allgemeinen über ein
Stabgerüst in Form eines räumlichen Fachwerkes, mit Einzelleitern direkt oder unter Zwischenschaltung eines dreieckigen Quersteges verbunden.
In allen Fallen ist das Zusammenwirken der den Belastungsaus- gleich bewirkenden Teile kompliziert und insbesondere bei den Ausführungen für Bündelleiter zufolge sel- ten zur Wirkung kommender Anschläge oder Angriffspunkte unzuverlässig, da diese exakt aufeinander ab- gestimmt sein sollten, geringe Verunreinigungen jedoch schon die Betriebsfähigkeit herabsetzen. Da der
Bruch vonlsolatorenketten insbesondere bei Eis- und Schneelast möglich ist, können Störungen durch Eis- oder Schneeansatz bei diesen Ausführungen praktisch immer vorausgesetzt werden.
Eine weitere bekannte Anordnung zum Abspannen von Dreifach-Isolatorenketten ist mit zwei be- weglich miteinander verbundenen Abstandhaltern versehen, deren jeder mit einem für mehrere Leiter gemeinsamen Tragrahmen durch zwei gelenkig befestigte Zuglaschen verbunden ist, derart, dass die ein- zelnen Zuglaschen jedes Zuglaschenpaares mit gleicher Länge parallel zueinander liegend ein Gelenk- parallelogramm bilden, wobei die aussenliegende Zuglasche jedes Zuglaschenpaares mit der innenlie- genden des andern Paares in einem gemeinsamen Gelenkpunkt am Tragrahmen angelenkt und die aussen- liegenden Zuglaschen über Langlöcher angelenkt sind.
Nachteilig ist hiebet, dass zufolge der Überbestim- mung des Systems eine gleichmässige Aufteilung der Zugkraft auf die vier Zuglaschen und somit auch aufdiedreiIsolatorenkettenpraktisch unmöglich ist und die Anforderungen an exakte Fertigung und Mon- tage hoch sind.
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Aufhängen oder Abspannen insbesondere von Bündellei- tern an drei in einer Ebene angeordneten Isolatorenketten, an welchen zwei miteinander beweglich ver- bundene Abstandhalter befestigt sind, wobei letztere sowie ein Seilansatzstück, insbesondere ein für die
Teilleiter des Bündelleiters gemeinsamer Abstandhalter, mit je zwei Gelenkpunkten zur drehbaren Lage- rung von insgesamt vier Zuggliedern versehen sind und die Zugglieder etwa in Doppel-V-Form unter Kreu- zung der inneren Zugglieder angeordnet sind.
Die oben genannten Nachteile sind bei geringem Aufwand erfindungsgemäss dadurch vermieden, dass die beiden Gelenkpunkte jedes Abstandhalters (4,5) um je ein
Drittel des Abstandes seiner Verbindungspunkte (6, 7bzw. 7, 8) mit den Isolatorenketten (1,2 bzw. 2, 3) von- einander und von den Verbindungspunkten entfernt und mit diesen beiden in einer Linie angeordnet sind, dass die beiden mittleren Zugglieder (10, 11) mittels wenigstens je eines Langloches gelagert sind, so dass sie im Normalfall vollständig entlastet sind, und dass die beiden äusseren Zugglieder (9, 12) mit wenigstens je einem Zwischengelenk (19 bzw. 20) versehen sind.
Bei der praktischen Ausführung ist es zur zu- verlässigen Einleitung in die für das Einknicken eines äusseren Zuggliedes gewünschte Richtung günstig, wenigstens ein Zwischengelenk jedes äusseren Zuggliedes als ein mit einem Bolzen zusammenwirkendes Langloch in Schräganordnung auszuführen.
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Die erfindungsgemässe Anordnung gewährleistet bei geringem Aufwand eine gleichmässige Aufteilung der Zugbelastung auf die Isolatorenketten auch bei Bruch einer derselben, wobei unter allen Umständen eine Zweipunktabspannung aufrecht bleibt, und ist sowohl bei Bündelleitern als auch bei Einzelleiter oder Abspannseilen sowie Antennen anwendbar.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren der Zeichnung wiedergegeben. In Fig. l ist der ungestörte Fall dargestellt, während die Fig. 2 und 3 die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Einrichtung bei Riss der mittleren bzw. einer'der äusseren Isolatorenketten zeigen.
In den Figuren der Zeichnung sind mit 1, 2 und 3 zur Abspannung eines Bündelleiters dienende Isolatorenketten bezeichnet, deren leiterseitige Enden durch zwei Abstandhalter 4, 5 miteinander in den Verbindungspunkten 6,7 und 8 verbunden sind. Um je ein Drittel des Abstandes zwischen den Verbindungspunkten 6 und 7 bzw. 7 und 8 von diesen entfernt sind an beiden Abstandhaltern 4 und 5 vier starre Zugglieder 9, 10, 11 und 12 angelenkt, deren andere Enden an einem Seilansatzstück 13, das beispielsweise zugleich als Abstandhalter für die Teilleiter 14, 15 und 16 eines Bündelleiters dient, in zwei Punkten 17 und 18 paarweise angelenkt sind. Die beiden inneren Zugglieder 10 und 11 sind an je einem Ende mit einem Langloch versehen und derart dimensioniert, dass sie bei unversehrten Isolatorenketten 1, 2 und 3 unbelastet sind.
In den beiden äusseren Zuggliedern 9 und 12 sind Zwischengelenke 19 bzw. 20 angeordnet, die aus je einem schräg angeordneten Langloch und einem Bolzen bestehen. Bei unversehrten Isolatorenketten 1, 2 und 3 verteilt sich die Zugkraft gleichmässig auf die beiden äusseren Zugglieder 9 und 12 sowie auf alle drei Isolatorenketten.
Fig. 2 zeigt die Verhältnisse nach Bruch der mittleren Isolatorenkette 2. Zufolge der Doppel-V-Form der Anordnung der Zugglieder ergibt sich für die beiden äusseren Zugglieder 9 und 12 eine Zugbelastung, für die beiden inneren Zugglieder 10 und 11 eine Druckbelastung und für die beiden unversehrten äusseren Isolatorenketten 1 und 3 eine gleichmässige Verteilung der Zugkraft.
Fig. 3 zeigt die Verhältnisse nach Bruch einer der äusseren Isolatorenketten 1 und 3, z. B. der Isolatorenkette 1. Unter dem Zug der Teilleiter 14, 15 und 16 des Bündelleiters überträgt das von der Belastung frei werdende benachbarte äussere Zugglied 9 seine Aufgabe dem im gleichen Gelenkpunkt 17 des Seilansatzstückes 13 angelenkten inneren Zugglied 10, so dass dieses Zugglied sowie das auf der andern Seite angeordnete äussere Zugglied 12 die gesamte Zugkraft aufnehmen, wobei die resultierende Zugkraft in der Symmetrieebene 21 zwischen den beiden unversehrten Isolatorenketten 2 und 3 einwirkt und sich gleichmässig auf dieselben verteilt.
Zufolge der Verschiebung der Anordnung bewirkt das mi : : dem freigewordenen Abstandhalter 4 verbundene innere Zugglied 11 eine Verschwenkung dieses Abstandhalters, die eine Knickung des mit letzterem verbundenen äusseren Zuggliedes 9 in dem für diesen Zweck vorgesehenen Zwischengelenk 19 in der durch die Konstruktion desselben vorgesehenen Knickrichtung zur Folge hat.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anordnung zum Aufhängen oder Abspannen insbesondere von Bündelleitern an drei in einer Ebene angeordneten Isolatorenketten, an welchen zwei miteinander beweglich verbundene Abstandhalter befestigt sind, wobei letztere sowie ein Seilansatzstück, insbesondere ein für die Teilleiter des Bündelleiters gemeinsamer Abstandhalter, mit je zwei Gelenkpunkten zur drehbaren Lagerung von insgesamt vier Zuggliedern versehen sind und die Zugglieder etwa in Doppel-V-Form unter Kreuzung der inneren Zugglieder angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gelenkpunkte jedes Abstandhalters (4,5) um je ein Drittel des Abstandes seiner Verbindungspunkte (6,7 bzw.
7,8) mit den Isolatorenketten(1,2 bzw .2, 3 voneinander und von den Verbindungspunkten entfernt und mit diesen beiden in einer Linie angeordnet sind, dass die beiden mittleren Zugglieder (10, 11) mittels wenigstens je eines Langloches gelagert sind, so dass sie im Normalfall vollständig entlastet sind, und dass die beiden äusseren Zugglieder (9, 12) mit wenigstens je einem Zwischengelenk (19 bzw. 20) versehen sind.