DE173610C - - Google Patents

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DE173610C DENDAT173610D DE173610DA DE173610C DE 173610 C DE173610 C DE 173610C DE NDAT173610 D DENDAT173610 D DE NDAT173610D DE 173610D A DE173610D A DE 173610DA DE 173610 C DE173610 C DE 173610C
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Description

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KAISERLICHES
PATENTAMT.
■ Es wurde gefunden, daß die im Patent 168941, Kl. 120, beschriebenen ß-substituierten Dihalogenhydrine vom Typus
C H2 · Halogen
5
R—C—OH
I "
CH2- Halogen ·
unter der Einwirkung von Ammoniak oder von organischen Basen (Amid-, Imid- und Nitrilbasen) in neue Alkoholbasen übergehen, denen folgende Formel zukommt:
C H '-N(^
R—C—OH
I γ
CH2-N(^-
1
(wobei R Alkyl oder Aryl, X und X1 entweder ein if-Atom oder Alkyl oder Aryl bedeuten können). Diese neuen Basen besitzen technische Bedeutung, da sie sowohl als solche wie in Form ihrer Derivate zu medizinischer Anwendung geeignet sind. Sie sind besonders von Wert, weil sie die Eigenschaft haben, Harnsäure leicht zu lösen. Von dem in der britischen Patentschrift 24631/19Ο3 beschriebenen Verfahren zur Darstelllung von Aminoalkoholen unterscheidet sich das. vorliegende sehr wesentlich sowohl durch das Ausgangsmaterial wie durch das Endprodukt. Auch war mit Rücksicht auf. diese Verschiedenheiten die Ausführbarkeit des neuen Verfahrens aus jener' Literaturstelle nicht zu entnehmen.
Nach dem neuen Verfahren entsteht beispielsweise aus ß-Äthyldichlorhydrin und Dimethylamin das neue β-Äthyltetramethyldiaminoglycerin von der Formel:
s
H
C2H6-C-OH
ein farbloses, basisch riechendes öl vom Siedepunkt 87 ° bei 17mm, welches in Wasser leicht löslich ist und mit Säuren Salze bildet.
Beispiel I. .
Man erhitzt im Autoklaven eine Lösung von 180 Teilen Dimethylamin in 600 Teilen Wasser mit 157 Teilen ß-Äthyldichlorhydrin 3 Stunden lang auf i8o°. Die so erhaltene mehr oder weniger gefärbte Flüssigkeit wird mit verdünnter Salzsäure schwach angesäuert und wiederholt mit Äther extrahiert. Die nach dem Abhebern des Äthers verbleibende saure Lösung wird dann auf dem Wasserbade zur Trockne verdampft und der Rückstand nach dem Uberschichten mit Äther durch Natronlauge, welcher man noch einige Stangen festes* Ätznatron beigibt, zersetzt. Das in Freiheit gesetzte Gemenge von Dimethylamin und der neuen Base, gelöst in Äther, wird abgehoben, über Ätznatron getrocknet und nach der Entfernung des Di-
methylamins und Äthers im Vakuum destilliert. Das neue ß-Äthyltetramethyldiaminoglycerin ist ein wasserhelles ;öl, welches bei 87° und 17 mm Druck konstant siedet, auch bei gewöhnlichem Drucke unzersetzt destilliert werden kann.
Mit Säuren bildet es Salze, und zwar, vermag es sich als zweibasische Substanz sowohl mit ι Molekül einer einbasischen Säure zu neutralen Salzen zu vereinigen wie mit 2 Molekülen zu sauren Salzen. Mit mehrbasischen Säuren erfolgt die Verbindung in entsprechenden Verhältnissen. Das neutrale chlorwasserstoffsaure Salz der Formel:
C2H5-C-OH
ist z. B. eine weiße kristallinische; in Wasser äußerst leicht lösliche und sehr hygroskopische Substanz.
Das neutrale salicylsäure Salz stellt einen in Wasser gleichfalls sehr leicht löslichen dicken Sirup dar. Besonders gut zur Charakterisierung der Base eignet sich das einfach jodwasserstoffsaure Salz. Es scheidet sich in wohlausgebildeten Kristallen aus, wenn man konzentrierte Lösungen irgend eines neutralen Salzes der Base in Wasser mit ziemlich konzentrierten wässerigen Lösungen eines Jodalkalis, z. B. Jodkalium, mischt und die Mischung abkühlt. Die neue Verbindung wird abgesaugt, getrocknet und ist dann vorzüglich haltbar. Sie gibt mit Wasser eine völlig neutral reagierende Lösung.
Beispiel II.
Ersetzt man im Beispiel I das ß-Äthyldichlorhydrin durch 340 Teile β - Äthyldijodhydrin und verfährt sonst auf dieselbe Weise, so erhält man gleichfalls ß-Äthyltetramethyldiaminoglycerin vom Siedepunkt 87 ° bei 17 mm Druck.
Beispiel III.
200 Teile ß-Äthyldichlorhydrin und 600 Teile wässerige Ammoniakflüssigkeit (von 20 Prozent NH3) werden unter häufigem Durchschütteln mehrere Stunden stehen gelassen. Die Temperatur steigt langsam auf
60 bis 65 °, wobei das Chlorid fast völlig in Lösung geht. Es wird darauf mit starker Salzsäure (22 bis 25 ° Be.) schwach angesäuert und filtriert. Beim Abkühlen scheiden sich in der Flüssigkeit reichliche Mengen
Salmiak ab. Dieses wird abgesaugt, das Filtrat auf dem Wasserbade eingeengt, mit starkem Alkohol extrahiert und so von der Hauptmenge des Salmiaks befreit. Aus dem zurückbleibenden gelben Auszuge wird durch · Zusatz von möglichst konzentrierter Lauge im Überschüsse die Base als ein auf der Lauge schwimmendes dickes öl abgeschieden. Im Scheidetrichter wird die Base von der wässerigen Salzlösung getrennt und dann der Vakuumdestillation unterworfen, wobei die neue Alkoholbase konstant bei 115 ° und 16 mm Druck übergeht. Sie ist ein dickes farbloses Öl von basischem Gerüche, das sich äußerst leicht in Wasser löst.
75 Beispiel IV.
Man erhitzt im Autoklaven 372 Teile-Anilin und 246 Teile ß-Äthyldibromhydrin etwa 5 Stunden lang auf 200°. Die- durch Abscheiden von bromwasserstoffsaurem Anilin teilweise festgewordene Reaktionsmasse wird in verdünnter Salzsäure gelöst und zur Entfernung des der Reaktion entgangenen Dibromhydrins zweimal mit Äther ausgeschüttelt. Darauf wird mit Natronlauge alkalisch gemacht und die sich abscheidende Alkoholbase in Äther aufgenommen. Die im Scheidetrichter von der wässerigen Salzlösung getrennte Ätherlösung der Base wird über gepulvertem Ätzkali getrocknet, durch Destillation auf dem Wasserbade vom Äther befreit und der Destillation im Vakuum unterworfen. Zunächst geht Anilin und dann bei 145 bis 1480 und 17 mm Druck der neue Körper als gelbes Öl von chinolinähnlichem Gerüche über.
Beispiel V.
205 Teile β - Phenyldichlorhydrin werden mit einer Lösung von 180 Teilen Dimethylatnin in 500 Teilen Wasser im Autoklaven 3 Stunden lang auf i8o° erhitzt. Die mehr oder minder gefärbte Reaktionsmasse wird genau so aufgearbeitet, wie es im Beispiel I beschrieben ist. Das ß-Phenyltetramethyldiaminoglycerin der Formel:
C6H6-C-OH
wird so als gelbliches Öl von basischem Gerüche gewonnen, welches bei 139,5° und 11 mm Druck konstant siedet.
Beispiel VI.
Ersetzt man im Beispiel I das Dimethylamin durch 236 Teile Trimethylamin und arbeitet wie dort angegeben, so erhält man gleichfalls Äthyltetramethyldiaminoglycerin.
Das Verfahren verläuft in analoger Weise bei der Darstellung von anderen Aminoalkoholen. Das ß-Äthyldipiperidinoglycerin der Formel:
CH9
V\CÄ,—
C2H5-C-OH
2 -"
stellt z. B. ein fast farbloses dickes Öl vom Siedepunkt 1740 bei 16 mm Druck dar, das β - Äthyldimethyldiäthyldiaminoglycerin der Formel:
C-OH
ist ebenfalls eine farblose Flüssigkeit, die bei 1070 und 16 mm Druck siedet.
Die so erhaltenen Körper sind alle befähigt, in der im Beispiel I für das ß-Äthyltetramethyldiaminoglycerin beschriebenen Weise mit Säuren Salze zu liefern.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zur Darstellung von Aminoalkoholen der allgemeinen Formel:
    C H2 · N(^
    I ^X1
    R—C—OH
    C H2 · Νζ
    (worin jR Alkyl oder Aryl, X bezw. X1 entweder ein Wasserstoffatom oder Alkyl oder Aryl bedeuten können), darin bestehend, daß man auf ß-substituierte Dihalogenhydrine der Zusammensetzung
    C H2 · Halogen
    R—C—OH
    I ■ ■ . C H2 · Halogen
    Ammoniak oder organische Basen einwirken läßt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0596458A1 (de) * 1992-11-06 1994-05-11 Hoechst Aktiengesellschaft Mehrfunktionelle Tertiäralkohole, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung für Precursoren zur Auftragung von Erdalkalimetalloxiden nach dem Verfahren der chemical vapour deposition

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0596458A1 (de) * 1992-11-06 1994-05-11 Hoechst Aktiengesellschaft Mehrfunktionelle Tertiäralkohole, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung für Precursoren zur Auftragung von Erdalkalimetalloxiden nach dem Verfahren der chemical vapour deposition

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