DE269338C - - Google Patents

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DE269338C
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 #. GRUPPE
Verfahren zur Darstellung von Saizen des Betains. Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Januar 1913 ab.
- Es wurde gefunden, daß der Methylester der Dimethylaminoessigsäure durch Einwirkung von Halogenmethyl in Anwesenheit eines indifferenten organischen Lösungsmittels oder auch ohne Zusatz eines solchen in sehr glatter j Reaktion in den Methylester des betreffenden Halogensalzes des Betains übergeht. Diese Ester werden durch Erhitzen ihrer wäßrigen Lösung, besonders leicht aber in Gegenwart
ίο einer Mineralsäure, verseift. Man erhält alsdann das betreffende Salz des Betains in fast' quantitativer Ausbeute. Das vorgenannte Verfahren eignet sich in besonders vorteilhafter Weise zur Darstellung des" Betainchlorhydrats.
Beispiel.
117 Teile des Methylesters der Dimethylaminoessigsäure werden in Benzol gelöst und alsdann 55 Teile Methylchlorid eingeleitet; zur Durchführung der gewünschten Reaktion erhitzt man im geschlossenen Gefäß etwa 5 bis 7 Stunden auf 80 bis 90°. Der gebildete Betainester scheidet sich dabei vollständig aus der Benzollösung ab. Man trennt ihn von letzterer, löst den Ester in etwa 3 Teilen
. Wasser, fügt Salzsäure hinzu, deren Menge 1J2 bis ι Mol. betragen kann, und erhitzt nun im geschlossenen Gefäß während 8 bis 10 Stunden auf 100 bis 150°. Zwecks Gewinnung des salzsauren Betains wird die Lösung eingedampft, wobei der gebildete Methylalkohol gewonnen werden kann. Das Betainchlorhydrat ist nach einmaligem Umlösen aus Alkohol vollkommen rein.
Das vorliegende Verfahren kann selbstverständlich in der ersten Phase auch unter Zuhilfenahme eines anderen indifferenten organischen Lösungsmittels, anderseits aber auch ohne Zusatz eines Lösungsmittels durchgeführt werden. An Stelle des Chlormethyls kann man sich auch des Brommethyls oder des Jodmethyls bedienen.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich wesentlich von dem von Willstätter in den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft, Band 35 (1902), Seite 584 u. ff., beschriebenen. Nach dem dort angegebenen Verfahren wird der Methylester der Dimethylaminoessigsäure durch Erhitzen auf 170 bis 200° in Betain übergeführt. Es tritt also eine Wanderung der Methylgruppe vom Sauerstoff zum Stickstoff ein. Bei dem vorliegenden Verfahren dagegen wird an den Methylester der Dimethylaminoessigsäure Halogenmethyl angelagert und der so erhaltene Ester verseift. Es tritt also nicht eine Wanderung der Methylgruppe vom Sauerstoff zum Stickstoff ein, sondern diese Methylgruppe wird nach erfolgter Anlagerung von Halogenmethyl durch Verseifung abgespalten.
Das Willstättersche Verfahren leidet ferner an dem großen Ubelstand, daß der als Ausgangsstoff dienende Dimethylaminoessigsäuremethylester, der an sich leicht durch Einwirkung von Dimethylamin auf Chloressigsäure-
methylester in Benzo] gewonnen werden kann, einer umständlichen und die Ausbeute sehr wesentlich vermindernden Reindarstellung unterworfen werden muß, um die gebildeten Nebenprodukte abzutrennen. Eine technische Durchführung des Verfahrens ist also aussichtslos. Bei dem vorliegenden Verfahren dagegen wird unmittelbar die Reaktionslösung, welche durch Zusatz einer Lösung von Dimethylamin in Benzol zu der Lösung von Chloressigsäuremethylester in Benzol erhalten wird, zur Durchführung der gewünschten Reaktion verwendet. Es fällt also jegliches Reinigungsverfahren bzw. eine Abscheidung des Dimethylarninoessigsäuremethylesters fort. Vielmehr wird von dem quantitativ abgeschiedenen salzsauren Dimethylamin lediglich durch Filtration abgetrennt und sodann das Halogenmethyl in die Benzollösung eingeleitet. Es scheidet sich dabei der entstehende Betainester quantitativ ab; er wird vom Benzol getrennt und mit wäßriger Mineralsäure verseift.
Was die Ausbeuten anbetrifft, so beweisen die Angaben der angeführten Literaturstelle, daß die Umlagerung des Dimethylaminoessigsäuremethylesters zum Betain bei weitem nicht quantitativ verläuft. Die Ausbeute an Betain berechnet sich nach den diesbezüglichen Angaben, vom Chloressigsäuremethylester ausgehend, auf etwa 60 Prozent der Theorie, während nach dem vorliegenden Verfahren eine solche von über 80 Prozent erhalten wird. Das vorliegende Verfahren erzielt also in jeder Beziehung einen bedeutenden technischen Fortschritt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von ■ Salzen des Betains, dadurch gekennzeichnet, daß man den Methylester der Dimethylaminoessigsäure mit Halogenmethyl in Abwesenheit oder Gegenwart eines indifferenten organischen Lösungsmittels umsetzt und den so erhaltenen Methylester des betreffenden Betainsalzes durch Erhitzen der wäßrigen Lösung zweckmäßig in Gegenwart einer Mineralsäure verseift.
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