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Es wurde gefunden, dass der Methylester der Dimethylaminoessigsäure durch Einwirkung von Halogenmethyl in sehr glatter Reaktion in den Methylester des betreffenden Halogensalzes des Betains übergeht. Diese Ester werden durch Erhitzen ihrer wässerigen Lösung, besonders leicht aber in Gegenwart einer Mineralsäure, verseift. Man erhält alsdann das betreffende Salz des Betains in fast quantitativer Ausbeute. Das vorgenannte Verfahren eignet sich in besonders vorteilhafter Weise zur Darstellung des Betainchorhydrats.
Zu diesem Zwecke verfährt man beispielsweise wie folgt.
Beispiel : 117 Teile des Methylesters der Dimethylaminoessigsäure werden in Benzol gelöst und alsdann 55 Teile Methylehlorid eingeleitet. Zur Durchführung der gewünschten Reaktion erhitzt man im geschlossenen Gefäss etwa 5 bis 7 Stunden auf 80 bis 90 . Der gebildete Betainester scheidet sich dabei vollständig aus der Benzollösung ab. Man trennt ihn von letzterer, löst den Ester in etwa 3 Teilen Wasser, fügt Salzsäure hinzu, deren Menge 1/2 bis 1 Molekül betragen kann und erhitzt nun im geschlossenen Gefäss während 8 bis 10 Stunden auf 100 bis l & U". Zwecks Gewinnung des salzsaurell Betains wird die Lösung eingedampft, wobei der gebildete Methylalkohol gewonnen werden kann. Das Betainchlorhydrat ist nach einmaligem Umlösen aus Alkohol vollkommen rein.
Das vorliegende Verfahren kann selbstverständlich in der ersten Phase auch unter Zuhilfenahme eines anderen indifferenten Lösungsmittels, andererseits aber auch ohne Zusatz eines Lösungsmittels durchgeführt werden.
An Stelle des Chlormethyl kann man sich auch des Brommethyls oder des Jodmethyls bedienen.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich wesentlich von dem von Willstätter in den" Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft" (1902), Band 35, S. 584 u. ff., beschriebenen. Nach dem dort angegebenen Verfahren wird der Methylester der Dimethyl- aminoessigsäure durch Erhitzen auf 170 bis 200 in Betain übergeführt. Es tritt also eine Wanderung der Methylgruppe vom Sauerstoff zum Stickstoff ein. Bei dem vorliegenden Verfahren dagegen wird an den Methylester der Dimethylaminoessigsäure Halogenmethyl angelagert und der so erhaltene Ester verseift. Es tritt a) so nicht eine Wanderung der Metbylgruppo vom Sauerstoff zum Stickstoff ein. sondern diebe Methylgruppe wird nach erfolgter Anlagerung von Halogenmethyl durch Verseifung abgespalten.
Das Willstättersche Verfahren leidet ferner an dem grossen Uttetstand, dass der als
Ausgangsstoff dienende Dimethylaminoessigsauremethylester, der an sich leicht durch Ein-
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kann, einer umständlichen und die Ausbeute sehr wesentlich vermindernden ReindarsteJIung unterworfen werden muss, um die gebildeten Nebenprodukte abzutrennen. Eine technische Durchführung des Verfahrens ist also aussichtslos. Bei dem vorliegenden Verfahren dagegen wird unmittelbar die Reaktionslösung, welche durch Zusatz einer Losung von Dimethylamin in Benzol zu der Lösung von Chloressigsäuremethylester in Benzol erhalten wird, zur Durchführung der gewünschten Reaktion verwendet.
Es fällt also jegliches einigungsverfahren bzw. eine Abscheidung des Dimethylaminoessigsäuremethylesters fort. Vielmehr wird von dem quantitav abgeschiedenen. salzsauren Dimethylamin lediglich durch Flitration abgetrennt und sodann das Halogenmethyl in die Benzollösllng eingeleitet. Es scheidet sich dabei der entstehende Betainester quantitativ ab, welcher dann vom Benzol getrennt und mit wässeriger Mineralsäure verseift wird.
Was die Ausbeuten anbetrifft, so beweisen die Angaben der angeführten Literaturstelle, dass die Umlagerung des Dimethylaminoessigsäuremethylesters zum Betain bei weitem nicht quantitativ verläuft. Die Ausbeute an Betain berechne sich nach den diesbezüglichen Angaben, vom Chloressigsäuremethylester ausgehend, auf etwa 110 Prozent der Theorie, während nach dem vorliegenden Verfahren eine solche von über 80 Prozent erhalten wird. Das vorliegende Verfahren erzielt also in jeder Beziehung einen bedeutenden
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