DE2701172A1 - Fadenbehandlungsmittel zum trockenschlichten oder schmelzwachsen - Google Patents
Fadenbehandlungsmittel zum trockenschlichten oder schmelzwachsenInfo
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Description
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Karl-Marx-Stadt, den 19. 11. 1976
"Fadenbehandlungsmittel zum Trockenschlichten oder Schmelzwachsen"
Die Erfindung betrifft ein Fadenbehandlungsnittel zum
Trockenschlichten oder Schmelzwachsen von synthetischen Seiden und von Fäden aus Stapelfasern·
Das Trockenschlichten erfordert wasserfreie oder wasserarme, insbesondere wachsartige Schlichtemittel· Die Mittel
werden im aufgeschmolzenen Zustand mittels einer speziellen Auftragsvorrichtung auf die Fäden aufgetragen, um deren
Verarbeitbarkeit zu verbessern· Dafür kommen chemische Substanzen in Frage, die den Fäden einen guten Fadenschluß,
Fadenschutz, verbesserte Gleiteigenschaften und gute antistatische Eigenschaften verleihen· Diese Substanzen
müssen außerdem eine gute Adhäsion zum Faden sowie eine gute Auswaschbarkeit in Wasser bzw· organischen
Lösungsmitteln besitzen.
Es wurde bereits vorgeschlagen, für das Trockenschlichten feste Schlichtemittel auf Basis von Polyalkylenoxid oder
Polyglykol mit einer durchschnittlichen Molmasse von 1600
bis 3000 zu verwenden, deren Härte reguliert wird durch
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einen Zusatz von Fettalkohol- oder Fettsäure-ÄO-Addukten
mit 20 bis 25 Mol Äthylenoxid. Der Mangel, der dieser Kombination anhaftet, besteht vor allem darin, daß PoIyalkylenoxid
bzw. Folyglykol der angegebenen Kolmasse
trotz des vorerwähnten Zusatzes eine ungenügende Haftung auf Faserstoffen besitzt, die zu einem nachteiligen
mechanischen Abrieb bei der Fadenverarbeitung führt. Durch diesen Abrieb, der sich an den FadenleitOrganen
absetzt, wird die Fadenverarbeitung behindert. Darüber hinaus kann die ungenügende Haftung des Mittels an den
Fäden so weit führen, daß die Fäden von der Schlichteschutzhülle ganz entblößt werden, so daß die Fäden gegenüber
den mechanischen Einwirkungen, zum Beispiel auf der Webmaschine, nicht mehr geschützt sind. Die dabei entstehenden
Verarbeitungsschwierigkeiten können beispielsweise bei synthetischen Seiden mit geringer Drehung so
groß sein, daß ihr Verweben nicht möglich ist.
Zweifelsohne sind die vorstehend aufgezeigten Mängel Ursache dafür, daß sich das hochproduktive Trockenschlichten
von Fäden bisher noch nicht durchsetzen konnte.
Zweck und Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, durch Schaffung einer neuartigen chemischen Zusammensetzung
die Eigenschaften des Trockenschlichtemittels so gut zu verbessern, daß es den Fäden einen ausreichenden
Schutz gegenüber den mechanischen Beanspruchungen bei ihrer weiteren Verarbeitung verleiht.
Es wurde gefunden, daß dieser Effekt in hohem Maße erreicht wird durch ein Fadenbehandlungsmittel, das außer
einem Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse von 1000 bis 2000 einen. Ester enthält, der aus einer gesättigten
Fettsäure der Kettenlänge C^g bis C^0 und einem PoIy-
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alkylenoxid der mittleren Molmasse von 3OOO bis 6000 im
Molverhältnis Fettsäure zu Poly alkylenoxid von 1 : 0,75 bis 1 : 1 hergestellt und dem Polyalkylenoxid der
mittleren Molmasse von 1000 bis 2000 zugemischt wurde.
Der Gehalt an Ester beträgt in diesem Mittel vorzugsweise 3 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Mittels.
Da nicht zu erwarten, werden durch diese Zusammensetzung in überraschender Weise die Eigenschaften des Polyalkylen
oxide so verändert, daß die auf die Fäden aufgebrachte Schlichtemittelhülle eine gute Verarbeitbarkeit der behandelten
Fäden ermöglicht. Das erfindungsgemäße Fadenbehandlungsmittel zeichnet sich durch gute Haftung an den
Fäden aus. Es verleiht den Fäden einen guten Fadenschluß, Fadenschutz sowie verbesserte Gleiteigenschaften und gute
antistatische Eigenschaften. Bei der Weiterverarbeitung der Fäden tritt bei optimaler Produktauflage störender
Abrieb nicht auf. Außerdem ist das Fadenbehandlungsmittel leicht herzustellen und sehr preisgünstig. Die
Entfernung des Schlichtemittels aus Geweben ist sowohl durch eine normale Waschbehandlung als auch durch eine
Reinigung in organischen Lösungsmitteln ohne Schwierigkeiten möglich. Die Möglichkeit der wahlweisen Anwendung
der klassischen Textilveredlungstechnologie oder der Veredlung
in organischen Lösungsmitteln ist ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Schlichtemittels gegenüber
den üblichen Schlichtemitteln auf der Basis natürlicher oder synthetischer Hochpolymerer.
Bei den Estern, die im neu geschaffenen Mittel enthalten sind, handelt es sich um Kondensationsprodukte der bereits
genannten Fettsäuren und Polyalkylenoxide. Die Herstellung der Ester erfolgt im Vakuum bei einer Temperatur
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von 100 bis 130 0C und dauert ca. 3 bis 5 Stunden. Die
Säurezahl des betreffenden Esters darf 5 nicht überschreiten.
Das Fadenbehandlungsmittel gemäß der Erfindung kann bis zu 20 Gewichtsprozent Wasser enthalten, falls dies zur
Erniedrigung seiner Anwendungstemperatur auf beispielsweise 40 0C erforderlich ist. Dieses Mittel kann außerdem
noch 2 bis 20 Gewichtsprozent eines Alkydharzes enthalten. Bei beiden Zusätzen beziehen sich die angegebenen
Gewichtsprozente auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Das erfindungsgemäße Fadenbehandlungsmittel ermöglicht es, synthetische Seiden oder Fäden aus Stapelfasern nach
dem Trockenschlicht- oder Schmelzwachsverfahren so zu behandeln, daß das arbeite- und apparateaufwendige klassische
Naßschlichten entfallen kann. Anstelle des bisher erforderlichen Naßschlichtens erfolgt der Auftrag des geschmolzenen
Trockenschlichtemittels durch eine wesentlich einfachere Auftragsvorrichtung während eines ohnehin
notwendigen Arbeitsganges, bei zu verwebenden Seiden beispielsweise beim Bäumen an der Schärmaschine. Die mit dem
vorgeschlagenen Mittel trockengeschlichteten Webketten lassen sich einwandfrei verarbeiten. Die erzielten Verarbeitungsergebnisse
sind besser als diejenigen, die man beim aufwendigen Naßschlichten mit synthetischen Hochpolymeren
auf Polyacrylat- oder Polyvinylalkoholbasis erreicht.
Mit dem erfindungsgemäßen Fadenbehandlungsmittel können auch Einzelfäden behandelt werden. So zeigten Fäden der
Feinheit 14 tex χ 2 (Nm 70/2), 100 % PE-F, auf die das
geschmolzene Fadenbehandlungsmittel beim Umspulen aufgetragen wurde, besseres textiles Verarbeitungsverhalten
als unbehandelte oder mit ölartigen Produkten behandelte Fäden.
Alkydharz wird dem Mittel dann zugesetzt, wenn ein be-
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sonders guter Fadenschluß und Fadenschutz erzielt werden soll, was beim Verweben von niedrig gedrehten synthetischen
Seiden unbedingte Voraussetzung ist. Ein geeignetes Alkydharz ist ein Phthalsäure-Hexantriol-Sster
mit sauren Endgruppen.
Die nachfolgenden Beispiele sollen zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen.
1 Mol Stearinsäure wird mit 0,8 Mol Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse 4-500 bei 115 0C im Vakuum während
5 Stunden bis zu einer Säurezahl von 3 unter Zusatz von
katalytischen !«!engen Schwefelsäure verestert. 15 Gewichts
teile dieses Esters werden mit 85 Gewichtsteilen Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse I500 unter Rühren verschmolzen.
Das entstandene Produkt erstarrt unterhalb einer Temperatur von 36 0C.
Beim Bäumen an der Schärmaschine werden Webketten aus Polyesterseide Grisuten 8,4 tex (24) Nm 120 (24),
280 Dr/m mit dem auf 70 0C erwärmten und somit geschmolzenen
Fadenbehandlungsmittel behandelt. Dabei wird eine heizbare Wachsvorrichtung verwendet, deren
Auftragswalze in das geschmolzene Produkt eintaucht. Die Produktauflage auf dem Faden beträgt 3 Prozent
der Fadenmasse. Die so behandelten Webketten ließen sich auf Spulenschützenwebautomaten mit einem größeren
Nutzeffekt verarbeiten als Webketten, die auf Multizylinderschlichtmaschinen
mit klassischen Schlichtemitteln, beispielsweise auf Polyacrylatbasis, behandelt
wurden. Die Entfernung des Fadenbehandlungs-
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mittels aus dem Rohgewebe erfolgte ohne Schwierigkeiten durch einen normalen Waschprozeß oder eine
Reinigung in organischen Lösungsmitteln.
Die Herstellung des Mittels erfolgt nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise.
Mit dem auf 70 0C erwärmten und somit geschmolzenen
Fadenbehandlungsmittel wird eine Webkette aus Kammgarnzwirn 21 tex χ 2 (Nm 48/2), 610 Dr/m, 70 PE-F/30 VI-F
behandelt unter Verwendung der im Beispiel 1 angeführten Y/achsvorrichtung. Die Produkt auf lage auf dem Faden beträgt
2,7 Prozent der Fadenmasse, Die so behandelte Kammgarnkette ließ sich auf einem Spulenschützenwebautomaten
mit größerem Nutzeffekt verarbeiten, als eine mit synthetischen Hochpolymeren bzw. mit Carboxymethylzellulose
auf einer klassischen Schlichtmaschine naßgeschlichtete Webkette. Gegenüber klassisch geschlichteten
Fäden konnte beim Weben eine Senkung der Kettfadenbrüche um 70 % erreicht werden. Die Entfernung des Fadenbehandlungsmittels
aus dem Rohgewebe durch einen normalen Waschprozeß bereitete keine Schwierigkeiten.
1 Mol Stearinsäure wird mit 0,8 Mol Polyalkylenoxid der
mittleren Molmasse 4500 bei 115 0C im Vakuum während
5 Stunden bis zu einer Säurezahl von 3 unter Zusatz von
katalytischen Mengen Schwefelsäure verestert. 10 Gewichtsteile
dieses Esters werden mit 78 Gewichtsteilen
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Poly alky lenoxid der mittleren Molmasse 1500 und 12 Gewichtsteilen Wasser unter Rühren verschmolzen· Das entstandene Produkt ist bei 25 0C pastenartig·
Unter Verwendung der im Beispiel 1 angeführten Wachsvorrichtung wird eine Webkette aus Kammgarnzwirn
21 tex χ 2 (Nm 48/2), 610 Dr/m, 70 PE-F/30 VI-F mit dem
auf 40 ?C erwärmten Fadenbehandlungsmittel behandelt. Die Produktauflage auf dem Faden beträgt 4,8 Prozent
der Fadenmasse· Die so behandelte Kammgarnkette ließ sich auf Spulenschützenwebautomaten mit einen größeren
Nutzeffekt verarbeiten als eine mit synthetischen Hochpolymeren oder mit Carboxymethylzellulose klassisch
geschlichtete Webkette·
Beim Weben konnte eine Senkung der Kettfadenbrüche um
über 50 % erreicht werden.
Beispiel 4
Herstellung des Mittels
1 Mol PaLnitinsäure wird mit 1 Mol Polyalkylenoxid der
mittleren Molmasse 3500 bei 110 0G im Vakuum während
6 Stunden bis zu einer Säurezahl von 2 unter Zusatz von katalytischen Mengen Schwefelsäure verestert.
7 Gewichtsteile dieses Esters werden mit 86 Gewichtsteilen PolyalkylenoxLd der mittleren Molmasse 1800 und
7 Gewichtsteilen eines Alkydharzea auf Basis eines Phthalsäure-Hexantriol-Copolymerisates unter Rühren verschmolzen. Das entstandene Produkt erstarrt unterhalb
einer Temperatur von 37 0C.
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Eine Webkette aus Kammgarnzwirn 21 tex χ 2 (Nm 48/2),
610 DrMt 70 PB-F/30 VI-F wird unter Verwendung der im
Beispiel 1 angeführten Wachsvorrichtung mit dem auf 70 0C erwärmten Fadenbehandlungsmittel behandelt· Die
Produktauflage auf dem Faden beträgt 4,8 Prozent der Fadenmasse· Die so behandelte Kammgarnkette ließ sich
auf Spulenschützenwebautomaten mit einem größeren Nutzeffekt verarbeiten als eine mit synthetischen
Hochpolymeren oder mit Carboxymethylzellulose klassisch
geschlichtete Webkette· Beim Weben konnte eine Senkung der Kettfadenbrüche von über 50 % erreicht werden·
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Claims (4)
1. Polyalkylenoxid enthaltendes Fadenbehandlungsniittel
für das Trockenschlichten oder Schraelzwachsen von
synthetischen Seiden und von Fäden aus Stapelfasern dadurch gekennzeichnet, daß dieses Mittel außer einem
Polyalkylenoxid der mittleren Llolmasse von 1000 bis
2000 einen Ester enthält, der aus einer gesättigten Fettsäure der Kettenlänge C^g bis Cp« und einem
Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse von 3000 bis 6000 im Molverhältnis Fettsäure zu Polyalkylenoxid
von 1 : 0,75 bis 1:1 hergestellt und dem Polyalkylenoxid
der mittleren Molmasse von 1000 bis 2000 zugemischt wurde.
2. Fadenbehandlungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an Ester 3 bis 30 Gewichtsprozent beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Mittels.
3. Fadenbehandlungsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet. daß das Mittel bis zu 20 Gewichtsprozent
Wasser enthält, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
4. Fadenbehandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet. daß das Mittel 2 bis 20 Gewichtsprozent
Alkydharz enthält, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
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