DE671461C - Verfahren zur Darstellung carbaminsaurer Ester von Cholinhalogeniden - Google Patents

Verfahren zur Darstellung carbaminsaurer Ester von Cholinhalogeniden

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C271/00Derivatives of carbamic acids, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atom not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C271/06Esters of carbamic acids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung carbaminsaurer'Ester von Cholinhalogeniden Es ist bekannt, daß Dialkylaminoalkohole durch Einwirkung von Harnstoffchlorid oder von Phosgen und nachfolgende Behandlung mit Ammoniak Carbaminsäureester bilden. Bei dieser Umsetzung können auch die salzsauren Salze verwendet werden, wobei man zur Erzielung zufriedenstellender Ausbeuten das Arbeiten in Lösung indifferenter Flüssigkeiten für vorteilhaft oder sogar für erforderlich gehalten hat.
  • In der Gruppe der Cholinhalogenide, die gegenüber den Dial'kylaminoalkoholen eine Sonderstellung einnimmt, ist über eine ähnliche Synthese zu Carbaminsäureestern nichts bekannt. Carbaminsäureester von Cholinabkömmlingen sind indessen dargestellt, und zwar durch Anlagerung von Alkaminen an Carbaminsäurehalogenalkylestern oder von halogenalkyltragenden Verbindungen an Carbaminsäurealkylaminoestern.
  • Es wurde nun gefunden, daß man carbaminsaure, alkylcarbamiüsaure bzw. arylcarbaminsaur e Cholinhalogenide erhalten kann, wenn man Cholinhalogenide in Suspension geeigneter indifferenter Flüssigkeiten mit Phosgen und dann Ammoniak bzw. Alkyl-oder Arylaminen behandelt. Bei diesem Verfahren entstehen intermediär die bis jetzt noch unbekannten chlorameisensauren Cholinhalog enide.
  • Im Gegensatz zu den salzsauren Dialkylamüzoalkoholen können Cholinhalogenide infolge ihres ausgesprochenen Salzcharakters (quaternäre Salzform) in indifferenten Flüssigkeiten nicht gelöst werden. Daß sich eine Umsetzung in dem angegebenen Sinne mit guter Ausbeute in Suspension .erzielen läßt, war nicht von vorherein anzunehmen, zumal, wie festgestellt wurde, Phosgen auf Cholinhalogenide, suspendiert in gebräuchlichen indifferenten Flüssigkeiten, wie z. B. Benzol, Toluol, absolutem Äther, nicht oder doch nur so einwirkt, daß Chlorameisensäureester höchstens in Spuren erhalten wird. Wird dagegen in Suspension von Chloroform gearbeitet, so entstehen Chlorameisensäureester schon nach kurzer Reaktionsdauer in Ausbeuten von etwa 700/0 -der Theorie. Allgemein, kommen für das vorliegende Verfahren nur solche indifferenten Flüssigkeiten in Frage, die die Fähigkeit besitzen, die salzsauren Salze tertiärer Basen, wie Pyridin, Chinolin, Dimethylanilin, leicht zu lösen. Werden bei der Umsetzung diese tertiären Basen zugegeben, so steigert sich die Ausbeute his fast zur Theorie, wobei, im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren, die salzsauren tertiären Basen in Lösung gehen, während die chlorameisensauren Cholinhalogenide in äußerst feiner kristallinischer Form ausfallen.
  • Auch die weitere Umsetzung der chlorameisensauren Ester zu den carbaminsauren Estern vollzieht sich in Suspension, indem bei der Einwirkung von Ammoniak oder Aminen die quaternäre Salzform bestehen bleibt, während die salzsauren Dialkylaminochlorameisensäureester bei der Einwirkung von Ammoniak ihre Salzform verlieren und als carbaminsaure Ester in Lösung gehen. Im vorliegenden Verfahren entstehen, im Gegensatz zu den bekannten Verfahren, Salzgemische (salzsaure Amine und carbaminsaure Cholinhalogenide), weshalb die übliche Aufarbeitung durch Absaugen oder das Auswaschen der salzsauren Amine mit Wasser vom darin unlöslichen Carbaminsäureester hier nicht zu einer Trennung führt.
  • Wird bei der Einwirkung von Phosgen auf Cholinhalogenide unter Ausschluß tertiärer Basen gearbeitet, wobei sich die chlorameisensauren Cholinhalogenide in öliger Form ausscheiden, so tritt bei der weiteren Behandlung mit Ammoniak eine teilweise Umhüllung von unverändertem Chlorameisensäureester durch gebildetes Ammonchlorid und entstandenen Carbaminsäureester ein. Man kann nun uherwarteterweise und ohne starke Verluste die Reaktion mit verdünnter wäßriger Ammoniaklösung zu Ende führen, trotzdem chlorameisensaure Cholinhalogenide mit # Wasser oder Alkalien quantitativ zu Cholinhalogeniden verseift werden (vgl. die Analyse in Beispiel 4).
  • Das vorliegende Verfahren hat gegenüber dem bekannten Verfahren zur Darstellung von carbaminsauren Cholinabkömmlingen den Vorteil, daß es gestattet, die bisher unbekannten arylcarbaminsauren Cholinhalogenide zu erhalten. Durch Einführung therapeutisch wertvoller Gruppen, wie z. B. Paraphenetidin, gelangt man zu beständigen wasserlöslichen Verbindungen. Beispiele i. 35 Teile ChoIinchlorid werden in 50o 1'eilen reinem Chloroform suspendiert, 25 Teile Phosgen eingeleitet und kräftig gerührt. Das Cholinchlorid geht bald in ein klares Öl über, woraus der Chlorameisensäureester nach weiterem Rühren zu einer zähen Masse erstarrt. Man leitet Ammoniakgas ein, bis der Geruch bestehen bleibt, und vollendet die Umsetzung durch Zugabe einer verdünnten wäßrigen Ammoniaklösung. Nach Abtrennen wird die neutrale wäßrige Lösung im Vakuum zur Trockne gebracht und das gebildete carbaminsaure Cholinchlorid mit heißem Alkohol gelöst und filtriert. Man erhält den bereits bekannten Körper nach Erkalten als weißes Kristallpulver vom F.205 bis 2o6° in guter Ausbeute.
  • 2. Man suspendiert 35 Teile Cholinchlorid in 4ooTeilen reinem Chloroform, gibt 32 Teile Chinolin zu und leitet unter Rühren in der Kälte 25 Teile Phosgen ein. Das Cholinchlorid geht nach und nach als Chlorameisensäureester vollständig in Lösung; dieser scheidet sich aber bei weiterem Rühren als feines, weißes Kristallpulver aus. Man läßt unter Kühlen 23 Teile Methylamin in 8o Teile Chloroform zufließen und rührt, bis Umsetzung erfolgt ist. Man gibt Wasser zu, bringt die wäßrige Lösung zur Trockne und löst in absolutem Alkohol in der Hitze. Nach dem Erkalten kristallisiert der Hauptteil. des salzsauren Methylamins aus. Die in der Mutterlauge - verbleibende Menge wird mit absolutem Äther vorsichtig ausgefällt und abgesaugt. Man fällt das methylcarbaminsaure Cholinchlorid aus der Mutterlauge mit viel Äther aus und reinigt durch Umk-ristallisieren aus absolutem Alkohol mit Äther. Das reine methylcarbaminsaure Cholinchlorid zeigt den bekannten Schmelzpunkt 172 bis i7.1".
  • 3. In eine Suspension von 3 5 Teilen Cholinchlorid in 40o Teilen reinem Chloroform leitet man 25 Teile Phosgen und gibt unter Rühren und Kühlen langsam 2o Teile wasserfreies Pyridin in 4o Teilen Chloroform zu. Sobald vollständige Lösung erfolgt ist, gießt man in eine Chloroformlösung, Urelche toi Teile Paraphenetidin enthält. Es bildet sich ein weißes Kristallpulver, bestehend aus Paraäthoxyphenylcarbaminsäureester des Chinolinchlorids und salzsaurem Paraphenetidin. Nach Absaugen und Waschen mit Chloroform löst man den Kristallkuchen in Wasser und extrahiert nach Zugabe der berechneten Menge Ammoniaklösung das Paraphenetidin mit Äther. Der Trockenrückstand der wäßrigen Lösung, mit heißem absolutem Alkohol bet handelt und filtriert, ergibt nach Erkalten in sehr guter Ausbeute das paraäthoxyphenylcarbaminsaure Cholinchlorid, welches bei 194 bis 196' unter Zersetzung schmilzt. Aus wäßriger Lösung oder verdünntem Alkohol erhält man dasselbe mit 2M01. Kristallwasser in durchsichtigen Tafeln vom F. 81 bis 83°. Analyse des Cl4H"3 03 N2 Cl # 2 H, O: H,0 berechnet x0,63 °1o, Cl berechnet 10,47 ojo, gefunden 10,510o, gefunden 10,30 4. Man verfährt, wie unter Beispiele angegeben, saugt das ausgeschiedene chlorameisensaure Cholinchlorid Cl#(CH3)3#N-(CHn)2#O#CO#Cl ab unter Vermeidung von Feuchtigkeitszutritt, wäscht mit Chloroform und absolutem Äther und trocknet im Vakuumexsikkator über P., 05.
  • Analyse: o,so26g in iooCm3 H,0 gelöst, ein paar Minuten auf 5o bis 60' erwärmt, nach i o Minuten mit Methylorange und edlem Gberschuß o, i n-Na O H versetzt und mit o, i n-H Cl zurücktitriert, verbrauchten 24,1ocm-Lauge, entsprechend 96,8 %.
  • Ausbeute: (45g = 86 °'o der Theorie) nahezu quantitativ.
  • Man setzt den erhaltenen Chlorameisensäureester mit der berechneten dimolekularen Menge Anilin in Benzol um, versetzt mit Wasser, zerlegt das salzsaure Anilin mit Ammoniaklösung, wie unter Beispiel 3 angegeben, behandelt den Trockenrückstand der wäßrigen Lösung mit absolutem Alkohol und erhält das phenylcarbaminsaure Cholinchlorid in feinen, farblosen Nadeln vom F. 21 o bis 211 °.
  • 5- 38 Teile j3-Methylcholinchlorid, erhalten durch Einwirkung von i-Chlorpropanol-(2) auf Trimethylamin in absolutem Alkohol bei ioo°, werden in 4ooTeilen Äthylenchlorid suspendiert, 25 Teile Chlorkohlenoxyd eingeleitet und unter Rühren 3o Teile Dimethylanilin in Äthylenchlorid zugegeben. Nach erfolgter Umsetzung wird, wie unter Beispiel i angegeben, mit Ammoniak behandelt und aufgearbeitet. Aus absolut alkoholischer Lösung mit etwas Äther kristallisiert das carbaminsaure 13-Methylcholinchlorid in farblosen \ ädelchen vom Schmelzpunkt 211 bis 213".
  • 6. Man suspendiert 46 Teile Cholinbromid in 4ooTeilen Chloroform, leitet unter guter Kühlung 25 Teile Phosgen ein und gibt 32 Teile Chinolin in Chloroform zu. Es erfolgt Lösung, doch alsbald Abscheidung des chlorameisensauren Cholinbromids als feine, schwachgelbe Kristallmasse. Man versetzt die Suspension mit der bereclnieten Menge p-Phenetidin lli Chloroform, gibt, ohne den Kristallbrei abzusaugen, Wasser zu, zerlegt mit Ammoniak, wie unter Beispiel 3 angegeben, und arbeitet entsprechend auf. Das p-äthoxyphenylcarbaminsaure Cholinbromid schmilzt bei 184 bis i86° unter Zersetzung. Das kristallwasserhaltige Salz (2 Mol.) sintert bei i oo°, um vollständig zu schmelzen bei 184 bis 186° unter Zersetzung. Brom berechnet für C14 H.3 03 N., Br - 2 Aq. = 2o,86 0/0, - gefunden 21,070/0.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung carbami.nsaur er Ester von Cholinhalogeniden, dadurch gekennzeichnet, daß man Cholinhalogenide suspendiert in indifferenten Flüssigkeiten, wie Chloroform oder Athylenchlorid, in denen weder die Ausgangsprodukte noch die Zwischenerzeugnisse noch die Endprodukte löslich sind, bei An-oder Abwesenheit tertiärer Basen (Pyridin, Chinolin, Dimethylanilin) mit Phosgen behandelt und die entstandenen Chlorameisensäureester mit Ammoniak bzw. Alkyl- oder Arylaminen oder deren Substitutionsprodu'kten, wie z. B. Paraphenetidin, umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die intermediär sich bildenden chlorameisensauren Cholinhalogenide vor der Weiterumsetzung isoliert.
DEA78095D 1936-01-01 1936-01-01 Verfahren zur Darstellung carbaminsaurer Ester von Cholinhalogeniden Expired DE671461C (de)

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