DE2712171A1 - Thermoplastische formmassen - Google Patents
Thermoplastische formmassenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L69/00—Compositions of polycarbonates; Compositions of derivatives of polycarbonates
Description
5090 Leverkusen, Bayerwerk
Die vorliegende Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen aus einem Gemisch aus
1. Polycarbonaten auf Basis aromatischer Hydroxyverbindungen,
2. einem Pfropfpolymerisat von radikalisch polymerisierbaren Monomeren auf einem Kautschuk,
3. einem thermoplastischen Harz, welches vorwiegend aus Styrol und Acrylnitril besteht, und/oder
4. einem thermoplastischen Harz, welches vorwiegend aus Styrol, Acrylnitril und N-substituierten Maleinimiden aufgebaut ist.
Aus DT-AS 1 170 141 sind Mischungen eines Polycarbonats aus aromatischen
Hydroxyverbindungen mit einem Pfropfpolymerisat, welches
aus Polybutadien und einer Mischung aus Acrylnitril und einem aromatischen Vinylkohlenwasserstoff hergestellt wurde, bekannt.
Diese Mischungen zeigen eine im Vergleich zu reinen aromatischen Polycarbonaten verbesserte Verarbeitbarkeit und ein
verbessertes Fließverhalten.
Formkörper aus diesen Mischungen zeigen eine ungenügende Festigkeit
in der Zusammenfließnaht. So kann ein durch Spritzguß hergestellter gitterförmiger Formkörper schon beim Entformen aus
dem Werkzeug zerbrechen.
In DT-OS 2 259 565 werden Formmassen vorgeschlagen, die sich
durch eine stark verbesserte Festigkeit in der Zusammenfließnaht auszeichnen. Dies wird erreicht durch die Verwendung
einer definierten Menge und Teilchengröße des Kautschuks.
Alle bisher bekannten thermoplastischen Mischungen aus aromatischen
Polycarbonaten und ABS-Pfropfpolymerisaten haben eine
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Anlage 1 zu unserer Eingabe vom 2. 11. 1977 (G/Rz) 2712ΤΠ
stark herabgesetzte Wärmeformbeständigkeit (Vicat-Temperatur). Daher können diese technologisch interessanten Thermoplaste
nicht eingesetzt werden, wenn hohe Wärmeformbeständigkeit erforderlich ist.
Gegenstand der Erfindung sind thermoplastische Formmassen aus
1. 80 bis 20 Gew.-TIn eines thermoplastischen Polycarbonats
auf Basis von Bis(hydroxyaryl)alkanen,
2. 20 bis 80 Gew.-TIn eines Pfropfpolymerisats von
20 bis 90 Gew.-% einer Mischung aus
95-5 Gew.-Tin Styrol und/oder Methylmethacrylat,
50-5 Gew.-TIn Acrylnitril oder Methacrylnitril,
50-0 Gew.-Tin eines N-substituierten Maleinimids,
auf
10 - 80 Gew.-% eines Kautschuks,
10 - 80 Gew.-% eines Kautschuks,
3. 0 bis 75 Gew.-TIn eines Copolymerisats von
95-5 Gew.-Tin Styrol und/oder Methylmethacrylat,
50 - 5 Gew.-TIn Acrylnitril oder Methacrylnitril,
4. 2 bis 75 Gew.-TIn eines Copolymerisats aus
95 - 50 Gew.-TIn Styrol und/oder Methylmethacrylat,
40-5 Gew.-TIn Acrylnitril oder Methacrylnitril,
2-40 Gew.-Tin eines N-substituierten Maleinimids,
Die Formmassen sollen bevorzugt 5 bis 35, besonders bevorzugt 10 bis 25 Gew.-TIe Kautschuk enthalten.
Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß die Maleihimid-Copolymerisate
(4.) den Maleinimid-freien Mischungen aus (1.), (2.) und (3.) zugemischt werden.
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Anlage 2 zu unserer Eingabe vom 2. 11. 1977 (G/Rz)
Le A 17 976 .M-
Die erfindungsgemäßen Formmassen zeichnen sich beaeifdi«Icrurch
eine hohe Wärmeformbeständigkeit bei gutem Verarbeitungsverhalten
und Fließverhalten aus.
Neben der verbesserten Wärmeformbeständigkeit sind die Festigkeiten
in der Zusaramenfließnaht denen der Mischungen gemäß
DT-OS 2 259 565 überlegen. Für die erfindungsgemäßen Mischungen
sind feinteilige ABS-Pfropfpolymerisate (Teilchengröße ca.
0,01 - 0,2 run), grobteilige ABS-Pfropfpolymerisate (Teilchengröße
ca. 0,3 - 0,6 /um)und agglomerierte Kautschuke (Teilchengröße über 1 nm) einsetzbar. Schon mit Kautschukgehalten von
<10 Gew.-% werden Festigkeiten in der Zusammenfließnaht von
>12 KJ/m2 erreicht.
Thermoplastische Polycarbonate (1) im Sinne dieser Erfindung sind Homopolycarbonate und Copolycarbonate, denen z. B. ein
oder mehrere der folgenden Bisphenole zugrundeliegen:
Hydrochinon
Resorcin
Dihydroxydiphenyle Bis-(hydroxyphenyl)-alkane
Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide
Bis-(hydroxyphenyl)-äther Bis-(hydroxyphenyl)-ketone Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone
•τό, X-BiS- (hydroxyphenyl )-diisopropyl-benzole
sowie deren kernalkylierte und kernhalogenierte Verbindungen. Diese und weitere geeignete aromatische Dihydroxyverbindungen
sind z.B. in den US-Patentschriften 3,028,365, 2,999,835, 3,148,172, 3,271,368, 2,991,273, 3,271,367, 3,280,078,
3,014,891, und 2,999,846, in den deutschen Offenlegungsschriften
1 570 703, 2 O63 050, 2 063 052, 2 211 956, 2 211 957, der französischen Patentschrift 1 561 518, und in der Monographie
"H. Schnell, Chemistry and Physics of Polycarbonates, Interscience Publishers, New York, 1964" beschrieben.
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INSPECTED
Bevorzugte Bisphenole sind die der Formel I 2712171
J/ W *-// W-
(I)
in der R gleich oder verschieden ist und H, C1-C--Alkyl, Cl
oder Br bedeutet und in der X eine Bindung, C^-Cg-Alkylen,
C2-CQ-Alkyliden, C5-C1 ,^-Cycloalkylen, C5-C1^-Cycloalkyliden,
-SO2- oder
Beispiele für diese Bisphenole sind:
4,4'-Dihydroxydiphenyl
2,2-Bis-(4-hydroxypheny1)-propan
2,4-Bis-(4-hydroxypheny1)-2-methylbutan
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan *., x-Bis- ( 4-hydroxypheny 1) -p-diisopropylbenzol
2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan
Bis-(3-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-methan 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-sulfon
2,4-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan
1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-cyclohexan
·*,'"^Bis- (3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl) -p-diisopropy 1-benzol
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan.
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Anlage 3 zu unserer Eingabe vom 2, n. 1977 (C/Rz)
P 27 12 171.7 (Le A 17 976) . (,>
Besonders bevorzugte Bisphenole sind z.B.: 2712171
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3,5-dichlor-A-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan.
Bevorzugte aromatische Polycarbonate sind solche, denen ein oder mehrere der als bevorzugt genannten Bisphenole zugrundeliegen.
Besonders bevorzugt werden Copolycarbonate, denen 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan und eines der anderen als besonders
bevorzugt genannten Bisphenole zugrundeliegen. Besonders bevorzugt sind weiterhin Polycarbonate allein auf Basis
von 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan oder 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan.
Die aromatischen Polycarbonate können nach bekannten Verfahren hergestellt werden, so z.B. nach dem Scnmelzumesterungsverfahren
aus Bisphenolen und Diphenylcarbonat und dem Zweiphasengrenzflächenverfahren aus Bisphenolen und Phosgen, wie es in
der obengenannten Literatur beschrieben ist.
Die aromatischen hochmolekularen Polycarbonate können durch den Einbau geringer Mengen, vorzugsweise von Mengen zwischen 0,05
und 2,0 Mol-% (bezogen auf eingesetzte Diphenole), an drei-
oder mehr als dreifunktionellen Verbindungen, insbesondere solchen mit drei oder mehr phenolischen Hydroxygruppen verzweigt
sein.
Polycarbonate dieser Art sind z.B. in den deutschen Offenlegungs-Schriften
1 570 533, 1 595 762, 2 116 974, 2 113 347, der britischen Patentschrift 1 079 821, der US-Patentschrift 3,544,514,
und in der deutschen Patentanmeldung P 25 00 092.4 beschrieben.
Einige der verwendbaren Verbindungen mit drei oder mehr als drei phenolischen Hydroxygruppen sind beispielsweise Phloroglucin,
4,6-Dimethyl-2.4.6-tri-(4-hydroxyphenyl)-heptan-2; 4,6-Dimethyl-2.4.6-tri-(4-hydroxyphenyl)-heptan,
1.4.5-Tri-(4-hydroxyphenyl)-benzol, 1.1.1-Tri-(4-hydroxyphenyl)-äthan,
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Tri-(4-hydroxyphenyl)-phenylmethan, 2.2-Bis-/4.4-bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexyl7-propan,
2,4-Bis-(4-hydroxyphenylisopropyl)-phenol, 2,6-Bis(2-hydroxy-5'-methyl-benzyl)-4-methylphenol,
2-(4-hydroxyphenyl)-2-(2,4-dihydroxyphenyl)-propan,
Hexa(4-(4-hydroxyphenylisopropyl)phenyl)-ortho-terephthalsäureester,
Tetra-(4-hydroxyphenyl)-methan, Tetra-(4-(4-hydroxyphenylisopropyl)-phenoxy)-methan
und 1,4-Bis-(4f,4"-dihydroxytriphenyl)-methyl)-benzol.
Einige der sonstigen dreifunktionellen Verbindungen sind 2,4-Dihydroxybenzoesäure,
Trimesinsäure, Cyanurchlorid und 3,3-Bis-(4-hyöroxyphenyl)-2-OXO-2,3-dihydroindol.
Die aromatischen hochmolekularen Polycarbonate sollen in der Regel mittlere Gewichtsmittel-Molekulargewichte M^ von mindestens
10.000, insbesondere von 10.000 bis 200.000, vorzugsweise von 20.000 bis 80.000 haben, ermittelt durch Messungen der
rel. Viskosität in CH2CI2 bei 250C und einer Konzentration von
0,5 Gew.-%.
Die Pfropfpolymerisate (2) können durch Polymerisation der Monomeren in Gegenwart eines Kautschuks hergestellt werden.
In diesen Produkten ist in Gegenwart eines Kautschuks eine Monomerenmischung von 95 bis 50 Gew.-Teilen Styrol, Methylmethacrylat
oder Mischungen daraus, 5 bis 50 Gew.-Teilen Acrylnitril, Methacrylnitril oder Mischungen daraus, und 50
bis 0 Gew.-Teilen eines N-substituierten Maleinimids polymerisiert. Das Pfropfpolymerisat kann aus 80 bis 10 Gew.-Teilen
Kautschuk und 20 bis 90 Gew.-Teilen polymerisierter Monomerenmischung
bestehen, die mindestens teilweise chemisch mit dem Kautschuk verbunden ("aufgepfropft") ist. Im allgemeinen ist
nur ein Teil der Monomeren tatsächlich aufgepfropft. Neben dem tatsächlich gepfropften Teil liegt in der Regel auch nichtgepfropftes
Copolymerisat vor.
Kautschuke im Sinne der Erfindung sind insbesondere Dien-Kautschuke
wie Polybutadien, Butadien/Styrol-Copolymerisate mit bis zu 30 Gew.-% einpolymerisiertem Styrol, Copolymerisate von
Butadien und Acrylnitril mit bis zu 20 Gew.-% Acrylnitril, oder Copolymerisate von Butadien mit bis zu 20 Gew.-% eines niederen
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Alkylesters von Acryl- oder Methacrylsäure (z.B. Methylacrylat, Äthylacrylat, Methylmethacrylat, und Äthylmethacrylat).
Geeignet sind auch Äthylen/Propylen/Dien-Polymerisate, sogenannte
EPDM-Systeme. Prinzipiell können alle estastifizierenden Komponente eingesetzt werden, sofern sie kautschukelastisches
Verhalten zeigen.
Die Pfropfcopolymerisate können in bekannter Weise durch radikalische
Polymerisation der Monomeren in Gegenwart des Kautschuks in Substanz, Emulsion, Suspension sowie durch kombinierte Verfahren
wie Masse/Suspensionspolymerisation oder Lösungs/Fällungspolymerisation erhalten werden. Beispielsweise werden Pfropfpolymere
auf Basis von Polybutadien durch Polymerisation der Monomeren wie Styrol und Acrylnitril in Anwesenheit eines Latex
des Butadienpolymerisats hergestellt. Die Polymerteilchen in dem Latex des Butadienpolymerisats weisen im allgemeinen eine
Größe im Bereich von 0,2 bis 5 /u auf.
Es ist auch möglich, Pfropfpolymerisate durch Emulsionspolymerisation
zu erzeugen, bei denen die Polymerteilchen eine Größe im Bereich von 0,05 - 0,8/u aufweisen. Die Herstellung
der erfindungsgemäß zu verwendenden Pfropfpolymeren ist nicht
an das Verfahren der Emulsionspolymerisation gebunden. Die Pfropfpolymerisate können auch dadurch erhalten werden, indem
man den Kautschuk in den Monomeren löst, beispielsweise in Styrol und Acrylnitril, die Polymerisation durch Erhitzen und
Zugabe von Radikalbildnern auslöst, nach einem bestimmten Monomerumsatz durch Zugabe von Wasser eine Suspension erzeugt und
als Perlpolymerisation die Reaktion zu Ende führt. Solch eine Verfahrensweise ist beispielsweise in DT-AS 1 245 131 beschrieben.
Neben dem Pfropfpolymerisat (2) kann die erfindungsgemäße Formmasse
noch ein Copolymerisat (3) aus den Pfropfmonomeren oder ähnlichen Monomeren enthalten. Diese Copolymerisate sind weitgehend
identisch mit denen, die bei der Kautschuk-Pfropfung nebenher entstehen, sie können aber den Pfropfpolymerisaten noch
zusätzlich zugemischt werden.
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Die Maleinimid-Copolymerisate (4) sind aufgebaut aus bekannten radikalisch polymerisierbaren Monomeren und können sowohl in
Lösung wie auch durch Polymerisation in Emulsion oder Suspension gegebenenfalls unter Zugabe von Kettenreglern hergestellt werden.
Bevorzugte Monomere, die zum Einsatz kommen, sind Styrol, Acrylnitril und Methylmethacrylat.
Die Maleinimide können nach einem in DT-OS 1 934 791 beschriebenen
Verfahren durch Umsetzung von Maleinimid mit dem entsprechenden Amin unter Halbamid-Bildung mit anschließender Cyclisierung
zum Maleinimid hergestellt werden.
Die zur Herstellung des Copolymerisats (4) verwendeten Maleinimide
sind z. B.
N-Methyl-maleinimid N-Butyl-maleinimid
N-Cyclohexyl-maleinimid N-Phenyl-maleinimid
N-(2-Cl-phenyl)-male inimid N-(3-Cl-phenyl)-maleinimid
N-(3-Methyl-phenyl)-maleinimid N-(3,5-Dimethyl-phenyl)-male inimid
N-Benzyl-maleinimid N-(3-Methoxy-phenyl)-male inimid.
Die drei bzw. vier Bestandteile der Formmassen der vorliegenden Erfindung können getrennt hergestellt und dann auf bekannten
Mischvorrichtungen gemischt werden. Geeignet sind hierfür z.B. Mischwalzwerke, Doppelschneckenextruder oder Innenmischer. Es
ist auch möglich, zuerst das Gemisch aus dem Pfropfpolymerisat und den Copolymerisaten, d.h. die unter (2.), (3.), und (4.)
zusammengefaßte Mischung durch gemeinsame Aufarbeitung herzustellen und diese Mischung dann mit dem Polycarbonat zu vereinigen.
Bei der Vermischung können den Formmassen auch Füllstoffe, Glasfasern, Pigmente oder andere Zusätze wie Stabilisatoren, Flammschutzmittel,
Fließmittel, Gleitmittel, Entformungsmittel, Antistatika zugefügt werden.
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Die Formmassen der vorliegenden Erfindung können zur Herstellung von Formkörpern jeder Art verwendet werden. Insbesondere können
Formkörper durch Spritzguß hergestellt werden, die besonders dort ζ am Einsatz kommen, wo hohe Wärmeformbeständigkeit und hohe
Festigkeiten in der Zusammenfließnaht gefordert werden.
I. Vorschrift zur Herstellung der verwendeten Polycarbonate
Ca. 454 Teile 4,4'-Dihydroxydiphenyl-2,2-propan und 9,5 Teile
p-tert.-Butylphenol werden in 1,5 1 Wasser suspendiert. In einem 3-Halskolben, ausgestattet mit Rührer und Gaseinleitungsrohr,
wird der Sauerstoff aus der Reaktionsmischung entfernt, indem unter Rühren 15 min. lang Stickstoff durch die Reaktionsmischung geleitet wird. Dann werden 355 Teile 45%iger Natronlauge
und 1000 Teile- Methylenchlorid zugegeben. Die Mischung wird auf 25°C abgekühlt. Unter Aufrechterhaltung dieser Temperatur
durch Kühlen werden 237 Teile Phosgen während einer Zeitdauer von 120 min. zugegeben. Eine zusätzliche Menge von 75 Teilen
einer 45%igen Natronlauge wird nach 15-30 Minuten zugegeben bzw. nachdem die Phosgenaufnahme begonnen hat. Zu der entstandenen
Lösung werden 1,6 Teile Triäthylamin zugegeben und die Mischung weitere 15 min. gerührt. Eine hochviskose Lösung wird
erhalten, deren Viskosität durch Zugabe von Methylenchlorid reguliert wird. Die wäßrige Phase wird abgetrennt. Die organische
Phase wird mit Wasser, salz- und alkalifrei gewaschen. Das Polycarbonat wird aus der gewaschenen Lösung isoliert und
getrocknet. Das Polycarbonat hat eine relative Viskosität von 1,29 - 1,30, gemessen in einer 0,5%igen Lösung von Methylenchlorid
bei 20°C. Das entspricht ungefähr einem Molekulargewicht von 32.000. Das so gewonnene Polycarbonat wird extrudiert und
granuliert.
II. Vorschrift zur Herstellung eines N-Methyl-maleinimid-Copolvmerisats
165 g N-Methyl-maleinimid (15 Gew.-%) werden in
748 g Styrol (68 Gew.-96)
187 g Acrylnitril (17 Gew.-%)
unter Rühren und Stickstoffüberleitung bei Zimmertemperatur Le A 17 976 - 9 -
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gelöst. Dann wird eine Lösung von 66 g Mersolat K 30 in 3940 g Wasser (1,6%ig) zugegeben. Nach Zugabe von 2,64 g Kaliumperoxyddisulfat
wird unter kräftiger Rührung langsam auf 80 C erwärmt und 3 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Dann wird
die Emulsion noch für 30 Minuten auf 900C erwärmt.
Fällung:
8720 g einer 4%igen wäßrigen 900C heißen Magnesiumsulfat-Lösung
werden vorgelegt. Dann läßt man unter Rühren die gesamte Emulsion,
die ebenfalls auf 9O0C erhitzt wurde, zulaufen. Das ausgefüllte
Polymerisat wird anschließend filtriert und mit Wasser sulfatfrei gewaschen.
Umsatz: 97,0 % N gef.: 5,40% N Theorie: 5,66%
Der Erfindungsgegenstand soll durch die folgenden Beispiele näher erläutert werden. Die Beispiele 1 und 6 sind Vergleichsbeispiele.
Die mechanischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen thermoplastischen
Massen sind in der Tabelle zusammengestellt.
BEISPIEL 1 (Vergleichsbeispiel)
60 Gew.-Teile einer ABS-Pfropfpolymerisatmischung, bestehend
a) 30 Gew.-Teilen eines Pfropfpolymerisats, hergestellt durch
Pfropfung von 35 Gew.-Teilen Styrol und 15 Gew.-Teilen Acrylnitril auf 50 Gew.-Teile eines grobteiligen PoIybutadiens
(gemäß den Angaben der DT-AS 1 247 665 und 1 269 360 über eine Emulsionspolymerisation), wobei der
mittlere Teilchendurchmesser der in Latexform vorliegenden Polybutadienpfropfgrundlage zwischen 0,3 und 0,4 /um
liegt, und
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b) 70 Gew.-Teilen eines Styrol-Acrylnitril-Copolymerisats mit einem Styrol-Acrylnitril-Verhältnis von 70 : 30
und einer rel. Viskosität von 1,45 (gemessen in CHpCIp
bei 25°C und einer Konzentration von 5 g/l)
werden mit 40 Gew.-Teilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von 4,4'-Dihydroxydiphenylpropan-2,2 (Bisphenol A) mit
einer relativen Viskosität von /rel = 1,31 (gemessen in Methylenchlorid
bei 25 C und einer Konzentration von 5 g/l) in einem Innenkneter bei 2400C innig vermischt und anschließend granuliert.
60 Gew.-Teile einer ABS-Pfropfpolymerisatmischung bestehend
aus
a) 30 Gew.-Teilen des Pfropfpolymerisats aus Beispiel 1 und
b) 70 Gew.-Teilen eines Maleinimid-Copolymerisats, erhalten
aus 68 Gew.-# Styrol, 17 Gew-% Acrylnitril und 15 Gew.-%
N-Methylmaleinimid mit einer relativen Viskosität von
2,10
werden mit 40 Gew.-Teilen eines aromatischen Polycarbonats aus Beispiel 1 in einem Innenkneter bei 240°C innig vermischt und
anschließend granuliert.
50 Gew.-Teile einer ABS-Pfropfpolymerisatmischung, bestehend
aus
a) 65 Gew.-Teilen des Pfropfpolymerisats aus Beispiel 1
und
b) 35 Gew.-Teilen eines Maleinimid-Copolymerisats, erhalten
aus 63 Gew.-Jfi Styrol, 17 Gew.-% Acrylnitril und 20 Gew.-96
N-Methylmaleinimid mit einer rel. Viskosität von 2,35
werden mit 50 Gew.-Teilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von Bisphenol A mit einer rel. Viskosität von 1,31 in einer
Doppelwellenschnecke bei 26O0C gemischt und granuliert.
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60 Gew.-Teile einer ABS-Pfropfpolymerisatmischung, bestehend aus
a) 50 Gew.-Teilen des Pfropfpolymerisats aus Beispiel 1, und
b) 25 Gew.-Teilen eines Copolymerisats aus Styrol/Acrylnitril
im Verhältnis 70 : 30 mit einer relativen Viskosität von 1,60, und
c) 25 Gew.-Teilen eines Copolymerisats aus Styrol/Acrylnitril/
N-Cyclohexylmaleinimid im Verhältnis 49 : 21 : 30 mit einer relativen Viskosität von 2,52
werden mit 40 Gew.-Teilen eines aromatischen Polycarbonats auf
Basis von 93 Μο1-9έ Bisphenol A und 7 Mol-% Tetrabrombisphenol A
mit einer rel. Viskosität von 1,31 auf einer Doppelwellenschnecke bei 260 C gemeinsam extrudiert und granuliert.
35 Gew.-Teile einer ABS-Pfropfpolymerisatmischung, bestehend aus
a) 30 Gew.-Teilen eines Pfropfpolymerisats, hergestellt durch
Pfropfung von 25 Gew.-Teilen Styrol und 5 Gew.-Teilen Acrylnitril auf 70 Gew.-Teilen eines grobteiligen PoIybutadiens
(gemäß der DT-AS 1 247 665 und 1 269 360), wobei der mittlere Teilchendurchmesser der in Latexform
vorliegenden Polybutadienpropfgrundlage zwischen 0,3 und 0,4 /nm liegt,
b) 70 Gew.-Teilen eines Styrol/Acrylnitril/N-Cyclohexylmalein-
imid-Copolymerisats im Verhältnis von 70 : 20 : 10 mit
einer relativen Viskosität von 2,24
werden mit 65 Gew.-Teilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von Bisphenol A mit einer relativen Viskosität von 1,29 in
einer Doppelwellenschnecke bei 260°C gemeinsam extrudiert und granuliert.
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BEISPIEL 6 (Vergleichsbeispiel)
50 Gew.-Teile einer ABS-Pfropfpolymerisatmischung, bestehend
aus
a) 70 Gew.-Teilen eines Pfropfpolymerisats, hergestellt
durch Pfropfung von 35 Gew.-Teilen Styrol und 15 Gew.-Teilen Acrylnitril auf 50 Gew.-Teile eines feinteiligen
Polybutadiens mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,05 bis 0,15 /nm, und
b) 30 Gew.-Teilen eines Copolymerisats aus Styrol/Acrylnitril
im Verhältnis 70 : 30 mit einer relativen Viskosität von 1,65
werden mit 50 Gew.-Teilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von Bisphenol A mit einer relativen Viskosität von 1,29 in
einem Innenmischer bei 250 C homogenisiert und granuliert.
50 Gew.-Teile einer ABS-Pfropfpolymerisatmischung, bestehend
aus
a) 70 Gew.-Teilen eines Pfropfpolymerisats aus Beispiel 6 und
b) 30 Gew.-Teilen eines Copolymerisats, erhalten aus 49 Gew.-%
Styrol, 21 Gew.-% Acrylnitril und 30 Gew.-% N-MethyI-maleinimid
mit einer relativen Viskosität von 2,63
werden mit 50 Gew.-Teilen eines aromatischen Polycarbonats aus Beispiel 6 in einem Innenkneter bei 25O0C homogenisiert und
granuliert.
70 Gew.-Teile einer ABS-Pfropfpolymerisatmischung, bestehend aus
a) 60 Gew.-Teilen des Pfropfpolymerisats aus Beispiel 1 und
b) 30 Gew.-Teilen des Styrol/Acrylnitril-Copolymerisats aus
Beispiel 1, und
c) 10 Gew.-Teilen des Styrol/Acrylnitril/Cyclohexylmaleinimid-
Copolymerisats aus Beispiel 4
werden mit 30 Gew.-Teilen eines aromatischen Polycarbonats auf Le A 17 976 - 13 -
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. 45-
Basis von Bisphenol A mit einer relativen Viskosität von 1,32 in einer Doppelwellenschnecke gemeinsam extrudiert und granuliert.
60 Gew.-Teile einer ABS-Pfropfpolymerisatmischung, bestehend aus
a) 30 Gew.-Teilen eines Pfropfpolymerisats hergestellt durch
Pfropfung von 30 Gew.-Teilen Styrol, 10 Gew.-Teilen Acrylnitril und 10 Gew.-Teilen N-Cyclohexylmaleinimid auf 50
Gew.-Teile eines grobteiligen Polybutadiens (gemäß den Angaben der DT-AS 1 247 665 und 1 269 360 über eine Emulsionspolymerisation),
wobei der mittlere Teilchendurchmesser der in Latexform vorliegenden Polybutadienpfropfgrundlage
zwischen 0,3 und 0,4 /um liegt, und
b) 70 Gew.-Teilen eines Styrol/Acrylnitril/N-Cyclohexylmalein-
imid-Copolymerisats im Verhältnis 68 : 17 : 15 und einer
relativen Viskosität von 1,95
werden mit 40 Gew.-Teilen eines aromatischen Polycarbonate auf Basis von 4,4'-Dihydroxydiphenylpropan-2,2 (Bisphenol A) mit
einer relativen Viskosität von ^rel = 1,28 (gemessen in Methylenchlorid
bei 25°C und einer Konzentration von 5 g/l) in einem Innenkneter bei 2400C innig vermischt und anschließend granuliert,
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'J1; ι be
U
ο
Einige charakteristische Eisenach;»!'ten der Mischungen aus den Beispielen 1-9
-g Beispiel 123456789
VO
Polycarbonat (1) Pfropfpolym. (2)
^ Copolym. (3)
° Maleinimidcopolyra.(4) "
oo Kautschuk " Q ° -ir, χ m 7 /. 17 ^ i7 n οι ο G^
co
CO
° ^ ZFLNF 1^
n> ^ Kerbschlagzähigk.2) KJ/m2
1^ ' Vicat B 3^
1) In Anlehnung an DIN 53
2) DIN 53 453 1^
3) DIN 53 460 _*
Gew.TIe. | 40 | 9 | 40 | 50 | 5 | 40 | 65 | 5 | 50 | 50 | 30 | 40 |
Il | "18 | 4 | 18 | 32, | 30 | 10, | 35 | 35 | 42 | 18 | ||
•1 | 42 | 26 | - | - | 5 | 15 | - | 5 | 15 | '- | 21 | - |
) " | - | 108 | 42 | 17, | 3 | 15 | 24, | - | !i5 | 7 | 42 | |
Il | 9 | 16, | 15 | 7, | 17,5 | > 17,1 | j 21 | 9 | ||||
KJ/m2 | 13 | 11 | 9 | 11 | 3 | 12 | 10 | 12 | ||||
KJ/m2 | 20 | 29 | 23 | 28 | 29 | 25 | 15 | 21 | ||||
0C | 126 | 122 | 119 | 130 | 110 | 124 | 112 | 125 | ||||
Claims (4)
1. 80 bis 20 Gew.-Teilen eines thermoplastischen Polycarbonats
auf Basis von Bis(hydroxyaryl)-alkanen,
2. 20 bis 80 Gew.-Teilen eines Pfropfpolymerisats von
20 bis 90 Gew.-% einer Mischung aus
95-5 Gew.-Tin Styrol und/oder Methyl-
methacrylat,
50-5 Gew.-TIn Acrylnitril oder Methacrylnitril,
50-0 Gew.-Tin eines N-substituierten Maleinimids, auf
10-80 Gew.-% eines Kautschuks,
10-80 Gew.-% eines Kautschuks,
3. 0 bis 75 Gew.-Teilen eines Copolymerisats von
95-5 Gew.-Tin Styrol und/oder Methylmethacrylat,
50 - 5 Gew.-TIn Acrylnitril oder Methacrylnitril,
4. 2 bis 75 Gew.-Teilen eines Copolymerisats aus
95 - 50 Gew.-TIn Styrol und/oder Methylmethacrylat, 40-5 Gew.-TIn Acrylnitril oder Methacrylnitril,
2-40 Gew.-Tin eines N-substituierten Maleinimids.
Le A 17 976 - 16 -
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