CH628692A5 - Yarn treatment composition polyalkylene oxide - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Polyalkylenoxid enthaltendes Fadenbehandlungsmittel zum Trockenschlichten oder Schmelzwachsen von synthetischen Seiden und von Fäden aus Stapelfasern.
Das Trockenschlichten erfordert wasserfreie oder wasserarme, insbesondere wachsartige Schlichtemittel. Die Mittel werden im aufgeschmolzenen Zustand mittels einer speziellen Auftrags vorrichtung auf die Fäden aufgetragen, um deren Verarbeitbarkeit zu verbessern. Dafür kommen chemische Substanzen in Frage, die den Fäden einen guten Fadenschluss, Fadenschutz, verbesserte Gleiteigenschaften und gute antistatische Eigenschaften verleihen. Diese Substanzen müssen ausserdem eine gute Adhäsion zum Faden sowie eine gute Auswaschbarkeit in Wasser bzw. organischen Lösungsmitteln besitzen.
Es wurde bereits vorgeschlagen, für das Trockenschlichten feste Schlichtemittel auf Basis von Polyalkylenoxid oder Polyglykol mit einer durchschnittlichen Molmasse von 1600 bis 3000 zu verwenden, deren Härte reguliert wird durch einen Zusatz von Fettalkohol- oder Fettsäure-ÄO-Addukten mit 20 bis 25 Mol Äthylenoxyd. Der Mangel, der dieser Kombination anhaftet, besteht vor allem darin, dass Polyalkylenoxid bzw. Polyglykol der angegebenen Molmasse trotz des vorerwähnten Zusatzes eine ungenügende Haftung auf Faserstoffen besitzt, die zu einem nachteiligen mechanischen Abrieb bei der Fadenverarbeitung führt. Durch diesen Abrieb, der sich an den Fadenleitorganen absetzt, wird die Faden Verarbeitung behindert. Darüber hinaus kann die ungenügende Haftung des Mittels an den Fäden so weit führen, dass die Fäden von der Schlichteschutzhülle ganz ent-blösst werden, so dass die Fäden gegenüber den mechanischen Einwirkungen, z.B. auf der Webmaschine, nicht mehr geschützt sind. Die dabei entstehenden Verarbeitungsschwierigkeiten können beispielsweise bei synthetischen Seiden mit geringer Drehung so gross sein, dass ihr Verweben nicht möglich ist.
Zweifelsohne sind die vorstehend aufgezeigten Mängel Ursache dafür, dass sich das hochproduktive Trockenschlichten von Fäden bisher noch nicht durchsetzen konnte.
Zweck und Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, durch Schaffung einer neuartigen chemischen Zusammensetzung die Eigenschaften des Trockenschlichtmittels so gut zu verbessern, dass es den Fäden einen ausreichenden Schutz gegenüber den mechanischen Beanspruchungen bei ihrer weiteren Verarbeitung verleiht.
Es wurde gefunden, dass dieser Effekt in hohem Masse erreicht wird durch ein Fadenbehandlungsmittel, das erfin-dungsgemäss ausser einem Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse von 1000 bis 2000 einen Ester aus einer gesättigten Fettsäure der Kettenlänge Ci6 bis C20 und einem Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse von 3000 bis 6000 im Molverhältnis Fettsäure zu Polyalkylenoxid von 1:0,75 bis 1:1 enthält.
Das Gehalt an Ester beträgt in diesem Mittel vorzugsweise 3 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Da nicht zu erwarten, werden durch diese Zusammensetzung in überraschender Weise die Eigenschaften des Polyal-kylenoxids so verändert, dass die auf die Fäden aufgebrachte Schlichtemittelhülle eine gute Verarbeitbarkeit der behandelten Fäden ermöglicht. Das erfindungsgemässe Fadenbehandlungsmittel zeichnet sich durch gute Haftung an den Fäden aus. Es verleiht den Fäden einen guten Fadenschluss, Fadenschutz sowie verbesserte Gleiteigenschaften und gute antistatische Eigenschaften. Bei der Weiterverarbeitung der Fäden tritt bei optimaler Produktauflage störender Abrieb nicht auf. Ausserdem ist das Fadenbehandlungsmittel leicht herzustellen und sehr preisgünstig. Die Entfernung des Schlichtemittels aus Geweben ist sowohl durch eine normale Waschbehandlung als auch durch eine Reinigung in organischen Lösungsmitteln ohne Schwierigkeiten möglich. Die Möglichkeit der wahl weisen Anwendung der klassischen Textilveredlungstechnologie oder der Veredlung in organischen Lösungsmitteln ist ein besonderer Vorteil des erfin-dungsgemässen Schlichtemittels gegenüber den üblichen Schlichtemitteln auf der Basis natürlicher oder synthetischer Hochpolymerer.
Bei den Estern, die im neu geschaffenen Mittel enthalten sind, handelt es sich um Kondensationsprodukte der bereits genannten Fettsäuren und Polyalkylenoxide. Die Herstellung der Ester erfolgt zweckmässig im Vakuum bei einer Temperatur von 100 bis 130°C und dauert ca. 3 bis 5 Stunden.
Das Fadenbehandlungsmittel kann bis zu 20 Gewichtsprozent Wasser enthalten, falls dies zur Erniedrigung seiner Anwendungstemperatur auf beispielsweise 40°C erforderlich ist. Dieses Mittel kann ausserdem noch 2 bis 20 Gewichtsprozent eines Alkydharzes enthalten. Bei beiden Zusätzen beziehen sich die angegebenen Gewichtsprozente auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Das Fadenbehandlungsmittel ermöglicht es, synthetische Seiden oder Fäden aus Stapelfasern nach dem Trocken-schlicht- oder Schmelzwachsverfahren so zu behandeln, dass das arbeits- und apparateaufwendige klassische Nassschlichten entfallen kann. Anstelle des bisher erforderlichen Nasschlichtens erfolgt der Auftrag des geschmolzenen Trok-kenschlichtemittels durch eine wesentlich einfachere Auftragsvorrichtung während eines ohnehin notwendigen Arbeitsganges, bei zu verwebenden Seiden beispielsweise beim Bäumen an der Schärmaschine. Die mit den vorgeschlagenen Mitteln trockengeschlichteten Webketten lassen sich einwandfrei verarbeiten. Die erzielten Verarbeitungsergebnisse sind besser als diejenigen, die man beim aufwendigen Nasschlichten mit synthetischen Hochpolymeren auf Polya-crylat- oder Polyvinylalkoholbasis erreicht. Mit dem beschriebenen Fadenbehandlungsmittel können auch Einzelfäden behandelt werden. So zeigten Fäden der Feinheit 14 tex x 2 (Nm 70/2), 100% PE-F, auf die das geschmolzene Fadenbehandlungsmittel beim Umspulen aufgetragen wurde, besseres textiles Verarbeitungsverhalten als unbehandeltes oder mit ölartigen Produkten behandelte Fäden.
Alkydharz wird dem Mittel dann zugesetzt, wenn ein besonders guter Fadenschluss und Fadenschutz erzielt s
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werden soll, was beim Verweben von niedrig gedrehten synthetischen Seiden unbedingte Voraussetzung ist. Ein geeignetes Alkydharz ist ein Phthalsäure-Hexantriol-Ester mit sauren Endgruppen.
Die nachfolgenden Beispiele sollen zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen.
Beispiel 1
Herstellung des Mittels
1 Mol Stearinsäure wird mit 0,8 Mol Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse 4500 bei 115°C in Vakuum während 5 Stunden bis zu einer Säurezahl von 3 unter Zusatz von kataly-tischen Mengen Schwefelsäure verestert. 15 Gewichtsteile dieses Esters werden mit 85 Gewichtsteilen Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse 1500 unter Rühren verschmolzen. Das entstandene Produkt erstarrt unterhalb einer Temperatur von 36°C.
Anwendung des Mittels
Beim Bäumen an der Schärmaschine werden Webketten aus Polyesterseide Grisuten 8,4 tex (24) Nm 120 (24), 280 Dr/M mit dem auf 70°C erwärmten und somit geschmolzenen Fadenbehandlungsmittel behandelt. Dabei wird eine heizbare Wachsvorrichtung verwendet, deren Auftragswalze in das geschmolzene Produkt eintaucht. Die Produktauflage auf dem Faden beträgt 3 Prozent der Fadenmasse. Die so behandelten Webketten Hessen sich auf Spulenschützenweb-automaten mit einem grösseren Nutzeffekt verarbeiten als Webketten, die auf Multizylinderschlichtmaschinen mit klassischen Schlichtmitteln, beispielsweise auf Polyacrylatbasis, behandelt wurden. Die Entfernung des Fadenbehandlungsmittels aus dem Rohgewebe erfolgte ohne Schwierigkeiten durch einen normalen Waschprozess oder eine Reinigung in organischen Lösungsmitteln.
Betspiel 2
Herstellung des Mittels
Die Herstellung des Mittels erfolgt nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise.
Anwendung des Mittels
Mit dem auf 70°C erwärmten und somit geschmolzenen Fadenbehandlungsmittel wird eine Webkette aus Kammgarnzwirn 21 tex x 2 (NM 48/2), 610 Dr/m, 70 PE-F/30 VI-F behandelt unter Verwendung der im Beispiel 1 angeführten Wachs vorrichtung. Die Produktauflage auf dem Faden beträgt 2,7 Prozent der Fadenmasse. Die so behandelte Kammgarnkette Hess sich auf einem Spulenschützenweb-automaten mit grösserem Nutzeffekt verarbeiten als eine mit synthetischen Hochpolymeren bzw. mit Carboxymethylzellu-lose auf einer klassischen Schlichtmaschine nassgeschlichtete Webkette. Gegenüber klassisch geschlichteten Fäden konnte beim Weben eine Senkung der Kettfadenbrüche um 70%
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erreicht werden. Die Entfernung des Fadenbehandlungsmittels aus dem Rohgewebe durch einen normalen Waschprozess bereitete keine Schwierigkeiten.
Beispiel 3
Herstellung des Mittels
1 Mol Stearinsäure wird mit 0,8 Mol Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse 4500 bei 115°C im Vakuum während 5 Stunden bis zu einer Säurezahl von 3 unter Zusatz von kataly-tischen Mengen Schwefelsäure verestert. 10 Gewichtsteile dieses Esters werden mit 78 Gewichtsteilen Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse 1500 und 12 Gewichtsteilen Wasser unter Rühren verschmolzen. Das entstandene Produkt ist bei 25°C pastenartig.
Anwendung des Mittels
Unter Verwendung der im Beispiel 1 aufgeführten Wachsvorrichtung wird eine Webkette aus Kammgarnzwirn 21 tex x 2 (Nm 48/2), 610 Dr/m, 70 PE-F/30 VI-F mit dem auf 40°C erwärmten Fadenbehandlungsmittel behandelt. Die Produktauflage auf dem Faden beträgt 4,8 Prozent der Fadenmasse. Die so behandelte Kammgarnkette Hess sich auf Spulenschützenwebautomaten mit einem grösseren Nutzeffekt verarbeiten als eine mit synthetischen Hochpolymeren oder mit Carboxymethylzellulose klassisch geschlichtete Webkette.
Beim Weben konnte eine Senkung der Kettfadenbrüche um über 50% erreicht werden.
Beispiel 4
Herstellung des Mittels
1 Mol Palmitinsäure wird mit 1 Mol Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse 3500 bei 110°C im Vakuum während 6 Stunden bis zu einer Säurezahl von 2 unter Zusatz von kataly-tischen Mengen Schwefelsäure verestert. 7 Gewichtsteile dieses Esters werden mit 86 Gewichtsteilen Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse 1800 und 7 Gewichtsteilen eines Alkydharzes auf Basis eines Phthalsäure-Hexantriol-Copo-lymerisates unter Rühren verschmolzen. Das entstandene Produkt erstarrt unterhalb einer Temperatur von 37°C.
Anwendung des Mittels
Eine Webkette aus Kammgarnzwirn 21 tex x 2 (Nm 48/2), 610 Dr/m, 70 PE-F/30 VI-F wird unter Verwendung der im Beispiel 1 angeführten Wachsvorrichtung mit dem auf 70°C erwärmten Fadenbehandlungsmittel behandelt. Die Produktauflage auf dem Faden beträgt 4,8 Prozent der Fadenmasse. Die so behandelte Kammgarnkette Hess sich auf Spulenschützenwebautomaten mit einem grösseren Nutzeffekt verarbeiten als eine mit sythetischen Hochpolymeren oder mit Carboxymethylzellulose klassisch geschlichtete Webkette. Beim Weben konnte eine Senkung der Kettfadenbrüche von über 50% erreicht werden.
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Claims (4)
1. Polyalkylenoxid enthaltendes Fadenbehandlungsmittel zum Trockenschlichten oder Schmelzwachsen von synthetischen Seiden und von Fäden aus Stapelfaser, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Mittel ausser einem Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse von 1000 bis 2000 einen Ester aus einer gesättigten Fettsäure der Kettenlänge Ci6 bis C20 und einem Polyalkylenoxid der mittleren Molmasse von 3000 bis 6000 im Molverhältnis Fettsäure zu Polyalkylenoxid von 1:0,75 bis 1:1 enthält.
2. Fadenbehandlungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an Ester 3 bis 30 Gewichtsprozent beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Fadenbehandlungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel bis zu 20 Gewichtsprozent Wasser enthält, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
4. Fadenbehandlungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel ausserdem 2 bis 20 Gewichtsprozent Alkydharz enthält, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
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